Mittwoch, 11. August 2010

WEIRD

Viele psychologische Studien sind nicht repräsentativ, weil sie fast nur Studenten und Gebildete untersuchen.

Die Abkürzung steht für Menschen aus westlichen, gebildeten (engl. educated), industrialisierten, reichen und demokratischen Gesellschaften.

96% der Teilnehmer an psychologischen Studien zwischen 2003 und 2007 stammen aus Nordamerika, Europa, Australien und Israel.

Verstärkt wird dieses Problem durch den Umstand, dass innerhalb der "sonderbaren" WEIRD-Probanden eine noch speziellere Gruppe die Mehrheit bildet - nämlich junge Psychologiestudenten. "Im Journal of Personality and Social Psychology" waren gemäss Arnets Untersuchung bis zu 80 Prozent der Studienteilnehmer Studenten in den ersten Semestern.

Patrick Imhasly in der NZZaS vom 4. Juli 2010, Seite 49.

Wettbewerbsgesetz

Wettbewerb stellt sicher, dass der Preis sich aus Angebot und Nachfrage ergibt - und nicht aus Absprachen über die Preise oder auch aus Vorgaben über die Qualität, die der Konsument gefälligst zu wünschen (und natürlich zu bezahlen) hat. Wettbewerb führt damit nicht nur zu mehr Freiheit für den Konsumenten, der mit dem "eingesparten" Geld öfters ins Kino oder gut essen gehen kann, sondern auch zu mehr Wohlstand, weil damit neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Man sagt es ungern, aber es ist so: Ohne das Risiko, hohe Bussen zahlen zu müssen, wird das Wettbewerbsrecht von vielen nicht ernst genommen.

Walter Stoffel in der NZZaS vom 4. Juli 2010, Seite 15.

Zürich finanziert Bern

Am Ende bezahlt Zürich. Und zwar in rasch zunehmendem Ausmass. Bereits mehr als eine halbe Milliarde liefert der Zahlmeister der Nation ab. Gehen solche Gelder an strukturschwache oder geografisch ungünstig gelegene Kantone wie etwa Uri, sind sie als Solidaritätsbeiträge sicher gerechtfertigt. Aber dass die Zürcher Millionen nach Bern schicken müssen, bloss weil dieser Kanton während Jahren schlecht regiert wurde, ist störend. Das grosse Bern bezieht mittlerweile fast eine Milliarde solcher Subventionen.
Felix E. Müller in der NZZaS vom 4. Juli 2010, Seite 15.

wirkungslose WM im verlorenen Afrika

In ein paar Jahren, wenn die überdimensionierten Stadien ungenutzt vor sich hin motten, werden einem beim Stichwort "WM in Südafrika" wahrscheinlich vor allem die Vuvuzelas durch den Kopf gehen.

Nix "Heimspiel". Der Ivoirer kümmert sich im Allgemeinen einen Dreck darum, was in Kamerun geschieht, und die Südafrikaner halten sowieso alle anderen für Wilde. Ein Nigerianer würde es kaum wagen, mit seiner Nationalflagge durch die Strassen Johannesburgs zu kurven: Seine Landsleute gelten dort allesamt als Drogendealer und Gangster, und falls sie einer geregelten Arbeit nachgehen: Umso schlimmer, dann nehmen sie den Einheimischen den Job weg.
Das Festhalten an magischen Prozeduren und übernatürlichen Erklärungen für Sieg und Niederlage:
Wäre wirklich etwas dran an der Macht von Zauberern - Afrika müsste längst der - nicht nur sportlich - erfolgreichste Kontinent der Welt sein.

David Signer in der NZZaS vom 27. Juni 2010, Seite 73.

Affirmative Action

Bevorzugung bei Bewerbungen und beim Zugang zu Universitäten waren die Mittel. Auch arme Weisse in den Südstaaten, de benachteiligt wurden, verstanden den Sinn der Massnahmen. Doch heute? Affirmative Action wurde auf alle people of color ausgeweitet - neben Schwarzen auch auf Asiaten und Latinos. Das verwandelte sie in eine Politik zur Diskriminierung der Weissen.
Hansrudolf Kamer in der WeWo30./31.10, Seite 28.

Weshalb Deutschland undemokratisch ist

In einem deutschen Schulbuch lese ich auf die Frage, warum Deutschland keine direkte Demokratie kenne, folgende Antwort:
  • Mangelnder Sachverstand
  • politisches Desinteresse vieler Bürger
  • Unüberschaubarkeit der politischen Prozesse
  • Gefahr der Emotionalisierung.
Hoppla!
Christoph Blocher in der WeWo 30./31.10.

Einkommenskarte Schweiz


Quelle 20min.

kindsentscheidend: nicht die Bildungsniveau sondern Charakter

5 Dimensionen eines Charakters
  • Neurotizismus: emotionale Stabilität oder Instabilität
  • Extraversion: Mass an Geselligkeit
  • Verträglichkeit: soziales Verhalten, Altruismus
  • Offenheit: Grad an Autonomie, Offenheit für Neues
  • Gewissenhaftigkeit: Selbstdisziplin, Verlässlichkeit

Frauen, die gesellig sind, eher ängstlich und gerne anderen helfen, haben tendenziell früher Kinder. Frauen mit hohen Werten für Gewissenhaftigkeit und Offenheit hingegen bekommen im Durchschnitt später Kinder.

Die Forscherin erklärt dies damit, dass für diese Frauen die «psychologischen Kosten» einer Schwangerschaft besonders hoch sind. Personen mit hohen Offenheits-Werten verspüren einen stärkeren Drang nach Unabhängigkeit und haben prinzipiell ein breiteres Interesse an der Welt, womit beispielsweise die Karriere höher gewichtet wird als eine Familie. Zudem bedeute eine grössere Offenheit auch, dass man eher bereit sei, Konventionen zu hinterfragen und eigene Wertvorstellungen zu verwirklichen. Dadurch sei man weniger anfällig, aufgrund von sozialem Druck Kinder zu bekommen.

Nicht die Bildung der Frau sei schuld an der Abnahme der Geburtenziffer, sondern der Wertewandel in den letzten 40 Jahren. Durch den Übergang zu einem individualistischen Familienmodell, durch Gleichberechtigung und die Konzentration auf Selbstentfaltung werde in der Gesellschaft mehr Wert auf den Charakterzug Offenheit gelegt - mehr Ausbildung, Streben nach Autonomie und eine späte Mutterschaft seien dann die Folge dieses Wertewandels.

Simone Schmid in der NZZaS vom 08.08.2010, Seite 46 nimmt Bezug auf Lara Tavares vom Institute for Social and Economic Research in Essex, welche in der "British Household Survey" Familiendaten von mehr als 16 000 Frauen aus Grossbritannien analysierte.

Und niemand hat ihm geholfen...

Quelle: 20min.

Gölä sagt, wie's ist

vergleichbar mit Jimy Hofer.
Ich bin stolz, was unsere Grosseltern für das Land geleistet haben. Doch die heutige Generation werkt alles wieder zu Boden.

Die Schweiz ist überbevölkert, der Platz wird eng. Man muss die masslose Einwanderung stoppen, sonst platzt das Land aus allen Nähten. Immer mehr Einwanderung heisst auch immer mehr AHV, IV und andere Sozialausgaben.

Unsere Gefängnisse gleichen Hotels. Die Sträflinge haben ein bequemes Bett, drei Mahlzeiten und zig TV-Programme, um sich abzulenken. Das schreckt doch keinen ab. Bei schlimmen Verbrechen wie Kindesmissbrauch oder Mord bin ich auch für die Todesstrafe. Mit einer Kuscheljustiz verhindern wir keine Verbrechen.

Burkas gehören nicht hierher. Wenn eine Schweizerin in ein islamisches Land reist, soll sie sich auch nicht oben ohne an den Strand legen. Man muss sich an die Sitten des Landes anpassen, sonst hat man dort nichts zu suchen.

Wir haben zu viele Theoretiker, Pädagogen und Psychologen, die alles totreden. Die wirklichen Probleme werden auf diese Art nicht gelöst.

Viele Eltern sind mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert, weil sie zu sehr mit sich selbst und den eigenen Problemen beschäftigt sind. Also überlassen sie alles den Pädagogen. Doch die dürfen auch nicht mehr durchgreifen. Wenn ich mal richtig frech gegen einen Lehrer war, dann gabs halt einen Chlapf. Heute würde dies gleich einen riesigen Aufschrei geben. Statt dem Schüler würde der Lehrer bestraft.
Gölä im Sonntagsblick vom 08.08.2010

Herausforderung Sucht

4-Säulen-Politik
1. Prävention
2. Therapie
3. Überlebenshilfe
4. Repression (gegenüber den grossen Fischen)
Ich hoffe, dass auch in der Schweiz von heute die Eigenverantwortung und der Umgang mit selbstschädigendem Verhalten wieder zum Thema werden. Das kann weder an die Lungenliga, an «die Prävention» noch an den Staat und die Polizei delegiert werden. In einer liberalen Gesellschaft ist und bleibt das Aufgabe jedes einzelnen Staatsbürgers und jeder einzelnen Staatsbürgerin.
  1. Suchtmittel sind ganzheitlich zu betrachten. Vor ihnen ist zu warnen; der Umgang mit ihnen ist zu erlernen.
  2. Jugendschutz muss alle Drogen umfassen, auch den Alkohol und auch die scheinbar weniger gefährlichen Suchtmittel.
  3. Jeder regulierte kontrollierte Markt ist besser als die Mafia und das organisierte Verbrechen.
Monika Stocker in der NZZaS vom 09.08.2010, Seite 15.