Dienstag, 14. Juli 2009

Malik kritisiert die amerikanischen MBA-Werte

An der Uni gilt der smarte Fredmund Malik für viele als Reizfigur, als eitler Verkäufer seiner selbst, der er gewiss auch ist. Doch es ist nun einmal so, dass er seit zehn Jahren in unzähligen Büchern und Artikeln gegen den Shareholder-Value anschreibt, gegen den «Terror der Finanzanalysten», gegen die «Scharlatanerie» der Consultingfirmen und «das amerikanische Wirtschaftswunder als Meisterwerk der Desinformation». Das mag nicht immer sehr wissenschaftlich klingen für die Generation, die von nichts alles weiss, doch die Realität hat ihn bestätigt.

Besonders scharf kritisiert Fredmund Malik die Amerikanisierung der europäischen Business Schools — und damit auch die Managementausbildung an der HSG. «Hier ist eine ganze Generation von angehenden Managern falsch ausgebildet worden, weil der Shareholder-Value als oberstes Ziel des Unternehmens galt statt das Wohl des Kunden.» Er sieht eine Generation von «praxisfernen und verakademisierten Dozenten» am Werk. Auch den «weltweiten Eroberungsfeldzug» der amerikanischen MBA-Programme hält Malik für eine höchst bedenkliche «Gleichschaltung».
Martin Beglinger im Magazin vom 29.05.2009

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