Samstag, 14. April 2012

Die Weltwoche und die Roma

Wie weit darf eine Zeitung unerfreuliche, mit Tabus behaftete Realitäten abbilden? Wieweit ist es erlaubt, politisch unkorrekte oder politisch unerwünschte Missstände aufzu­decken? Es ist eine Tatsache, dass die Roma-Kriminalität in der Schweiz auf einem hohen Niveau weiter stark zunimmt. Es ist zudem ­eine Tatsache, dass für die kriminellen Akti­vitäten gezielt Roma-Kinder missbraucht ­werden. Darüber berichtete differenziert auf mehreren Seiten die letzte Weltwoche. Man kommt diesen Problemen nicht durch Klagen und Maulkörbe gegen Journalisten bei. 
Es heisst, die Darstellung solcher Miss­stände sei «rassistisch». Diesen Vorwurf ­weisen wir mit aller Entschiedenheit zurück. Rassismus entsteht dort, wo die negativen Begleiterscheinungen von Migration tabuisiert und verschwiegen werden. Es muss gestattet sein, die Abgründe des freien Personenverkehrs in Europa auszuleuchten. Die Schweiz ist beileibe nicht das einzige Land, das unter den ­Roma-Banden leidet. Die gereizte bis ­hysterische Reaktion auf unseren Artikel beweist allerdings, dass man die offene Diskus­sion dar­über scheut und verhindern will. Die Welt­woche wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass echte Missstände ans Licht kommen, damit sie diskutiert und schliesslich behoben werden können.
 Roger Köppel in der WeWo15.12, Seite 5

Kulturförderung halbieren

Es gibt viel Besitzstand, der nach Kräften verteidigt wird (vgl. Wissenschaftler oder Bauern). Kultur ist nahezu heilig. 
Künstler rufen den Staat wie eine Krankenversicherung an. Auch bei Pro Helvetia kommen fünfzig Prozent der Gesuche durch; wer es diesmal nicht schafft, schafft es das nächste Mal. 
In fast allen Bereichen traut der Staat dem Bürger ein selbstständiges Urteil zu. In der Kultur nimmt er ihn jedoch an die Hand und erklärt ihm, was gute und was schlechte Kunst sei. Das passt nicht zusammen. 
Es gibt viele [Kulturinstitutionen], die zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben haben. Und eine sehr schmale Publikumsbasis haben. Institutionen, die weniger als 30 Prozent der Einnahmen selber erwirtschaften, würde ich unter die Lupe nehmen. 
Der Künstler ist mehr denn je das Idealbild des selbstverantwortlichen, nicht entfremdeten Menschen. Die Kulturförderung hat auf diesen Trend zur Individualisierung reagiert: Sie ist heute auf das kreative Subjekt fixiert, nicht auf Verstehen. Die Wirkung ist nebensächlich. Vor dreissig Jahren ging es noch um Gemeinschaft. 
Pius Knüsel, Direktor der Kulturstifung Pro Helvetia, im Interview mit Rico Bandle in der WeWo11.12, Seite 62ff.

Bundesratswahl per Losentscheid

Die Wahl des Bundesrates durch das Volk düfte sehr aufwändig werden, siehe USA oder Frankreich. Daher empfiehlt es sich, nach geeigneteren Wahlprozederen Ausschau zu halten.
Der Name jedes Mitglieds der Vereinigten Bundesversammlung wird in eine Urne gegeben. Daraus werden dann nach dem Zufallsprinzip sieben Namen gezogen. (...) Die Anteile der Parteien, Sprachen, Landesgegenden und Geschlechter (...) sind damit repräsentativ. 
Die hat auch schon im antiken Griechenland funktioniert: In Athen wurden die politischen Ämter mittels einer Zufallsauswahl aus den Bürgern besetzt. Keine Ausländer, Sklaven und Frauen.
Bruno S. Frey und Lasse Steiner in der WeWo11.12, Seite 31.

Uneinsichtiger Helmut Schmidt

Die wirtschaftliche Union der Europäer wird dagegen von Dauer sein [...] und ebenso ihre Währung, der Euro. Ich bin stolz darauf, während meiner Amtszeit die Währungsunion vorbereitet zu haben. 
Helmut Schmidt, 2008, in seiner Polit-Bilanz "Ausser Dienst"

Alles Gerede und Geschreibe über eine angebliche "Krise des Euro" ist leitfertiges Geschwätz von Medien, von Journalisten und von Politikern. 
Helmut Schmidt, etwas aktueller.

Peter Keller in der WeWo50.11, Seite 50f über den uneinsichtigen Altkanzler.

Klarstellung zu Euro-Mythen

  • Von den 130 Milliarden Euro für Griechenland wird der Bürger auf der Strasse keinen Cent sehen.
Griechenland wir nie und nimmer pleitegehen. (...) Griechenland ist ein Einzelfall, Portugal ist ganz bestimmt sicher.
unzählige europäische Politiker
  • Griechenland hat einen partiellen Bankrott angemeldet.
  • Dieses Rettungspaket war nicht die letzte Rettungsaktion für Griechenland.
  • Die Schulden Griechenlands werden bis 2020 nicht auf 120.5% ihres BIPs sinken.
  • Die EZB druckt Geld und kauft Schulden und trägt mit Refinanzierungsgeschäften von mittlerweile über 1000 Milliarden Euro massiv zur Inflation bei.
In Anlehnung an Andreas Höfert, Chefökonom UBS, in der WeWo11.12, Seite 41.

Zur Politik Israels

Die irakischen Raketenangriffe auf Israel sind die logische, fast zwingende Konsequenz der Politik Israels.  
Hans-Christian Ströbele, Sprecher der Grünen, zur Zeit des Golfkrieges von 1991, als irakische Scud-Raketen in Tel Aviv einschlugen. 
 
Israel ist ein Fremdkörper im Nahen Osten, ein künstliches Gebilde. Der jahrzehntelange Nahostkonflikt ist ein gefährlicher Brandherd, der zum Dritten Weltkrieg führen könnte. 
Israel stelle eine Gefahr für den Weltfrieden dar. Ohne einen befriedeten Nahen Osten kein Frieden in der Welt. Sogar für die Juden wäre es besser, wenn der Zionismus sein eigenes Ende erklären würde, denn er fördert und befördert den Antisemitismus. (...) Am Antisemitismus sind nicht die Antisemiten, sondern die Juden schuld, die durch ihr Dasein und ihr Sosein ganz unvoreingenommene Menschen dazu bringen, antisemitische Gefühle zu entwickeln. 
Im Dunst der atomaren Endlösung der Nahostfrage würde der von den Nazis organisierte Holocaust mitsamt den Schuldgefühlen den Juden gegenüber im Abgrund der Geschichte verschwinden.
Henryk M. Broder in seinem Buch "Vergesst Ausschwitz!" in einem Vorabdruck in der WeWo11.12, Seite 60f.

Anmassendes, gescheitertes Euro-Projekt

In Griechenland und Italien sind die demokratisch gewählten Ministerpräsidenten praktisch abgesetzt worden, weil man hoffte, so die Märkte zu besänftigen und den Euro zu retten. 
Die EU-Länder könnten beschliessen, heikle Entscheide betreffend Steuern und Ausgaben nicht gewählten Bürokraten zu übertragen. (...) Ich bezweifle sehr, dass ein solcher Plan funktionieren würde. Es gibt nämlich keinen besonderen Grund, wieso nationale Regierung ein Bündel von neuen "bindenden" Regeln nun plötzlich einhalten sollten, wenn sie die "bindenden" Regeln von Maastricht nicht einhielten. 
Das Projekt ist intellektuell, moralisch und demokratisch bankrott. 
Wir verlangen von den Griechen, dass sie ihre Wirtschaft von Brüssel leiten lassen, aber wir können nicht einmal auf eine gemeinsame europäische Norm für Stecker einigen. 
Am besten wäre es wohl, wenn man den Griechen (und vielleicht auch anderen) einen geordneten Ausstieg aus ihrer Pein erlauben würde. 
Boris Johnson in der WeWo50.11, Seite 32f.

Antidemokratische EU

Das EU-System ist nicht bloss undemokratisch, es ist antidemokratisch. 
Als die EU-Verfassung entworfen wurde, sagte ich: "Wenn ihr mutig und visionär seid, dann werdet ihr das Ganze in eine demokratische Europäische Union verwandeln. Ihr werdet das Parlament mit Entscheidungsvollmachten ausstatten und die Macht nicht in die Hände der ungewählten Eurokraten in der Kommission legen. Und ihr werdet das Ganze den Völkern Europas zur Abstimmung vorlegen." Nichts von dem haben sie gewagt. Nein, die EU ist nicht zu verbessern und muss abgeschafft werden. 
Objektiv betrachtet, ist der Euro ein Misserfolg. doch in der EU-Zentrale übernimmt keiner die Verantwortung dafür. Logisch, schliesslich wurde auch keiner von ihenen in sein Amt gewählt. Keiner der EU-Rädelsführer hat eine demokratische Legitimation für die Rolle, die er in dieser Krise spielt. 
Der Euro ist eine Fehlkonstruktion. Länder wie Griechenland und Portugal hätten der Euro-Gruppe überhaupt nie beitreten dürfen. Indem wir die Rettungsschirme vergrössern, indem wir mehr Macht von den demokratischen Nationalstaaten nach Brüssel transferieren, tun wir rein gar nichts, um das fundamentale Problem zu lösen, und das lautet: Griechenland und Deutschland können nicht in einer Währungsunion leben. 
Nigel Farage im Interview mit Urs Gehriger in der WeWo50.11, Seite 30ff.

Deutsche Vorherrschaft

Es gibt keine Gemeinschaft von Gleiche mehr. die Deutschen haben die absolute Kontrolle des Ganzen. Deutschland ist der Architekt des neuen Regimes. 
Fakt ist, wir leben heute in einem deutsch dominierten Europa. die Völker zahlten einen hohen Blutzoll, um genau das zu verhindern. 
Die EU hat es zustande gebracht, dass wir uns wieder gegenseitig hassen. 
Nigel Farage im Interview mit Urs Gehriger in der WeWo50.11, Seite 30ff.

Nigel Farage über Hermann Von Rompuy



Herr Van Rompuy, sie haben das Charisma eines nassen Lappens und das Auftreten eines niederen Bankangestellten. Ich möchte Sie fragen, Herr Präsident, wer hat Sie gewählt? Mit welchem Mechanismus? (...) Sir (...), Sie haben keinerlei Legitimität in diesem Job, und ich kann mit Zuversicht sagen, ich spreche für die Mehrheit der britischen Bevölkerung, wir kennen Sie nicht, wir wollen Sie nicht, und je früher Sie auf die Weide hinausgestellt werden, desto besser.
Nigel Farage vor dem Europäischen Parlament über den Präsidenten Herman Van Rompuy, anfang 2010, resultierend in einem Bussgeld von 3000 EUR.

Wir müssen da raus

Grossbritannien steht nun da wie jemand, der am Dock von Southampton zurückgelassen wurde, während die "Titanic" in See sticht.
Wir sind immer noch mt eniem Bein auf dem Dampfer. Wir sind immer noch Mitglied der Union, wir sind immer noch an ihre Gesetzgebung gebunden. (...) Wir sind weggesperrt in einem Aussenzimmer, wir nehmen an vielen Diskussionen nicht teil. Dennoch werden wir alle Regeln und Vorschriften übernehmen müssen, welche sie ohne uns beschliessen werden. Und wir werden weiterhin Unsummen für unsere Mitgliedschaft bezahlen. [50 Millionen Pfund täglich!]
Nigel Farage im Interview mit Urs Gehriger in der WeWo50.11, Seite 30ff.

Mittwoch, 11. April 2012

Nieder mit den Copyrights

Ist das Copyright von Musiktiteln wirtschafts-, gesellschafts- und kulturpolitisch sinnvoll oder ist es ein Instrument im Dienste von Partikularinteressen, die wohl durch Macht abgesichert, durch Leistung aber nicht unbedingt legitimiert sind?

Es ist kaum eine Übertreibung, wenn man die hinter dem Copyright verschanzte Musikindustrie mit jenen Raubrittern vergleicht, die – ohne selbst etwas herzustellen – bei jenen Produzenten (den Musikern) abkassieren, die ihre Waren (Songs) zum Markte tragen wollen, und so für die Nachfrager (die Fans) die Preise in die Höhe treiben. So gesehen, sind die verbissenen Anstrengungen der Musikindustrie zur Verteidigung des Copyright genau so verständlich wie ehemals die Widerstände der Raubritter gegen den Abriss ihrer Burgen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass viele Künstler in einer copyrightlosen Musikwelt höhere Einkommen erzielen als zuvor.

In einer Musikwelt ohne Copyright (...) würden die Musikliebhaber ihre Konsumentensouveränität wiedererlangt haben; sie wären nicht länger die Manipulationsmasse eines trickreichen Marketings.

Die finanziellen Mittel, die gegenwärtig von der Musikindustrie und einigen weniger Stars dank Copyright abgeschöpft würden, verblieben nun zur weiteren Verwendung beim Publikum. (...) Die freiwerdenden Mittel, die nicht mehr dem heutigen Big Business der Musikindustrie zufallen, könnten nun(...) für Live-Auftritte zu engagieren.

Nachtrag
Eine kreative Leistung wie ein Musikstück ist ein sog. „nicht-rivales Gut“: wer es benutzt, schränkt die Nutzung durch andere nicht ein. Die Kosten jeder Kopie des Gutes (die sog. Grenzkosten) sind dank des Internets buchstäblich Null. Beides ist bei einem Brot nicht der Fall. Ist hingegen Musik erst einmal produziert, ist es effizient, wenn der Marktpreis gleich den Grenzkosten entspricht. In diesem Fall wird die Summe aus der sog. Konsumentenrente und Produzentenrente maximiert. Letztere ist bei einem Preis von Null ebenfalls Null. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das jedoch absolut sinnvoll, falls man Partikularinteressen nicht sehr stark vorrangig gewichten möchte. Dass die Musikindustrie es durch massive Werbekampagnen geschafft hat, den Diebstahl rivaler Güter mit kostenloser Nutzung nicht-rivaler Güter erfolgreich gleichzusetzen, ist ein Beitrag zur ökonomischen Volksverdummung. 

Die Volkswirtschaftlichen Kosten der derzeitigen Urheberrechte 
unbescholtene Bürger, Zahlungsaufforderungen übe mehrere Tausend Euro, zunehmende Zahl betroffener Personen, staatlich legitimierte Bespitzelung, schadenersatzpflichtige Kriminalisierung,... 
Sind die Kosten einer Rechtsnorm höher als der (aus unserer Sicht beim Copyright nicht vorhandene) Nutzen, dann muss ein solches (Eigentums-) Recht geändert oder abgeschafft werden.

Volker Grossmann und Guy Kirsch am 8. Feb. 2012 auf Ökonomenstimme

Falsche Versprechen zur Personenfreizügigkeit - und ich habs schon immer gesagt

Das Abkommen führt zu keiner massiven Einwanderung.
Der Bundesrat, 1999, in seiner Botschaft zu den bilateralen Verträgen 
Das Einwanderungspotenzial (netto) dürfte weniger als 8000 EU-Angehörige pro Jahr erreichen.
Thomas Straubhaar, Hamburger Wirtschaftsprofessor, 1999, in einer Studie für den Bund.

Tatsachen:
  • Zwischen 2002 und 2011 kamen jedes Jahr rund 17'000 Deutsche in die Schweiz und blieben hier.
  • In einem Durchschnittsjahr vor Einführung der Personen Freizügigkeit waren es knapp 4'000.
  • Aus allen EU-Staaten zog es zwischen 2002 und 2011 gegen 500'000 Personen dauerhaft in die Schweiz.
  • Das sind mehr als 40'000 pro Jahr.
  • Im Jahrzehnt zuvor waren es bloss halb so viele.
Sarah Nowotny und Lukas Häuptli in der NZZaS vom 8.4.12, Seite 22ff.

Ideologische, lachhafte Hochschulen für soziale Arbeit

Nach 2 Jahren erleben sie eine Reduktion ehemaliger Berufswünsche.
Ob dies ein normaler jugendlicher Reifeprozess und unter Schweizern auch so ist, wurde von den beiden Autorinnen der Luzerner Hochschule (für soziale Arbeit?) in ihrer qualitativen Umfrage unter 50 Ausländerkindern für das Bundesamt für Migration nicht abgeklärt.

Sie versuchten "die Thematik sozialer Ungleichheit konsequent zu integrieren". Dies gelang ihnen auch: Der Ausgangspunkt ist dann auch das Ergebnis: Ungleichheit, Opferstatus, soziales Kapital, unten- oben.

In Anlehnung an Beat Kappeler in der NZZaS vom 29.1.12, Seite 36

Nazikeule + Moralismus = Skandal

Der Unwillen, selbst nach einem halben Jahrhundert Wiedergutmachung zu leisten, ist eine moralische Schande für die Schweiz.
Elan Steinberg 
Elan Steinberg, ein führender jüdischer Vertreter im Streit um nachrichtenlose Vermögen auf Schweizer Banken, ist in New York einem Krebsleiden erlegen. Er war Direktor des jüdischen Weltkongresses und führte den Kongress aus der Diplomatie der stillen Versöhnung zu einem "forschen, amerikanischen Stil", wie erst selbst sagte.
Roman Elsener in der NZZaS vom 8.4.12, Seite 3. 
Wenn die Nazikeule auf Moralismus trifft, gibts 1.25bnUSD für x-beliebige Juden, erpresst aus Schweizer Banken ohne entsprechende rechtliche Grundlage. Rechtsstaatliche Prinzipien wie Beweislast und Verjährung werden ausgehebelt.

Die Zahlungen Schweizer Banken an jüdische Kreise ohne ausreichende rechtliche Grundlage bleibt einer der grössten Skandale der letzten Jahrzehnte.

Kulturinfarkt: Von allem zu viel und überall das Gleiche.

Nicht nur in Frankreich drängt fast jeder uns bekannte junge "Bobo" (Bourgeois-Bohėme) in die Kultur, die dann auch bitte sein Auskommen sichern soll (wofür ist der Staat sonst da). Auch hierzulande sind ähnliche Trends zu beobachten: "Etwas mit Medien", aber noch besser "etwas mit Kultur" zu tun haben, das ist auch bei uns das Lebensziel sehr vieler junger Leute.
Gottlieb F. Höpli in der NZZaS vom 8.4.12, Seite 18.

Deutsche Rechtsgrundlage zur Schweizer Souveränität

Die vollziehende Gewalt ist an Gesetz und Recht gebunden.
Artikel 20 III, deutsches Grundgesetz 
Die allgemeinen Regeln des Völkerrechts sind Bestandteil des deutschen Bundesrechts.
Artikel 25, deutsches Grundgesetz 
Zu den Fundamenten des Völkerrechts zählt die Achtung der Souveränität anderer Staaten.
Wilhelm Hansen in der NZZaS vom 8.4.12, Seite 19.

Sonntag, 8. April 2012

Deutschlands Beamte verleiten zu Steuerhinterziehung und verhindern deren Behebung

Ausgangslage
Deutschland kämpft wie die meisten Staaten der EU mit einem riesigen Schuldenproblem. 2000 Milliarden Euro türmen sich, spätere Rentenverpflichtungen noch nicht eingerechnet. ­Anstatt den Haushalt zu sanieren, bewirtschaftet die Politik die Einnahmeseite durch Enteignung. Man erfindet neue Steuern, erhöht die alten.
Deutschlands Qualifikation für eine vorbildliche Fiskal- und Steuerpolitik 
Deutsche Entrüstungspolitiker übersehen und verdrängen: Ihr Staat hat in den letzten hundert Jahren dreimal Konkurs gemacht. Grös­senwahnsinnige Regierungen, die sich im Verbund mit höchsten moralischen Idealen wähnten, trieben das Land auf Kosten der Bürger mehrfach in den Ruin. Zwei Weltkriege und ­eine Hyperinflation löschten wiederholt das hart erarbeitete Volksvermögen aus.
Ursache ist schwindendes Vertrauen in den Beamtenapparat
Steuerflucht ist immer ein Beweis für Missstände und schwindendes politisches Vertrauen in den Staat. Es ist wie in allen verkrachten Beziehungen: Wenn sich der Mann schlecht benimmt, dann geht die Frau und umgekehrt. Es spielt eine Rolle, wie sich die Politik anfühlt. Die Schweiz hat eine hohe Steuermoral, weil die Leute selber darüber entscheiden, wie viel Geld sie dem Staat überlassen wollen. In Deutschland entscheidet der Staat, wie viel Geld er den Bürgern wegnimmt. Das ist der wesentliche Unterschied. 
Erfahrungswerte 
Die Deutschen sind nicht dumm, im Gegenteil. Sie haben längst gemerkt, dass auch das jüngste Prestigeprojekt ihrer Elite an die Wand zu fahren droht: Sie sehen ihre Ersparnisse verschwinden in den schwarzen Löchern wirkungsloser Euro-Schirme. Sie wurden nie gefragt, ob sie die Einheitswährung wollen, deren Erhaltung sie heute mit Milliarden bezahlen müssen.
Lösung und Verhinderer (Beamte)
Wenn die Deutschen es nicht ­fertigbringen, dass sich ihre Bürger an die Steuergesetze halten, können sie das Problem nicht lösen, indem sie anderen ihre Gesetze aufnötigen.

Die deutschen Politiker können die Kapitalflucht selber stoppen, ohne Übergriffe. Sie müssen nur zu Hause die Anreize der Steuervermeidung beseitigen. Repräsentative Demokratien neigen zur Verschwendung. Vielleicht ist das Beispiel direktdemokratischer Kostenkontrolle hilfreich. Allerdings: Die deutschen Parlamentarier leben vom Staat. Ihr Kreuzzug gegen die Steuerflucht ist immer auch ein Kampf fürs eigene Portemonnaie. Ihr Interesse, die Lasten zu verringern, hält sich naturgemäss in Grenzen.

Roger Köppel in der WeWo14.12, Seite 5.

Bürokratie behindert Produktivität

Regierungen und Parlamente machen sich heute viel zu wenig Gedanken darüber, mit welchen enormen Kosten die Hektik verbunden ist, mit der heute die Gesetze geändert und neue Regulierungen erlassen werden. Die Bürokratie nimmt laufend zu. Die Profiteure sind die in der Politik sehr aktiven Rechtsanwälte und die Beratungsindustrie. Statt den Unternehmen Raum zur Schaffung neuer Produkte und Dienstleistungen zu geben und sie für den internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu machen, müssen sich Verwaltungsräte und Manager mit neuen Gesetzen, neuen Regulierungen und Überwachungs- und Kontrollaufgaben herumschlagen. Die Banken werden zum verlängerten Arm der Polizei und Steuerbehörden und werden für alles und jedes haftbar gemacht. 
Diese unselige Entwicklung muss gestoppt werden, indem die Kompetenzen der Regierungen, Parlamente und Aufsichtsbehörden begrenzt werden. Als Folge des Wildwuchses in der Gesetzgebung haben in wirtschaft­lichen Fragen wenig kompetente Richter und Bürokraten bei der Lösung wirtschaftlicher Pro­bleme schon bald mehr zu sagen als der Markt. Wenn heute Richter oder Beamte über Löhne, Mieten, Pharma-Preise oder Arztkosten entscheiden, so zeigt dies, wie weit die Demon­tage der Marktwirtschaft fortgeschritten ist. 
Viele Politiker sind vom Gedanken besessen, die Welt zu perfektionieren. Jede Fehlentwicklung gibt ihnen Anlass zu neuen Vorschriften. 
Kurt Schiltknecht in der WeWo14.12, Seite 18

Deutsches Strafmass bei Tod und staatlichem Eigentum

2 junge Männer pöbelten einen 23-Jährigen an einer U-Bahn-Station an, dieser rannte auf die Strasse und wurde zu Tode gefahren. 
--> zwei Jahre auf Bewährung, Berliner Landgericht

43 Jahre alter Mann, der eine stationäre Radarfalle angezündet hatte, an der er wegen überhöhter Geschwindigkeit geblitzt worden war.
--> 1 Jahr Gefängnis, ohne Bewährung, Amtsgericht in Clausthal-Zellerfeld

Etatistischer Steinbrück

Thiel: Herr Steinbrück, was ist ein Rechtsstaat?
Steinbrück: Ein Rechtsstaat ist ein Staat, in welchem die Politiker so viel Steuern eintreiben können, wie sie wollen.
Thiel: Was ist Freiheit?
Steinbrück: Freiheit ist, wenn alle tun, was die Politiker wollen.
Thiel: Was heisst Datenschutz?
Steinbrück: Datenschutz heisst, dass sich der Staat die persönlichen Daten seiner Bürger auf illegale Weise beschaffen darf. 
Thiel: Das Problem sind doch nicht die tiefen Steuern in der Schweiz, sondern die hohen Steuern in Deutschland.
Steinbrück: Tiefe Steuern sind schlecht für die Bürger. 
Thiel: Könnte es sein, dass die Bürger hier mehr haben, weil ihnen der Staat weniger wegnehmen kann?
Steinbrück: Humbug. 
Thiel: Ich weiss, dass Sie noch nie einen Franken zum Bruttosozialprodukt beigetragen haben. Sie waren immer nur in Politik und Verwaltung tätig. Vom Studium sind Sie direkt zum Staat gegangen. Deswegen ist die einzige Möglichkeit für Sie, zu Geld zu kommen, Steuern einzutreiben. Um Ihre Familie ernähren zu können, müssen Sie der arbeitenden Bevölkerung Geld wegnehmen.

Peer Steinbrück in einem immaginären Interview mit Andreas Thiel in der WeWo14.12, Seite 71.