Montag, 24. November 2008

Autobranche

Ein Kollaps der Detroiter Autoindustrie hätte dramatische Folgen für die Wirtschaft. Sollten die taumelnden drei Giganten ausfallen, gingen nächstes Jahr fast drei Millionen Arbeitsplätze verloren, schätzt David Cole vom Center of Automotive Research. Der Experte berücksichtigt dabei auch die Folgepleiten zahlreicher Zulieferer. Selbst die Liquidierung eines einzigen Unternehmens würde laut Cole 2.5 Millionen Arbeitsplätze kosten. Im Gliedstaat Michigan wären die Folgen verheerend. Wie keine andere ist die Region um Detroit von der Autoindustrie abhängig. Die Arbeitslosigkeit liegt mit 8,7% schon jetzt weit über dem Landesmittel. Auch für Washington hätte eine Isolvenz unangenehme Folgen. Der Ökonom Behravesh beziffert die Kosten bei einem Kollaps von GM auf mindestens 200 Mrd. USD. "Der Staat müsste bei Pensionsplänen und Krankenversicherungen einspringen, ausserdem wären Hilfen für Michigan unausweichlich"
Sebastian Bräuer in der NZZaS vom 23.11.08, Seite 37.

Die Automobilindustrie ist Deutschlands wichtigste Branche, die gut 10% der gesamten Wirtschaftsleistung erbringt. 2007 setzten die Autohersteller 290 Mrd. EUR um, 7% mehr als 2006. Dazu kamen 76 Mrd. EUR Umsätze bei Zulieferern sowie 12 Mrd. EUR in verwandten Industrien. Im August 2008 zählte die Branche 763'000 Beschäftigte, rund 40% davon bei Zulieferern. Direkt oder indirekt hängt jeder 7. deutsche Arbeitsplatz vom Automobilbau ab.
Susanne Ziegert in der NZZaS vom 23.11.08, Seite 37.

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