Mittwoch, 27. Januar 2010

Volkswahl des Bundesrates

Ich bin dagegen, da das Volk rein emotional und nicht nach den Kompetenzen wählen würde.
Ruth Theiler (47), St. Gallen

National- und Ständerat sollten den Bundesrat weiter wählen, sie wissen wer geeignet ist für die Aufgabe.
Sarah Schneebeli (16), Männedorf

Aus dem 20min vom 27.01.10, Seite 8
Beide liegen offensichtlich falsch. Leute wie Leuenberger oder Dreifuss sind unfähig und trotzdem wählbar für die Bundesversammlung, das Gegenteil bei Blocher. Und dessen Abwahl war sehr emotional, auch für die Abwähler. Objektivität existierte nicht bei den Gegnern.

Fazit: Das Parlament ist nicht fähig zu objektiven Entscheiden nach Kompetenzen. Das Volk dürfte dabei nicht viel besser sein. Doch wenigstens liegt dann das Schicksal in den Händen des Souveräns und nicht bei einer verzerrten politischen Elite.

Abtreibung aus dem Krankenkassenleisungskatalog

Die CVP initiiert eine Volksabstimmung, welche künftig die Abtreibung aus dem Leistungskatalog der obligatorischen Krankenversicherung nimmt.
Abtreibungen sind keine Krankheit.
Peter Fähn, CVP, im 20min vom 27.01.10, Seite 8.
Ich bin wehemet für die Kürzung der Leistungen aus der obligatorischen Krankenversicherung. Doch diese würde ich drin behalten.

Es gibt Frauen, die werden so schnell schwanger wie sich andere erkälten. Und gerade diese Schwangerschaften sind nahe an einer (psychischen) Krankheit, auch wenn sich diese Dummheit nennt. Zudem verursachen Nicht-Abgetriebene definitiv höhere Gesundheitskosten als Abgetriebene.

Mein Grundsatz zur Abtreibung bleibt bestehen: Es gibt ein Recht, das dem Recht auf Leben vorgeht: Die Möglichkeit auf ein gutes Leben.
Schwierig zu beurteilen, was gut ist. Relativ objektiv feststellbar sind: vernachlässigte Erziehung, Armut, Krankheit, kirminelles Umfeld, eingeschränkte Bildunsmöglichkeiten...

Holocaustgedenktag

Der Holocaust als solcher ist eine jüdische Erfindung. Man könnte genauso gut einen Gedenktag schaffen für die zahlreichen Opfer des Kommunismus, unter dem Katholiken und Christen verfolgt worden sind.
Bischof Tadeusz Pieronek auf pontifex.roma.it
Das Thema ist seit jeher dermassen emotionalisiert und überwacht, dass man gar nicht erst versucht zu verstehen, was er gemeint haben könnte. Dabei ist es offensichtlich, dass er von einem Gedenktag spricht.
Der Holocaust werde von Israel häufig als «Propaganda-Waffe» eingesetzt, wird Pieronek weiter zitiert: «Die Juden haben eine gute Presse, weil sie von mächtigen Geldgebern in den Vereinigten Staaten unterstützt werden.» Dies führe zu «einer Art Arroganz», die er nicht hinnehmen könne, so der Bischof weiter. Scharf kritisierte er die Politik Israels gegenüber den Palästinensern, «die wie Tiere behandelt werden». Man solle auch für sie einen Gedenktag schaffen, forderte Tadeusz Pieronek weiter.
Sein Demento:
Er habe keinesfalls den Holocaust leugnen wollen. Die Bezeichnung Schoah für diese Tragödie sei von den Juden erfunden worden, versuchte Pieronek klarzustellen. Ohne Zweifel seien in den Konzentrationslagern mehrheitlich Juden ermordet worden. Auf der Liste habe es aber auch Zigeuner, Polen, Italiener und Katholiken gegeben. Also solle man diese Tragödie «nicht im Namen der Propaganda stehlen», meinte der Bischof.
pbl auf 20min
Wäre diese ganze Aufregung auch eingetroffen, wenn er explizit immer von "Holocaust-Gedenktag" und nicht nur von "Holocaust" gesprochen hätte? Wahrscheinlich ja. Verstösst es folglich gegen die Antirassismusstrafnorm, wenn man der Meinung ist, dass die penetrante Inszenierung des jährlichen Gedenktags zum Holocaust einer Minderheit dient, sich u.a. abermals als ewige Opfer ins Ramenlicht zu stellen und uneingeschränktes Mitleid zu fordern?

PS: Die Worte der geladenen israelischen Gäste (nie vergessen, nie wiederholen, Humanität über alles, etc.) sind für Millionen von Palästinenser im Gazastreifen blanker Hohn.

Dienstag, 26. Januar 2010

Chancengleichheit an den Grandes Ecoles

ENA-Aufnahmeprüfung
  • Angemeldet: 1623
  • Prüfung abgelegt: 934
  • Aufnahme bestanden: 80
Ziel wäre eine soziale Durchmischung an den Grandes Ecoles in Frankreich.
...wer vom Elternhaus keine Sprachferien im Ausland bezahlt bekommt, wenig intellektuelle Anregung erhält, darf nicht automatisch an der Aufnahmeprüfung scheitern.

Zur Diskussion stand eine 30-Prozent-Quote (...) eine nicht mehr an Leistung, sondern an Armut geknüpfte Zulassung.

Die Zulassung zur Elitehochschule soll an eine Aufnahmeprüfung geknüpft werden, welche dem sozialen Umfeld Rechnung trägt.

Axel Veiel in der NZZaS vom 24.01.10, Seite 6.

Blairs Verdienst für eine Rede

Der britische Ex-Premier Tony Blair hat bei einer Hedge-Fund-Firma eine 90-minütige Rede zur weltpolitischen Lage gehalten - und dafür 340'000 Franken kassiert.
Blick am Abend vom 26.01.10 zitiert The Independent

Sonntag, 24. Januar 2010

Ärtzelöhne

  • Hausarzt FMH: 195'000 CHF
  • Durchschnitt aller Ärzte: 215'000 CHF
  • Neurochirurg: 390'000 CHF
  • Radiologe: 380'000 CHF
  • Augenarzt: 340'000 CHF
Chrisine Brand in der NZZaS vom 24.01.10, Seite 21.


Und das ganze wird finanziert durch die immer steigenden Krankenkassenprämien!

Fussball: gähn

  • 13'500 Karten kann der Schweizerische Fussballverband für die drei Vorrundenspiele des Nationalteams an der WM in Südafrika verkaufen.
  • 706 Tickets sind bisher verkauft.

  • Global: 3 Millionen Karten
  • 675'000 Karten sind bereits verkauft.

Mal abgesehen davon, dass Fussball grösstenteils eine langweilige Sportart ist, ist es auch ein Irrtum, mit solchen Events in der Dritten Welt etwas anzukurbeln. Ist zwar gut gemeint, doch das wird ein Desaster: Unfälle im Stadion, Ausschreitungen, Kriminalität, etc.

Haiti: Voodoo- und Sklavenmentalität

Voodo heisst: Je m'en fous. --> Ich gebe einen Deut auf die Sklavenhändler, die Plantagenbesitzer, die Kolonisatoren, die Missionare, den Rationalismus, den Kapitalismus, die ganze verdammte weisse, westliche Kultur.
Max Beauvoir, Voodoo-Priester, vor ein paar Jahren in Prt-au-Prince zu David Signer

Zweifellos gibt es bis heute unter den Haitianern einen Reflex, alles, was mit Moderne, Fortschritt, Rationalität und Effizienz zusammenhängt, mit der westlichen Kultur in Verbindung zu bringen und deshalb als fremd zu verdächtigen oder abzulehnen.
Religionswissenschaftler sprechen von einem "dependenten Menschenbild":
Der Gläubige kann nichts bewirken, in Anbetracht der Übermacht der Realität. Planung ist folglich sinnlos, Kontrolle unmöglich --> Keine Selbstverantwortung. (Erinnert an kommunistische Realitäten)
"M'pa kapab" ("ich bin nicht fähig dazu") und "Se pa fôt mwen" ("es ist nicht mein Fehler") sind fast die häufigsten Kreal-Sätze, die man zu hören bekommt - vor allem, wenn jemand etwas nicht auf die Reihe bekommt.
Sklavenmentalität
Verantwortlich ist der andere, besonders der Chef.
Arbeit ist Zwangsarbeit, ein freier Mensch arbeitet nicht.
Voodoo ist eine Religion der [Anm. geistig] Armen und Unterdrückten. Sie predigt gegenseitige Hilfe und Solidarität, ist aber nicht aufstiegsorientiert. Eher geht es um GLEICHheit in der Misere. Allzu Ehrgeizige werden neidisch beäugt, nach dem Muster: Wenn ich schon arm bin, soll's dem anderen nicht besser gehn.
Die erneuerte Abhänigigkeit:
Arbeitslosigkeit: 50-70%
Die meisten leben von Überweisungen von arbeitenden Verwandten im Ausland oder von der Entwicklungshilfe.
Haiti ist gegenwärtig im Begriff, erneut zu einer Art Kolonie der ausländischen Helfer zu werden.

David Signer in der NZZaS vom 24.01.10, Seite 67.

"Doktor Sudaro"

Ich hatte drei Ziele im Leben.
  1. Generalstabsoffizier
  2. eine Führungsposition
  3. ein Doktorat.
Ich habe alles erreicht.
Tiziano Sudaro

Dr., Executive MBA, Oberst i Gst, Chef Strategieplanung Verteidigung, Armeestab.
Zuvor in der Privatwirtschaft, langjährige Erfahrung im Strategiemanagement.
Zum Autor von "Der Strategie Check" in Military Power Review vom 2/2009, Seite 3ff.

Die akademischen Titel und militärischen Auszeichnungen, mit denen der grossgewachsene Tessiner Tiziano Sudaro, demnächst 44 Jahre alt, sich schmückte, sind ebenso zahlreich wie dubios. Er firmierte als Dr. rer. pol., gab vor, in Oxford einen Master of Business Administration (MBA) sowie an der Universität Harvard einen Master-Abschluss erworben zu haben, tapezierte seine Büros mit Oxford- und Cambridge-Wimpeln und einer Hisbollah-Fahne, belegte den Tisch mit CIA-Mäppchen und schmückte schliesslich seinen massigen US-Geländewagen des Typs «Hummer» mit Insignien der Elite-Fallschirmgrenadiere des Aufklärungsbataillons 17.
Philipp Gut und Andreas Kunz in der WeWo2.10, Seite 30f.

Das Institut für Politikwissenschaft der Uni St. Gallen pries ihn auf der Website als "Experten" für das Center for Security Economics und Technology an.
Philipp Gut und Andreas Kunz in der WeWo2.10, Seite 30f.
Wie konnte es geschehen, dass der Blender und Fälscher sich jahrelang in sensibelsten Bereichen der Verwaltung bewegen konnte und dort eine glänzende Karriere hinlegte?
Nach mehreren Assessments und Personensicherheitstests hat es für mich keinen Anlass gegeben, an der Echtheit der angegebenen wissenschaftlichen Qualifikationen zu zweifeln. Man hätte den Schwindel vielleicht früher entdeckt, wenn Herr Sudaro einen schlechten Job gemacht hätte. Er hat aber einen guten Job gemacht.
Divisionär Jakob Baumann, Linienvorgesetzter, zitiert von Philipp Gut in der WeWo3.10, Seite 10f.
Moral von der Geschicht'?
Die Aussagekraft und Bedeutung akademischer Qualifikationen wird mit zusätzlichen, wirklichen und wichtigen Anforderungen an ein Stellenprofil marginal. Was wirklich zählt: Überzeugungskraft, Auftreten, Identifikation mit dem Arbeitsbereich, Generalstabsoffizier. Auch "Elite-Schulen" wie die UniSG haben das offensichtlich und erwartungsgemäss nicht kapiert.

Wieso Mànner mit einem Kind einen Bierbauch bekommen

Auch die Herren nehmen zu. Wenn die Dame sich um ihre vorehelichen Pflichten kümmert, führt das beim Herrn zu einem Abbau hormoneller Überschüsse. Und wenn das Testosteron runtergeht, nimmt das Bäuchlein zu. --> Wenn das erste Kind geboren wird, kriegen auch die meisten Männer einen Bierbauch.

Männer interessieren sich eher für junge Frauen als für neugeborene Scheisserchen. (...) Mit der Geburt sinkt der Testosteronspiegel beim Mann schlagartig ab. Wenn Sie den Hahn kastrieren, wird er fett. Und der Mann mit Nachwuchs wird häuslich.
Udo Pollmer, Chemiker und Ernährungsexperte, im Interview von Daniela Niederberger in der WeWo2.10, Seite 48ff.

CO2-Ausstoss im internationalen Vergleich

  • Schweiz: 5.8t/Kopf
  • Russland: 8.2t/Kopf
  • Deutschland: 14.6t/Kopf
  • USA: 20.2t/Kopf
Alex Baur in der WeWo2.10, Seite 24ff.
Wie prioritär ist die Reduktion des CO2-Ausstosses daher in der Schweizer Politik?

Amtsmüder Leuenberger

Versagen in verwantwortlichen Sachbereichen
  • Strommarktliberalisierung: Die Preise werden um rund einen Drittel sinken. Falsch angegaben, Ziel nicht erreicht.
  • Personalentscheide: einfallslos und unglücklich: Gygi und Béglé.
  • Südanflüge: konnte sich nicht durchsetzen
  • "Vision Zero": realitätsfremd. kommt nicht weiter, da dies mit seiner Immigrationspolitik kollidieren würde: Raser...
  • Radio- und Fernsehgesetz: Konzessionsvergabe und Billag...
  • ständige Forderungen nach neuen Steuern, Lenkungsabgaben, neue Gebühren, Road-Pricing,...

Amtsmüdigkeit
[Vermehrte Zitate aus der Bibel können als] Kapitulationserklärung eines Politikers [gedeutet werden], der schon lange nicht mehr an die gestaltende Kraft der Politik glaubt und nur noch auf Wunder hofft.

...seine Unlust am politischen Disput mit zunehmender Penetranz zur Schau stellt und seine Energie auf das Verfassen geistreicher Blogs und Reden zu konzentrieren scheint...

Ein politischer Chef, der sich nicht ins Tagesgeschäft einmischt und die Verantwortung noch so gerne an Mitarbeiter delegiert, ist der Darling jedes Chefbeamten.

Die harten Kontroversen scheuend, hat sich der Politprediger eingebunkert in seinem Palast, wo er über biblischen Sprüchen und eleganten Formulierungen brütet.

Wer findet ausserhalb der geschützten Werkstatt der Verwaltung schon Verwendung für einen Moritz Leuenberger?

Alex Baur in der WeWo2.10, Seite 24ff.

Vereinbarkeit von muslimischen und westlichen Werten

Religionsfreiheit wird im Islam nicht voll akzeptiert. Die westliche Tradition der Verweltlichung - Säkularisierung - gilt als Ausdruck von Gottlosigkeit. Es bleibt die Aufgabe des islamischen Staates, eine göttliche Ordnung zu verwirklichen.
Roger Köppel zitiert aus einer neuen Dissertation in der WeWo2.10, Seite 5.

Béglés Inputs für die Post

Wenn die Richtung eines Unternehmens neu bestimmt werden muss, kommt es immer zu Reibereien. Kreative Süannungen gehen allen wichtigen Eentscheidungen voraus. Das ist gut so. Der Chef ist zu loben für die Bewegungen, die er in Gang setzte. --> Schöpferische Unruhe.

Am Service Public will Béglé unbedingt festhalten. (...) Aus unternehmerischer Sicht liegt hier ein Denkfehler vor: Defizitäre, marode Teile einer Firma müssen saniert, nicht subventioniert werden. In kranken Bereichen sind radikale Massnahmen gefragt: Kostensenkngen und/oder bessere Leistungen. Es ist keine schlüssige Strategie, das schwindende Briefgeschäft künstlich auf einem Niveau zu halten, das der Markt nicht mehr hergibt.
Roger Köppel in der WeWo2.10, Seite 5.