Freitag, 17. Juni 2011

Grossbankeneigenkapital: unnütze Risikogewichtung

CS und UBS haben (...) zwei Dinge in den Köpfen vieler Schweizer verankern können.
Die angepeilten Regeln seien im internationalen Vergleich fürchterlich streng.
Die Grossbanken seien schon heute gut kapitalisiert.

Beides ist falsch. CS und UBS verfügen nur dann über relativ viel Kapital, wenn man dieses im Verhältnis zu jenen Aktiven misst, welche die Banken selbst beziehungsweise andere Instanzen wie Rating-Agenturen als risikobehaftet einstufen. Was in dieser Kategorie landet, bezeichnen Fachleute als «risikogewichtete Aktiven». Leider hat die Krise gezeigt, dass fast alle Akteure die Risiken am Hypothekenmarkt sträflich unterschätzt hatten. Ausgerechnet die UBS, die viel Eigenkapital im Verhältnis zu ihren «risikogewichteten Aktiven» hatte, musste gerettet werden. Weil passierte, was auch in Zukunft wieder passieren kann: Eine Kategorie von Aktiven, welche die Bank zuvor als harmlos einstuft hatte, wurde über Nacht toxisch. Eigentlich müsste man eine Gesamtschau wählen und das Eigenkapital unserer Banken ins Verhältnis zu allen Aktiven, also auch den vermeintlich kleinen Risiken, setzen. So gemessen landen CS und UBS im internationalen Vergleich im unteren Drittel. Wenn die Schweiz also etwas mehr Eigenkapital im Verhältnis zu den «risikogewichteten Aktiven» verlangt, ist das nicht übertrieben, sondern vernünftig.
stä. in der NZZaS vom 12.6.11, Seite 19.

Für Ruhe in der Nacht

Unverständlich, dass Lastwagen nachts nicht fahren dürften, Motorräder aber schon. Dass ich um Mitternacht nicht Klavier spielen darf, Kirchen aber die ganze Nacht viertelstündlich die Zeit schlagen dürfen.
Und die Kuhglocken klingeln auch Tag und Nacht, Glocken in egal von welcher Grösse und Lautstärke.

Alles Aberglaube:
Lärm soll Geister, Hexen und selbst den Teufel vertreiben.

Lärm macht krank, und deshalb muss die Nachtruhe im öffentlichen Raum durchgesetzt werden.

Samuel Büechi in der NZZaS vom 12.6.11, Seite 19.

Ehe als Antithese zum Individualismus

Ständig und in allen Bereichen wird uns suggeriert, es gebe noch Anderes, Neues, Besseres auszuprobieren. Die verbindliche, für immer angelegte Partnerschaft steht im krassen Gegensatz dazu; die Ehe ist die eigentliche Antithese zum Individualismus. Das Resultat aus diesem Widerspruch sind hohe Scheidungszahlen und komplizierte Kinderbetreuungs-Situationen.
Markus Häfliger in der NZZaS vom 12.6.11, Seite 17.

Donnerstag, 16. Juni 2011

In Guten Zeiten herrscht der Schlendrian

In guten Zeiten wird der Politiker spendabel, was dem Bürger später schlechte Zeiten beschert, Siehe USA, siehe Griechenland!
Felix E. Müller in der NZZaS vom 6.6.2011

Treue, ein überholtes Konzept?

Das Paar, das sich sexuell treu ist, ist überspitzt gesagt eine vom Aussterben bedrohte Spezies, denn Eifersucht ist eine kulturell bedingte Angelegenheit, die in unserer postmodernen Gesellschaft keinen echten Zweck mehr hat.
Mabrouk Mehrez, Lausanner Sexologe, in "Le Matin", zitiert im Blick am Abend vom 16.5.2011, Seite 5.