Dienstag, 25. März 2008

Brabeck über das Wasser

Die Weltbevölkerung wird auf mindestens 9 Mrd. Menschen anwachsen. Doch wir haben schon Schwierigkeiten, genügend Lebensmittel für 6.5 Mrd. von heute zu erzeugen.

Mit höheren Einkommen leisten sich die Leute mehr Fleisch. Wenn von 1.3 Mrd. Chinesen 600 Mio. von nur Reis umsteigen auf Reis mit Huhn oder Schwein, multipliziert sich dadurch der Grundnahrungsbedarf. Denn um eine Kalorie Fleisch zu produzieren, brauchen wir rund 8mal mehr Getreide als für die Herstellung einer vegetarischen Kalorie. Zudem verschlingt dies 10mal so viel Wasser.

Um 1 Liter Bioethanol zu produzieren, brauchen Sie 4000 Liter Wasser! Wasser ist das grössere Problem als der CO2-Ausstoss.

Es ist unverantwortlich und moralisch inakzeptabel, dass man enorme Subventionen zahlt, um aus Lebensmitteln Biotreibstoff zu machen. Wenn man 20% des steigenden Erdölbedarfs mit Biotreibstoffen decken will, wie das geplant ist, dann gibt's nichts mehr zu essen. Das ist politischer Wahnsinn.

Wenn Sie Wasser sparen wollen, sollten Sie mehr Wasser trinken und weniger Cola, Bier oder Wein. Denn um 1 Liter Wasser abzufüllen, brauchen wir 1,5 Liter Wasser. Zur Produktion von 1 Liter kohlensäurehaltigem Getränk benötigt man 3 bis 4 Liter, pro Liter Bier sogar 6 bis 7 Liter Wasser.

Das Wasser braucht einen Preis.

Peter Brabeck, Nestlé-Chef im Interview mit Charlotte Jacquemart und Daniel Hug in der NZZaS vom 23.3.08, Seite 37.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

> Das Wasser braucht einen Preis.

Damit bin ich mehr als einverstanden.
Mir gefiel auch besonders das Konzept des "virtuellen" Wassers.

Anonym hat gesagt…

Ja, Biotreibstoffe sind eine völlige Fehlüberlegung. Die roden da tausende Hektaren von Regenwald und pflanzen Ölpalmen für Biodiesel. Dann fliegt man als Turist mit dem Flugzeug drüber und denkt sich, "ach schau mal, die vielen Palmen da unten, ist das nicht schööön", dabei stand da vorher kostbarer Regenwald...

Na ja...