Montag, 1. Oktober 2007

abergläubige Burma-Militärs

Der Aberglaube unter Burmas Militärregenten hat Tradition. Seit Beginn der Militärdiktatur 1962 sind die Juntamitglieder überzeugt, dass Wahrsagerei den Fortbestand ihre Herrschaft sichere. Jeder Clan innerhalb des Militärregimes hat seinen Familien-Astrologen. Und die Armee beschäftigt ihre eigenen Tierkreis-Experten.

Der erste Diktator Ne Win, der die Massaker von 1988 befahl und danach abtrat, glaubte dermassen an das Glück von Zahlen, dass Burma von der Ne-Wins-Glückszahl neun beherrscht werden sollte. Die Geldscheine über 10, 50 oder 100 Kyat wurden abgeschafft und durch solche über 9, 45 und 90 Kyat ersetzt. Nur weil diese Zahlen durch neuen teilbar sind. Praktisch über Nacht liess Ne Win den Linksverkehr auf Burmas Strassen zu Rechtsverkehr umstellen. Ein Wahrsager hatte ihn dazu ermahnt. Ne Win war so abergläubisch, dass er sogar rückwärts über Brücken ging.

Daniel Kestenholz in der SonntagsZeitung vom 30.09.07, Seite 11.

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