Diese Männer erleben sich als benachteiligt. Ihre Wahrnehmung ist insofern korrekt, als ihre Lebensgestaltungs-Chancen tatsächlich bescheiden geworden sind. (...) Die Wut dieser Männer ist echt.
Es gibt in der Schweiz eine grosse und offenbar rasch wachsende Zahl von Männern, die sich als Emanzipations-Verlierer erleben. Da sind die Scheidungs-Verlierer, welche mit einem nicht einklagbaren Besuchsrecht abgespeist werden und sich als Zahlväter am Rand des Existenzminimums wiederfinden. Da sind die Bildungs-Verlierer, die laut Statistik immer weniger mit ihren Klassenkameradinnen und Kommilitoninnen mithalten können - und immer öfter mit Ritalin ruhiggestellt werden. Da sind die Globalisierungs-Verlierer, welche sich auf dem flexibilisierten Arbeitsmarkt nicht mehr zurechtfinden. Nicht zu vergessen sind auch die Sex-Verlierer, die den gestiegenen Anforderungen an den sensitiven Lover, der gut zuhören, aber im richtigen Moment auch zupacken kann, nicht mehr genügen können oder wollen.
Markus Theunert in der NZZaS vom 19.06.2011, Seite 17.
Montag, 20. Juni 2011
Benachteiligung führt zu wütenden Männer
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