Montag, 10. Dezember 2007

Politische Situation in Südamerika

(...) der moderne Caudillo lässt sich zunächst mehr oder weniger demokratisch wählen. Und sobald er an der Macht ist, geht er daran, aufzulösen, was ihm im Weg steht: Parlament, oberster Gerichtshof, Wahlkommission, unabhängige Medien, katholische Hierarchie. In Lateinamerika nennt man das autogolpe – Staatsstreich von innen.
Das Phänomen verdient mehr Beachtung, als ihm bislang zuteil wurde. Vor zehn Jahren war jedes südamerikanische Land, vielleicht mit der einzigen Ausnahme meiner Heimat Peru, eine liberale Demokratie. Heute ist die autoritäre Linke (bis auf Kolumbien) überall an der Macht. (...)
Aber die Armen haben das Interesse verloren. Sie wählen die starken Männer, nicht in der Hoffnung, dass etwas besser wird, sondern aus Protest gegen das alte System. Es ist erschreckend, wie schnell und begeistert sich eine Nation gegen die parlamentarische Demokratie wenden kann.

Aus dem Englischen von Matthias Fienbork. Daniel Hannan in der WW49.07, Seite 9, ist Mitglied des Europaparlaments für die britischen Konservativen. Er wurde in Peru geboren.

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