Samstag, 15. August 2009

3-R-Prinzip bei Tierversuchen

Freiheit von Wissenschaft und Forschung / Erkenntnisgewinn
vs.
Tierversuche / Leiden der Versuchstiere

Toni Lindl vom Institut für angewandte Zellkultur in München hat kürzlich klinisch orientierte Publikationen evaluiert, die genehmigte Tierversuche zum Gegenstand hatten. Dabei wurden die Ergebnisse von Versuchen an rund 5000 Mäusen, Ratten und Kaninchen, die an drei bayerischen Universitäten durchgeführt wurden, analysiert. Auch nach zehn Jahren konnte lediglich bei 0,3 Prozent der Veröffentlichungen ein direkter Zusammenhang zwischen tierexperimentellen Befunden und den Befunden beim Menschen festgestellt werden. Das heisst, in so gut wie keinem Fall mündeten die Tierversuche in einem Medikament oder einer verbesserten Therapie. Die Tiere litten umsonst.

Entwicklung moderner Alternativmethoden
In-vitro-Tests (Tierzellenkulturen) oder In-silico-Tests (deutsch «in Silizium», also durch Computermodelle) machen immer mehr Tierversuche nicht nur überflüssig: Sie sind ihnen auch in ihrer Aussagekraft überlegen.

3-R-Prinzips: «Reduction» steht für die Reduzierung der für die Versuche benötigten Tiere; «Refinement» meint die Verminderung von Schmerz und Stress, und «Replacement» heisst die Ersetzung von Tieren so oft als möglich durch Alternativmethoden.
Winfried Ahne in der WW33.09, Seite 15.

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