Samstag, 4. Juni 2011

Irrweg "Rückkehr zur Politik"

In dieser überschuldeten Welt der "Rückkehr zur Politik" zählen aber die Hauruck-Entscheide überforderter Regierungen, die Gerüchte und das Insiderwissen der politisch gut Vernetzten mehr als volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Gegebenheiten.
Beat Kappeler in der NZZaS Vom 29.5.11, Seite 32.

Glencores Öffentlichkeitspolitik

Kritik von Umweltgruppen, die regelmässig obskure Steuerpraktiken, Nähe zu Diktatoren oder Umweltsünden anprangern, hat Glencore bisher sehr geschickt pariert. Statt solche Vorwürfe zurückzuweisen, gibt man einfach zu, dass viele Rohstoffe aus Ländern kommen, die (wie Kongo oder Kasachstan) kein Muster an politischer Transparenz sind. Und irgendjemand müsse den Job eben machen.
Haig Simonian in der NZZaS vom 29.5.11, Seite 16.

feministisches Drama des Kachelmann Prozesses

Alice Schwarzer vor dem Prozess:
Dieser Prozess ist wichtig. Er motiviert vergewaltigte Frauen, ihre Peiniger anzuzeigen.
Alice Schwarzer nach dem Prozess:
Nach der Beobachtung dieses Prozesses würde auch ich meiner Tochter, die ich nicht habe, raten: Zeige deinen Vergewaltiger nicht an. ... Das ist das Furchtbarste, das ich je habe sagen müssen.
Das Prinzip des Prozesses
Im Zweifel für den Angeklagten. In dubio pro reo.

AKW-Trickli für Wahlkampf

Das von Superstar Doris Leuthard ausgeheckte AKW-Trickli, womit auch die SP-Bundesrätinnen den Grünen und Grünliberalen das Wasser abgraben wollten, tritt aus dem Nebel hervor als Scheinmanöver ohne Wert. Spreche ich mit Profis, wird deutlich: Dieses Programm ist undurchführbar. Es dient als Hebel für den Wahlkampf einerseits und die Förderung der Anliegen der Energielieferanten anderseits.
Klaus J. Stöhlker

Mittwoch, 1. Juni 2011

Chaos durch emanzipierte Frauen

Das Autofahren würde Frauen ermöglichen, sich allein in der Öffentlichkeit zu bewegen, und so zu gesellschaftlichem Chaos in Saudiarabien führen, warnte ein prominenter Kleriker. Ausserdem würden Frauen nach falscher Selbstverwirklichung streben, statt ihre gottgegebene Rolle in der Familie zu erfüllen.
Max Borowski in der NZZaS vom 29.5.11, Seite 6.

Weshalb in der Schweiz die Preise sinken sollten

Frauen(vor)rechte bei Scheidung und Erziehung produzieren Schwuchteln

Nicht nur der Feminismus und die Infragestellung klassischer Männerbilder, auch das Scheidungsrecht trieben diese Entwicklung in der Zwischenzeit stetig voran. In 66 Prozent der Scheidungen wird das Sorgerecht alleine der Mutter zugesprochen. Das bedeutet: Jährlich wachsen in der Schweiz 16 000 Kinder mehr ohne Vater auf. Schon fast jedes siebte Kind lebt heute ohne Vater.

Diese Jungs im Teenageralter gehen gerne shoppen und disktuieren darüber, welche Marke bei Badehosen im Moment hipper sei: La Martina oder Vilebrequin? Oder ob die Beine nun rasiert werden müssen oder nur die Brust- und Achselhaare.
Zuza Speckert in dert der NZZaS vom 29.05.2011, Seite 71.

DSK: Die andere Perspektive

Das Entsetzen der Öffentlichkeit über DSK ist puritanischer Irrsinn.
Bernhard-Henri Lévy


Er liebt Sex. Na und? Mir scheint das kein Verbrechen zu sein.

DSK soll nicht zum Sündenbock eines gewissen amerikanischen, antieuropäischen und anti-französischen Puritanismus werden. Ich möchte nicht, dass er auch für die verweigerte Auslieferung von Roman Polanski büssen muss.
Romina Spina zitiert Carmen Llera Moravia aus einem langen Brief an die "Corriere della Sera", NZZaS vom 29.05.2011, Seite 67.

Blondine triumphiert über Akademiker

Gerade Akademikern sollte das Lachen über Daniela Katzenbergers pointierte Doofheit im Halse stecken bleiben. Denn deren kichernder Aufstieg ist ein Sieg über bürgerliche Werte wie Bildung, Leistung, Diskretion und die Vorstellung, dass Frauen auch öffentlich intelligent sein dürfen.
Henriette Kuhrt in der NZZaS vom 29.05.2011, Seite 69.