Donnerstag, 23. Juni 2011

Stadtstaat Schweiz?

Erstmals setzt sich eine fächerübergreifende Autorenschaft mit dem Phänomen Stadtstaat auseinander, um eine gesellschaftliche Diskussion über die Positionierung eines Kleinstaates in Europa und in einer globalisierten Welt einzuleiten.

Die vielbeschworene Konkordanz ist zur intellektuell wenig berauschenden Subsistenz verkommen. Derweil langweilt sich unsere Jugend und feiert ihre Parties der Zukunftslosigkeit im Leichtsinn geerbten Wohlstands.

Eine vom Grundverdacht hoffnungsloser Vergangenheitsbezogenheit oder haltloser Beitrittsromantik befreite Landesregierung könnte den so geschaffenen Spielraum kreativ und lustvoll nutzen. So, dass Schweizer Politik wieder Freude machen würde.

Buch: Stadtstaat? Utopie oder realistisches Modell von Hummler Konrad ; Jaeger Franz.Co-Autoren sind: Dr. Frank Bodmer, Prof. Reiner Eichenberger, Dr. Michael Funk, Dr. Katja Gentinetta, Prof.Heinz Hauser, Dr. Ann-Veruschka-Jurisch, Prof. Georg Kohler, Robert Nef, Prof. Bernd Roeck, Dr. Urs Schoettli, Dr. Gerhard Schwarz, Prof. Rainer J. Schweizer und Dr. Kurt Weigelt

Griechenlands Schuldenverstrickungen

Quelle: NZZaS vom 05.06.2011

normale Banker-Löhne!



Die Lohnschere ist 2010 wieder auseinander gegangen, klagt der Gewerkschaftsdachverband Travailsuisse. Er hat diese Woche zum siebten Mal die Lohnunterschiede in Schweizer Konzernen publiziert. Und wen wunderts: Gleich 31 der 46 Topmanager, die mehr als 100 Mal mehr verdienen als gewöhnliche Mitarbeiter, finden sich bei den Grossbanken.

Doch das ist nur die eine Seite. Die andere Seite findet ihr Gesicht etwa in Martina Fritz*. Sie wird sauer, wenn das Gespräch auf das Abzockerimage der Banker kommt. Martina Fritz ist 45 Jahre alt und arbeitet im Backoffice einer Grossbank. Sie hat die Abendhandelsschule absolviert und ist mit Unterbrüchen seit mehr als 15 Jahren für ihre Arbeitgeberin tätig. Inzwischen ist sie zur Handlungsbevollmächtigten aufgestiegen. Ihr Jahreslohn: 83 000 Franken. «Den höchsten Bonus, den ich je bekommen habe, waren 6000 Franken» sagt sie.

Normale Löhne am Paradeplatz

Auch Barbara Marti* sagt bekommt immer wieder zu hören, als Bankerin habe sie doch ein schönes Leben und könne ohne Sorge Geld verprassen: In der Tat ist ihr Arbeitsplatz traumhaft gelegen; mitten in Zürich am Paradeplatz. Vom prasselnden Geldregen an der Unternehmensspitze kriegt sie jedoch nicht viel mit. Die Dreissigjährige hat an der Fachhochschule einen Bachelor-Titel in Wirtschaft erworben und arbeitet als Assistentin im Private Banking. Ihr Jahreslohn: 75 000 Franken plus ein Bonus von etwa 10 000 Franken. Damit verdient sie ungefähr gleich viel wie ihr Kollege, ein indischer Fund Manager mit Bachelor-Abschluss, der ebenfalls am Paradeplatz arbeitet. KV-Absolvent Peter Braun* in der Ostschweiz ist dagegen noch weit weg von solchen Zahlen. Der 21-Jährige kommt auf nur knapp auf den für Banken empfohlenen Mindestlohn von 50 000 Franken jährlich. Er kriegte neulich einen Bonus von 1000 Franken.

Wille zur Weiterbildung nötig

Martina Fritz und Barbara Marti stehen für die grosse Mehrheit der Bankangestellten in der Schweiz. Sie mögen zwar über dem schweizweiten Mittelwert (Median) von 5823 Franken brutto monatlich liegen. Aber die beiden Frauen und erst recht Peter Braun kennen die fetten Boni und Millionensaläre der Teppichetage nur vom Hörensagen.

Nur 24 Prozent aller Bankangestellten im Land verdienen mehr als 120 000 Franken. Und Millionen von Franken kassieren gerade mal zwei Dutzend Manager unter den gut 45 000 Angestellten der Grossbanken in der Schweiz. Ein gutes Drittel der Banker verdient dagegen laut der Lohnumfrage des Schweizerischen Bankpersonalverbandes (umgerechnet auf 100-Prozent-Stellen) zwischen 60 000 und 90 000 Franken im Jahr. Bei gut 10 Prozent aller Bankangestellten liegt der Lohn unter 60 000 Franken.

In der Lohnbefragung von 350 000 Teilnehmenden (über alle Branchen) bei Lohncheck.ch resultiert ein Durchschnittsbruttolohn von 91 000 Franken für männliche und 72 000 Franken für weibliche Bankangestellte.

«Auf der Bank sind die Einstiegslöhne tatsächlich tiefer als bei gewissen handwerklichen Berufen», bestätigt Balz Stückelberger, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Banken. Im Bauhauptgewerbe verdienen Lehrabgänger gemäss dem Baumeisterverband beispielsweise 64 800 Franken pro Jahr.

«Die Banken bieten jedoch attraktive Karrierechancen, die auch zu einem raschen Saläranstieg führen», so Stückelberger. In anderen Berufen seien dagegen die Aufstiegschancen beschränkt. «Aber», so der Arbeitgebervertreter, «für eine Karriere im Banking muss man auch bereit sein, sich ständig weiterzubilden und auch eine höhere Ausbildung zu absolvieren.»

Elisabeth Rizzi auf 20min.ch

Mittwoch, 22. Juni 2011

Antirassist muss Asylant Platz machen

Michael Chiller-Glaus (36) muss auf Ende Monat mit seiner vierköpfigen Familie aus seiner Wohnung raus. Die Gemeinde Pfäffikon, der die Wohnung gehört, hat den Chillers gekündigt.

Der Grund: Die Gemeinde will in der Wohnung Asylbewerber unterbringen.

«Das kann doch nicht sein, dass man Familien auf die Strasse stellt, um neue darin zu platzieren», sagt Michael Chiller-Glaus zu Blick.ch, der bis vor kurzem die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus leitete.

sas im Blick

Eigentor! :-D

und dann ist dieser Gutmensch noch wütend auf die Gemeinde. Die kann ja nichts dafür, die macht ja nur, was im Gesetz steht (Politik der offenen Arme). Ev. müsste man dieses Ungemach politisch angehen, hm...

Das Ende der Wissenschaft

Noch nie flossen so viele Milliarden in die Forschung, noch nie wurden so viele Studien publiziert - und noch nie kam so wenig dabei heraus wie heute. Die moderne Wissenschaft ist in eine Sackgasse geraten

Behauptet man, es sei noch zu früh für derartige Erkenntnisse, muss man leider eingestehen, dass auch weitere Petabytes an Daten die Genetik und die Neurowissenschaften nicht weiterbringen werden. Biologen könnten das Genom jeder einzelnen Art, mit der wir den Planeten teilen, entschlüsseln. Dies würde aber lediglich bestätigen, dass sie alle aus den gleichen Genen bestehen. Gleichzeitig bliebe jedoch die Frage offen, wie diese Gene die einzigartigen Formen und Eigenschaften dieser Kreaturen bestimmen. Das Gleiche gilt für die Untersuchungen des Gehirns. Millionen von Hirnscans bei Versuchspersonen, die einen hüpfenden roten Ball beobachten, werden nicht erklären können, wie neuronale Schaltkreise erfassen, dass der Ball rot und rund ist und hüpft.

Der Kontrast zu den intellektuellen Errungenschaften der Nachkriegszeit ist also eklatant. Kosmologen erklären die Geburt des Universums, und Geologen messen die Bewegung der Kontinente bis auf den Zentimeter. Da verwundert es, dass Genforscher uns nicht sagen können, warum Menschen sich von Fliegen unterscheiden, und dass Neurowissenschafter nicht wissen, wie wir uns eine Telefonnummer merken.
James Le Fanu in der NZZaS vom 19.06.2011, Seite 52f.

Montag, 20. Juni 2011

Vier Regeln für mehr Erfolg

Chancen maximieren und erkennen: Glückskinder sind gute Netzwerker. Durch viele Beziehungen erhöhen sie die Chance, dass es zu einem glücklichen Zufall kommt. Sie sind aber auch offener und lockerer als Pechvögel. Diese entspannte Lebenseinstellung führt dazu, dass weniger Chancen verpasst werden. Denn wer sich zu stark auf eine Aufgabe fokussiert, sieht nur, wonach er sucht, und nicht, was sonst noch alles möglich wäre. Weil sie weniger ängstlich sind, sind Glückspilze gut darin, unerwartete Gelegenheiten zu erkennen und am Schopf zu packen.

Auf die Intuition hören: Anscheinend verlassen sich Menschen mit viel Glück im Leben mehr auf ihr Bauchgefühl. Viele leeren immer wieder ihren Kopf, um so die Intuition besser wahrzunehmen, sie meditieren zum Beispiel.

Glück erwarten: Die Glückspilze sind überzeugt, dass ihnen das Glück zusteht. Sie erwarten, dass ihnen die Zukunft viel Gutes bringt. Diese Überzeugung wird zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

Lernen, mit Pech umzugehen: Auch Glückskinder haben Pech im Leben. Doch sie wenden psychologische Tricks an, damit sich das Pech anders anfühlt: Sie sagen sich, dass alles hätte schlimmen kommen können, denken nicht länger über ihr Unglück nach und bringen die Situation wieder unter Kontrolle.

Simone Schmid zitiert Richard Wiseman in der NZZaS vom 19.06.2011, Seite 49ff.

Slut-Walks

Weltweit demonstrieren Frauen an sogenannten «Slutwalks» für das Recht, sich möglichst freizügig zu kleiden, ohne dabei sexuell belästigt zu werden.
Hetero-Männer sind anfällig auf Weiblichkeit - wen erstaunts?
Das männliche Geschlecht aber ist ob so viel Fraulichkeit nicht immer Herr seiner Sinne. Es fängt an zu phantasieren, es redet blöd, es grapscht. Manchmal vergewaltigt es auch. Schuld daran? Sollen Frauen sein.

...das Gieren, das Glotzen, das Pfeifen, das Grapschen, überhaupt alles, was man in die Kategorie sexuelle Belästigung einordnen kann...

Frauen haben sie satt, die Sexisten und anderen Gestörten, die meinen, das weibliche Geschlecht sei ein Selbstbedienungsladen, zu ihrer Befriedigung gemacht. Wer Minirock sieht, Freipass meint und überhaupt gar nicht denkt, kann einfach nur erbärmlich sein.

Sie demonstrieren für das Recht, herumzulaufen, wie sie wollen, wann sie wollen, wo sie wollen. Angezogen, als möchten sie in einem Pornofilm oder einer Lingerie-Modenschau auftreten.
Sexy sein wollen als Selbstzweck ist unglaubwürdig
Frauen verkleiden sich heutzutage so. Weil sie sexy sein wollen. Für wen eigentlich? Sich selbst, sagen sie.

«Ob du es glaubst oder nicht: Mein kurzer Rock hat nichts mit dir zu tun», dann ist das entweder Naivität, Selbstbetrug oder Lüge. Hätte es nicht mit dem Spiel der Verführung zu tun, könnten sie, weil es so schön ist, den Sonntagabend-Krimi auch im Miniröckchen gucken oder die Wohnung auf Zehn-Zentimeter-Absätzen staubsaugen.
Macht der Erotik
Sex-Appeal ist viel wert in der enttabuisierten Gesellschaft. Zuweilen so viel wie ein gescheiter Kopf, der Glauben an sich oder das Glück, in ein bequemes Milieu hineingeboren worden zu sein. Das sagt etwa Catherine Hakim von der London School of Economics. Zur Erklärung von sozialem Aufstieg hat die Ökonomin den Begriff «erotisches Kapital» erfunden. Wer viel davon hat, also gut aussieht, charmant ist und sexy, kommt geschmeidiger durchs Leben, dank attraktiveren Partnern oder besseren Jobs. Frauen im Besonderen, weil sie ihr erotisches Kapital ausgiebiger und cleverer managen. Und: Die Nachfrage danach ist grösser, da der männliche Sexualtrieb, so Hakim, «zwei- bis zehnmal» stärker ist als der weibliche.

Frauen sind sich ihres erotischen Kapitals meist sehr bewusst. Und sie wären ja blöd, würden sie es nicht für das Marketing in eigener Sache nutzen. Was sie auch ausgiebig tun.

Carole Koch in der NZZaS vom 19.06.2011, Seite 67f.

Kinder oder individuelle Freiheit

Nein. Ich will keine Kinder. Früher war ich zu verantwortungslos, um ein guter Vater zu sein, heute bin ich mir der Verantwortung viel zu bewusst, um sie guten Gewissens zu übernehmen.

Es ist nicht so, dass ich Kinder nicht mag, im Gegenteil. Aber mein Bedürfnis nach individueller Bewegungsfreiheit ist noch immer ziemlich stark. Das wäre mit einem Kind vorbei. Ich würde meine Verantwortung sicher wahrnehmen, aber ich wäre nicht so zufrieden, wie ich es heute bin.
Reda El Arbi auf dem Mamablog

Benachteiligung führt zu wütenden Männer

Diese Männer erleben sich als benachteiligt. Ihre Wahrnehmung ist insofern korrekt, als ihre Lebensgestaltungs-Chancen tatsächlich bescheiden geworden sind. (...) Die Wut dieser Männer ist echt.

Es gibt in der Schweiz eine grosse und offenbar rasch wachsende Zahl von Männern, die sich als Emanzipations-Verlierer erleben. Da sind die Scheidungs-Verlierer, welche mit einem nicht einklagbaren Besuchsrecht abgespeist werden und sich als Zahlväter am Rand des Existenzminimums wiederfinden. Da sind die Bildungs-Verlierer, die laut Statistik immer weniger mit ihren Klassenkameradinnen und Kommilitoninnen mithalten können - und immer öfter mit Ritalin ruhiggestellt werden. Da sind die Globalisierungs-Verlierer, welche sich auf dem flexibilisierten Arbeitsmarkt nicht mehr zurechtfinden. Nicht zu vergessen sind auch die Sex-Verlierer, die den gestiegenen Anforderungen an den sensitiven Lover, der gut zuhören, aber im richtigen Moment auch zupacken kann, nicht mehr genügen können oder wollen.

Markus Theunert in der NZZaS vom 19.06.2011, Seite 17.

Sonntag, 19. Juni 2011

hardmans Medienwoche :-)


Quelle: WeWo 23/11

Quelle: NZZaS vom 05.06.2011, Seite 20.

falsche Anlagestrategie der Zentralbanken bedroht Finanzsystem

  • Die Schulden der Staaten
  • Die schlechten Papiere der illiquiden Banken
Das alles liegt nun in den Kellern der zwei Notenbanken Amerikas und Europas.
Die Schweizerische Nationalbank hat für etwa 200 Mrd. Fr. Papiere aufgekauft, die auf Dollars und Euro lauten - und deren grösster Posten offenbar deutsche Staatsanleihen sind. Aber die Transparenz darüber ist weit entfernt von dem, was man von Grossbanken fordert.
Das Eigenkapital der US-Notenbank beträgt 1.96% der Bilanzsumme - weniger als jede Grossbank in der Finanzkrise. Ein kleiner Wertverlust, und sie hat kein Kapital mehr.
Studie der Euro Pacific Capital
Man stellt in Fachkreisen entsetzt fest, dass nicht die privaten Grossbanken, sondern die Zentralbanken «too big to fail» geworden sind. Auch die Schweizerische Nationalbank hat mit heute 16% Eigenkapital an der aufgeblasenen Bilanzsumme weniger, als sie mit warnendem Zeigfinger für private Grossbanken fordert.

Imperien verlieren zuerst die Selbstdisziplin, dann die Finanzen, später den Rest.

Beat Kappeler in der NZZaS vom 12.05.2011, Seite 33.

imperialistisches US-Steuersystem schadet der Schweiz

Wie bewerten Sie die Differenzen zwischen der Schweiz und den USA in Bezug auf die Verfolgung von Steuervergehen?
Das grundsätzliche Problem liegt woanders. Die USA haben derzeit ein sehr schlechtes Steuerrecht. Wir haben hohe Steuersätze, wir besteuern viele Einkommen doppelt, und wir besteuern auf einer weltweiten Basis. Gerade weil wir ein derart imperialistisches Steuersystem haben, interessiert es die US-Steuerbehörde IRS natürlich besonders, was in anderen Ländern passiert. Dabei sollte in Bezug auf die Steuersysteme Souveränität herrschen. Wie die Schweiz wen besteuert, sollte allein Sache der Schweiz sein. Wir versuchen die Schweiz zu zwingen, den Schutz der Privatsphäre zu verwässern.

Wenn ich Sie richtig verstehe, kritisieren Sie also vor allem das Vorgehen der amerikanischen Seite?
Ich bin überzeugt, dass die USA in dieser Angelegenheit falsch liegen. Der ganze Streit besteht nur, weil die Amerikaner auf ein falsches Steuersystem setzen. Die USA behaupten, sie hätten das Recht zu entscheiden, wie das Einkommen der Schweizer Bankkunden besteuert werden soll. Das bringt uns in Konflikt mit dem schweizerischen Recht. Es führt dazu, dass wir UBS und Credit Suisse belästigen, es führt dazu, dass wir schlechte Gesetze wie Fatca verabschieden.

Wie liesse sich das Problem dauerhaft lösen?
Wir brauchten ein viel einfacheres Steuersystem. Etwa eine Pauschalsteuer, wie es sie in vielen europäischen Ländern gibt.

400 Kilogramm schwere Gorilla...Die Vertreter im Finanzministerium zeichnen sich durch eine Mischung aus Arroganz und dem bedingungslosen Glauben an den Austausch von Informationen aus. Sie gehen davon aus, dass sie am Ende bekommen, was sie wollen.

Daniel Mitchell vom Cato Institute in Washington im Interview mit Thorsten Schröder in der NZZaS vom 12.05.2011, Seite 29.



Die Umsetzung von Fatca hat weitreichende Auswirkungen auf den Schweizer Finanzplatz. Einige Privatbanken haben sich schon jetzt von Kunden mit US-Bezug getrennt. Die Bank Wegelin hatte den Rückzug aus dem US-Markt bereits 2009 bekanntgegeben - und noch nicht einmal konkret mit Fatca begründet, sondern allgemeiner mit Verweis auf die «unzumutbaren Rechtsrisiken» in den USA. Weitere Institute werden mit hoher Wahrscheinlichkeit folgen.
Sebastian Bräuer und Felix E. Müller in der NZZaS vom 12.05.2011, Seite 27.


Um die hohen Kosten, die mit der regulatorisch korrekten Umsetzung des US-Geschäftes verbunden sind, zu rechtfertigen, ist eine kritische Masse von mindestens 1 Mrd. $ Kundenvermögen notwendig. (...)
Es dürfte in der Schweiz ab 2013 nur noch fünf bis zehn Banken geben, die US-Kunden betreuen.
Martin Steger, Chef einer neuen Vontobel-Einheit, die auf vermögende US-Kunden fokussiert ist im Artikel von Sebastian Bräuer und Felix E. Müller in der NZZaS vom 12.05.2011, Seite 27.

Monogamie ist hart für Männer

Einem Partner könne sie ein solches einmaliges Sexabenteuer durchaus verzeihen, weil Männer sowieso nicht treu sein könnten: «Natürlich dürfen Seitensprünge nicht zur Routine werden. Aber sie können passieren!», so Hunziker. «Für die meisten Männer ist ein Leben in Monogamie so verdammt hart, weil sie unbewusst überall ihre Gene verteilen wollen.»
Blick

Gegen ein Regime der Verbote - auch bei Alkohol

Sorgt sich nun unsere Gesundheitspolitik um Alkoholkranke und Koma-Trinker, wendet sie ihre Teilnahme mit Recht an hilfsbedürftige Gruppen. Nimmt sie aber deren Exempel, um auch gleich die Mehrheit mit Restriktionen zu belegen, so verdient dies Widerspruch. Jugendschutz und Aufklärung sind gut, übergreifende Gängelung ist übel. Unsereins ist beim Trinken schon mit einem Schwips zufrieden. Doch gegen das Regime der Verbote würden wir jederzeit ein Recht auf Rausch behaupten
Joachim Güntner in der NZZ 121 vom 25.05.2011, Seite 49.
Buchtipp: Peter Richter, Über das Trinken.

Mankoaufteilung bläht Sozialstaat auf

Die Diskussion am Runden Tisch hat gezeigt, dass das Thema 'Mankoaufteilung' gelinde gesagt nicht reif für einen Einbezug in ein aktuelles Gesetzgebungsverfahren ist. Es wurde klar, dass es sich dabei für die Betroffenen um ein Nullsummen-Spiel handelt: Wenn Väter zum Sozialamt müssten, um einen angemessenen Kindesunterhalt zahlen zu können, hätten die betroffenen Kinder und ihre Mütter unter dem Strich dadurch nicht mehr Geld zur Verfügung. Hingegen rechnen die Sozialbehörden gemäss SKOS-Präsident Schmid mit einem Anstieg der Fallzahlen um ca 10%, was einen entsprechenden Ausbau der Behördenapparate nötig machen würde. Eine Mankoteilung, wie von feministischer Seite gefordert, brächte den Betroffenen nichts. Zudem müssten eine ganze Lawine von nationalen, kantonalen und kommunalen Gesetze und Regelungen geändert werden, worüber heute gar niemand einen auch nur ansatzweisen Überblick besitzt.

Oliver Hunziker, Präsident GeCoBi im SchickEnStei Newsletter vom 14.06.2011

Nutzen Personenfreizügigkeit: Wieso EU-Migration?

  • Arbeit und Wohnen: Kaufkraft, Arbeitsplätze, besserer Verdienst, Wohlstand
  • Sprache: Auswandern eröffnet die Möglichkeit des dortigen Spracherwerbs
  • Sog der Diaspora: Familiennachzug, Vermittlernetze
  • Transportkosten: Geringe Transportkosten erleichtern das sogar internationale pendeln.
  • Politische Entscheide: Alleine die Möglichkeit dazu bewegt Massen.
Anzahl Immigranten vor und nach der Einführung der Personenfreizügigkeit 2004/2010:
  • Grossbritannien 161'693/864'600 (2/3 davon Polen)
  • Irland 43'000/184'000
  • Deutschland: 438'000/612'000
Es fragt sich allerdings, ob die inzwischen ersehnten Fachkräfte aus dem Osten nicht schon anderswohin ausgewandert sind.
Marianne Truttmann in der NZZaS vom 12.06.2011, Seite 6.


Verdankt die Schweiz ihr Wachstum der Immigration?
Ist es nicht eher so, dass die Schweiz wegen ihrem Wirtschaftswachstum Arbeitskräfte aus dem Ausland rekrutiert?

Verdankt die Schweiz ihr Wohlstand und die hohen Löhne der Personenfreizügigkeit?
Ich denke nicht. Denn trotz höheren Löhnen ist die Kaufkraft gesunken.

Meiner Meinung nach braucht es die Personenfreizügigkeit nicht. Man könnte sie durch eine einfache Regelung ersetzen. Diese Regelung müsste zum einen Rücksicht auf die Bedürfnisse von Unternehmen nehmen und zum anderen auf die Bedürfnisse der Schweizer Bevölkerung. Wie könnte diese Regelung aussehen? Unternehmen sollen Arbeitskräfte aus dem Ausland anheuern dürfen, wenn es in der Schweiz für die jeweiligen Anforderungen nicht ausreichend qualifiziertes Personal gibt. Zur Bewilligung wäre ein Arbeitsvertrag mit einem Schweizer Unternehmen vorzuweisen. Kontingentierung braucht es so nicht mehr. Denn im Ausland akquirierte Arbeitnehmer konkurrieren keine Schweizer, da es ja in der Schweiz keine oder nur wenig ähnlich qualifizierte Schweizer gibt. So wird sichergestellt, dass die Wirtschaft weiter problemlos wachsen kann und die Bevölkerung nicht durch Einwanderer vom Arbeitsmarkt verdrängt wird. [Zudem muss der Familiennachzug begrenzt werden.]

Alexander Müller auf Dailytalk

selbstverliebte Akademika

Die Unkultur der selbstverliebten, in den Medien allgegenwärtigen Prominenten hat die heiligen Hallen der britischen Universitätsausbildung erobert.
Martin Alioth in der NZZaS vom 12.06.2011, Seite 6.
In London soll per Ende 2012 eine neue Eliteuniversität entstehen mit Dozenten von Weltrang und doppelt so hohen Studiengebühren wie die staatliche Obergrenze ist.