Dienstag, 14. Juli 2009

Postfeminismus

Es ist geradezu paradox: Die weiblichen Singles in den Dreissigern gehören zur ersten Generation von Frauen, die alles dürfen, wofür ihre Mütter und Grossmütter gekämpft haben: wählen, studieren, verhüten, alleine am Tresen einer Bar ein Bier trinken, abtreiben, Karriere machen. Doch gerade das, worauf sie heute nicht mehr angewiesen sind, fehlt offenbar zu ihrem Glück: ein Mann, eine Familie. Die Frauen sind selbständiger, unabhängiger geworden und dadurch offenbar auch einsamer. Die Emanzipation frisst ihre Kinder.

Auch Natascha T. kann sich sehr genau an die Losung erinnern, welche die frauenbewegten Mütter den Mädchen einimpften: «Kind, lern was Anständiges, damit du nie von einem Mann abhängig wirst.» Brav haben die Töchter sich an das gutgemeinte Rezept gehalten, um heute zu erkennen, dass die Einsamkeit der Preis der Freiheit ist.
Nicole Althaus und Bettina Weber in der WW22.09, Seite 30.

1 Kommentar:

P-Man hat gesagt…

ABER...

... eigentlich wollen nur relativ traurige frustriete Männer eine Frau, die sie braucht!

Dementsprechend stimme ich die Entwicklung zu! Und dass Frauen sich jetzt mit "Männerproblemen" auseinandersetzen müssen (Arbeit, Karriere, usw...) und Männer mit "Frauenproblemen" (waschen, kochen, bügeln, usw...) finde ich auch gut.

So lernt man Wertschätzung, für sich selbst und anderen! Aber natürlich erfordert das Arbeit und Disziplin von beiden Seiten: Das ist wiederum sehr unpopulär!!!

Gruss,
P "wäscht, kocht, putzt, bügelt..."