Samstag, 28. Juni 2008

Diskriminierung der Türken - Vergleich

Die Türken sind die neuen Juden Europas. Obwohl sie seit 47 Jahren in Mittel- und Westeuropa beheimatet sind, werden sie – wenn auch in unterschiedlichem Ausmass und unterschiedlichen Erscheinungsformen – wie die Juden diskriminiert und ausgeschlossen.
Faruk Sen in der türkischen Wirtschaftszeitung «Referans»
Die Einzigartigkeit des jüdischen Volkes zu hinterfragen brachte ihm massive Kritik ein. Seine Replik auf den Hinweis, seine Äusserung sei ein Skandal:
...vollkommen klar, dass nicht nur das Schicksal der Juden in der Nazizeit und das der Türken unvergleichbar sind, sondern die gesamte 2000jährige Geschichte der Judenverfolgung eine einmalige Qualität hat, die historische Vergleiche überhaupt verbietet...
...ein grosser Fehler, den Holocaust zu relativieren...

Das 3-Märkte-Modell im Gesundheitswesen

Das Einzige, was erfahrungsgemäss funktioniert ist der Markt, weil er unmittelbar und rasch das Angebot so steuert, wie es die Nachfrage will. Auf dem Markt herrscht Altruismus: Ein Anbieter muss einem Nachfrager einen Mehrwert bietet, seinen Bedarf decken, um zum Zuge zu kommen. Der Nachfrager entscheidet, mit wem er einen Vertrag abschliesst. Dann - erst dann - sind die Patientinnen und Patienten wieder entscheidend. Und damit die medizinischen Kosten nicht aus dem Ruder laufen braucht es auch zwischen den Ärzten und den Kassen einen Markt, sprich: die Vertragsfreiheit. Und damit die Kassen nicht zu allmächtig und deren administrative Kosten nicht steigen braucht es zwischen den Patienten und den Kassen einen Markt und Vertragsfreiheit. Es entstehen drei Märkte: Ärztemarkt, Kassenmarkt und Gesundheitsmarkt. Sie steuern sich gegenseitig und vor allem richten Sie das Angebot nach der Nachfrage aus. Die drei freien Märkte bedingen sich gegenseitig. Es gibt keinen Grund irgend einen dieser drei Märkte in mittelalterlicher Manier zu privilegieren, weil dann das Ganze sofort aus dem Gleichgewicht fällt.
Ordnungspolitischer Blog

Donnerstag, 26. Juni 2008

Islamismus

Das ist logisch absurd und moralisch inakzeptabel. Martin ist sicher kein Rassist. Ich verabscheue den Islamismus auch. Er will eine Gesellschaft schaffen, die ich verachte, die auf einem religiösen Glauben basiert, auf einem Text, auf dem Mangel an Freiheit für Frauen, auf Intoleranz gegenüber Homosexuellen usw. wir alle kennen dasja nur zu gut.
Ian McEwan stellt sich hinter Kollege Martin Amis

Zuwanderung

Unsere Euro-selige Elite versucht uns dauernd einzureden, dass es im wirtschaftlichen Interesse der Schweiz liegt, sich dem bilateralen Chaos einer unkontrollierten Zuwanderung auszuliefern.
Roger Köppel in der WW26.08
vs.
Nachdem während Jahrzehnten die Einwanderung primär politisch bedingt war, ist dank der Personenfreizügigkeit erstmals die Immigration praktisch ausschliesslich durch die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes gesteuert worden. (...) Die Konsequenzen kennen wir: überdurchschnittlich viele arbeitslose, invalide und fürsorgeabhängige Ausländer.
Silvio Borner in der WW26.08

Mittwoch, 25. Juni 2008

amerikanische Demographie

Einwanderung
  • 10.3 Mio Einwanderer in die USA zwischen 200 bis 2007, mehr als die Hälfte als Illegale.
  • 37.9 Mio. Einwohner der USA, jeder achte, wurde nicht im Land geboren.
  • 1970 war nur jeder 21ste ein Immigrant
  • Lateinamerikaner mit Mexikaner sind die grösste Zuwanderergruppe, gefolgt von den Chinesen.
Abstammung
  • in Hawaii: 25 % der Bevölkerung sind weisse US-Amerikaner
  • in New Mexico: 42%
  • in Kalifornien: 43%
  • in Texas: 48%
  • in Washington: 32%
  • 66% der Gesamtbevölkerung sind Weisse
  • am schnellsten wächst die Gruppe der der Lateinamerikaner: 46 Mio. = 15% der Bevölkerung
  • Schwarze: 40,7 Mio.
  • Asiaten: 15,2 Mio.
In 40 Jahren werden weisse US-Amerikaner in der Minderheit sein.

Armut
Armutsquote in den USA liegt seit Jahrzehnten bei 13%, gleich wie in Deutschland.
Definition arm: vierköpfige Familie mit weniger als 1750 USD pro Monat.
In den Schwarzenvierteln der Städte liegt die Lebenserwartung der Männer bei 67 Jahren - so niedrig wie in Westafrika.

Land of the free?
2.3 Mio. Amerikaner sitzen im Gefängnis, einer von 100 Erwachsenen - Weltrekord. China kommt auf 1.5 Mio. Häftlinge. Die Inhaftierungsquote senkte in den 1990er Jahren die Arbeitslosenstatistik der USA um zwei Prozentpunkte. Seit 1989 stellen Schwarze in Haftanstalten die Mehrheit, obwohl sie nur 13 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Jeder neunte Schwarze im Alter von 20 bis 34 Jahren sitzt im Gefängnis. Da Verurteilte kein Wahlrecht haben, sind 13 Prozent aller schwarzen Männer von den Wahlen ausgeschlossen.
Jürgen Schaefer im GEO 07/2008, Seite 115ff.

Dienstag, 24. Juni 2008

politischer Erfolg in der Schweiz

Wer als Politiker private Verfehlungen und Schwächen gesteht, erfährt in der Schweiz meistens Gnade vor dem Volk.

Wer offensichtlich mit Schwächen kämpft, der ist glaubwürdiger als der makellose Politiker.
Michael Furger in der NZZaS vom 22.6.08, Seite 21.

weitere Zahlen zu CH-Grossbanken

Eigenkapitalquote bei Schweizer Grossbanken
  • 1995: 7 %
  • 2008: 2,6 %
Die Bilanzsummen von UBS und CS zusammen belaufen sich auf das Siebenfache des Schweizer Bruttoinlandprodukts.
Daniel Hug in der NZZaS vom 22.6.08, Seite 44.

UBS-Vermögensverwaltung in den USA

  • ca. 850 Mrd. CHF amerikanische Gelder bei der UBS
  • 20'000 Kunden in den USA
  • gemäss Insider: ca. 1% Steuerbetrüger = 200 schwarze Schafe
Die Rechtssicherheit ist in den USA nicht mehr gegeben. Deshalb sind diese 200 Namen schon Grund genug, sich von der Vermögensverwaltung in den USA gänzlich zu trennen. Veräussern, verkaufen das Zeugs.

abgehobene EU-Kommissionäre

EU-Berufspolitiker entfernen sich von den Bürgern. Bester Beweis ist das irische Unverständnis für das "kryptische" Abkommen von Lissabon: "350 mit juristischem Jargon überladene Seiten, die einhellig als unleserlich bezeichnet werden".
Allerdings wird die Argumentation für mehr Transparenz und die Möglichkeit direktdemokratischer Mitbestimmung bei grossen politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungen auch in Europa nicht überall geteilt. Diese komplizierten demokratischen Prozesse seien zu schwerfällig und zeitraubend, wird eingewandt.
Ich habe nichts gegen Expertenkommissionen - sind meist fähiger als der gemeine Pöbel und effizienter als die Demokratie. Doch Vorlagen, welche demokratisch gebilligt werden müssen, wie z.B. eine Verfassung, sollten inhaltlich auch für den Normalbürger verständlich sein. Damit werden sie auch mehrheitsfähig und die EU müsste nicht vor Irland-Abstimmungen bangen.
In Anlehnung an Reinhard Meier in der NZZ vom 21./22.6.08, Seite 1f.


btw1: Gemäss dem EU-Vertrag Art. 308 könnten die EU-Behörden sogar dort tätig werden, wo es der Vertrag nicht vorsah. Sie hätten ihre Macht also selbst festgelegt.

btw2: Die Bürokratiekosten von jährlich tausend Milliarden Franken fressen für die Wirtschaft den Vorteil des gemeinsamen Marktes auf, schätzt der "Economist"
Beat Kappeler in der NZZaS vom 22.6.08, Seite 47.

Kennedy Quotes

There are those who look at things the way they are, and ask why... I dream of things that never were and ask why not.
Robert F. Kennedy
Klingt schön, ist aber linke Träumerei. Nice try - und sicher auch gut gemeint.
And so, my fellow Americans: ask not what your country can do for you — ask what you can do for your country.
John F. Kennedy
Das ist die richtige Haltung. So ähnlich würde ich Wahlkampf machen!

soziale Marktwirtschaft

Je freier die Wirtschaft, umso sozialer ist sie auch.
Ludwig Erhard, Begründer der sozialen Marktwirtschaft 1948, Vater des deutschen Wirtschaftswunders, "der Marktwirtschaft durch die Betonung des Sozialen zum Durchbruch verhelfen".
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Soziale Marktwirtschaft als eine auf dem Umlageverfahren basierende dynamische Rentenversicherung
Bundeskanzler Konrad Adenauer, 1957

Prinzip der Freiheit auf dem Markt mit dem des sozialen Ausgleichs verbinden.
Alfred Müller-Armack
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Dieses Verständnis des Sozialen als Korrektur und Reparatur des Marktes war verheerend. Es war ein Freibrief für den praktisch uferlosen Ausbau des Wohlfahrtstaates.

Der 60-jährige Weg von der Sozialen Marktwirtschaft der Eigeninitiative, der Selbstverantwortung sowie der Eigentums- und Vermögensbildung durch Leistung zum Wohlfahrtsstaat der Zwangsumverteilung und der staatlichen Fürsorge hat jedenfalls der Marktwirtschaft weder Respekt noch moralische Anerkennung geschaffen.

Seit jeher fühlen sich die Kritiker der Marktwirtschaft den Verfechtern moralisch überlegen. (...) aus einem schlechten Gewissen heraus (...) immer mehr staatliche Regulierung und Finanzierung sozialer Aufgaben (...) Illusion der kostenlosen Geschenkwirtschaft.
Gerhard Schwarz in der NZZ vom 21./22.6.08, Seite 19.

Städte

Ende 2008 leben erstmals mehr Menschen in den Städten dieser Welt als auf dem Land.

Die Demografen der UNO haben berechnet, dass mehr als 95 Prozent der weltweiten Bevölkerungszunahme in den Städten von Entwicklungsländern stattfinden werden, besonders in Afrika und Asien. Rasant näher sie sich der Urbanisierungsrate der Industrienationen, wo bereits heute rund 80 Prozent der Menschen in Städten leben.

Städte nehmen nur 3 Prozent der Eroberfläche ein, verursachen aber 78 Prozent des globalen Energiekonsums. Städter leben auf Kosten anderer: London zum Beispiel verbraucht 300-mal mehr an Ressourcen, als seine eigene produktive Fläche hergibt.
Patrick Imhasly in der NZZaS vom 27.4.08, Seite 84.