Dienstag, 15. Juni 2010

Vergewaltigungen in der Schweiz

  • jährlich 1'200 Bitten um Hilfe bei einer Beratungsstelle nach einem Sexualdelikt
  • 600 Anzeigen
  • 120 Verurteilungen.
  • 80% der Opfer und Täter kennen sich
  • über 40 % der vergewaltigten Frauen sind Opfer ihres (Ex-)Partners
  • Falsche Anschuldigungen: 6-10% aller Vergewaltigungsvorwürfe (gemäss verschiedenen Studien).
Dass es nach Vergewaltigungen Gedächtnislücken gibt, ist keine Seltenheit. «Manche Frauen verfügen nach der Tat nur noch über fragmentierte Erinnerungen», sagt Bea Rüegg, Sozialarbeiterin bei der Beratungsstelle für Frauen gegen sexuelle Gewalt. (...) «Da ist es sehr schwierig, die Geschichte im Nachhinein exakt zu erzählen. Es kommt vor, dass ganze Sequenzen weg sind, nicht erinnerbar.»

Selbst wenn die Polizei dabei beispielsweise Sperma des Täters, Hautpartikel, Haare, sein DNA-Profil sicherstellen kann, sind diese Spuren manchmal nur Indizien, nicht Beweise. «Wenn sich die Frau nicht heftig zur Wehr setzt, was durchaus ein kluges Verhalten sein kann, kommt es nicht immer zu Verletzungen, die als Beweise hinzugezogen werden können», sagt der Basler Rechtsmediziner und forensische Psychiater Volker Dittmann. Da die Täter oft zugäben, mit dem Opfer Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, sei es selbst mit Spuren schwierig zu beweisen, dass das Opfer nicht freiwillig mitgemacht habe.
Christine Brand in der NZZaS vom 13.06.2010, Seite 22f

Dass wir mit krassen Lügen konfrontiert werden, ist eher selten. Oft handelt es sich bei falschen Beschuldigungen um eine subjektive Wahrnehmung: Die Frauen glauben wirklich, dass sie vergewaltigt wurden. (...) Oft gibt der Täter zu, dass es zum Geschlechtsverkehr kam - nur sagt er, sie habe freiwillig mitgemacht. Darum ist die Hauptfrage meist nicht, ob es zum Sex gekommen ist, sondern ob Gewalt im Spiel war.
Volker Dittmann im Interview mit Christine Brand in der NZZaS vom 13.06.2010, Seite 22f

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