Freitag, 17. Juli 2009

Ethisch vertretbare Löhne

Linke Kreise verreissen sich gerne den Mund darüber, wie unvertretbar und unethisch die hohen Managergehälter sind.

Schon länger überlege ich mir, wie SP-Bundesräte oder SP-Kantonsregierungsräte (und die Grünen wohl ebenso) Gehälter von über 400'000 CHF vor sich selbst rechtfertigen können. Sogar eine weniger linke (?) Bundesrätin Leuthard (CVP) findet, dass sie zuviel verdient und verzichtet auf 10% ihres Lohnes (immerhin).

Nun hat die gescheiterte Zürcher SP-Regierungsrätin und leidenschaftliche Umverteilerin Monika Stocker den "Master of Advanced Studies in Applied Ethics" an der Universität Zürich abgeschlossen. Unbestritten kostet sie nun weniger als als Regierungsrätin, v.a. wenn man die grosszügige Ausschüttung von Renten an Scheininvalide miteinbezieht. Sie verrechnet nun 250 CHF in der Stunde. Klar ist nicht jede Stunde Arbeit verrechenbar, doch rechnet man auf das Jahreseinkommen bei einem 100%-Pensum hoch, kommt man auf 493'500 CHF – ein diplomierter ethischer Lohn.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Hypotheken-News USA 2Q2008

Die US-Regierung wirft 2 Billionen USD in die Finanzmärkte, zur Stabilisierung der “subprime crisis”.

Hypotheken-News aus dem 2. Halbjahr 2008 in den USA

  • 61 000 Hypothek-Kündigungen, weil sie Subprime waren
  • 285 000 Vertragskündigungen beruhten auf “negative Equity”
  • 183 000 auf Arbeitslosigkeit und deren Folgen
  • bei 130 000 betrug die Anzahlung weniger als drei Prozent der Kaufsumme
  • in 149 000 Fällen auf Neubewertungen des Grundbesitzes

von hier

Küsnacht - Epizentrum jugendlicher Deppen

Küsnacht (..) abends ab 18 Uhr (…) alkoholische Getränke fliessen in Strömen. Aggressive Jugendliche, zu 90 % Deutsch-für-Dus, treffen sich dort und stören förmlich eine der letzten Idyllen am See in Küsnacht. Wer mir nicht glaubt, wieviele jugendliche Deppen in Küsnacht wohnen, denen rate ich, sich morgens zw. 7 - 8 Uhr mal in den Bus 912 oder 916 zu setzen, Richtung Bellevue zu fahren und einfach zuzuhören. Interessant sind übrigens auch die Gespräche der Goldküsten-Snow White-Jugend. Gute Fahrt, viel Spass!
Fidel Stöhlker

Deutschland - EU - Return

Deutschland stellt 17 % der EU-Bevölkerung, zahlt 20 % des EU-Budgets und erhält vom EU-Geldrückfluss in die Mitgliedstaaten nur 12 %. Je kleiner ein EU-Staat ist, desto grösser sind seine Mitwirkungsrechte.
Stoehlker

linke Versprechen kosten - auch Obamas

Barack Obama hat für das laufende Jahr ein Staatsdefizit von einer Trillion US-Dollars vorgelegt. Wie er damit dumme Kriege, seine eigene Sozial- und Gesundheitspolitik und den wirtschaftlichen Aufschwung finanzieren will, muss rätselhaft bleiben.
Stoehlker

(ehemals) linker Blick

Frank A. Meyer entschied die letzten zehn Jahre über die Blattline des Blicks. Jetzt ist sein Kumpane Weissberg weg und das Blatt schwenkt auf reinen Boulvard um:

In den letzten zehn Jahren fuhr deshalb der Blick als einige Boulvardzeitung der Welt enie dezidiert sozialistische Linie. Erbittertes Blocher-Bashing und Manager-Bashin ergänzten sich mit einer hymnischen Anbetung der EU und jeder Form von Umverteilung. Besonders links gebärdeten sich Blick und Sonntagsblick nach 2002, als Weissberg Chef des Zeitungsbereichs wurde.
Kurt W. Zimmermann in der WW28.09, Seite 19.

Dienstag, 14. Juli 2009

fehlender Anreiz zu arbeiten

Die Zahl der Sozialhilfefälle stieg seit 1990 im Ab und Auf der Konjunktur nicht stetig an, weil es keine Arbeit für schlecht Qualifizierte mehr gibt, sondern weil ihnen die Sozialpolitik den Anreiz zum Arbeiten nahm.
Markus Schär in der SonntagsZeitung vom 12. Juli 2009, Seite 14.

Nicht kritisiertes Israel

Israel tötet unsere Führer, unsere Zivilisten. Sie haben mehr als tausend Kinder ermordet, die nur Steine geworfen haben. Warum protestiert die Welt nicht? Warum dürfen sie eine 1000-Kilo-Bombe auf ein Viertel in Gaza abwerfen? Ist unser Blut weniger wert? Sind wir vogelfrei?
Abu Musa im FACTS 24/06, Seite 84, in einem Bericht von Omar Karmi.

Dubais Exodus

Wer entlassen wird in dieser Stadt, verliert auch sein Visum, Arbeitslose ind im Geschäftsmodell Dubai nicht vorgesehen. Es bleiben dreissig Tage Zeit, m entweder eine neue Anstellung zu finden oder das Land zu erlassen.

En ungedeckter Check ist ein Verbrechen in Dubai, die Gefängnisse, melden Hilfsorganisationen, sind voll. Auch das Konzept eines Bankrotts kommt nicht vor in diesem Rechtssystem, finanzielles Scheitern ist ein Straftatbestand.

Man stellt jetzt Inder und Asiaten an [die für 50 bis 60 Prozent des Gehalts eines Weissen arbeiten]. Und diese Leute haben nicht denselben Ausbildungsstandard wie wir Westler. Sie haben nicht unser Tempo, unsere Genauigkeit. Die packen das nicht. Dubai wird auf sehr lange Zeit unter einem Brain Drain leiden.
Joanna Brodrick, Personalchefin einer englischen Unternehmensberatung für Baufirmen, welche keinesfalls rassistisch verstanden werden will, sondern schlicht aus Erfahrung spricht.

Guido Mingels im Magazin

Adipositas und Raucher

Direkte und indirekte Kosten in der Schweiz:

  • der Adipositas (Fettleibigkeit) 2004: 2.7 Mrd. CHF, gemäss einem Expertenteam im Auftrag des BAG. Darunter Diabetes Typ 2, sogn. Alterszucker, allein 1.5 Mrd. CHF
  • Tabakkonsum: 5 Mrd. CHF, wobei die Raucher via Tabaksteuer die Kosten mehrheitlich selber tragen.

Michael Lüscher in der SonntagsZeitung vom 11. Dezember 2005, Seite 17.

Jackson: erfolgreicher Toter

Der Internet-Händler Amazon verkaufte in den 24 Stunden nach Jacksons Tod mehr Tonträger des Pop-Königs als in 11 Jahren zuvor.

Wer das aufwendig gestaltete Original-Ticket [für eines der Konzerte in London, 120 USD) als Souvenir behalten möchte, kriegt das Geld nicht mehr zurück. Bis jetzt rechnet man mit 40 bis 50 Prozent die das so handhaben werden…
Daniel Puntas Bernet in der NZZaS vom 5. Juli 2009, Seite 35.

Postfeminismus

Es ist geradezu paradox: Die weiblichen Singles in den Dreissigern gehören zur ersten Generation von Frauen, die alles dürfen, wofür ihre Mütter und Grossmütter gekämpft haben: wählen, studieren, verhüten, alleine am Tresen einer Bar ein Bier trinken, abtreiben, Karriere machen. Doch gerade das, worauf sie heute nicht mehr angewiesen sind, fehlt offenbar zu ihrem Glück: ein Mann, eine Familie. Die Frauen sind selbständiger, unabhängiger geworden und dadurch offenbar auch einsamer. Die Emanzipation frisst ihre Kinder.

Auch Natascha T. kann sich sehr genau an die Losung erinnern, welche die frauenbewegten Mütter den Mädchen einimpften: «Kind, lern was Anständiges, damit du nie von einem Mann abhängig wirst.» Brav haben die Töchter sich an das gutgemeinte Rezept gehalten, um heute zu erkennen, dass die Einsamkeit der Preis der Freiheit ist.
Nicole Althaus und Bettina Weber in der WW22.09, Seite 30.

Quoten

Der Mensch besitzt eine unermessliche Fülle von Eigenschaften, und jede Quote reduziert ihn auf eine einzige seiner Dimensionen, was abwertend und erniedrigend ist. Die Zauberformel als lähmende Quote, dient in Wirklichkeit als Vorwand, um einen Kanton, eine Partei oder eine Sprache zu verteidigen. Dies geschieht auf Kosten des Allgemeinwohls.
Suzette Sandoz in der NZZaS vom 5. Juli 2009, Seite 14.

CA: Mehrausgaben ohne Mehreinnahmen

In Kalifornien hat der Republikaner Howard Jarvis mit der Proposition 13 die Steuern reduziert und festgesetzt, dass nur mit Zweidrittelmehrheit diese wieder erhöht werden dürfen. So werden weitere Einnahmen gesperrt – und dies in einem Bundesstaat mit einem Parlament, welches von ausgabenfreudigen Demokraten dominiert wird. Eine fatale Kombination.
In Anlehnung an Thomas Isler in der NZZaS vom 5. Juli 2009, Seite 13.

Dolchstoss für Gianni Frizzo

Ohne mit ihm das Gespräch zu suchen, hat die Unia-Leitung von langer Hand die Abwahl von Gewerkschtler Gianni Frizzo geplant. Sie verteilten hinter seinem Rücken Faksimilie Exemplare der Wahlzettel, auf denen den Unia-Mitgliedern klargemacht wurde, wo sie das Kruezchen bei der Wahl des Regionalvorstandes hinzusetzen hätten. Und zwar nicht zugunsten des amtierenden Gianni Frizzo.
Klassischer Dolschstoss – und das verdiente Gianni Frizzo, der dem krassen Gegenteil entspricht, als die folgende Beschreibung nahe legt. Jeder der ihn aufgebracht in der Tagesschau sah, kann dies bestätigen.
Mit grauen Haaren und grauem Bart, bescheiden, freundlich und bestimmt, gleichzeitig kultiviert und nie polemisch sprach er die Gefühle seiner Zuhörer an und verzichtete dabei auf jegliches Politiker- oder Gewerkschaftervokabular.
Barbara Hofmann in der NZZaS vom 5. Juli 2009, Seite 13.

Uiguren

Die Uiguren fühlen sich unterlegen, weil sie wegen schlechterer Bildung oft keine Arbeit fänden. Deshalb seien sie aggressiv und manche vielleicht auch durch ihren Glauben fanatisiert.

vs.

Wir Chinesen schuften hier in der Wüste für die Modernisierung, und die Uiguren dürfen mehr Kinder haben und werden auf noch bei Hochschulaufnahmeprüfungen begünstigt.

Kristina Kupfer in der SonntagsZeitung vom 12. Juli 2009, Seite 8.

Multikulti und Kulturverweigerer

Die so genannten Ehrenmorde an jungen Türkinnen oder die Prozesse gegen islamische Hassprediger zeigten zudem drastisch auf, dass mitten in den europäischen Gesellschaften Leute leben, welche die geltende Rechtsordnung nicht anerkennen: Beim Prozess gegen den "Kalifen von Köln" zum Beispiel erklärten eingebürgerte deutsche Muslime unverblümt, dass für sie im Zweifelsfall nicht das Grundgesetz, sondern die Scharia massgeblich sei.

Bis vor kurzem war es vor allem für linke und grüne Politiker tabu, von Immigranten eine Anpassung an unsere Gesellschaft zu fordern. Es galt der politisch-korrekte Imperativ des Multikulti.
Balz Spörri in der SonntagsZeitung vom 2. April 2006, Seite 19.

Malik kritisiert die amerikanischen MBA-Werte

An der Uni gilt der smarte Fredmund Malik für viele als Reizfigur, als eitler Verkäufer seiner selbst, der er gewiss auch ist. Doch es ist nun einmal so, dass er seit zehn Jahren in unzähligen Büchern und Artikeln gegen den Shareholder-Value anschreibt, gegen den «Terror der Finanzanalysten», gegen die «Scharlatanerie» der Consultingfirmen und «das amerikanische Wirtschaftswunder als Meisterwerk der Desinformation». Das mag nicht immer sehr wissenschaftlich klingen für die Generation, die von nichts alles weiss, doch die Realität hat ihn bestätigt.

Besonders scharf kritisiert Fredmund Malik die Amerikanisierung der europäischen Business Schools — und damit auch die Managementausbildung an der HSG. «Hier ist eine ganze Generation von angehenden Managern falsch ausgebildet worden, weil der Shareholder-Value als oberstes Ziel des Unternehmens galt statt das Wohl des Kunden.» Er sieht eine Generation von «praxisfernen und verakademisierten Dozenten» am Werk. Auch den «weltweiten Eroberungsfeldzug» der amerikanischen MBA-Programme hält Malik für eine höchst bedenkliche «Gleichschaltung».
Martin Beglinger im Magazin vom 29.05.2009

Jasmin Staiblin

Jasmin Staiblin, Länderchefin ABB Schweiz, verantwortet über vier Milliarden Franken Umsatz und 6300 Mitarbeiter und verabschiedet sich nun für sechzehn Wochen in den Mutterschaftsurlaub

Geben wir uns keinen Illusionen hin: Kein Mann in vergleichbarer Stellung könnte es sich erlauben, in einer ähnlich heiklen wirtschaftlichen Situation seine Firma aus persönlichen Gründen zu verlassen. Der Chef will mit seiner Frau zwei Monate nach Venedig verreisen, um die angeschlagene, scheidungsgefährdete Beziehung romantisch aufzurüsten? Seine Vorgesetzten würden ihn für verrückt erklären. Der CEO einer Grossbank beantragt in der Finanzkrise vier Monate Vaterschaftsurlaub, weil ihn der Säugling vor allem am Anfang braucht? Der Mann müsste sich einen Mangel an Pflichtgefühl gegenüber seinem Arbeitgeber vorwerfen lassen. Zu Recht.

Wer für ein Unternehmen die Verantwortung übernimmt, tut eben dies: Er übernimmt die Verantwortung und hat sich mit allen Kräften für den Erfolg seiner Firma einzusetzen

Würden Sie Ihre Armee einem General anvertrauen, der sich im Krieg aus familiären Gründen beurlauben lässt?

Armeen brauchen gute Generäle, die vor allem im Ernstfall verfügbar bleiben müssen. Wenn die ABB Schweiz in der schwierigsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg während sechzehn Wochen auf ihren Chef verzichten kann, dann ist es der falsche Chef. Anders gefragt: Welcher Chef, der seine Aufgabe wirklich ernst nimmt, verlässt die Kommandobrücke freiwillig in schwierigen Zeiten?
Roger Köppel in der WW27.09, Seite 5.

ABB und Frau Staiblin müssen selber entscheiden, was für sie das Richtige ist. Für mich kam dies nicht infrage, als ich Anfang 2004 die Konzernführung von meinem Vater hochschwanger übernahm. Kurz nach der Übernahme wollte ich präsent sein.
Magdalena Martullo-Blocher im Interview mit Victor Weber in der SonntagsZeitung vom 12. Juli 2009, Seite 40.

Berlusconis Mediendiktatur

Ich habe die höchste Popularitätsrate aller westlichen Staatschefs.
Silvio Berlusconi

Nur die beiden grossen politischen Tageszeitungen des Landes, der bürgerliche Corriere della Sera und die linksliberale Repubblica, enthüllen laufend die Peinlichkeiten des Sultans Berlusconi. Sie erreichen zusammen kaum 1,3 Millionen Auflage. 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung lesen gar keine Zeitung oder höchstens die Gazzetta dello Sport. Der Romancier Umberto Eco, der auch ein Medienexperte ist, sah es voraus: «Wenn es heute eine Diktatur gibt, dann ist es eine mediale und keine politische . . . Das Problem ist die Kontrolle über das Fernsehen; die Zeitungen können sagen, was sie wollen.»
Peter Hartmann in der WW27.09

Jacksons Asexualität

Michael Jackson verfügt über Roboterqualitäten: Menschlichen Dimensionen und Beschränkungen wie Alter, Rasse, Schwerkraft und Sexualität entzog er sich in seltsamster Weise.
Albert Kuhn in der WW27.09, Seite 47.

Jackson wusste, dass ein Teil seines Erfolgs bei Weissen anfänglich in seiner frühreifen Hübschheit und später in seinem scheinbaren Mangel an erwachsener Sexualität lag. Er war voller Energie, Charisma und Talent, aber sexuell total bedeckt und zurückhaltend. Es kastrierte sich auch rassenmässig. Man kann den Zusammenhang zwischen diesen Kastrierungen nur schwer übersehen, wenn man die Ur-Angst des weissen Amerika vor schwarzer männlicher Sexualität kennt.
Beatrice Schlag in der WW27.09, Seite 45ff. zitiert Newsweek

Israels Klagen

Sie glauben israelischen Drohungen nicht, gegen die iranische Bombe vorzugehen?
Falls die Strategen in Jerusalem wirklich die Absicht hätten, den Iran respektive dessen Nuklearprojekt anzugreifen, würden sie nicht darüber sprechen. Das ist nicht die Art der Israelis. Ich könnte mir vorstellen, dass mit den ständigen Drohungen eine andere Absicht verfolgt wird.

Welche denn?
Es könnte ja auch eine Botschaft vermittelt werden: «Wir armen Juden sind schon wieder von der Auslöschung bedroht – wir brauchen Waffen und Geld.» Und es wirkt. Die Amerikaner zahlen ja kräftig, drei Milliarden Dollar im Jahr. Weshalb sollte Israel also aufhören zu klagen?

Martin von Creveld im Interview mit Pierre Heumann in der WW27.09, Seite 48ff.

Postdemokratische Desolidarisierungen im grossen Stil

Voll ausgebaute Steuerstaaten reklamieren jedes Jahr die Hälfte aller Wirtschaftserfolge ihrer produktiven Schichten für den Fiskus.

Wir leben gegenwärtig ja keineswegs „im Kapitalismus“ – wie eine so gedankenlose wie hysterische Rhetorik neuerdings wieder suggeriert –, sondern in einer Ordnung der Dinge, die man cum grano salis als einen massenmedial animierten, steuerstaatlich zugreifenden Semi-Sozialismus auf eigentumswirtschaftlicher Grundlage definieren muss. Offiziell heißt das schamhaft „soziale Marktwirtschaft“.

Die progressiven Einkommensteuer, die in der Sache nicht weniger bedeutet als ein funktionales Äquivalent zur sozialistischen Enteignung, mit dem bemerkenswerten Vorzug, dass sich die Prozedur Jahr für Jahr wiederholen lässt – zumindest bei jenen, die an der Schröpfung des vergangenen Jahres nicht zugrunde gingen.

Lebten im ökonomischen Altertum die Reichen unmissverständlich und unmittelbar auf Kosten der Armen, so kann es in der ökonomischen Moderne dahin kommen, dass die Unproduktiven mittelbar auf Kosten der Produktiven leben – und dies zudem auf missverständliche Weise, nämlich so, dass sie gesagt bekommen und glauben, man tue ihnen unrecht und man schulde ihnen mehr.

Tatsächlich besteht derzeit gut die Hälfte jeder Population moderner Nationen aus Beziehern von Null-Einkommen oder niederen Einkünften, die von Abgaben befreit sind und deren Subsistenz weitgehend von den Leistungen der steueraktiven Hälfte abhängt.

Die direkte Ausbeutung feudaler Zeiten wurde in der Moderne zu einer beinahe selbstlosen, rechtlich gezügelten Staatskleptokratie.

Der wenig plausiblen linken These von der Ausbeutung der Arbeit durch das Kapital hat die Ausbeutung der Produktiven durch die Unproduktiven längst den Rang abgelaufen.

Die Ausplünderung der Zukunft durch die Gegenwart. Die respektlose, nehmende Hand greift nun sogar ins Leben der kommenden Generationen voraus.

Peter Sloterdijk auf Cicero

Montag, 13. Juli 2009

Parteipositionen

Michael Hermann und Heiri Leuthold (Sotomo) in der SonntagsZeitung vom 23. Oktober 2005, Seite 19.

immer mehr Psycho-Renten


Infografik von Helmut Germer in der WW23.09, Seite 25, gestützt auf das Bundesamt für Statistik

begrenzte Toleranz


Philippe Pfister und Petra Wessalowski in der SonntagsZeitung vom 25. Juni 2006, Seite 5, Bezug nehmend auf eine Umfrage von vier Wissenschaftler der Universität Genf unter der Leitung von Sandro Cattacin unter 3056 Schweizern.

Gerechtfertigte Zölle in einem freien Markt?

National verschiedene Gesetze schaffen unterschiedliche Voraussetzungen für die Unternehmen, welche international geschäften. Mit einem ausgeprägten Umweltschutz und strengen Arbeitsmarktvorschriften bspw., hat ein Unternehmen international Nachteile. Es ist keine Option, den Markt für niedrigere Standards zu schliessen. Deshalb empfehlen sich hier sogar aus einer marktliberalen Perspektive regulierende Zölle. Oder doch nicht?
In Anlehnung an Beat Kappeler in der NZZaS vom 5. Juli 2009.