Mittwoch, 11. August 2010

kindsentscheidend: nicht die Bildungsniveau sondern Charakter

5 Dimensionen eines Charakters
  • Neurotizismus: emotionale Stabilität oder Instabilität
  • Extraversion: Mass an Geselligkeit
  • Verträglichkeit: soziales Verhalten, Altruismus
  • Offenheit: Grad an Autonomie, Offenheit für Neues
  • Gewissenhaftigkeit: Selbstdisziplin, Verlässlichkeit

Frauen, die gesellig sind, eher ängstlich und gerne anderen helfen, haben tendenziell früher Kinder. Frauen mit hohen Werten für Gewissenhaftigkeit und Offenheit hingegen bekommen im Durchschnitt später Kinder.

Die Forscherin erklärt dies damit, dass für diese Frauen die «psychologischen Kosten» einer Schwangerschaft besonders hoch sind. Personen mit hohen Offenheits-Werten verspüren einen stärkeren Drang nach Unabhängigkeit und haben prinzipiell ein breiteres Interesse an der Welt, womit beispielsweise die Karriere höher gewichtet wird als eine Familie. Zudem bedeute eine grössere Offenheit auch, dass man eher bereit sei, Konventionen zu hinterfragen und eigene Wertvorstellungen zu verwirklichen. Dadurch sei man weniger anfällig, aufgrund von sozialem Druck Kinder zu bekommen.

Nicht die Bildung der Frau sei schuld an der Abnahme der Geburtenziffer, sondern der Wertewandel in den letzten 40 Jahren. Durch den Übergang zu einem individualistischen Familienmodell, durch Gleichberechtigung und die Konzentration auf Selbstentfaltung werde in der Gesellschaft mehr Wert auf den Charakterzug Offenheit gelegt - mehr Ausbildung, Streben nach Autonomie und eine späte Mutterschaft seien dann die Folge dieses Wertewandels.

Simone Schmid in der NZZaS vom 08.08.2010, Seite 46 nimmt Bezug auf Lara Tavares vom Institute for Social and Economic Research in Essex, welche in der "British Household Survey" Familiendaten von mehr als 16 000 Frauen aus Grossbritannien analysierte.

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