Samstag, 14. Mai 2011

Fussballer sind über Marktwert entlöhnt

Ich störe mich schon seit Langem an den hohen Löhnen von Fussballern und deren Trainern verglichen mit der Leistung die sie erbringen. Für das Rumrennen und Herumliegen hätten sie aus meiner Sicht höchstens das Existenzminimum verdient.

Dagegen wird höchst fraglich argumentiert, dass sich mit dem erlangten "Vorbild"-Image Werbeverträge ausschlachten lassen. Aufgrund des schlechten Regelwerkes, welches Simulantentum und Irreführung des "unfehlbaren" Schiedsrichters belohnt, verhält sich fast kein erfolgreicher Fussballer vorbildlich - sondern eher wie ein weinerliches Mädchen (Im Speziellen die Südländer um Cristiano Ronaldo, am wenigsten die Rugby-nahen Engländer um Wayne Rooney).

Nun aber noch ein Wort zur vereinsinternen Vergütung. Eine vereinfachte Erfolgsrechnung:

marginal oder gar nicht berücksichtigte Aufwände:
  • Polizeiaufgebot bei Fussballspielen
  • Sachschaden infolge Randalierens der Fans im öffentlichen Raum
  • zerstörte SBB-Züge und adequate Transportkosten
Die Lösung ist eine gebräuchliche BWL/VWL-Floskel: Internalisierung von Externalitäten!
  • Gleich wie beim Umweltschutz: Wenn Umweltverschmutzung nicht gratis ist.
  • Gleich wie bei den Banken: Wenn nicht nur Gewinne sondern auch Verluste von der Bank selbst getragen werden.
Die oben aufgeführten Aufwände müssen also von den Fussballvereinen getragen werden:
  • Entweder erhöht der Verein die Einnahmen, am aussichtsreichsten bei den Eintritten: Ein Ticket für einen Fussballmatch kostet künftig 500 CHF.
  • Oder er fährt mit den sonstigen Aufwänden massiv herunter. Wo ist hier das grösste Potenzial vorhanden? Genau, bei den Gehältern.
Unter Berücksichtigung von externen Kosten kommen Fussballer näher an ihren angemessenen Lohn. Das aktuelle Niveau ist unangebracht, unverschämt und asozial der Gesellschaft, dem Steuerzahler gegenüber. q.e.d.

Kosten von Kindern + Freizeitverlust

Bis zum 20. Altersjahr kostet ein Kind 340′000 Franken, sagt eine Studie des Bundes aus dem Jahr 1998, die bis heute aktuell sein soll. Das entspricht 17′000 Franken pro Jahr oder 1417 Franken pro Monat. Das zweite Kind kostet dann nicht mehr ganz so viel, aber immer noch zwischen 150′000 und 180′000 Franken. (..) Zum Glück hat mir niemand vorgerechnet (...) weil mir die Verantwortung, so schwarz auf weiss, einfach zu gross gewesen wäre.

Wird man, wenn man Kinder hat, beschränkt? Ja. Nicht nur was die Interessen angeht und die zur Verfügung stehende Zeit, auch und vor allem wegen des Geldes. (...) Freizeit (...) mit der ist es ja ohnehin nicht mehr weit her.

Michèle Binswanger, 12.05.2011 im Mamablog

Flüchtlingsinternierungslager verbessern das Verfahren

Früher forderten das nur die PNOS oder die Lega und wurden damit als Nazis abgestempelt. Erst mit den gegenwärtigen Entwicklungen wird der breiten Bevölkerung langsam klar, dass dieser Vorschlag notwendig ist.
Ich will nicht der Bösewicht sein. Es ist für mich überhaupt keine Frage, dass wir Menschen aus anderen Ländern, die an Leib und Leben bedroht sind, also echten Flüchtlingen, in der Schweiz Schutz und Hilfe bieten.

Mich erstaunt, dass man die Möglichkeit von Internierungslagern noch nicht geprüft hat. Das heutige Verfahren stösst an seine Grenzen und führt zu zahlreichen Schnittstellen zwischen Bund und Kantonen mit entsprechenden Problemen. Offensichtliche Wirtschaftsflüchtlinge sollten darum an einem einzigen Ort interniert werden können, wo das ganze Verfahren abgewickelt wird, von der Ankunft bis zur Rückführung. So schafft man die Voraussetzung, dass die Schweiz ihre humanitären Pflichten gegenüber jenen Menschen erfüllen kann, die wirklich bedroht sind.

Hans-Jürg Käser, FDP-Regierungsrat des Kantons Bern und Vizepräsident der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren im Artikel von Stefan Bühler und Lukas Häuptli in der NZZaS vom 08.05.2011, Seite 11.

Erkennbarkeit von Wirtschaftsflüchtlingen

Mohammed Ali streckt das rechte Bein durch, winkelt das linke an und sucht mit dem Fuss Halt an der Hausmauer. In Tunesien stand der Mann auch schon so da. Die typische Pose junger Arbeitsloser war das auf Djerba gewesen. Langeweile und Lässigkeit signalisierte sie. Hier in Paris wollte der 24-Jährige die Pose eigentlich aufgeben.

Jacken, in denen der Staub einer dreimonatigen Odyssee hängt, und an Kartons, die als Matratze herhalten müssen und des Nachts unter Brücken oder Bäumen ausgebreitet werden.

Axel Veiel in der NZZaS vom 08.05.2011, Seite 9.

Verarmte Politiker wären der beste Beweise für das Versagen ihrer Politik

Das Parlamentsressourcengesetz» (PRG) ­regelt Einkommen und Entschädigungen der National- und Ständeräte.
Art. 8 des Parlamentsressourcengesetzes sieht vor, dass Parlamentarier, die bei einer ­Abwahl oder einem Rücktritt «keinen gleichwertigen Ersatz für das Einkommen als Ratsmitglied erzielen», eine sogenannte «Überbrückungshilfe» zugesprochen erhalten.

Wer immer also nach der politischen Kar­riere in Bern weniger verdient als vorher, hat einen gesetzlichen Anspruch auf weiterlaufende Zahlungen aus der Bundeskasse. Seit dem Jahr 2003 hat rund ein Dutzend ehemalige ­Parlamentarier von diesem goldenen Fallschirm à la bernoise Gebrauch gemacht.

Kostenpunkt: 520 000 Franken, bezahlt von den (Ab-)Wählern und Steuerzahlern.

Philipp Gut in der WeWo19.11, Seite 17.
Namensliste inkl. Parteizugehörigkeit und früherer Tätigkeit bitte hier posten.

Dienstag, 10. Mai 2011

Dadaismus akademischer Leistungen

Theodor Guttenbergs Dissertation wurde wahrscheinlich gar nicht wirklich gelesen und mit summa cum laude versehen...
dass man die Begutachtung von Doktorarbeiten künftig der Internet-Gemeinde überlassen sollte statt den Professoren, die eingereichte Arbeiten offenbar nicht einmal mehr lesen.
Andreas Hirstein in der NZZaS vom 8.5.11, Seite 19.

verlogene Werte im Westen

Es kann nicht angehen, dass die Saudiaraber Menschenrechte verletzen können, weil sie wissen, dass wir ihr Öl brauchen. Und es kann nicht angehen, dass die israelische Regierung die Arbeit an einem Frieden verweigert, weil der amerikanische Präsident meint, auf seine proisraelischen Wähler Rücksicht nehmen zu müssen.
Christoph Plate in der NZZaS vom 8.5.11, Seite 17.
Die beste Werbung für die Kaida bleibt der Zustand der amerikanischen Aussenpolitik. Und die hat sich in den letzten 30 Jahren nicht geändert und wird es kaum tun. Wir werden weiter, ohne Fragen zu stellen, Israel unterstützen. Genauso den saudischen Polizeistaat. Wir werden noch eine Weile im Irak und in Afghanistan bleiben, wir bleiben im Nahen Osten, werden die Russen und Chinesen im Kampf gegen ihre Muslime unterstützen. Das erfolgreichste Rekrutierungsbüro für die Kaida ist das Weisse Haus, egal, welche Partei dort regiert.
Michael Scheuer im Interview von Christoph Plate in der NZZaS vom 08.05.2011, Seite 5.