Dienstag, 10. Juni 2008

"Die Moral der Entschädigungszahlungen"

So nennt sich ein Dokumentarfilm, welcher Anfang Mai in Israel für angeregte Diskussionen sorgte: Die Jewish Claims Conference (JCC) halte Milllionensummen zurück, wobei mit lediglich 10 Prozent der Gelder im Besitz der JCC "alle Probleme gelöst werden können, die Holocaustüberlebende in Israel haben", so die Parlamentarierin Colette Avital von der Arbeitspartei.

Die JCC handelt schon seit Jahrzehnten im Namen von Opfern des Holocausts von Staaten und Geldinstituten Entschädigungen aus und verteilt die Gelder an die Opfer. Sie ist der Dachverband von 23 jüdischen Organisationen und sitze derweil auf fast einer Milliarde CHF, während viele Holocaustüberlebende in bitterer Armut leben. Der Vizepräsident Gideon Taylor bezieht jährlich 450'000 CHF aus dem Fond.
Der Besitz der JCC stammt in neurer Zeit vor allem aus Rückübertragungen von jüdischen Immobilien in der ehemaligen DDR. Besitz, auf den bis 1992 keine Erbansprüche erhoben wurden, fiel dabei an die JCC. Von insgesamt rund 2,4 Mrd. CHF ist die Rede.
Silke Mertins in der NZZaS vom 8.6.08, Seite 3.

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