Mittwoch, 23. April 2008

parteiische Parteipositionen

Parteien sollten sich nicht dadurch auszeichnen, dass sie möglichst viele und möglichst gegensätzliche Positionen einnehmen. Parteien haben unterschiedlich und, wie der Name eben sagt, parteiisch zu sein. Was der Tages-Anzeiger als «Mangel an Toleranz» kritisiert, nennt der Wähler Verlässlichkeit. Er muss die Positionen ja nicht teilen, aber er muss wissen, wofür Parteien stehen. Dann kann er sie wählen oder eben nicht.
Roger Köppel in der WW 17.08.

Blochers Affäre :-)

Leidenschaft pur! :-)

ZHAW good-bad

Zuerst mal ein gutes Bild von der ZHAW:
Durst an der ZHAW-Party organisiert vom Gesundheits-Departement :-)

Doch nun noch zwei schlechte Seiten:

mässiger Unterhalt, des relativ neuen Gebäudes...

Wieso darf man hier nicht rauslaufen?! So ein Bullshit, auch von der Unterhaltscrew verbrochen. Überregulierung an einer Wirtschaftsschule!

Entislamisierung

Samuel Huntington ist zu undifferenziert mit seiner These des "Kampfes der Kulturen".
Da wird einfach alles in einen Topf gemischt - Immigration, Terrorismus, Islamismus und die Situation in den muslimischen Ländern -, und schon sitzt der Mythos in den Köpfen.
Die Kulturen sind so unterschiedlich, weil sie sich auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen befinden. Doch auch die muslimische Welt wird modernisiert. Entscheidend dabei ist die Alphabetisierung der Bevölkerung und der damit verbundene Rückgang der Geburtenrate.
Damit einher geht eine religiöse und ideologische Verunsicherung. Traditionelle Werte wie die Religion und Familienstrukturen werden von wachsenden Teilen der Bevölkerung in Zweifel gezogen - und von einer stets kleiner werdenden Minderheit umso fanatischer verteidigt. Fundamentalismus und Gewalt nehmen unvermeidlich zu. Der Terrorismus und die Umwälzungen in den islamischen Ländern sind Ausdruck der Krisen im Übergang in die Moderne.
Der Zugang zu Bildung lässt Reformbewegungen gedeihen. Unterschiedliche Ausprägungen innerhalb des Islams, wie z.B. das Schiitentum lassen abweichende Interpretationen zu und lehnen sich gegen starre Dogmen auf.
Das Schiitentum beschleunigt den Modernisierungsprozess, während der konservative Sunnismus ihn bremst. In Europa war es doch ähnlich. Hier geht die Alphabetisierung der Bevölkerung auch auf den Protestantismus zurück. Er propagierte Lesen und Schreiben fürs Volk, als allein schon dies im Katholizismus noch als Ketzerei galt. Aber auch hier waren es Unterschiede innerhalb des Christentums, die die Modernisierung einleiteten - nicht das Christentum als Ganzes.

Das Gemeinsame bei den Weltreligionen liegt darin, dass sie alle ihre soziale Bedeutung verlieren werden.
So wie Europa eine Entchristianisierung erlebt hat, so dürfte es in der muslimischen Welt zu einer Entislamisierung kommen.
Und diese Entwicklung geschieht immer schneller. Entscheidend dabei ist die Überwindung paternalistischer Familienstrukturen und die Rolle der Frau, wodurch die Bildung einen höheren Stellenwert bekommen soll.
Nicht die Ökonomie hat sich bisher als Motor der Geschichte erwiesen, sondern die Alphabetisierung.

Emmanuel Todd vom nationalen Institut für Demografie in Paris zu seinem Buch "Die unaufhaltsame Revolution. Wie die Werte der Moderne die islamische Welt verändern." im Interview mit Martin A. Senn in der NZZaS vom 20.4.08, Seite 24f.

Dienstag, 22. April 2008

Abweichungen auf politicalcompass

Ich dachte eigentlich, dass ich auf politicalcompass.org mehr rechts und liberaler wäre. Ich glaube ich habe die Punkte erkannt, welche mich dermassen in die Mitte gezogen haben.

Warum so links?
  • abortion: völlig
  • marijuana: klar doch. Als ein freiheitsliebender Mensch bin ich auch für die Drogenlegalisierung.
  • death penalty: never!
  • punishment vs. rehabilitation: Strafe nützt nicht viel. Verpasste Erziehung ist oft ein Problem.
  • school instills religious values: nein, lediglich aufklärend, was es so alles gibt.
  • sex outside marriage: Keine Ehe vor dem Sex.
  • porn: Für was ist das Internet denn sonst da?
no one chooses his or her country of birth, so it's foolish to be proud of it.
Stolz ist für mich mit Leistung verbunden. Ansonsten ist es lächerlich, auch bei Türken, Albaner und Blutehre.
military action that defies international law is sometimes justified.
Krieg ist niemals gut. Egal welche Werte es zu verteidigen gilt: Die Politik hat nicht das Recht Leute in den Tod zu schicken, vgl. Todesstrafe.
our civil liberties are being excessively curbed in the name of counter-terrorism.
seeehhhhr wohl!

Warum so autoritär?
Folgende realistische Positionen nennen einige wohl rassistisch:
  • there are no savage and civilised peoples; there are only different cultures: nönö.
  • our race has many superior qualities, compared with other races.
  • people with serious inheritable disabilities should not be allowed to reproduce.
  • a significant advantage of a one-party state is that it avoids all the arguments that delay progress in a democratic political system.
Allerdings: all authority should be questioned: Da bin ich dann wieder antiautoritär.

Clinton, Obama oder McCain

Ist ziemlich egal, denn es kann nur besser werden - so der allgemeine Tenor.

In der Tat, Obama scheint das demokratische Rennen zu machen (heute in Pennsylvania). Doch hat er wohl die schlechteren Chancen gegen McCain. McCain ist wegen seines eher gemächlichen Abzugs der Truppen aus dem Irak zu bevorzugen. Denn wenn jemandem diesbezüglich Glauben zu schenken ist, dann General Petraeus. Er hatte als Oberkommandierender der 101. Luftlandedivision in Mosul schmerzlich erleben müssen, wie die neu geschaffene Sicherheit sich wieder in nichts auflöste, als die Truppenbestände reduziert wurden. Ein schneller Abzug der Truppen wäre dem Irak nicht dienlich. Wenn die Amerikaner dort schon einen Krieg angezettelt haben, dann sollen sie ihn auch ordentlich wieder zu Ende bringen. Zudem ist McCain wirtschaftsfreundlich, was gerade in einer Krise wichtig ist. Bedenklich an McCain ist aber, dass er der einzige Hoffnungsträger für Neocons darstellt und diesen teilweise verpflichtet ist.

Gegen Clinton spricht die Dynastietendenz in den USA: Bush-Clinton-Bush-Clinton. Soviel neues wird Hillary nicht bringen. Zudem ist sie stark den Lobbies in Washington verpflichtet, u.a. der jüdischen.

Gegen Obama spricht, dass er zwar ein wortgewandter Redner ist, seine blumigen Versprechungen aber wohl kaum einhalten kann. Ein typisches linkes Dilemma. Seine Haltung gegen die Schweizer Steuerhoheit ist wettbewerbsfeindlich. Die globale Symbolik von Obama als Präsident wäre aber phänomenal.

So komme ich zur folgenden und wahrscheinlichsten Favoritenliste:
Obama gewinnt entscheidende Anteile in Pennsylvania und wird schlussendlich - auch dank den Superdelegierten - demokratischer Präsidentschaftskandidat. Da er aber weiter von der Mitte entfernt ist als McCain wird er gegen ihn verlieren - und das ist wahrscheinlich gar nicht so übel...

3 Gründe für den UBS-Verlust

Die UBS hat eine Zusammenfassung des Berichtes an die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) an ihre Aktionäre gerichtet. Demnach gibt es drei Bereiche, welche für den Absturz des Aktenkurses verantwortlich sind:
  • die (inzwischen geschlossene) Vermögensverwaltungs-Einheit Dillon Read Capital Management (DRCM)
  • das Zinsgeschäft der Investment Bank (CDO-Positionen) sowie
  • das ABS-Handelsportfolio des Bereichs Foreign Exchange/Cash Collateral Trading (FX/CCT) der Investment Bank. (NZZ)

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Quelle: 20min vom 6.12.07