Mittwoch, 21. November 2007

Tele Blocher

Seit knapp drei Monaten ist Blocher nun wöchentlich online mit "Tele Blocher", update jeweils samstags um 14 Uhr. Eine vorbildliche Transparenz - so transparent, dass sogar ein Gericht über dessen Legalität befinden musste.Jedoch lässt die technische Umsetzung (Produktion: Schaffhauser Fernsehen) zu wünschen übrig: 1. Der Ton, welcher nicht konstant ist und zweitens die Homepage, welche sogar ein Student mit CMS-Kenntnissen besser hin bekäme. Mal schauen, ob ich denen eine Offerte unterbreiten soll...

Weiter stört mich die Titulierung "Das Blocher-Prinzip". Ja, ich habe das Buch gelesen. Es gibt Aufschluss über das Denken und den Führungstil von Blocher - und ich teile überhaupt nicht alle seine Ansichten. Doch dass sich die Sendung danach benennt ist unpassend. "Blochers Wochenschau" würde es besser treffen. Oder "Informationen des Justizministers", "Newschannel", etc. Jeno.

Die EU diktiert

Keine Frage: Es braucht ein starkes Europa, v.a. wirtschaftlich. Doch ist die EU auf dem richtigen Weg?
Die Leute, die in Brüssel die Macht ausüben, sind die Akteure eines Rätegremiums - ungewählte Staatssekretäre, Ministralbeamte, Referenten. Sie sind Mitglieder eines Kollektivs, und Kollektive haben keine Verantwortung. Von dieser "partizipativen Obrigkeit" gehen heute 80 Prozent aller Rechtsnormen des täglichen Lebens der EU-Bürger aus. (...) Minister, Kommissare, Lobbyisten, "Amtlinge"
Hanspeter Born in der WW43.07, Seite 46f.

Sie sind unbekannt, undeutlich weisungsgebunden und - jedenfalls gegenüber den Bürgern - nicht verantwortlich. Anstelle der Gewaltentrennung, die Abgrenzungen der Verantwortungen und gegenseitige Kontrolle ermöglicht, haben wir eine "partizipative Obrigkeit", die sich untereinander bestätigt. Nur Staaten, die rechtsstaatlich, demokratisch und gewaltenteilig ihren Bürgern Rechenschaft ablegen, können Mitglied der Europäischen Union werden. Die Union erfüllt diese Anforderungen nicht. Wäre sie selbst ein Staat: Sie dürfte nicht Mitglied der Union werden.
Graf Franz Ludwig von Stauffenberg in der WW43.07, Seite 47.

grüner Armin Meiwes

Der "Kannibale von Rotenburg", Armin Meiwes, ist im Knast zum Leiter der "Grünen" gewählt worden. Er hat jetzt seine Ernährung umgestellt: Er isst nur noch Vegetarier :-).
Sein grosses Vorbild ist Joschka Fischer. Von dem kann er sich noch eine Scheibe abschneiden :-D.
Stefan Raab in TV Total vom 20.11.07.

Montag, 19. November 2007

Scrubs - The Todd

Chübel findet Dr. Elliot Reed am besten. Ich bewundere Dr. Todd "The Todd" Quinlan, gespielt von Robert Maschio.

Greatest Conversation Ever!

Hier ein paar Zitate. Und natürlich ist er ein "frat boy" :-)

Meinungsterror

Man erinnert sich: Der Abdruck der Mohammed-Karikaturen wurde in England als untolerierbarer Anschlag auf das friedliche Zusammenleben der Völker empfunden. Ersautnlich unbehelligt kommen dagegen die Äusserungen des islamischen Gelehrten Jussuf al-Karadawi weg, der Selbstmordattentäter rechtfertigt und die Beschneidung des weiblichen Geschlechtsorgans. Der Zufall will es, dass dieser Tage der DNA-Entdecker und Nobelpreisträger James Watson in London mit Schimpf und Schande davongejagt wurde, weil er sich die Frechheit erlaubt hatte, auf den empirisch offenbar beweisbaren Tatbestand hinzuweisen, dass schwarze Afrikaner im Durchschnitt über weniger Verständniskraft und Intelligenz verfügen als Angehörige der westlichen Zivilisation. Watson berief sich auf Untersuchungen, doch das Urteil fiel, bevor sich der Wissenschaftler überhaupt erklären konnte. Entrüstet lud man ihn aus, weil seine Auffassungen "auf unannehmbare Weise provokativ" seien; die "annehmbaren Grenzen der Diskussion" würden durch den Molekularbiologen überschritten. Gesetzt, Watson hat recht: "Weshalb die Empörung? Gesetzt, er hat nicht recht: Weshalb widerlegt man ihn nicht einfach? Der Gleicheitsfanatismus zerstört die freie Rede.
Roger Köppel in der WW43.07, Seite 82.

Röschtigraben, Genf

Wohl aus Angst, die Viersprachigkeit des Landes zu tangieren, wird in der Schweiz der Gegensatz zwischen den individualistischen Alemannen, die den Bodenseeraum bevölkerten, und den staatsgläubigen Burgundern im Westen weitgehend tabuisiert.
Urs Paul Engeler in der WW43.07, Seite 16.

Arbeitslosenquote Deutschschweiz: 1.7 Prozent
Arbeitslosenquote Westschweiz: 3.5 Prozent
Stand September 2007, WW42.07, Seite 38.

Wer die Probleme Genfs [ALQ: 6%; Ausländeranteil: 38.4%] kennenlernen will, muss nur zum Bahnhof raustreten und an den Léman runterspazieren: Das Empfangskomitee beim Bahnhof bilden schwarze Drogendealer, die ungestört ihrem Gewerbe nachgehen. Ein paar Schritte weiter seewärts liegen auf dem Trottoir die ersten armseligen rumänischen Bettler mit Krücke oder Baby im Arm. An der Seeuferpromenade herrscht fröhliches Baracken-Durcheinander.
Peter Rothenbühler in der WW43.07, Seite 20.

Gretchenfrage

Wenn schon die Gretchenfrage gestellt werden muss, dann müsste man sie umformulieren:
Die Frage ist nicht, ob ich an Gott glaube. Wenn schon, lautet die entscheidende Frage, ob Gott an mich glaubt.

"Monument der Richtigkeit"

Ich habe noch nie einen Menschen kennen gelernt, bei dem alles so zusammenpasste wie bei Blocher: Person, Familie, Unternehmen, Politik aus einem Guss. Ein Monument der Richtigkeit.
Roger Köppel zitiert Martin Walser in der WW43.07, Seite 15.

rot-grün

In Abwesenheit des Freisinns in den letzten Jahren ist viel passiert:
Staatsaufblähung, Schuldenwirtschaft, Abgabenwachstum, Multikulti-Naivität. (...) der nörgelnde Moralismus der SP (...) aus ideologischer Verblendung heraus (...) Man sollte sich nicht von den Etikettierungen der Parteien täuschen lassen: Wo grün draufsteht, kommt irgendwann rot heraus.
Roger Köppel in der WW43.07, Seite 7.

(...) Realitätsblindheit der SP (...) Natürlich wurde der Sozialstaat zum Thema in diesem Jahr: nämlich in der hässlichen Gestalt des Sozialbetrugs, den die Linke vertiedigt und bewirtschaftet, wo sie nur kann. (...) Die opportunistischen Nomaden, die noch vor Jahresfrist mit dem Cüpliglas in der Hand vorzugsweise über die Armut in der Welt philosophierten (...) der neo-grünliberale Roger Schawinski, der vor allem das Etikett "grün" ziemlich "liberal" definiert: Er pendelt zwischen seinen beiden Wohnsitzen Zürich und Berlin hin und her - per Flugzeug.
Christoph Mörgeli in der WW43.07, Seite 22.

200%-Deutsche und die 68er

Die Deutschen haben die Neigung, alles 200-prozentig zu machen.
Deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass kein anderes Volk zu solchen Taten fähig ist, wie es die Deutschen im Zweiten Weltkrieg waren.
Nach dem universalen Hass der NS-Ideologie herrscht nun schon seit Jahren das universale Verständnis für alles und jeden. Diese Gutmenschenattitüde sorgt allerdings in vielen Bereichen, sei es Straf-, Asyl- oder Schulrecht, für verheerende Ergebnisse. Auch hier ist gut gemeint eben oftmals das Gegenteil von gut.
zu den 68ern:
Ich beschreibe 1968 als Epochenbruch der deutschen Gesellschaft in Richtung Egozentrik, Faulheit, Mittelmass. Es war eine gewaltige Zäsur. Wir leiden noch immer darunter. 1968 bestimmt unser Leben bis in die letzten Fasern: Staatsgläubigkeit, kryptosozialistische Versorgungssysteme, Selbsthass, Identitätsverlust.
Roger Köppel im Gespräch mit dem Bild-Chefredaktor Kai Diekmann in der WW42.07, Seite 62.

Männerschützende Emanze

Gebetsmühlenartig wird die diesjährige Nobelpreisträgerin Doris Lessing als "Ikone des Feminismus" bezeichnet. Alice Schwarzer lobt sie, Elisabeth Bronfen vergleicht sie mit Simone de Beauvoir. Und ebenso repetitiv wird ihr Hauptwerk "Das goldene Notizbuch" von 1962 als "Bibel" des Feminismus bezeichnet.

Lessing forderte die Männer auf, sich gegen ihre "sinnlose Erniedrigung" zu wehren: "Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird. An anderer Stelle sagte sie: "Die dümmsten, ungebildetsten und scheusslichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren, und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren."

David Signer in der WW42.07, Seite 68 über das neue Buch von Doris Lessing: Die Kluft, Hoffmann und Campe. 238 Seiten, 34.90 CHF.

Medienpräsenz im Wahlkampf

Zwischen dem 1. September und dem 15. Oktober 2007 sind in Schweizer Zeitungen 7420 Artikel erschienen. Welcher Politiker wurde darin wie oft erwähnt?
  1. Christoph Blocher (SVP): 28.7%
  2. Pascal Couchepin (FDP): 12.1%
  3. Micheline Calmy-Rey (SP): 10.9%
  4. Doris Leuthard (CVP): 9.5%
  5. Ueli Maurer (SVP): 7.3%
  6. Moritz Leuenberger (SP): 7.3%
  7. Samuel Schmid (SVP): 6.4%
  8. Hans-Rudolf Merz (FDP): 4.5%
  9. Christophe Darbellay (CVP): 4.4%
  10. Fulvio Pelli (FDP): 4.2%
  11. Hans-Jürg Fehr (SP): 3.3%
  12. Ruth Genner (Grüne): 1.4%
Kurt W. Zimmermann in der WW42.07, Seite 29.

moralisieren

Moralisierende Entrüstung bleibt die aggressivste Form der Arroganz.
Roger Köppel in der WW42.07, Seite 82.

zuviel Demokratie

Demokratie und Föderalismus sind teuer, langsam, kompliziert - und unverzichtbar.

Doch je demokratischer ein politisches System ist - im Sinne der direkten Demokratie -, desto schwerfälliger ist es.
Suzette Sandoz in der NZZaS vom 28. Oktober 2007, Seite 22.

Frankreichs Staatsangestellte

Frankreich hat über fünf Millionen Staatsangestellte - fast ein Viertel der Erwerbstätigen, im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 16 Prozent oder zu den 16.8% Prozent der öffentlichen Angestellten in der Schweiz - machen bald die Hälfte des Etats aus.
Stefan Brändle in der WW 42.07, Seite 48.

Deutscher Unmut in der Schweiz

Der Unmut der in der Schweiz wohnenden Deutschen:
Scheiss-Abfallsack-Prinzip, zu hohe Mieten, zu wenig Urlaub, zu viel Jugos, zu teures Kino, fades Bier, arrogante Frauen, feige Männer.
Sacha Batthyany in der NZZaS vom 28. Oktober 2007, Seite 85.