Dienstag, 29. April 2008

staatliche Geschenke

Auch ich bin ansatzweise darauf hineingefallen: Die "Gratis"-Rettungsmassnahmen der Notenbanken in der Höhe mehrerer hundert Milliarden USD, GBP, EUR und CHF für die kriselnden Banken.
"Damit sollen Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden."
Das sind aber keine Geschenke: Die von den Notenbanken zur Verfügung gestellte Liquidität muss von den Banken wieder zurück bezahlt werden. Da das Interbankengeschäft zusammen brach, musste die Notenbank die Liquidität zur Verfügung stellen. Das ist ihre Aufgabe und deshalb wurde sie überhaupt gegründet, die Geldversorgung von Volkswirtschaften sicher zu stellen.

Auf der Seite der Banken aber, wurden bis heute 270 Milliarden abgeschrieben, gemäss einer Erhebung der Commerzbank. Und es wurden 163 Milliarden Dollar neues Kapital eingeschleust. Der Aktionär hat also schlussendlich die Finanzeskapaden zu tragen, nicht der Staat.

Nicht so aber bei den immensen Zahlungen der USA und jetzt auch in Spanien an hunderttausende insolvente Hausbesitzer, um deren Hypothekenlast zu lindern.
(...) hier werden keine Banken gerettet, denn diese haben die entsprechenden Hypotheken grossenteils schon abgeschrieben. Sondern hier retten ziemlich demagogische Politiker Hunderttausende wirtschaftlicher Analphabeten, welche unglaubliche Hypothekarverträge unterschrieben hatten. (...) Hier wird der insolvente untere Mittelstand gerettet, hier sozialisiert der Staat die Folgekosten privater Dummheit und Gier.
Beat Kappeler in der NZZaS vom 27.4.08, Seite 45.
...und das belastet die Staatskasse direkt und ohne Gegenleistung.

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