Montag, 31. Dezember 2007

neue SP?

Christian Levrat, designierter SP-Chef, denkt, durch Kampagnen die SP wieder erfolgreicher machen zu können. Obwohl die SP inzwischen zur stärksten Partei an der Goldküste geworden ist, machen die Cüplisozialisten aber zu wenige Geld locker, um einen Kampagnenapparat wie jener der SVP zu finanzieren. Entsprechend fordert Levrat ein Gesetz (linke Verbotsaffinität), welches die finanziellen Mittel beschränken soll.

Das Problem ist nur, dass die SP keine Inhalte hat, welche Anklang finden werden: Mehr Ausländer? Höhere Steuern? Mehr Sozialdienstleitungen? Mehr Umverteilung? Wer kann nur SP wählen?! Ts!

Weiter traue ich Levrat nicht die Fähigkeiten zu, die Partei auf Vordermann zu bringen, auch schon deshalb, weil linke Individualisten schwieriger zu führen sind als bürgerliche Militaristen. Trotz seines Optimismus, wird Levrat scheitern. Die SP wird weiter an Boden verlieren. Recht so.

wirtschaftlich erfolgreicheres Politsystem

Auch Armin Müller, stellvertretender Chefredaktor, beschäftigt sich in der SonntagsZeitung vom 30. Dezember 2007 auf Seite 22 mit Investitionsbeschränkungen für Schwellenländer:

Für den Staat sensible Bereiche müssen in ihrer Unabhängigkeit und Sicherheit vor ausländischem Einfluss geschützt werden. Dabei ist egal, ob es sich um Staatsfonds oder um einen Privatmann handelt.
Dominierende Beteiligungen in der Waffenindustrie, in Hochtechnologiebereichen oder an wichtigen Infrastrukturunternehmen müssen verhindert werden können.
Mit dem Aufkommen von asiatischen, russischen oder arabischen Investitionen in westliche Unternehmen, wird offensichtlich, dass sich die ökonomische Macht nicht mehr im Westen konzentriert. Ebenso stellt der Aufstieg der Schwellenländer die Vorherrschaft westlicher Werte in Frage.
Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus hatten wir vermeintlich das Ende der Geschichte erreicht: Freiheit, Marktwirtschaft und Demokratie schienen extrem attraktiv und unser Modell allen anderen überlegen.

Wir müssen beweisen, dass wir mit Offenheit, Freiheit und Demokratie langfristig auch wirtschaftlich erfolgreicher sind, dass Rücksichtnahme auf demokratische Prozesse und Menschenrechte nachhaltiger sind als ein autoritäres Regime.
Ein interessanter Kampf der Kulturen. Mal sehen, ob sich der demokratische Ansatz bewähren wird... ;-)

Freisinniger Spuhler

Mit Ihrer politischen Haltung würden Sie ebenso gut zur FDP passen: Sie befürworten die bilateralen Verhandlungen, sind in der Agrarpolitik eher auf freisinniger als auf SVP-Linie und sind auch gesellschaftspolitisch offener.
Man trägt ein politisches Gedankengut in sich. Wenn man in die Politik geht, dann geht man auf Brautschau. In den Neunzigerjahren ist die Partei nach dem Fall Kopp unter Franz Steinegger in die Mitte gerutscht. Sie hat wirtschafts- und finanzpolitisch schlechte Arbeit geleistet. Dadurch ist ein Vakuum entstanden, das durch die SVP aufgefüllt worden ist. Auch heute noch fühle ich mich absolut wohl in de SVP.

Was ist es denn, das Sie so wohl fühlen lässt?
Das Parteiprogramm. In de SVP sind drei Flügel vertreten. Trotz Divergenzen zum Agrarflügel und trotz dem wertkonservativen Teil stehe ich voll hinter der Partei.
Peter Spuhler interviewt von Esther Girsberger in der SonntagsZeitung vom 30.12.07, Seite 23ff.
Eine der Kräfte für den Erfolg der heutigen SVP.

Freitag, 28. Dezember 2007

"Manieren"

Zu Weihnachten wünschte ich mir das Buch "Manieren" von Asaf-Wossen Asserate. Der äthiopische Prinz studierte im Exil in Tübingen Ethnologie und Geschichte und ist Mitglied des Corps Suevia. Er schreibt:
Die dem eigenen Stande angemessenen Manieren wiesen dem einzelnen seinen Platz in diesem Kosmos zu und machten ihn dadurch überhaupt erst zum Menschen. Erzogen werden, Manieren annehmen, das waren Menschwerdungsakte.
Lawrence Kohlberg definierte drei Stufen der moralischen Entwicklung:

Stufen der Entwicklung des moralischen Urteils:
  1. präkonventionelles Niveau
    "Gut ist, wofür ich belohnt werde oder was mir nützt."
  2. konventionelles Niveau
    "Gut ist, was den gesellschaftlichen Regeln entspricht."
    Soziale Gesten, Normen und damit das Wohl anderer werden miteinbezogen
  3. postkonventionelles Niveau
    "Gut ist, was meinen frei gewählten ethnischen Prinzipien entspricht."
    Das moralische Urteil richtet sich nach universellen Werten und Grundrechten.
Inwiefern hat das eine mit dem anderen zu tun...

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Meine Theorie zur Basis des heutigen Erfolgs der SVP

Um eine Partei auf Kurs zu bringen, braucht es wenige, aber starke Leute.
Christoph Blocher interviewt von Roger Köppel und Markus Somm in der WW51/52.07, Seite 14ff.

Da waren ein paar Zürcher in der Zeit nach den direkten Auswirkungen der 68er. Ende der 70er-, anfangs der 80er-Jahre wollten diese fähigen Intellektuellen ihre bürgerlichen Ideale politisch verwirklichen. Sie standen nun vor folgender Entscheidung:

  1. Entweder formieren sie sich mit dem rechten Flügel der FDP, was einen Bruch mit dem linken Flügel mit sich gebracht hätte
  2. oder sie definieren die SVP neu und mobilisieren diese.

Die erste Variante hätte unendliche Diskussionen in der Mitte des politischen Vernünftigen zur Folge gehabt. Da der linke Flügel der FDP grösstenteils auch 1 und 1 zusammenzählen kann, wären gute Argumente gekommen, andere Ansichten wären quasi unwiderlegbar gewesen, eine Trennung wäre aber wegen der Schwächung keine Option gewesen. Ein kräfteraubendes Unterfangen ohne grosse Erfolgsaussichten.

Deshalb entschloss sich diese „bürgerliche Zürcher-Elite“, die SVP anzugehen. Dort waren grösstensteils dumpfe Bauern anzutreffen (BGB). Ein paar vernünftige Ideen unter Zusicherung bäuerlicher Privilegien und schon hat man diese auf seiner Seite. Mit simplen und in der Neuzeit erfolgreichen Kampagnen lassen sich diese auch gut mobilisieren und das zählt letzenendes in der Demokratie: Wie viele Stimmen erzielen wir? Wobei auch dumme Bauern eine Stimme haben. Unkomplizierter Aufwand und eine grosse mobilisierte Wählerschaft sind das Resultat dieser Strategie.

Demokratie: pulverisierte Macht

Aber das System der direkten Demokratie als Staatsform pulverisiert natürlich die Macht. Das ist sehr gut, auch wenn es mich selbst trifft. Demokratie neigt zum Durchschnitt. Das ganz Gute ist nicht möglich, das ganz Schlechte auch nicht. Wichtig ist jetzt, wie es weitergeht.
Christoph Blocher interviewt von Roger Köppel und Markus Somm in der WW51/52.07, Seite 14ff.

Erst wenn ich sätmliche Illusionen und Träume an einen effizenten, geordneten Staat abgeschrieben habe, habe ich den Realismus und Pragmatismus erreicht, die Demokratie zu unterstützen. "Wischiwaschi" als "die am wenigsten schlechte Regierungsform".

Blocher zu seiner Abwahl

Gründe der Abwahl

Wenn ich nach dem Eintritt in den Bundesrat mich sofort angepasst hätte, ohne eine eigene Meinung zu vertreten und ohne Dinge in Frage zu stellen, wäre es anders gelaufen. Das machen Bundesräte relativ oft und nennen es Kollegialität.

Die Vorwürfe sind: zu dominant in der Regierung gewesen. Zu viel SVP-Gedankengut auch. Was soll ich mir vorwerfen? Ich habe nicht mit Brachialgewalt regiert, sondern mit Argumenten.
Also zu erfolgreich die Meinung der Wähler realisiert?

Zur Konkordanz

Die SVP ist als grösste Partei mit 29 Prozent aus den Wahlen hervorgegangen. Sie bekommt zwei Bundesräte. Aber ist das noch Konkordanz, wenn man einen, der für die grösste Partei steht, aus dem Bundesrat entfernt? Um den Sitz mit einer Person zu besetzen, die die Partei nicht als Bundesrätin wollte, nur um zu behaupten, dass man Konkordanz ernst nehme! Das sind Politikspiele. (...) Scheinkonkordanz ist das richtige Wort.
zukünftiger Themenfokus

  • Steuern

    Man nimmt den Bürgern immer mehr Geld weg, um immer mehr Geld zu verteilen. Das ist Politiker-, nicht Volksinteresse. Also muss man dies bekämpfen.

  • Fremdbestimmung durch EU
    Es gibt immer mehr völkerrechtliche Bestimmungen, bei denen niemand mehr weiss, wer eigentlich Recht setzt.

  • Parlamentarierentschädigungen
    Aber das Parlament hat sich verschlimmert. Es besteht aus vielen Berufsparlamentariern und produziert eine riesige Gesetzesmaschinerie.
  • Was werden die nächsten grossen politischen Konflikte sein?

    Die IV-Vorlage. Man strebt einen untragbaren Kompromiss an. Zweitens stehen uns im Sozialbereich Konflikte bevor: Sanierung der Sozialwerke ohne höhere Abgaben. Da wird die Partei unerbittlich sein müssen. Dann kommt die Personenfreizügigkeit.

Christoph Blocher interviewt von Roger Köppel und Markus Somm in der WW51/52.07, Seite 14ff.

Gleichstellung

Die Gleichstellungsthematik ist nicht mehr aktuell. Frauen können sich heute nicht mehr darüber beklagen, dass sie Schwierigkeiten haben, weil sie eine Frau sind.
Lilian Uchtenhagen, 79, offizielle SP-Bundesratskandidatin 1983 gegen Otto Stich, in der WW51/52.07, Seite 20.

Met Bus fahre, ts!

Man kennt die Geschichte ja schon in- und auswendig:

Betrunken und voll Gas bis es tätscht

massiv zu schnell und sturz betrunken

...wie es TeleZüri formuliert. Oder etwas demographischer: Raserunfall in Aesch (LU) - 20-jähriger Bursche aus Serbien-Montenegro - fährt ohne Fahrausweis - ist bereits negativ im Strassenverkehr aufgefallen, etc.

Interessant ist aber die "Ein-"/Ansicht des "Opfers" betreffend dem Ausweisentzugs des Fahrers:
Jo nei, esch ned guet, wenn er’s muess abgäh. Well denn… esch eifach, es passt ned zu em, eifach so met bus fahre.
Sie war bereits ausgestiegen als sie den Alkohlpegel des Fahrers vermutete. Nach fundierten Abwägungen ist sie dann aber trotzdem eingestiegen:

Denn semmer weder nach Wohle und denn hemmer em gseh. Er tuet e chli meh seriöser (…) obwohl ich em gseh han, dass er glich bsoffe esch, aber er het im gsecht ned so gseh, usgseh. (…) Er chan jo guet fahre.

Gatjana Rudhani, natürlich alles in bestem Deutsch.

Ein Anwärter für den Darwin-Award (jetzt auch auf Deutsch), wenn die beiden dabei umgekommen wären. So jedoch bleiben sie der "Evolution" erhalten. Schade, kann man Leute mit einer solchen Haltung nicht einfach isolieren von Leuten, die anderer Auffassung sind. Dann würden sich die "Bus-Probleme" von selbst lösen.
Humanity is overrated.
M.D. House


Etwas warten bis der relevante Teil am Anfang geladen ist.
Tele Tell / Tele M1 / ZüriNews auf TeleZüri am 9.12.07.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Das Arschlochkind der Nation

Christoph Meili war jener Sicherheitsmann, welcher 1997 der SBG Akten stahl, welche dann in den „Verhandlungen“ um die nachrichtenlosen Vermögen als Druckmittel gebraucht wurden. Dies schadete dem Ruf des Schweizer Finanzplatzes massiv. Er ist der erste Schweizer, dem in den USA politisches Asyl gewährt wurde.

Einige werden Mittermeiers „duale Nathaltheorie“ kennen: Bei der Geburt eines Kindes kann man unterschiedlich reagieren: „Juhuii, ein Baby!“ (Mädchen oder Junge) oder „Ou nei, ein Arschlochkind“. Niemand will mit dem spielen, es ist ab seinem ersten Atemzug unerwünscht, es ist unsympathisch, niemand wollte es. Christoph Meili ist genau ein solches Arschlochkind:

Meine Eltern haben mich nicht gut behandelt. Ich ging oft hungrig schlafen, die Wohnung war im Winter nie geheizt. Meine Eltern waren sehr arm, aber auch psychisch nicht ganz normal. Dann kam die Scheidung, und ich lebte mit meinen Geschwistern bei meiner manisch-depressiven Mutter.

Auch in der Liebe hatte er nicht sonderlich viel Glück: Die erste Frau war eine Südländerin: Giuseppina. Sie erwartete, dass er arbeiten geht und Geld nach Hause bringt. Als sein Studium scheiterte, u.a. – aber offensichtlich nicht hauptsächlich – wegen seinen schlechten Englischkenntissen, meinte er:

Ihr verlangt zu viel, ich habe eine südländische Frau.
Vielleicht läuft es jetzt ja besser mit der zweiten Frau, Grace?

Arbeitet Ihre Frau?

Nein, sie ist psychisch invalid und nimmt Medikamente.

Hahaha, ich kann nicht mehr :-D!
Kürzlich habe ich alle meine Auszeichnungen weggeräumt, fünfunddreissig Pokale für Verdienste um Menschenrechte! Aber dafür bekommt man keinen gutbezahlten Job. Es ist alles nur Ramsch.

Das jüdische Menschenrecht auf Geld der Schweizer Banken? Hier wieder einmal die Frage, wieso denn erst ein Drittel der Zahlungen der Schweizer Banken verteilt werden konnten?

Anwalt Ed Fagan sagte mir im Beisein von Senator Alfonse D’Amato, ich erhalte für meine Familie eine Million Dollar, steuerfrei. Ich fragte D’Amato, ob das stimme. Er bestätigte und sagte, wir sollten nicht darüber reden. Etwas Schriftliches habe ich nie bekommen.

Entsprechend hat er die Million auch nie bekommen. Ein phantastisches Beispiel für das „Kostenbewusstsein“ dieser Kreise :-). Immer wieder einmal, wenn er in den Medien über sein Elend klagte, bekam er wieder etwas Geld zugesteckt:

  • Als ihm für einen Vortrag in Beverly Hills 100'000 USD versprochen wurden, bekam er dann netto noch 60'000, welche der Hausbesitzer - bei welchem er zu Miete war - gerade für sich einzog, „für die bisherige Unterstützung des Lebensunterhalts“.
  • Bei den Kollekten in jüdischen Gemeinden bekam er jeweils ein paar 10er-Nötli.
    Schwierig war’s mit den Reichen. Die führten uns bei Wohltätigkeitsveranstaltungen vor, bei denen Millionen gespendet wurden, und am Schluss gab’s für uns ein Stück Kuchen.
    “Kostenbewusstsein“?
  • Dann bekam er wieder einmal 100'000 USD:
    Von Investition hatte ich keine Ahnung, ich gab meinen Anteil jemandem in Beverly Hills, der sich anerboten hatte, das für mich zu machen. Er investierte in Junk-Bonds und verlor etwa einen Drittel.
  • Nach der Scheidung bekamen Giusi und ich nochmals je eine Viertelmillion. Von meinem Anteil gingen hunderttausend Dollar an die Kinder, damit ich keine Alimente zahlen muss. Die fehlende Viertelmillion wurde an Fagan bezahlt. So hatte man mir jedenfalls gesagt. Fagan hatte mir ein Papier abgeluchst, dass ich ihn bezahle, ohne dass Gericht und Banken davon erfahren. Aber als ich ihn wieder traf, sagte er, er habe es nie bekommen.
  • Dann wollte er noch Unternehmer werden, eine eigene Firma eröffnen:
    Im Fernsehen gab es diese Spots für Geschäftseröffnungen. Ich schickte das Geld, 50 000 Dollar, irgendwohin nach Florida. Bye-bye Geld.

Entsprechend fragt ihn dann der Interviewer: Kann es sein, dass der Umgang mit Geld nicht Ihre Stärke ist? Hahahahahahahahaha!!! :-P

Christoph Meili interviewt von Beatrice Schlag in der Weltwoche 51/52.07, Seite 58f.

Schwarzenbewegung

Statistiken zeigen ein anderes Bild. Schwarze füllen Gefängnisse. Sie sind Täter und Opfer vieler Morde. Sie sind eher arbeitslos als Weisse. Schwarze Anführer, etwa Schauspieler Bill Cosby, schieben die Schuld zunehmend den Schwarzen selbst zu, die keine Verantwortung übernehmen.
(...) schauen Sie sich doch einmal die sozioökonomische Situation an. Es gibt keine Jobs in South Central Los Angeles. Die Schulen dort sind schlecht. Diese Leute brauchen dringend Geld.

Statt Werte zu schaffen, zelebrieren schwarze Musiker die Gewalt in Gettos wie South Central.

Hören Sie mal, wir allen kennen die Probleme unserer Kultur. Wir haben Probleme, weil wir kein Geld haben.
Was meint da bloss der Logik-Experte LKM dazu? Wo liegt genau der Hund begraben? Der Interviewer hats kapiert. Der Interviewte nicht.
Verhöhnten Weisse ihre Sklaven einst als Nigger, tun das die Schwarzen nun untereinander. Den Weissen aber verbieten sie das N-Wort.
Das ist richtig so. Das Wort ist ein Zeichen unseres Stolzes. Ich brauche dieses Wort häufig, in privaten Gesprächen. Wir haben einen Stolz, eine Kultur, eine Sprachtechnik. Ein «nigga» ist ein Homeboy. Es gibt keine weissen Homeboys. Deshalb dürfen Weisse einen Schwarzen nie «nigga» nennen. Innerhalb einer Gruppe kann uns das Wort verbinden, selbst in der Kirche.
Voraussetzung für eine Emanzipation oder Gleichstellung, wäre die Akzeptanz gleicher Massstäbe. Davon ist dieser Typ noch meilenweit entfernt. Wieso ist seine Unterscheidung zwischen Schwarz und Weiss nicht rassistisch?
Es herrscht nicht mehr Krieg zwischen Weiss und Schwarz. Schwarze bringen nun Schwarze um. Warum?
Wen sollen sie sonst töten? Weisse gehen nicht dorthin, wo Schwarze leben.
Super Gegenargumentaion! Die Schwarzenbewegung steht aus dieser Perspektive auf sehr wackligem Fundament, ts!

Tommie Smith interviewt von Peter Hossli in der Weltwoche 51/52.07, Seite 78ff.

Kindertötende Mütter

Häufig sind die Täterinnen Sozialhilfeempfängerinnen. Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Kindstötung und der Tatsache, dass diese Mütter Sozialhilfe empfangen?
Sie meinen: Weil man die Leute unterstützt, verlieren sie das Gefühl für die eigene Verantwortung? Das ist das Pferd beim Schwanze aufgezäumt. Die Täterinnen sind häufig Menschen mit einer defizitären Persönlichkeitsstruktur. Ihnen fehlt die Leistungsfähigkeit, die zur normalen Bewältigung der Lebensroutine notwendig ist. Und jetzt zu sagen, die Sozialhilfe hat diese Menschen verdorben, ist Unsinn.$
Martin Kiesewetter, Leiter des Forensisch-Psychiatrischen Dienstes der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, interviewt von Yvonne Staat in der in der Weltwoche 50.07, Seite 14.
Trotzdem steht man vor Investitionen in die Sozialhilfe, welchen ein geringer Ertrag und Zukunftsaussichten gegenüber stehen. Lohnt sich Sozialhilfe bei Leuten, die so oder so ihren Alltag nicht selbst bewältigen können? Keine Besserung in Sicht. Lediglich Geld verpulvert und umverteilt.

"Der dressierte Mann"

Esther Vilar schrieb 1971 das Buch „Der dressierte Mann“ als „Appell an die Fairness der Frauen“ und hatte daraufhin viele Streitgespräche, u.a. natürlich auch mit Alice Schwarzer. Von einigen wird sie als „wahre Feministin“ bezeichnet, welche „Frauen nicht primär als Opfer, sondern als Menschen sieht, die ihre Interessen durchsetzen.“ So äussert sie sich über die Rolle die Stellung des Mannes:
Die Männer haben immer noch kein Recht auf ihre Kinder, das ist für mich das Grausamste überhaupt. Wer ein Mann ist, muss täglich damit rechnen, dass ihm die Kinder weggenommen werden und er sie vielleicht noch, wenn’s gut geht, einmal im Monat am Wochenende sehen darf. Und der Umstand, dass immer noch die Männer in den Krieg, ins Töten geschickt werden, ist so schwerwiegend, dass ich keinen Nachteil einer Frau sehe, der das irgendwie aufwiegen könnte. Und wer als Mann eine Familie gegründet hat, kann im Normalfall nie aufhören zu arbeiten. Man kann sein Leben nicht ändern, weil man sonst die ökonomische Grundlage der Seinen riskieren würde. Der Mann hat eine Verantwortung, die nicht zu vergleichen ist mit derjenigen der Frau. Das sind die Hauptsachen.

  • Ich kenne gar keinen richtigen Hausmann. Und die paar, die es gibt, sind nicht erotisch – in den Augen der Frau. Der Blick der Frau bestimmt unsere Welt. Der Blick und die Sprache: Einen Mann, der kein Geld heimbringt, nennt man einen Versager. Die Frau dagegen eine Hausfrau. Es heisst nicht umsonst Muttersprache.
  • Ich kenne keine Frau, die einen Beruf ausübt, um ein Leben lang die Kinder und den Mann zu ernähren.
Sie macht sich aber noch viel mehr Gedanken als lediglich über die Rolle des Mannes. Über Freiheit, Glück, Liebe und Religion:
  • Der Mensch verzichtet auf die Freiheit, die er haben könnte. Einerseits aus Feigheit, anderseits ist, wer die Freiheit lebt, nicht unbedingt glücklich. Man ist glücklicher, wenn man sich unterordnet und einem System folgt, sich einer „Aufgabe“ widmet. Wer frei ist, muss immer eigene Regeln aufstellen.
  • Freiheit ist das wahnsinnige Problem von uns allen. Man wird ja religiös, weil man die Freiheit nicht aushält.
  • Liebe macht immer unfrei. Doch der einzige Verzicht auf Freiheit, den ich schätze, ist die Liebe.
Esther Vilar interviewt von Peer Teuwsen in der in der Weltwoche 51/52.07, Seite 64ff.

Entwicklungshelfer Barnevik

Percy Barnevik, 66, wurde als Chef der ABB bekannt, als er 2001 eine Abgangsentschädigung von 148 Millionen Franken bekam, davon aber 90 Millionen freiwillig wieder zurück bezahlte. Er hat mittlerweile nichts mehr mit der ABB zu tun. Er baute die Hilfsorganisation „Hand-in-Hand“ auf. Er begann mit 25 Leuten. Heute sind es 9000 Angestellte und 4000 Freiwillige.
Ich bin besessen von der Idee, zu dezentralisieren und die Verantwortung nach unten zu drücken.
Percy Barnevik
Dies ist u.a. ein zentraler Erfolgsfaktor: Er betreibt nicht das Tagesgeschäft, sondern koordiniert es. Fähige Leute vor Ort, welche die kulturellen Gegebenheiten bestens kennen, setzten dieses dann um. Sein Ansatz basiert auf der Vergabe von Mikrokrediten. Er ist damit in Indien schon so erfolgreich, dass er von Präsident Karzai gebeten wurde, es in Afghanistan zu implementieren und Präsident Mbeki bat um dasselbe in Südafrika. Auch China, Brasilien und Vietnam sind im Gespräch. Seine Vision ist es, 50 Millionen Jobs zu schaffen.
Bisher blieb westliche Entwicklungshilfe trotz grossem Aufwand meist erfolglos. Warum soll es Ihrer Organisation besser ergehen?
Sie haben recht: Afrika ist mit Hunderten von Milliarden Dollar zugeschüttet worden, und in fünfzig Jahren hat sich nichts verändert. Es ist ein Desaster. In Asien aber hat sich eine Milliarde Menschen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen: Sie haben hart gearbeitet, gespart, investiert, sich der Globalisierung gestellt. Man muss von der Schenkmentalität wegkommen, Selbsthilfe ist sinnvoller. Wenn man nur einen kleinen Teil der weltweiten Hilfsgelder von 110 Milliarden Dollar umleitete, könnte man die Armut eliminieren: Geholfen wäre jener Milliarde Menschen, die weniger als einen Dollar pro Tag haben. Es braucht nicht mehr Geld. Man muss es nur intelligenter einsetzen.

Wie soll diese Selbsthilfe konkret aussehen?
Wir können ein Dorf von 2000 Menschen in zwei Jahren hochbringen: Wir bilden Frauen zu Unternehmerinnen aus und geben Ihnen Mikrokredite. Wir bauen Schulen und eliminieren so Kinderarbeit. Wir sorgen für Medizin und Müllentsorgung, und wir bauen ein Gemeindezentrum mit Internetzugang. Danach gibt es dort keine Kinderarbeit mehr, keinen Analphabetismus, keine Mangelernährung. Das kostet nur 25 000 Dollar. In anderen Organisationen, die Ähnliches tun, ist es das Zehnfache.

Kostenkiller Barnevik schlägt wieder zu?
Wenn man kostenmässig fit sein will, muss man Westler und westliche Hauptquartiere meiden. Wir haben nur Inder als Angestellte. Damit sind die Lohnkosten viel niedriger. Ich selber und einige meiner Partner arbeiten umsonst. Schauen Sie sich andere berühmte internationale Organisationen an – ich nenne jetzt keine Namen –, die haben dreissig oder vierzig Prozent Overheadkosten. Bei uns sind es drei Prozent. Man kann eine Frau zur Unternehmerin ausbilden für 15 Dollar. Einem Erwachsenen Lesen beibringen kostet ebenfalls 15 Dollar, eine Berufsausbildung 50 Dollar. Das sind niedrige Beträge. Wir bieten den Spendern also sehr viel für ihr Geld.
Percy Barnevik interviewt von Marc Kowalsky in der Weltwoche 51/52.07, Seite 54ff.

Geheimarmee P-26

1990 enttarnte ihn die Weltwoche: Dr. iur., Oberst im Generalstab Efrem Cattelan, den Chef und Erbauer der Geheimarmee P-26. Sie umfasste gegen den Schluss 400 Personen und war so organisiert, dass jeder maximal zwei oder drei Kollegen kannte.

Die Vorbereitung der P-26 wurde 1973 vom Bundesrat in seinem sicherheitspolitischen Bericht ausdrücklich verlangt. FDP-Bundesrat Delamuraz hielt fest, dass die P-26, den Erfordernissen des Rechtsstaates entspreche.

In Zeiten des Kalten Krieges und angesichts der drohenden kommunistischen Zellen, zog man das Szenario „Umsturz der bestehenden Ordnung“ in Betracht. Was wäre, wenn die ganze Politik, die Sicherheitssituation, das gesellschaftliche Leben auf einen Schlag sich radikal verändert? Dafür entwickelte die P-26 Eingreif-Szenarien, basierend auf einer gewalttätigen, illegalen, undemokratischen Machtübernahme.

Dazu wurden die Angehörigen der P-26 in grundsätzlichen Fertigkeiten des Guerilla-Krieges ausgebildet, zum Beispiel im konspirativen Verhalten, das heisst: Einbettung einer geheimen Tätigkeit ins tägliche Leben, Legendenbildung und so weiter. Je nach Spezialfunktion gab es Instruktionen für den Nachrichtendienst, die psychologische Kampfführung, für Propaganda, Übermittlungstechniken, Transportdienst und Sabotage. Die Ausbildung an Waffen erfolgte allein zum Selbstschutz, der Angriff wurde nicht geübt.
Efrem Cattelan interviewt von Paul Engeler in der Weltwoche 51/52.07, Seite 48f.

Spuren des akademischen Betriebs

Ich habe gerade ein Buch über Körpersprache gelesen, worin es auch eine Typisierung verschiedener Einstellungen und Weltansichten gab: Der Macher, der Realist, der Visionär und der irgendwas. An die UniSG kam ich als Macher: motiviert, trainiert, einsatzbereit, schnell entscheidend, anpackend. Doch der akademische Betrieb machte aus mir einen Realisten. Im ausseruniversitären Engagement mache ich immer noch überdurchschnittlich viel, doch das Studium – sogar an der „praxisorientieresten Hochschule der Schweiz“ – enttarnte sich als realitätsfremd: Gespräche mit Absolventen brachten die Quote von ca. 20% zum Vorschein: 20% des Gelernten können später wieder verwendet werden. D.b. statt 5 Jahre zu studieren täte es auch 1 Jahr, ohne merkliche Abstriche. Das sind natürlich tödliche Argumente für ein Studium aus Sicht eines effizienzorientierten Wirtschaftlers. Ironie der Geschichte ist, dass jene, die über 5 Jahre einen grossen Einsatz zeigten und gute Noten erzielten, später in jene fordernden Positionen kommen, die eine grosse Effizienz erfordern.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Kohlendioxidemissionen

Das Schöne am hauptberuflichen Klimaretten ist seine vollkommene Folgenlosigkeit für den persönlichen Lebenskomfort. So verursacht die Bali-Karawane rund 100000 zusätzliche Tonnen Kohlendioxid, pro Kopf etwa 6,5 Tonnen. Einer dieser Köpfe ist beispielsweise der Klimaberater der deutschen Bundeskanzlerin, Professor Hans Joachim Schellnhuber, der 5,5 Tonnen Kohlendioxid pro Kopf und Jahr als maximales «Erdenbürgerrecht auf tolerierbare Klimaschädigung» bezeichnet.
Dirk Maxeiner in der WW49.07.

Sauf-Etikette

In der Kopenhagener Metro schlafen in der Weihnachtszeit besonders viele Passagiere betrunken ein und wachen im Depot wieder auf. Die Metro hält Risikopassagiere nun dazu an, sich ein Schild mit dem Zielbahnhof um den Hals zu hängen - zwecks rechtzeitigem Wachschütteln.
«Zwischen 20 und 50 meist jugendliche Passagiere finden wir pro Nacht schlafend in den Wagen vor», sagt Witt. Das Wecken schlafender Gäste sei eine heikle Angelegenheit. Wecke man sie zu früh, reagierten sie erbost. Wecke man sie zu spät, reagierten sie vorwurfsvoll, so Witt. (20min)
Die Stadtkarte von SG mit eingezeichneten Amicitia-WGs sollte man auch wieder einführen. Die könnte man bei Anlässen dann auf sich tragen mit der Aufschrift: "Lieber Polizist. Bitte deponiere mich beim nächsten eingezeichneten Ort. Besten Dank!"

Redefreiheit in Deutschland

Eine Holocaust-Leugnung von Seiten der NPD wird es nicht geben. Wir haben in Deutschland eine eindeutige Gesetzgebung, die vorschreibt, was der Deutsche zu denken hat.
Udo Voigt, NPD-Vorsitzender in einer ARD-Reportage über Hooligans an der WM2006.
In der Schweiz läuft es nicht besser: Verurteilung von Genozid-Leugner Perincek definitiv. Die Hoffnung ist klein, dass der Europäische Gerichtshof die Meinungsäusserungsfreiheit angemessen schätzt.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Supertopmodel blablabla

Die entsprechenden Sendungen die derzeit über die Glotze flimmern sind scheisse.

Eigentlich sind die dort auftretenden Models Spielzeuge für Männer mit nekrophiler Neigung (Skelette). Der Versuch, sie zu Stars hochzustilisieren ist lächerlich. Sie sind oberflächlich und charakterlos. Seit ihrer Kindheit werden sie gehätschelt und vor der Realität beschützt. Ihre Naivität und Weltfremde widerspiegeln sich in Binsenwahrheiten, dümmlichen Lebensweisheiten oder am Festklammern an Plüschtieren. Sie sind nicht alltagstauglich. Dies sieht man beispielsweise, wenn sie unbeholfen probieren einen Koffer die Treppe hochzutragen. Obwohl die Sendung explizit auf Äusserlichkeiten fixiert ist, sind sie erschrocken und gekränkt, wenn sie feststellen, dass sich nur ebenfalls träumerische Mädchen, unterentwickelte Frauen und Schwule für ihren Charakter interessieren. Diese Heulsusen!

Und sowas sollen Traumfrauen sein?!

Geheimplan zur Abwahl Blochers


Was heute morgen hier im Bundeshaus passiert ist, das war kein Zufall, sondern ein geplanter Überraschungscoup.
Die berühmte Bellevuebar: Hier finden in der Nacht vor den Wahlen letzte Gespräche statt. Am Werk sind Spitzenvertreter der SP und der CVP. Nur wenige sind in den Plan eingeweiht.
Doch wer CVP-Präsident Darbellay am Fernsehen zuhört, vernimmt das Signal. Im 10vor10 nennt ihr ihnen eine Auswahl von Namen, auch jenen der Frau, um die es geht:
Nationalrat Zuppiger, Baader, Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf.

Damit die Aktion gelingt, achten die Drahtzieher auf zwei Dinge:
1. Die Person, die gegen Blocher ins Spiel gebracht wird, muss ausgezeichnet qualifiziert sein. Und
2. Die Vorbereitung der Aktion muss spät erfolgen, damit sie überraschend und wirksam ist.
Am Tag der Wahl sind diese Bedingungen erfüllt.

Heute früh um 7 Uhr in diesem Saal: Die ganze CVP-Fraktion wird erstmals in Plan eingeweiht. Die Leitung gibt die Parole aus: Wir wählen Eveline Widmer-Schlumpf.

Zurselben Zeit, zwei Stockwerke höher: Die SP-Leitung gibt die selbe Parole raus. Auch die Fraktionsmitglieder der SP wissen jetzt, wer die Alternative zu Blocher sein soll.

Die Waffen der Mädchen

Ruchlose, gewalttätige junge Männer nutzen naive oder harmlose junge Mädchen aus.

So, genug der political correctness! Man kennt es ja: Kain erschlägt Abel, von Hand mit tödlicher Gewalt. Frauen machen so was nicht: Sie inszenieren Intrigen, stellen sich als Opfer dar oder neigen zum Giftmord: Viel subiler. Hier nun also ein öffentlicher Arikel der Weltwoche 50.07 (auch als Podcast erhätlich) von Allan Guggenbühl:
Um eine ungeliebte Lehrperson oder eine Kollegin loszuwerden, setzen sie nicht wie die Knaben offene Aggressionen ein, sondern inszenieren sich als Opfer, streuen Gerüchte oder legen Fallen.

Mädchen leben ihre Aggressionen anders aus als Knaben. Während diese oft mit ihren Taten prahlen, Erwachsene oder auch missliebige Kollegen offen provozieren, gehen Mädchen versteckt vor. Sie verstehen es, den sozialen Kontext für sich auszunützen. Gemobbt wird unter Verwendung prosozialer, also gesellschaftlich akzeptierter Argumente.
Und dann misst unsere Gesellschaft diesen "prosozialen" Werten auch noch eine dermassen grosse Rolle zu! Schrecklich!
Diese Mädchen entwickeln ein feines Gespür für die Erwartungen der Erwachsenen und verstehen es, sie durch Betroffenheit und Treuherzigkeit an der Nase herumzuführen.

Auffallend ist auch, dass Mädchen bei Diebstählen die Grauzonen zu nutzen versuchen. Wenn Knaben stehlen, dann ist der Diebstahl offensichtlich. Sie werden mit einem DVD-Player oder einem «kurzfristig ausgeliehenen» Auto erwischt. Mädchen stehlen nicht, sondern sie haben die Parfümflasche in ihrer Handtasche «völlig vergessen», mussten vor einem aufdringlichen Mann mit einem unbezahlten T-Shirt aus dem Laden ins Freie flüchten oder wissen nicht, wer die CD in die Tasche gelegt hat. Bei illegalen Handlungen macht es den Anschein, dass schon im Voraus an die Ausrede gedacht wird.
Vieles dreht sich um die Sexualität. Im Gegensatz zu Jungen, deren Interesse oft der sexuellen Handlung an sich gilt, sehen die meisten Mädchen in der Sexualität ein Gesamterlebnis. Nicht ein spezifischer Akt steht im Vordergrund, sondern das Spiel mit körperlichen Reizen, die erotische Spannung und die Aufmerksamkeit des Gegengeschlechts. Sie merken, dass sie mit ihrer Körperlichkeit spielen können und dass Jungen oder Männer auf sie reagieren. Dank der Sexualität kann man Einfluss ausüben, etwas erleben und wird man in interessante Kreise aufgenommen.
Das aufreizende Verhalten kann zur Folge haben, dass sexuelle Anmache ausartet. Das männliche Gegenüber realisiert nicht, dass es dem Mädchen gar nicht um ein sexuelles Abenteuer geht, sondern dass sie es schlicht geniesst, ihn zu erregen oder ein Machtspiel zu spielen. Viele Mädchen lassen sich dann auf das Gegenüber ein, denken jedoch nicht im Traum an Oralsex, sondern an das gemeinsame Kuscheln im Kerzenlicht oder intensives Küssen.
Missverständnis über Missverständnis, bei einer Sache die eigentlich völlig klar ist. Buben haben transparentere und ehrlichere Absichten. Das ist natürlich falsch, falls man Transparenz und Ehrlichkeit nicht anstrebt. :-P
Wenn wir diese Mädchen jedoch nur als Opfer wahrnehmen, dann sind sie ihren problematischen Seiten ausgeliefert und lernen nicht, eigenständige Antworten auf ihre problematischen Seiten zu entwickeln.
Diese Mädchen als Opfer wahrzunehmen ist Teil ihres Plans, ihres Verhaltens. Man muss sie damit konfrontieren. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass "Opfer" mein meistgehasstes Wort ist? Ich hasse es wirklich. Die gesellschaftlich akzeptierte Opferrolle blendet deren Gründe aus.


Nun zwei weitergehende Gedanken:

1. Gleich wie ein Mann nach der Pubertät seine sexuelle Vorprägung nie ganz verliert, dürfte auch dieses Verhalten bei erwachsenen Frauen nicht ganz verschwinden. Intrigen schmeiden gehört auch weiter zur weiblichen Machtpolitik (Blocher-Abwahl, GPK-Subkommissionspräsidentin Lucrezia Meier-Schatz). Dies dürfte das "super Arbeitsklima durch weibliche Mitarbeiter" stark relativieren. Im Studentenwohnheim hat sich ein Anteil von 30% bewährt. Sind es weniger verrohen die Sitten, sind es mehr, herrscht Zickenkrieg.

2. Opfer, Betroffenheit, Verwendung prosozialer, gesellschaftlich akzeptierter Argumente, etc. Das erinnert mich stark an die Holocaust-Opfer. Tausende Nachfolger von Holocaust-Opfern werden durch Schweizer Banken finanziert. Dies ist durch die "gesellschaftlich akzeptierte Opferrolle" möglich geworden. Die Trauernden sind ja sooo gekränkt, viel mehr als alle Trauernden sonst, die irgendjemand durch irgendjemand sonst irgendwann verloren haben. Was für ein Glück, dass es eine einwandfreie Kausalität zu den Schweizer Banken gibt (einwandfrei zumindest nach amerikanischem Recht)! Die Tatsache, dass erst etwa ein Drittel der damals ausbezahlten Gelder den "Betroffenen" ausbezahlt werden konnte, könnte Aufschluss darüber geben, ob man da "an der Nase herumgeführt wurde".

Montag, 17. Dezember 2007

stolze Schweizer

86 Prozent sind stolz auf die Schweiz
Stolz ist man vor allem auf die Neutralität (93 Prozent), die Unabhängigkeit (91 Prozent), die Volksrechte (88 Prozent), das Zusammenleben der verschiedenen Sprachgruppen (86 Prozent) sowie die Bundesverfassung (84 Prozent). (Tagi)
Ich kann das nicht verstehen:
  1. Wir haben immer noch so viele Missstände und haben lähmende Kräfte in unserem Land, die sich notwendigen Fortschritten quer stellen.
  2. Was kann man dafür, Schweizer zu sein? Stolz ist doch an Leistung gebunden, nicht?
  3. Grenzen - zumindest die heutigen geographischen - machen nicht sonderlich Sinn. Stolz kann sich doch nur bei engeren gemeinsamen Nennern entwickeln, als es die Schweiz hat. Vor lauter Pluralismus finden sich kaum herausragende übereinstimmende Werte.
Konkret:
- Neutralität: Ist nicht einzigartig und mit der "aktiven Neutralität" auch stark relativiert.
- Unabhängigkeit: Brüssel übt immer mehr Diktat auf die Schweiz aus, bspw. stille Übernahme von europäischen Gesetzen.
- die Volksrechte: Die Bundesratswahlen zeigten: Das Volk darf zwar wählen, doch ob dann auch die Regierung danach zusammengesetzt wird, bleibt offen.
- das Zusammenleben der verschiedenen Sprachgruppen: Super, was bringt das, ausser Komplikationen?
- die Bundesverfassung: Standard in modernen Staaten, nichts besonderes.

Endlich Sozialdetektive

Mit der 5.-IV-Revision sind ab 2008 Sozialdetektive offiziell erlaubt. Da gibt es über 300'000 IV-Bezüger in der Schweiz (!) und es werden 11 Milliarden CHF einfach so verschenkt und bei einem solchen Staatsapparat vergisst man die Kontrolle!?
Das BSV geht von rund 1000 Fällen aus und schätzt die Betrugsdeliktsumme laut einer Studie auf 300 bis 400 Millionen Franken. (NZZ)
Das war höchste Zeit!

SVP-Reden zur Abwahl Blochers





Sonntag, 16. Dezember 2007

Neues Arbeitslosengesetz in Genf

Nun begegnet man endlich den Problemen von Genf (ALQ: 6%; Ausländeranteil: 38.4%):
Das Genfer Stimmvolk hat am Sonntag das neue Arbeitslosengesetz mit 69 Prozent Ja-Stimmen angenommen und damit die kantonalen Temporärstellen abgeschafft.

Die kantonalen Temporärstellen waren eine spezielle Genfer Lösung, um Arbeitslose wieder dem Arbeitsmarkt zuzuführen. Nach einem Jahr Arbeit in einer öffentlichen oder halböffentlichen Temporärstellen hatten die Stellensuchenden erneut Anrecht auf den Bezug von Leistungen der Arbeitslosenversicherung. (Tagesschau)

Freitag, 14. Dezember 2007

Sozialstaat Schweiz

Eine OECD-Studie kommt zum Schluss:
Die finanzielle Absicherung für Kurzzeit- und Langzeitarbeitslose liegen in der Schweiz über dem OECD-Schnitt. (heute)
Soviel zum Sozialstaat Schweiz und der "Notwendigkeit" diesen noch sozialer zu gestalten.

5000 neue SVPler?

Nach dem Debakel bei den Bundesratswahlen kann die SVP Schweiz über 5000 Neumitglieder verzeichnen. Der Trend bestätigt sich auch in St.Gallen. (stadt24)
Andere Quellen sprechen von 2500 neuen Mitgliedern, allerdings an einem Tag! Soviel wie die SVP normalerweise in einem Jahr macht. Dies unterstreicht den Unmut in der Bevölkerung, welchen das Parlament provoziert hat.

TV-Quoten-Rekord auf SFDRS

Die rund 100minütige Sendung aus dem Nationalrats-Saal am Morgen hatte gemäss Telecontrol einen Marktanteil von durchschnittlich 88 Prozent. Das ist ein historischer Rekord in der Geschichte des Fernsehens in der Schweiz. Noch nie, seit Marktanteile gemessen werden, hatte eine Fernsehsendung einen so hohen Marktanteil wie die Bundesratswahl von gestern. In absoluten Zahlen waren es 528 000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Kurz nach 8 Uhr, als Eveline Widmer-Schlumpf Annahme der Wahl erklärte, waren es fast 800 000.
Ueli Haldimann im Chefredaktor-Blog.
Ich kann da nur gratulieren. Das Schweizer Fernsehen ist ihrer Pflicht hervorragend nachgekommen: Die Bundesratswahlen sind sehr spannend, v.a. wenn es solche Verzögerungen gibt. Um meiner Abneigung gegenüber Fussball auch hier noch ein Ohr zu verleihen: Fussball bringt sowas niemals hin.

SVP nicht mehr in der Arena?


Künftig sind wir nicht mehr eine von vier Regierungsparteien, sondern es gibt in diesem Land Regierung auf der einen und Opposition auf der anderen Seite.
Gregor Rutz, Generalsekretär SVP

Die SVP verlangt, dass den Regierungsparteien in Zukunft eine ebenso grosse Anzahl SVP-Vertreter gegenüberstehen. „Künftig werden wir nur noch an Sendungen teilnehmen, in welchen sich Opposition und Regierung 1:1 gegenüberstehen“, schreibt Rutz.

Eine echte Diskussion über die brennenden Fragen, die das Land beschäftigen, kann nur stattfinden, wenn alle politischen Lager teilnehmen.
Das schliesst der Vorschlag von Rutz ja gar nicht aus.
Schon in der Vergangenheit ist es vereinzelt vorgekommen, dass auf der einen Seite nur SVP-Vertreter standen und auf der andern die andern Parteien. Zum Beispiel bei den Abstimmungsarenas zu Schengen/Dublin oder zur Personenfreizügigkeit.
Wo ist also das Problem?
Wir können nicht grundsätzlich einer Partei die Hälfte der Diskussionsplätze und der Redezeit zur Verfügung stellen, während alle andern Parteien sich die andere Hälfte teilen müssen.
Das Denken in Parteien ist vorbei. Eine grosse Partei ist nicht mehr akzeptabel in der Regierung vertreten. Es ist die Zeit, in der im Schema Regierung-Opposition gedacht wird. Mit ihrer Haltung missachten sie die mitte-links-Entscheidung, die SVP in Zukunft nicht mehr als Regierungspartei zu akzeptieren.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Köppel über Blochers Abwahl

Klingt zwar wie ein Nekrolog, doch trifft den Nagel - für einmal - ziemlich unbestritten auf den Kopf.
Blocher steht für unternehmerisches Denken und klassische erfolgreiche Standortfaktoren der Schweiz: Politische Unabhängigkeit, direkte Demokratie, Eigenverantwortung, Kostenwahrheit und Freiheit.
Ironischerweise erzeugte Blocher nicht durch Fehler oder Schwächen, sondern durch seine Stärken und Qualitäten jene Gegenkräfte, denen er als Bundesrat schliesslich unterlag.
Gegen Blocher spielten zudem Eitelkeiten, Verletzungen seiner Feinde, die egozentrischer handelten, als sie zugeben würden.
Mal sehen, ob die Blocher-Gegner mit den Kräften fertig werden, die sie jetzt entfesselt haben.
Roger Köppel in der WW.50/07.

Zukunft der Bürgerlichen

Die SVP wird auch weiter im FCZ und im GC spielen.
Christoph Darbellay, der nicht an die Oppositionsrolle der SVP glaubt.
Und genau das ist ihr Fehler. Was hat Peter Spuhler mit der bäuerlichen Basis der SVP gemeinsam? Und genau dasselbe Problem hat die FDP:
Was hat Christina Markwalder mit Filippo Leutenegger gemeinsam, ausser der Parteizugehörigkeit?
Roger Köppel
Richtig, nichts! Die Grenzen im bürgerlichen Lager, v.a. zwischen der FDP und der SVP, sind falsch gezogen. Der linke Flügel der FDP schreckte einige Freisinnige ab und sie positionierten sich bei der rechteren SVP.

Diese hat aber das Isolations- und Bauernproblem. Eine konstruktive Politik hätte dies nicht. Entsprechend müssten diese Kräfte zur FDP wechseln und damit ein Zeichen gegen den linken Flügel der FDP setzen. Diese können dann beruhigt zur linken CVP und sind dort am richtigen Ort.

Es gibt nun zwei Probleme:
  • Die SVP ist heute ein dermassen starkes Label, dass es von einem wirtschaftlich denkenden Menschen nicht einfach so liegen und den Bauern überlassen werden darf.
  • Die FDP ist heute immer noch unattraktiv für die konstruktiven Kräfte der SVP. Durch ihre innere Spaltung wird sie dies auch nicht korrigieren können.

linke CVP

Die CVP erfreute sich heute, nach jahrelangem Misserfolg endlich wieder einmal daran, im Scheinwerferlicht zu stehen. Sie war das Zünglein an der Waage und damit so mächtig, wie schon lange nicht mehr. Das gefällt ihr. Man sieht es auch am Grinsen von Christophe Darbellay. Doch es ist ihr nicht klar, was sie mit ihrer Entscheidung bewirkt hat.

Sie wählt den Inbegriff eines bürgerlichen Politikers ab, hört auf den Vorschlag eines Kommunisten (Josef Zisyadis, Theologe, geboren in Istanbul) und behauptet nicht links, sondern bürgerlich zu sein. FALSCH, und ich sage das schon seit fünf Jahren: Die CVP ist links und nicht zu gebrauchen für bürgerliche Anliegen.

Weiter war es ein Fe
hler, Verena Diener in den Ständerat zu wählen. Sie ist eine der Sprengkandidaten, welche Blocher stürzten. Dabei liess sie sich von den "Liberalen" in Zürich wählen. Köppel hat recht: Grün ist im Innern rot.

Ein schwarzer Tag

Von den Linken bis Linksextremen habe ich nichts anderes erwartet. Doch dass die CVP und die linken FDPler, welche sich zur konstruktiven Mitte zählen, den politischen Diskurs verweigern, macht sie untragbar. Der politische Umgang in der Schweiz wird kritisiert. Die Lösung für die Linken: Kein Diskurs mehr, Ausschluss anderer Meinungen, Dialogverweigerung. Die Wahl von Widmer-Schlumpf basiert nicht auf Überzeugung von Ihrer Person, sondern auf der Antipathie gegenüber Blocher. Trotz, Rachegelüste und Quotenpolitik als Grundlage einer Regierungszusammenstellung sind kein gutes Omen.

Das Parlament ist volksfeindlich und nicht repräsentativ. Das Volk hat (sic!) Blocher klar gewählt! Politische Intrigen (vgl. Eva, bzw. drei (vier) Frauen im Bundesrat) der Linken fruchten im Parlament besonders. Der Unfähigkeit im politischen Dialog mit ihren Ansichten und Argumenten bestehen zu können, entziehen sich die Schwachen und Unterlegenen (Frauen und Linke) durch die Abwahl Blochers.

Ausser, dass Blocher seine politischen Anliegen verhältnismässig erfolgreich durchgesetzt hat - was eigentlich von jedem Parlamentarier und Regierungsmitglied zu erwarten wäre - hat die Linke nicht wirklich Gründe zur Beschwerde. Diese Wortlosigkeit manifestiert sich darin, dass ein eigener Begriff dafür erfunden wird: Blocherisierung.

Mit der Annahme der Wahl von Widmer-Schlumpf wäre der Bruch der SVP Graubünden mit der SVP Schweiz beschlossene Sache. Nachdem bereits vor zwei Wochen Hansjörg Hassler( (NR/SVP/GR) öffentlich gegen die Linie der SVP Schweiz gewettert hat, kann sie sich nun den Bernern anschliessen. Dieser Bruch schadet der SVP Schweiz, kann aber der FDP, schweizweit zum Aufschwung verhelfen. Jetzt muss die Initiative ergriffen werden.

Trotz der Schönrederei von Ueli Maurer, zweifle ich an den Chancen in der Opposition. Die sich schon länger abzeichnende politische Polarisierung mündet nun in einer Zersplittung der Regierung mit dem Volk. Die Folge wird gegenseitige Blockade sein, Stillstand. Ein schwarzer Tag für die Schweiz.

Weitere Tiefpunkte vom heutigen Tag:
  • Die Budgetkürzungen der SVP werden abgelehnt: Der Staat behält seine Grösse (und seinen Preis)
  • Timoschenko wurde nicht wieder gewählt: Der dem Westen zugeneigte Flügel erleidet eine Niederlage, die wichtigen Beziehungen zu den Oststaaten werden geschwächt.
  • Meine Freundin ist heute krank geworden.
  • Ich habe meinen Schirm im Zug liegen gelassen.
  • Wenigstens wurde in New Jersey die Todesstrafe abgeschafft.

Montag, 10. Dezember 2007

Die Euro 08 ohne England

Das Fehlen von England macht die Euro kleiner. Engländer sind die Meister der Fanreisen. Weltweit haben sie Sportveranstaltungen in britische Um-die-Wette-Saufgelage verwandelt. Bei der EM 2004 stellten sie ein Drittel aller angereisten Zuschauer – so viele wie Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich zusammen.
Werner Richter übersetzt Simon Kuper in der WW49.07, Seite 50f.

fader Fussball

Mal eine Stilanalyse des europäischen Fussballs: "fad, aber wirksam":
Die EM wird die Demokratisierung des europäischen Fussballs zeigen. Es gibt keine schwachen Mannschaften (bis auf Österreich). Alle besseren Teams haben den westlichen Stil übernommen: defensiv, kollektivorientiert, topfit, hartes Tackling, schnelle Pässe. Hässlich, aber wirksam. Seine Ursprünge hat er in den sechs Ländern, die vor fünfzig Jahren die EWG gründeten: Italien, Frankreich, Deutschland und Benelux.
Werner Richter übersetzt Simon Kuper in der WW49.07, Seite 50f.

Politische Situation in Südamerika

(...) der moderne Caudillo lässt sich zunächst mehr oder weniger demokratisch wählen. Und sobald er an der Macht ist, geht er daran, aufzulösen, was ihm im Weg steht: Parlament, oberster Gerichtshof, Wahlkommission, unabhängige Medien, katholische Hierarchie. In Lateinamerika nennt man das autogolpe – Staatsstreich von innen.
Das Phänomen verdient mehr Beachtung, als ihm bislang zuteil wurde. Vor zehn Jahren war jedes südamerikanische Land, vielleicht mit der einzigen Ausnahme meiner Heimat Peru, eine liberale Demokratie. Heute ist die autoritäre Linke (bis auf Kolumbien) überall an der Macht. (...)
Aber die Armen haben das Interesse verloren. Sie wählen die starken Männer, nicht in der Hoffnung, dass etwas besser wird, sondern aus Protest gegen das alte System. Es ist erschreckend, wie schnell und begeistert sich eine Nation gegen die parlamentarische Demokratie wenden kann.

Aus dem Englischen von Matthias Fienbork. Daniel Hannan in der WW49.07, Seite 9, ist Mitglied des Europaparlaments für die britischen Konservativen. Er wurde in Peru geboren.

Freitag, 7. Dezember 2007

Ich weiss, was ich werden will

Es hat 25 Jahre, 4 Monate und knapp 2 Wochen gedauert, doch jetzt weiss ich, was ich werden will: Ich sehe mich im Bereich Compliance im Spannungsfeld mit operationellen Risiken. Meine Bachelorthesis wird sich auch damit beschäftigen.

Compliance und operationelle Risiken sind für mich attraktiv, weil sie sich mit Menschen beschäftigen. Mein eigenes grosses kriminelles Potential könnte ich da wunderbar einbringen. Man beschäftigt sich den ganzen Tag damit, was erlaubt ist und was nicht - was mich auch persönlich sehr interessiert. Zudem jongliert man nicht den ganzen Tag mit Zahlen, wofür mal als Finance-Heini prädestiniert wäre. Man ist kein Sklave von irgendwelchen Kennzahlen wie "Net New Money" oder ähnliches und muss keinem quantifizierbaren Leistungsnachweis nacheifern. Man ist kein Verkäufer. Diese Stabsstellenfunktion und die Bedeutung des Risikomanagements bringen mit sich, dass man oft auf Corporate Level angesiedelt ist. Dies finde ich besonders attraktiv, weil man dabei den Überblick über die gesamte Unternehmung hat. Die Auseinandersetzung mit dem Gesetz gefällt mir. Sie beinhaltet auch eine politische Komponente, welche durch den guten Ruf, das Image, etc. motiviert ist. Zu guter Letzt ist Risikomanagement nicht lokal begrenzt, sondern von globalem Charakter, was mich ebenfalls reizt.

Auch mein Verbindungsname Crash macht im Umgang mit Risiken und Gefahren Sinn :-).

Satire

Satire scheint in einer Zeit, der Verbote (ARG) und der "persönlichen Betroffenheit" (vgl. Nippelgate-Klagen) die letzte freie Form des Ausdruckes zu sein. Konsequenterweise sind sämtliche meine Äusserungen satirisch gemeint (siehe Hinweis rechts). Dies könnte einen Bruch mit der Realität bedeuten. Um dies zu verhindern, sollte ich mir ein T-Shirt mit der Aufschrift "Ich bin Satire" zulegen. Vielleicht sogar eine Tätowierung? Momentan hat der Begriff Satire für mich eine dermassen grosse Bedeutung erreicht wie das einzige Wort, das ich mir vorstellen könnte, tätowieren zu lassen: VERITAS, ironischerweise genau das Gegenteil davon.

orthodoxer Jude

Gestern fand die Türmlihuusprüfung statt. Es handelt sich dabei um eine Prüfung der Zivilcourage, wo man mit eigenen Abneigungen konfrontiert wird. Das Thema wird unmittelbar vor der Ausführung bekannt gegeben, vorbereitet wird seitens des Prüfungskomitees. Meine Aufgabe bestand darin, verkleidet als orthodoxer Jude Unterschriften für Minarette und Muezzin-Gesang zu sammeln. Mit dem Verweis auf die Glaubensfreiheit war ich natürlich sehr überzeugend, doch fand trotzdem nicht viele Unterschriftswillige.

Für einmal kam ich in den vollen Genuss der in der Schweiz geschützten Privilegien für Minderheiten. Jeglicher Kritik an mir konnte ich mit der "Todes"-Gegenfrage begegnen: "Hast du was gegen Juden?!" Niemand will/kann/darf darauf antworten. So auch beim Begrabschen einer Freundin eines Türmlihüüslers. Sie kannte mich offensichtlich noch nicht und nahm es irgendwie dramatisch, ts! Jetzt kennt sie mich.

Euch allen ein fröhliches Chanukka! :-P

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Bilanz-Werbung

ein phantastisches Plakat :-)

Der richtige Umgang mit dem ARG

Das Anti-Rassismus-Gesetz (ARG) verbietet das freie Wort und schützt ausgewählte Kreise doppelt vor bestimmten Äusserungen. Ein typisches Beispiel für die Überfülle von Gesetzen und den für die freie Meinungsäusserung schädlichen Einfluss der Linken in den 90ern.

Um der SVP zuvor zu kommen, welche eine Oppositionszeitung androhte, sollte Blocher als Bundesrat nicht wiedergewählt werden, lancierte die WOZ die Zeitung "Der Schweizer". Darin ist u.a. zu lesen:
GUT ZU WISSEN:

So erkennen Sie den Rumänen:

Aussehen: Der Rumäne hat dunkles Haar, das er mit glänzender Pomade nach hinten schmiert. Seine Augen sind fast schwarz und liegen tief in den Augenhöhlen, die Stirn ist flach und breit, der Kiefer markant. Leider gleicht er ein bisschen dem Italiener. Fachleute jedoch wissen: Er ist kein südländischer Typ, sondern ein Balkantyp.

Kleidung: Der Rumäne auf Diebestour trägt abgewetzte Bluejeans und kurze, oft auch zu kleine Jacken mit grossen Taschen. Seine Füsse stecken in Turnschuhen. Wenn seine Hände in Socken stecken, heisst es: Aufgepasst!

Weitere Merkmale: Goldketten um Hals und Handgelenk, gelbe Zähne, gebrochenes Deutsch.

blö in "Der Schweizer", Nr. 1 vom 5. Dezember 2007, Seite 3, als Beilage der WOZ.
Dieses Spielen mit Stereotypen dürfte vom Antirassismusgesetz bereits betroffen sein - schön wäre, wenn dies noch abgeklärt werden könnte. Doch es wird wohl kaum strafrechtliche Konsequenzen haben, denn es ist ja satirisch gemeint. Die WOZ zieht sich damit aus der Verantwortung: "Ein satirischer Beitrag zu den Bundesratswahlen."

Das ist der richtige Ansatz im Umgang mit dem ARG: Ich schreibe satirisch und das habe ich auch schon immer getan. Ein Disclaimer erübrigt sich damit. :-)

Scharia setzt sich durch

Die katholische Kirche in den USA wurde in den letzten Jahren von mehreren Pädophilieskandalen erschüttert. Die betroffenen Diözesen zahlten bislang mehr als drei Milliarden Dollar an die Opfer und waren häufig gezwungen, Eigentum zu veräussern, um die Entschädigungen aufbringen zu können. (Radio Vatikan)
Nun reagiert die amerikanische Kirche und lanciert ein Malbuch für Kinder, welches vor sexuellem Missbrauch wappnen soll. Der Titel lautet: "Being Friends, Being Safe, Being Catholic". Einer Ihrer Ratschläge finde ich besonders richtungsweisend:
"Zur grösseren Sicherheit sollten ein Kind und ein Erwachsener zusammen nicht die einzigen in einem geschlossenen Raum sein." (baz)
Also setzen sich Regeln der Scharia langsam auch im Westen durch. Und ich dachte immer, dass unsere Kultur der islamischen voraus ist.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

"Petraeus Guys"

Ich neige zu einer besonderen Art Mensch, sie als Vorbilder zu betrachten: Männlich, westlich, freisinnig, etabliert, Militärkarriere, respektabler akademischer Ausweis. In der Schweiz sind das oft Dr. iur. & Oberst im Generalstab (Ich müsste mal eine Liste erstellen... :-).

In den Staaten sind das u.a. die "Petraeus Guys". Als General Petraeus das Kommando im Irak übernahm, scharte er fähige Leute um sich, um die neue Vorgehensweise im Irak zu beschliessen. Was waren das für Leute?
  • military officers with doctorates from top-flight universities and combat experience in Iraq (Washington Post)
  • advisors who are Ph.D.s and have combat experience in Iraq (Military Advanced Education)
  • ein halbes Dutzend Offiziere um sich, ausnahmslos Intellektuelle mit Doktorwürden (Weltwoche)
Petraeus (PhD, Princeton), Col. Michael J. Meese (PhD, Princeton), Australian Army. Lt. Col. David Kilcullen (who holds a PhD in anthropology), Col. Peter R. Mansoor (PhD, Ohio State), Col. H.R. McMaster (PhD, Univ. North Carolina), and other advisors, like Lt. Col. Douglas A. Ollivant (PhD in political science) and Ahmed S. Hashim (PhD, MIT). [TPMmuckraker andere Quelle und Übersicht: Military Advanced Education]

Das send ächt krassi Sieche!
United States Military Academy at West Point rules!

Anti-Guerilla-Strategie im Irak

Trendwende im Irak, so zumindest berichtet die Weltwoche über die Veränderungen seit dem Sommer 2007. Unter dem früheren Oberbefehlshaber General Casey war ein Rückzug in die Hauptbasen befohlen. Die Soldaten befanden sich wieder in sicheren Festungen.
Nicht so unter dem Kommando von General Petraeus. Er versetzte die Soldaten wieder unter die Leute, in sogenannte Combat Outposts, wo sie
mehrmals täglich auf Patroullie gehen, um den Bewohnern das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln und die belagerten Quartiere von Aufständischen zu säubern. (…) Die Gefahr, getötet zu werden, stieg signifikant, besonders zu Beginn (…)
Combat Outposts bringen erhebliche Entbehrungen mit sich:
Ausserhalb Bagdads, in den Dörfern und Städten des Sunnitengürtels, frisst sich der mehlstaubfeine Sand bis in den untersten Saum des Schlafsacks, nicht selten teilen sich hundert Gis ein funktionierendes WC und eine Dusche. Während des 15-monatigen Frontdienstes beschränkt sich das Leben auf Einsatz und Unterkunft, Telefon und E-Mail gibt es nicht, die Privatsphäre reduziert sich auf einen portablen DVD-Player oder iPod, Alkohol ist wie überall im Irak strikt verboten, wer Entspannung sucht, greift zur Zigarette.

Die zugrunde liegenden Überlegungen für eine erfolgreiche Anti-Guerilla-Strategie:
  • Der Kampf sei noch lange nicht vorbei. „Anti-Guerilla-Kriege“ sind lang und schmutzig“, sagt er. Ein Blick in die Geschichte zeige, dass es im Durchschnitt zehn Jahre daure, um Aufstände niederzuschlagen. (…) 80 Prozent aller Anti-Guerilla-Kriege seien gewonnen worden.
  • Doch erstens seien sie langwierig, und zweitens falle der Entscheid über Sieg oder Niederlage meistens nicht im Kampf, sondern in der Politik.
  • "Du musst das Volk für dich gewinnen."
  • "Behandle alle Einheimischen mit Respekt. Denn jedes Mal, wenn du einen Iraker schlecht behandelst, arbeitest du dem Feind in die Hände."
  • "Es geht nur zum Teil ums Täten, die Hauptarbeit ist gesellschaftliches Netzwerken.“ Oberstes Gebot sei, Vertrauen zu schaffen. „Nur wenn sich die Bevölkerung sicher fühlt, wird sie einen Terroristen verraten.“ Es reiche nicht, sie militärisch zu schützen, die lokalen Sitten müssten geachtet werden. Vor allem aber brauche es regen Kontakt zur Bevölkerung.
Quelle: Weltwoche 48.07, Seite 35
Die Folgen:
(…) sie erkannten, dass von den Amerikanern auf Dauer weniger Gefahr und mehr Hoffnung ausgehen könnte als von den fanatischen Gotteskämpfern aus nah und fern.

Die Väter schickten nun ihre Söhne zur neuen irakischen Polizei und in die neue irakische Armee. Bürger liessen sich wählen in Stadt- und Dorfräte. Sie begannen, mit den US-Militärs zu kooperieren, sie lieferten Bombenleger aus, verrieten Waffenverstecke, sie gingen wieder ihren Geschäften nach, ihrer alltäglichen Arbeit, sie dienten sich an als Handlanger, Bauuternehmer, Spediteure. Lehrer gaben wieder Unterricht, Ärzte pflegten wieder Kranke, Händler verkauften wieder Ware. Die Stacheldrahtverhaue um Bagdad, errichtet, um Attentäter von Anschlägen abzuhalten, sie wurden jetzt von Irakern gebaut. Die Kontrollpunkte werden zunehmende von Irakern bemannt. Und die Amerikaner, die einstigen Feinde, wachten fortan im Hintergrund über den Neustart.
Urs Gehriger in der WW48.07, Seite 32ff.

FCZ-Fans entführen GC-Fan

Rund zwölf vermummte FCZ-Fans haben am Montag vor einer Woche die Wohnung eines GC-Anhängers im Kanton Aargau gestürmt und den Mann genötigt mitzukommen. Jetzt laufen Ermittlungen gegen Unbekannt.
Unbekannte haben am Montag vor einer Woche in der Region Aarau einen Anhänger des Grasshopper-Club (GC) entführt. Am Bahnhof Aarau wurde er wieder freigelassen, nachdem die Aargauer Kantonspolizei den Entführern auf die Spur gekommen war. (20min; Details im Tagi.)
Ist Entführung wirklich so schlimm? Wenn der Entführte eh gerade nicht zu tun hat und er gut behandelt wird, dann macht er eigentlich nur ein kleines Ausfährtchen mit ein paar Kollegen. So schlimm ist das doch nicht.

Urteil im Fall Seebach

Die Zürcher Staatsanwaltschaft und die Jugendanwaltschaft setzen mit ihrer Anklage gegen bloss zwei der insgesamt 13 beteiligten Jugendlichen im Fall Seebach ein falsches Signal, was den Schutz junger Frauen vor Gruppendruck und Nötigung zu sexuellen Handlungen betrifft. Ihr Entscheid unterstellt, dass im Falle der elf Beteiligten, die ungeschoren oder mit erzieherischen Massnahmen davonkommen, das Mädchen mit den sexuellen Handlungen einverstanden war.
Res Strehle im Tagi
Der gute Glaube an das unschuldige Mädchen ist ungebrochen. Angesichts früherer Adoleszenz und einer Sexualisierung der Gesellschaft, ist dies aber nicht haltbar.
Laut Martin Killias hat der Europäische Gerichtshof vor vier Jahren Bulgarien genau deswegen gerügt. Drei Jugendliche waren nach einem ähnlichen sexuellen Missbrauch freigesprochen worden, weil keine direkte Gewalt angewendet worden war. Der Schweiz droht nach diesem Entscheid eine ähnliche Rüge.
Res Strehle im Tagi
Aus meiner Sicht liegt hier der Europäische Gerichtshof falsch. Vergewaltigung setzt Gewalt voraus. Diese war offensichtlich nicht in allen Fällen vorhanden. Dies verdeutlicht auch die Werteabwägung bei der Befragung des "Opfers". Dieses wurde in die fremde Wohnung gelockt in der Hoffnung, ein ausgeliehenes iPod-Kabel zurück zu erhalten.
Als am Ende der Einvernahme die Polizistin fragte, ob das mit dem Kabel ihr mehr zu schaffen machte als die Vergewaltigung selber, lautete die Antwort «Ja». (...) Auf die Bemerkung der Polizistin, dass man Aussagen habe, dass Ähnliches schon früher einmal passiert sei, antwortete sie, das sei freiwillig gewesen.
Stefan Hohler im Tagi
Ich zweifle immer noch an den "Qualen des Opfers". Niedere soziale Schichten werden früher sexuell aktiv. Das können die Intellektuellen, die in den Medien darüber diskutieren und die in (internationalen) Gerichten darüber urteilen, nur schwer nachvollziehen.

Die Fachstelle für Kinder- und Jugendforensik der Uni Zürich bietet ein dreimonatiges «Therapieprogramm zur Erlernung eines angemessenen Sexualverhaltens» an.
Was aber heisst «angemessenes Sexualverhalten» bei einem 15-Jährigen? Bessler holt aus: Thematisiert in den Therapiestunden würden kulturelle Werte und Haltungen, Frauenbilder, Pornografie und deren Auswirkung, dann die eigentliche Aufklärung, die eigene sexuelle Entwicklung und die eigenen Bedürfnisse, Reize, Übergriffe und vieles mehr.
Martin Gmür im Tagi
Der ganze Kursinhalt ist für mich auf ein kulturelles Verständnis zurückzuführen, welches durch die Erziehung und Sozialisierung vermittelt wird. Wuchsen die "Gören" in einem destruktiven Umfeld auf oder wurde die Erziehung vernachlässigt, ist ein Abweichen von einem akzeptieren Verhalten nicht überraschend.

Schuld daran ist wieder einmal die linke Migrationspolitik der 90er-Jahren, welche Massenmigrationen mit sich zog und in den heutigen Ausmassen eine Integration verunmöglicht. Und Multikulti haut offensichtlich auch nicht.
Die Fachstelle existiert seit 2004 und bietet Therapien verschiedenster Art an. 90 Prozent aller bisher etwa 600 Klienten waren Knaben und junge Männer. Zahlen über den Anteil an Jugendlichen mit ausländischem Hintergrund seien vorhanden, so Bessler, würden aber nicht öffentlich gemacht.
Martin Gmür im Tagi
Dynamik in einer jungen Männergruppe von Balkan-Secondos mit krudem Frauenbild
Kommentar von Res Strehle im Tagi.

Ich teile hingegen genau die gegenteiligen Ansichten zu seinem/diesem Kommentar:
  • An der Rolle des "Opfers" muss gezweifelt werden.
  • Gewalt soll auch weiter ein Tatbestandesmerkmal von VerGEWALTigung bleiben.
  • Die Secondo-Problematik ist akuter als weitgehend kommuniziert.
  • Integration ist mit einer derart grossen Anzahl von Kulturfremden nicht mehr möglich.
  • Eigene, nach Schweizer Werten/Kultur erzogene Kinder dürfen nicht in Kontakt mit dieser Gruppe von Leuten kommen. (Entweder man obliegt den eigenen Kindern ein Rayonverbot oder man schafft die desktruktiven Elemente aus. Gibt es vielversprechende Zwischenlösungen?)
  • Die Schule muss die Aufgabe der Aufklärung und Sexualerziehung übernehmen, sobald sie vermutet, dass diese zu Hause zu kurz kommt.
  • Die Medien haben die neue Realität zu akzeptieren und sollen nicht weiterhin von "Gotthelf"-Werten träumen. Die Schweiz ist nicht mehr wie früher.

UBS Banker protestieren!

Um gegen die erwarteten Bonuskürzungen 2007 zu protestieren, haben Investment Banker der UBS den Eingang des Hauptsitzes in Opfikon ZH versperrt.

Montag, 3. Dezember 2007

grün-liberal und wirtschaftlich erfolgreich?

Die neunziger Jahre brachten eine massive Staatsverschuldung, hohe Steuern und Abgaben, einen Linksrutsch im bürgerlichen Lager, was wiederum der SVP Profil verschaffte. Seit ein paar Jahren werden die Sünden erkannt und zum Teil behoben, doch die Sitzgewinne der Grünen und der «grünliberalen» Modepartei markieren die Wiedergeburt der Unvernunft in Zeiten des Überflusses. Die Grünen wie die grünen Scheinliberalen mögen allerlei ökologischen Hokuspokus versprechen, aber sie sind linke Kräfte und bauen den Staat am falschen Ort aus. Deshalb kommen die Grünen nur in konjunkturellen Aufschwungphasen nach oben. Ironischerweise sabotieren sie mit ihrer Politik die Entwicklungen, denen sie ihre Erfolge verdanken.
Roger Köppel in der WW48.07, Seite 82.

verweichlichte FDP ist zu diversifiziert

Die FDP ist die einzige Partei der Welt, die seit über anderthalb Jahrhunderten ununterbrochen in der Regierung sitzt (Max Frenkel in der WW 48.07, Seite 9.). Doch:
Die FDP hat zwei Probleme, die Frauen und die Welschen. Und wir im Aargau haben keine Welschen.
ein Aargauer FDP-Nationalrat in der WW30.07.
Hartmeier, Chefredaktor des Tagi, meint darin gerade die Stärke der FDP, dass sie so viel inneren Pluralismus, so viel unterschiedliche Meinungen, so viele Standpunkte in den eigenen Reihe nicht nur dulde, ja sogar fördere.
Köppel bezeichnet diese Haltung aber als Standpunktverweigerung.
(...) eine Partei ist nicht das Ganze und sein Gegenteil, sondern sie ist, wie der Name schon sagt, Partei, ein Ausschnitt, ein Teil, die Essenz zäher Auseinandersetzungen, die sich irgendwann zu einer berechenbaren Position verdichten müssen. Es gehört zu den trüben Auswürfen des Zeitgeists, dass man Parteien dann als positiv bewertet, wenn sie aufgehört haben, parteiisch zu sein (...) Gelobt werden linke Wirtschaftsfreisinnige, rechte Sozialisten, wirtschaftsfreundliche Grüne und SVPler, die sich von Blocher lossagen.
Roger Köppel in der WW 48/07, Seite 82.
Mit Doris Fiala und Philippo Leutenegger hat der Zürcher Freisinn zwei Exponenten vom rechten Flügel der FDP, welche den richtigen Kurs verfolgen. Doch Fiala ist zurückgetreten. Wer soll das Ruder übernehmen? Bald werden wir es der Presse entnehmen, doch Köppel schlägt Peter Spuhler vor:
Die Schwächen der FDP kennen viele, aber die Achillesfersen der SVP sind nur wenigen bekannt. Spuhler kennt beides. Sein Transfer zum Freisinn wäre ein genialer Scoop.
Roger Köppel in der WW 48/07, Seite 82.

linksextremer, militanter Secondo

Ich möchte nochmals unterstreichen, dass der Schütze von Zürich-Höngg keinesfalls mit der Mehrheit der Diensttuenden vergleichbar ist.
WEF-Gegner Luis W. verübte am 29. Januar 2006, kurz nach Ende des Davoser Weltwirtschaftsforums, einen Brandanschlag in der Zürcher Innenstadt. (...) Die Biografie des Todesschützen zeige eine Aggressionsproblematik. (SZ)
Wie schon erwähnt, muss die Person genauer beurteilt werden, nicht der Standort der Waffe.

Allerdings - um die Konsistenz meiner Aussagen zu gewährleisten - bin ich lieber dafür bereit, einmal eine Waffe zuviel einzufordern - oder vielleicht sogar alle, als dass wieder etwas passiert - und das ist ja nur eine Frage der Zeit. Gleich wie bei den Sozailmissbrauchsfällen: Lieber richtig alles zusammenstreichen und vielleicht jemanden zuviel bestrafen, als dass der Missbrauch weiter unkontrolliert ausufert.

PS: Und er liebte Egoshooter!

Ausländerkriminalität

Ende des Jahres 2005 lebten rund 1,7 Mio. Ausländer in der Schweiz, was 21,9 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Seit dem 2.Weltkrieg stieg dieser Anteil von damals gut 5% fast ohne Unterbruch stetig an und ist heute im internationalen Vergleich sehr hoch. So haben in Europa nur Liechtenstein und Luxemburg höhere Ausländeranteile.
Anzahl verurteilte Erwachsene (unbereinigt), pro 1000 Pers. ständige Wohnbevölkerung, Daten: BFS
Bereinigt werden müssten:
  • Kriminaltourismus (20%)
  • Verurteilungen aufgrund des ANAG (10-12 %)
  • Ausländer in der Schweiz sind besonders häufig jung und männlich --> per se krimineller?
In den einzelnen Bereichen gibt es aber auch nach der Bereinigung teilweise markante Unterschiede. Vor allem wegen Gewaltdelikten des Strafgesetzbuchs wurden junge ausländische Männer (18-29 Jahre) mit Wohnsitz in der Schweiz im Jahre 1998 bis zu 2.6 mal häufiger verurteilt als Schweizer der gleichen Altersgruppe.

Extrem war die Situation bei den männlichen Asylsuchenden, die separat erfasst werden. Diese wurden bei fast allen Vergehen (Ausnahme: Strassenverkehrsgesetz) zwischen 3 bis fast 14mal (bei Verstössen gegen das BetmG von über 39-jährigen) häufiger verurteilt als gleichaltrige Schweizer Männer.

Innerhalb der Gruppe der Ausländer wurden zudem Osteuropäer verhältnismässig häufiger verurteilt als Westeuropäer.

Teilweise wird argumentiert, der Unterschied in der Kriminalität sei in der Realität grösser als in den Statistiken, weil ein Grossteil der kriminellen Schweizer eingebürgerte Ausländer seien. (Nicht überprüfbar, da entsprechende Daten nicht erhoben werden.)

Quelle: Vernunft Schweiz.

Köppel und das Sturmgewehr

  1. Zwar bekam der Täter eine Waffe von der Armee, doch die Munition verschaffte er sich widerrechtlich selbst: Wo ein krimineller Wille ist, findet sich auch ein Weg zur Tat.
  2. Die mit Abstand meistgebrauchte Tötungswaffe in der Schweiz ist das Messer.
  3. Es gibt bis heute keinen messbaren Zusammenhang zwischen der breiten Streuung von Schweizer Armeewaffen und der Zahl von Tötungsdelikten. Im Gegenteil ist es so, dass die Schweiz trotz hoher Armeewaffendichte weniger Delikte aufweist als zahlreiche andere Länder, in denen es keine Milizarmee gibt.
  4. Menschen, nicht Waffen töten.
Roger Köppel im exklusiven Online-Kommentar.

Sonntag, 2. Dezember 2007

langfristig orientierte Boni

Boni, die sich an längerfristigen Leisungsausweisen orientieren, würden den Finanzplatz stabiler machen.
Das Entlöhnungsystem müsste dringend reformiert werden. Um nachhaltiges Denken zu fördern, müsste man mit Boni nicht kurzfristige Ergebnisse, sondern einen langfristigen Erfolg belohnen. Es wäre denkbar, dass man mit Bonuszahlungen zum Beispiel die Arbeit der vorangehenden fünf Jahre würdigt. Wenn der Lohn von der langfristigen Entwicklung abhängig ist, lohnt es sich nicht mehr, unvernünftig hohe Risiken einzugehen, nur um kurzfristig abkassieren zu können.
Mathias Binswanger in der NLZ vom 24. November 2007, Seite 50.

Entwicklungsschritt 08/11 - AAD 10

Mit dem Entwicklungsschritt 08/11 passt sich die Schweizer Armee bis am 2011 der neuen Bedrohungssituation an.
Die veraltete Fussinfantrie wird vollends motorisiert und auch so benannt bleiben. Die Panzertruppen werden in einheitlichen Bataillonen zusammengefasst. Weiter entsteht eine Spezialeinheit, vergleichbar mit dem SAS oder dem KSK, namens Armee-Aufklärungsdetachement 10 (AAD 10).


Zu den Aufträgen des AAD 10 gehören:

  • Beschaffung von Schlüsselinformationen
  • Schutz von Truppen, Personen und Einrichtungen bei erhöhter Gefährdungslage
  • Rückführung von Schweizer Bürgern aus Krisenlagen im Ausland
  • Offensive Aktionen im Rahmen der Raumsicherung und Verteidigung (wiki)
Die Einsatzbereitschaft mit Vollbestand von 91 AdAs wird ebenfalls 2011 erreicht sein. Die Selektion ist sehr streng. Die Truppe wird entsprechend ziemlich tough!

Noch ein Wort zur Milizarmee:
Bei der Abkehr vom Milizprinzip würde die Schweizer Armee massiv an Qualität verlieren. Die bisherigen Erfahrungen aus Ländern, welche die Wehrpflicht abgeschafft haben, sprechen eine deutliche Sprache: Überalterung, teures Personal, aufwendige Werbung, die Besten kommen nicht, der Ausbildungsaufwand muss massiv erhöht werden, die Sparziele werden verfehlt.
Korpskommandant Christophe Keckeis, Chef der Armee, in Armee aktuell 2/07, Seite A2.