Samstag, 7. Juni 2008

gescheiterte SVP-Opposition

Das Grundproblem der SVP liegt jedoch darin, dass sie sich nicht mehr bloss als Verteidigerin der direkten Demokratie profilieren kann. Um ihre eigene «Fundamentalopposition» zu rechtfertigen, muss sie einen Widerspruch zwischen direkter und indirekter Demokratie, zwischen Volkssouveränität und Landesregierung, zwischen Urnenabstimmung und Rechtsstaat postulieren. Die Schweizer sind stolz auf ihr politisches Mitspracherecht und halten es für ein Mittel zur Begrenzung der Regierungsmacht. Sie lassen sich aber nicht weismachen, dass die von ihnen gewählten Amtsinhaber die Feinde der Volkssouveränität sind.
Daniel Binswanger im Magazin 23/08, Seite 8.

Sich auf eine Demokratie berufen und gleichzeitig oppositionell dagegen auflehnen?

unreife linke Raucher

Woher nehmen [sich die Raucher] die erstaunliche Selbstsicherheit, vom weitaus grösseren Teil der Bevölkerung [den Nichtrauchern] zu verlangen, ihr Verhalten schweigend hinzunehmen, obwohl sie jeden Tag feststellen können, dass sie ihre Umwelt belästigen?

Die Antwort liegt im Zeitpunkt verborgen, zu dem ein Mensch mit dem Rauchen anfängt: in einem Alter, in dem man die Polizei für einen brutalen Terrorapparat hält und Anarchie für die ideale Staatsform. Man malt entsprechende Symbole auf seine Jeans und verehrt Che Guevara und andere Mörder; man besäuft sich, kotzt aufs Trottoir und findet den Papa spiessig, weil er Hemden trägt. Und man raucht Zigaretten, weil man glaubt, das sei erwachsen. Kurz und gut: Man ist völlig unreif.

Für einen Teenager ist das in Ordnung. Viele kommen aber nie aus dieser Welt heraus: Sie tragen noch mit vierzig ausgelatschte Turnschuhe, sie applaudieren, wenn Polizisten mit Flaschen beworfen werden, sie betrügen ihre Versicherung und halten für alles, was auch nur ansatzweise bürgerlich ist, beispielsweise eine gepflegte Toilette oder das Bestehen auf Pünktlichkeit, Vergleiche mit dem Nationalsozialismus bereit. Entsprechend halten sie sich für links, dabei sind sie nur zu faul, eine richtige Zeitung zu lesen. [Dieser Seitenhieb gefällt mir besonders gut - und dann noch vom Tagi! :-)] Werden sie kritisiert, kritisieren sie den Kritiker, und während am Nebentisch einer Familie mit kleinen Kindern das Frühstück serviert wird, zünden sie sich eine Zigarette an. Kurz und gut: Sie sind immer noch völlig unreif.

Thomas Meyer im Tagi-Magi vom 06.06.2008, Seite 36f.

Dienstag, 3. Juni 2008

Nachgeplappert

In der letzten Zeit wurde ich mehrmals mit dem Vorwurf konfrontiert, ich hätte gar keine eigene Meinung und plappere einfach alles der Weltwoche nach. In der Tat ist es so, dass ich mir nicht irgendetwas aus dem Daumen sauge, sondern konkrete Missstände in der Realität zu erkennen versuche. Das bewegt mich nun dazu, meine Quellen offenzulegen:

Quellen, nach Priorität geordnet - so gut wie möglich: NZZ am Sonntag, Weltwoche, 20minuten, heute, SonntagsZeitung, news.google.ch, NZZ-Archiv, Tagi, Tagi-Magi, Tagesschau, Tele Blocher, TeleZüri, DOK, Rundschau, Arena, etc.

Autoren, wobei das oberste Ziel ist, dass sie auf einen möglichen Missstand hinweisen und Verbesserungsvorschläge liefern. Diese Ideen sollen durchaus subjektiv sein, wenn sie mit der notwendigen Distanz berachtet werden können: Roger Köppel, Beat Kappeler, Beda Stadler, Henryk M. Broder, Arnold Hottinger, Alex Baur, Urs Paul Engeler, Kurt W. Zimmermann, Silvio Borner, Roger De Weck, Christoph Mörgeli, Peter Bodenmann, Felix E. Müller, etc.

So, noch Fragen?!

Muslime und Drogen

Essam el Hadary, ägyptischer Goalie beim FC Sion, ein Nationalheld in Ägypten, steht unter harscher Kritik der heimischen Muslime, weil er auf dem Fussballshirt in der Schweiz Werbung für Weisswein trägt.

Zurselben Zeit weiss man von radikalsten Muslimen in Afghanistan, welche die zu grossen Teilen die Weltproduktion von Heroin herstellen.

Wo ist da die Konsistenz?

Bradley Birkenfeld

  • 43-jähriger Amerikaner, lebt seit 13 Jahren in der Schweiz, in Genf einen BMW, in Zermatt ein Chalet
  • Direktor bei der UBS-Filiale in Genf von 2001 bis 2006, geschäftete mit dem in Amerika wohnhaften russischen Immobilenmilliardär Igor Olenicoff. Gegen ihn wird ermittelt, weil er mit Hilfe eines liechtensteinischen Komplizen namens Mario Staggl, 200 Mio. USD am US-Fiskus verbeigeschleust haben soll. (Claude Baumann in der WW23.08, Seite 10f.)
  • wollte zu einem Klassentreffen und wurde bei der Ankunft am Flughafen Boston festgenommen
  • gibt Auskunft über seine Privatkunden, bricht das Schweizer Bankgeheimnis
  • kooperiert mit der US-Staatsanwaltschaft, wieder auf freiem Fuss für 2,1 Mio. USD Kaution
Die dadurch gewonnen Informationen will die US-Justiz offenbar gegen die UBS oder gar den ganzen Finanzplatz verwenden. "Letztlich läuft dieser Fall auf Verhandlungen mit den Schweizer Behörden hinaus", sagte Staatsanwalt Jeffrey Kay.
Markus Häfliger in der NZZaS vom 1.6.08, Seite 10f.

selbstverantwortliche Sozialhilfebezüger

[In den Studien des Bundesamts für Statistik] ist die Rede vom "Sozialhilferisiko" solcher Gruppen, die damit immer als Opfer, aber nie als "Täter" und Selbstverantwortliche gekennzeichnet werden.
Beat Kappeler in der NZZaS vom 25.5.08, Seite 47.

36-Stunden-Woche

Die Einführung der 36-Stunden-Woche liess Frankreich verarmen und die Arbeitslosenrate ansteigen.
Beat Kappeler in der NZZaS vom 25.5.08, Seite 47.
Jean-Claude Rennwald, Vizepräsident des Gewerkschaftsbundes, will sie auch in der Schweiz obligatorisch erklären.

sozial: Beitrag zur Gesellschaft

Nachhaltig teilhaben kann man nur durch die eigene Leistung, nicht durch Geschenke und Almosen.
Thomas Straubhaar in der NZZaS vom 25.5.08, Seite 46.
Soviel zum Beitrag von staatlichen Nettoempfängern...

Google Verschwörung

Es ist ein Festtag für Verschwörungstheoretiker. Der Google Mitgründer Sergei Michailowitsch Brin wurde in Moskau geboren, also wird die alte KGB-Räuberpistole von zwei republikanischen Senatoren aufgewärmt: War Brin von den dunklen Mächten der Sowjets in Amerika "placiert" worden, um Amerika zu zerstören? Brin ist Jude, und sein Partner Larry Page hat eine jüdische Mutter - da öffnet sich eine zweite Verschwörungstheorie.
Bruno Giussani im NZZ Folio 06/2008, Seite 17ff