Freitag, 5. August 2011

IV-Simulanten aus dem Balkan und der Türkei

40 bis 45% der arbeitenden Immigranten aus dem Balkan oder der Türkei verabschieden sich via IV in die Altersrente, bevor sie 65 Jahre alt sind.

Bei den erwähnten Bevölkerungsgruppen leiden 75-80% der Renter an Gebrechen wie diffusen Schmerzen, Schleudertraumata oder psychischen Problemen, welche objektiv nicht nachweisbar sind.

Alex Baur in der WeWo28.11, Seite 24.

Unabhängigkeit in einer Beziehung

Meiner letzten Freundin habe ich immer alles erzählt. Paare müssen miteinander reden. Ich glaube, selbst sogenannt stabile Liebesbeziehungen laufen heute anders als früher. Das Konzept der Ehe ist überholt.

Ich sehe Paare, die auf der Plage den ganzen Tag miteinander kein Wort reden. Menschen, die eine rein strategische Beziehung führen, vielleicht weil sie Kindern haben oder aus finanziellen Gründen. Ich will nicht wie diese Paare enden, unglücklich aneinandergekettet.

Man darf sich nicht einschränken lassen. Man muss seine Passionen ausleben, die Ehe ist nicht die Krönung des Lebens. Anderseits soll man sich auch nicht gleich scheiden lassen, wenn die Frau einen Seitensprung macht. Erotische Abenteuer gehören nun mal zum Leben.

Und die Eifersucht? Der Mensch seht sich doch nach einer verlässlichen Partnerschaft, nach etwas Ruhe in den Sturmfluten der Liebe.
Es gibt keine Ruhe. Ich sehe die Ehe als etwas Aktives. Man erobert gemeinsam die Welt, man reist, erlebt Abenteuer. Man ist zusammen und gleichzeitig bleibt man unabhängig. Ich kann nicht leben ohne das Gefühl der Unabhängigkeit. Sonst hätte ich einen anderen Beruf gewählt, die Hälfte des Jahres möchte ich machen, was ich will. Diesen Winter reise ich mit einem Kumpel zum Surfen nach Australien. Nein, meine Unabhängigkeit lasse ich mir nicht nehmen.

Möchten Sie Kinder?
Klar möchte ich eines Tages Kinder. Aber ich kann auch Kinder haben, ohne dass sie mich daran hindern, die Welt zu entdecken oder in anderen Städten zu leben.

Damien, 30, ist Bademeister in Nizza, im Interview von Miklos Gimes im Magazin 27/2011, Seite 10.

Donnerstag, 4. August 2011

Zensuswahlrecht könnte die Schweiz retten

Ist die Schweiz wirklich weniger vom Umverteilungsdenken infiziert?
Die Schweizer nehmen immer mehr Eingriffe des Staates in die privaten Vertragsverhältnisse und in das private Eigentum hin. ­Sicherheit wird wichtiger als Freiheit, öffent­liche Fürsorge wichtiger als Eigenverant­wortung, Umverteilung wichtiger als Eigenleistung. Die Sozialindustrie mit den gut bezahlten Beamten überbordet dermassen, dass sogar deren Abschaffung samt Ersatz durch ein bedingungsloses, lebenslängliches Grundeinkommen für alle Einwohner der Schweiz allen Ernstes als ökonomisch sinnvoll diskutiert wird.

Genau besehen ist Demokratie ein ausser­ordentlich labiles Modell. Volksherrschaft kann auch Herrschaft des Pöbels bedeuten, die Enteignung der Minderheit der Leistungs­wil­ligen und Besitzenden durch eine Mehrheit von Habe- und Taugenichtsen. Wenn die Staatsquote und mit ihr die Zahl der Transfer­empfänger unaufhaltsam wächst, wenn schweizerische Maturanden erst einmal Sozialhilfe beziehen, um sich vom Stress der gymnasialen Ausbildung zu erholen, so sind das Gefahrensignale.

Dass Mehrheitsherrschaft zu wachsender Ausbeutung der Minderheit führen kann, hatten schon die griechischen «Erfinder» der Demokratie erkannt. So ersann der Athener ­Solon als Gegengift das Zensuswahlrecht, also die Beschränkung des Wahlrechts auf Stimmbürger, welche gewisse Kriterien wie materiellen Besitz oder die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stand erfüllen. Selbst die Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika ­erkannten die Gefahren einer allgemeinen Demokratie für Freiheit und Privateigentum. Sie nahmen in die Verfassung von 1787 eine Bestimmung auf, wonach nur ­Männer mit Besitz wählen durften. Dahinter stand der Gedanke, dass, wer Eigentum hat, langfristiger denkt als derjenige, der von der öffentlichen Hand lebt. Von diesem Zensuswahlrecht verabschiedeten sich die Vereinigten Staaten erst 1830 im ­Rahmen der Abschaffung der Sklaverei und unter dem Einfluss von Anti­-Alkohol-, Frauen­rechts- und Gewerkschaftsbewegungen.

Das allgemeine Stimm- und Wahlrecht – «One man, one vote» — ist ein derartiges Tabu, dass die Schweizerische Bundesverfassung nur die unter Achtzehnjährigen sowie die Geisteskranken und Geistesschwachen davon ausschliesst. Wo es zum Führen eines Motorfahrzeuges und zum Halten eines Hundes einer Prüfung bedarf, während Kriminelle, Asozi­ale, Analphabeten und Sozialhilfebetrüger stimmen und wählen dürfen, wo jedermann ohne die geringsten staatsbürgerlichen Kenntnisse – das schweizerische Schulsystem hat heute andere Prioritäten – bei existenziellen Fragen dieses Landes mitbestimmen darf, wo ein pädosexueller Lehrer Berufsverbot erhält, ihm aber sein Stimm- und Wahlrecht nicht entzogen werden kann, dort stellt sich die ­Frage nach einer Beschränkung des Stimm- und Wahlrechtes natürlich nicht.

Bleibt die Hoffnung, dass die Vernünftigen, die politisch Reifen, die Verteidiger von Freiheit und Privateigentum in der Mehrheit bleiben. Mehr als diese Hoffnung bleibt uns nicht.

Christian Huber, 66, Dr. iur., war als Regierungsrat von 1999 bis 2005 Finanzdirektor des Kantons Zürich. Er lebt seit sechs Jahren abwechslungsweise in der Schweiz, in den Niederlanden und in Frankreich, in der WeWo29.11, Seite 36f.

Abschaffung der direkten Bundessteuer strafft den Staatshaushalt

Steuern: Die direkte Bundessteuer ist abzuschaffen. Weil verfassungswidrig. «In der Verfassung steht, die direkten Steuern für Kantone und Gemeinden», sagt er, «die indirekten für den Bund.» Mit diesem Geld, argumentiert der Ökonom, ­müsse der Bund wirtschaften können.

«Ich bin Häretiker», meint er nun fast entschuldigend, dieser vom Altgriechischen abgeleitete Begriff bezeichnet einen Menschen, der sich in Widerspruch begibt zu einer herrschenden Mehrheitsmeinung und für sich in Anspruch nimmt, näher an der Wahrheit zu liegen als diese.

René Lüchinger über ein Interview mit Prof. Walter Wittmann in der WeWo29.11, Seite 44.

Die Schweiz hat zu viele Kantone

Und ökonomisch gesehen: alles höchst ineffizient. Kantone machten von allem zu viel: zu viele Kantonalbanken, zu viele Spitäler, zu viele Gerichte, und jedes Zuviel produziert unnötige Kosten.
Das Resultat für den Ökonomen sind ineffiziente Strukturen.

Was also machen wir mit unseren Kantonen? Nun kramt er den lupenreinen Ökonomen hervor. Keine Transferzahlungen mehr unter den Kantonen, lautet sein Rezept, und Subventionen aus Bern gibt es nur noch für gemeinwirtschaftliche Leistungen. Alles andere regelt der Markt. Kantone müssen sich selber finanzieren, und wer das nicht kann, muss sich mit anderen zusammenschliessen. Die Folge wäre, ist Wittmann überzeugt, dass die Schweiz nur noch aus vielleicht sechs ökonomisch überlebensfähigen Grossregionen bestehen würde.

René Lüchinger über ein Interview mit Prof. Walter Wittmann in der WeWo29.11, Seite 44.

Murdoch ist kompromisslos gegenüber Gewerkschaften

1981 erwirbt Murdoch von dem Kanadier Lord Thomson of Fleet die Times und die Sunday Times. Die Times vor allem kränkelt am Rand ihrer Existenz, ­gebeutelt durch Dauerstreiks der Druckergewerkschaften, was zeitweilig zu Monate dauerndem Nichterscheinen des Blattes führt. 1986 reisst Murdoch die Geduld, er zieht sein britisches Imperium, News International, aus der Fleet Street ab und siedelt sich neu in Ostlondon, in Wapping, an, entlässt, unter gewalttätigen Ausschreitungen, 6000 Angestellte seiner Druckbetriebe und beginnt die Wapping-Operationen mit nur noch nicht­gewerkschaftlich gebundenen technischen ­Arbeitern.

Der Sieg Murdochs über seine Nemesis steht neben Margaret Thatchers gleichzeitigem Triumph über die Bergarbeitergewerkschaften – kein Wunder, dass der Medienzar und die ­eiserne Lady ihre Seelenverwandtschaft vertiefen. Beide hängen an der Philosophie des freien Marktes und misstrauen dem publizistischen Konsens, welcher Meinungen links von der Mitte zum Justemilieu der Political Correctness erklärt.
Thomas Kielinger in der WeWo29.11, Seite 40f.

Eckdaten Finanzplatz Schweiz

  • Offshore-Banking, grenzüberschreitendes Bankgeschäft: In der Schweiz werden 2'000 Mrd. USD an offshore-Kundengeldern verwaltet. Das entspricht 27% des globalen Volumens. Die Schweiz ist damit weltweiter Leader.
  • Die Vermögensverwalter und Banken bezahlten in den letzten 10 Jahren rund 14.4 Mrd. CHF an Steuergeldern jährlich, was ca. 14% der gesamten jährlichen Steuereinnahmen bedeutet.
  • Die durchschnittliche Wertschöpfung aller Branchen in der Schweiz liegt bei 73 CHF/h. Jene in der Finanzindustrie beträgt 145 CHF/h, also eine äusserst hohe Arbeitsproduktivität.
  • Der Finanzsektor bezahlt den rund 237'000 Erwerbstätigen in der Branche (ca. 5% aller Erwerbstätigen) rund 33 Mrd. Löhne und Gehälter, was 9.4% der gesamtwirtschaftlichen Lohnsumme entspricht.
In Anlehung an Philipp Heumann in der WeWo30/31.11, Seite 79ff.

inkompatibler Grübel mit neuen Finanzmarktregulierungen

Die Politik schickt sich an, der UBS und anderen Banken strengere Kapitalvorschriften aufzubürden, und trägt damit wesentlich zur neuen Realität in der Bankenwelt bei. Eine Realität, die von mehr Sicherheit, Kontrolle und Bürokratie geprägt sein wird; in der aber auch die Erträge und mit ihnen die Boni spärlicher fliessen.

Grübel muss sich fühlen wie der Börsenhändler, der er im Grunde ist. Ein Trader, der gezwungen wird, eine Position glattzustellen, weil die Märkte gegen ihn laufen. Der einen Verlust realisieren muss, aber im Grunde überzeugt ist, recht zu haben.

Grübel ist eine jener Führungspersonen, die ihre Ziele mit Geradlinigkeit und ohne Rücksicht auf Verluste verfolgen. Darum war er der perfekte Mann, um das Steuer erst bei der CS und danach bei der UBS herumzureissen. Er agierte dabei in einer Finanzwelt, die er liebte und kannte wie wenig andere.

Grübel ist aber der falsche Mann, um die UBS auf eine Zukunft einzustellen, in der kleinere Brötchen gebacken werden. Nicht, weil er nun zu alt wäre. Nein, weil ihn diese neue Finanzwelt ganz offensichtlich anwidert und er, der sonst nie gezaudert hat, erstmals Mühe bekundet, rasch und konsequent zu handeln

Markus Städeli in der NZZaS vom 31.7.11, Seite 13.

Mittwoch, 3. August 2011

Wünschenswerte Entwicklungen in der Schweiz

  • Vielsprachigkeit: nebst den Landessprachen auch Englisch, Chinesisch, Japanisch, Russisch oder Spanisch.
  • Berufslehre: geringe Kosten und geringe Arbeitslosigkeit
  • Einschulung: müsste früher sein, Abschluss müsste ebenfalls früher erreicht werden.
  • Pensionierung: muss ersetzt werden durch eine Flexibilisierung, ein phasenweiser Rücktritt
  • Sozialwerke: düfen nicht mehr Leistungen versprechen, als bezahlt werden können.
  • Finanz- und Steuerwettbewerb: massive Vereinfachung, Steuererklärung auf einer Postkarte, Begrenzen der Staatsquote in der Verfassung
  • Umwelt- und Energiepolitik: Internalisierung der Kosten und Risiken,

    Dr. Gerhard Schwarz, Direktor der Denkfabrik Avenir Suisse in der WeWo30/31.11, Seite 61.

Dienstag, 2. August 2011

Slutwalks: Kampf gegen freiwillige Entscheide?

Von meiner Tochter weiß ich z.B., dass in Ihrer Altersstufe die Mädchen meistens viel besser in naturwissenschaftlichen Fächern abschneiden als Jungs. Solange es um die Pflichtfächer geht. Wenn man aber zu den Wahlfächern kommt, dann werden naturwissenschaftliche Fächer von den meisten Mädels ganz schnell abgewählt... stattdessen wird für etwas „unkompliziert weibliches“ entschieden. Freiwillig! Die sexuell aufreizende Kleidung wird aber spätestens ab dem 12.Lebensjahr getragen. Ebenso freiwillig!

Wo bleibt die wahre Emanzipation? Solange meine Tochter als etwas Exotisches betrachtet wird, weil sie sich für naturwissenschaftliche Fächern entscheidet, solange sie in einigen Kursen als einziges Mädchen mit zwanzig Jungs zusammen sitzt, braucht mir keine SlutWalkerin zu erzählen, dass sie für weibliche Emanzipation kämpft.

Fahrenheit 451 auf der Freitag

Warum sich Sluts aufreizend kleiden

Klar hat jeder das Recht, sich so zu bekleiden, wie er(m/w) es will. Meine Frage war: WARUM will man sich sexuell aufreizend bekleiden, ohne dass man dabei mit aufgereizten Männern Sex haben will? Was ist der Sinn? Was steht hinter dieser Haltung „Ich reize Dich auf, Du darfst mich aber nicht anfassen, und wie Du mit Deiner Aufregung klar kommst, ist eben Dein Problem“?

Nun, in meinen Augen sind es ganz banale Machtspielchen. "Ich habe die Macht (nicht nur körperliche, sondern auch gesetzlich und sittlich anerkannte), Dich zu aufreizen, und ich habe die Macht, Dich zuverweisen. ICH habe DEINE Gefühle im Griff und entscheide darüber, wie die Situation sich entwickelt."

Geht es bei der Emanzipation um die SELBSTBESTIMMUNG der Frau oder um ihre Fähigkeit, den Mann zu manipulieren und die Macht über ihn zu ausüben?
Fahrenheit 451 auf der Freitag