Mittwoch, 10. September 2008

Steuerreform

Unternehmenssteuern sind am schädlichsten für das Wachstum, gefolgt von der Einkommenssteuer und den Konsumsteuern.
OECD-Bericht "Steuern und Wirtschafswachstum"
Deshalb:
  1. Unternehmen weiter steuerlich begünstigen (auch wenn man ausländische Holdings nicht mehr gesondert geregelt werden).
  2. die direkte Bundessteuer abschafffen (war temporär eingeführt worden zur Finanzierung des zweiten Weltkrieges) und durch
  3. eine Erhöhung (und damit Anpassung ans europäische Niveau) der MwSt ersetzen.

Miliz XXI

Nach der Armee 95, ist jetzt auch die Armee XXI umgesetzt worden. Doch nun zeigt der Masterplan 08, dass das Geld zwar für die geplanten Investitionen reichen würde, jedoch nicht für deren Unterhalt. Nun kursiert ein neuer Vorschlag, und zwar von Hans-Ulrich Ernst, "Doyen der Armee" mit dem Namen Miliz XXI:

  • 90 Prozent der Rekruten sollen ihre Dienstpflicht in sieben Monaten am Stück absolvieren --> 11'500 AdAs, welche jederzeit einsetzbar sind. Geführt sollen diese von 2500 Berufsmilitär werden.
  • 10 Prozent bleiben herkömmliche WK-Miliz.
--> Verkleinerung der Amree von 140'000 auf 30'000 Mann, ein Massenheer ist heute nicht mehr notwendig.
--> Sparpotential von jährlich 400 Mio. CHF
--> "Die Wirtschaft spart etwa eine Million Diensttage."
Oliver Zihlmann und Denis von Burg in der SonntagsZeitung vom 31.8.08, Seite 3.

Dienstag, 9. September 2008

"Klassendisziplin"

Aber in der offenen Gesellschaft gibt es ein Leiden: Es ist schwierig geworden, unter sich zu bleiben, Abstand zu anderen wahren zu können, zeitweise wenigstens, um die eigene Zugehörigkeit ungestört zu erfahren. Und sei es ganz banal in der 1. Klasse der Eisenbahn. Wir sind ungleich, als Personen, als Stamm, als Klasse. Diese Tatsache verlangt Respekt. Es ist bestimmt viel günstiger für die Humanität der Gesellschaft, wenn die Unterschiede gepflegt sind. Wie können sie sonst geachtet werden? Wie entwickelt sich sonst die Selbstverständlichkeit gegenüber der eigenen Klasse? Multikulti versucht die Unterschiede wegzuschwatzen, statt sie zu tolerieren.
Jost Auf der Maur in der NZZaS vom 7.9.08, Seite 83.

Sonntag, 7. September 2008

Happy Birthday Google!

Google wird 10 Jahre alt! Ich bin ein grosser Fan von vielen Google-Funktionen. Bedenklich bleibt der Datenschutz, bzw. der Verlust der Privatsphäre. Trotzdem freue ich mich auf viele weitere Jahre Google und v.a. auf das Google Phone.

Ölreichtum und arabische Rückständigkeit

Irgendwann frage ich, warum die arabischen Länder trotz Ölreichtum derart zurückgeblieben seien. Sei, die Araber, pariert er, hätten die höchstentwickelte Sprache der Welt, und die Sprache folge bekanntlich dem Hirn. Ihre Zungen seien aktiv, aber nicht ihre Hände, sie liebten es nicht, hart zu arbeiten. Und sie seien leicht erregbar. Ein böses Wort, und sie explodierten. Der ständige Streit verhinderte die Einheit.
Eugen Sorg in der WW30.08, Seite 32.

sozialistisches Venezuela

Anhänger des venezolanischen Präsidenten Hugo Chàvez preisen seine Sozialprogramme, die sogenannten Missionen, schon seit Jahren als Modelle soziale Gerechtigkeit.

Es besteht ein umgekehrt proportionales Verhältnis zwischen den steigenden Öleinnahmen und dem Rückgang in Umfang und Qualität der mit diesem Geld finanzierten Sozialleistungen.
Àlvaro Vargas Llosa in der WW30.08, Seite 39

Die Weltwoche zur Streetparade

1. Techno ist so beliebt, weil noch das grösste Gstabi dazu tanzen kann. Hochfrequenzig zucken liegt beim grössten Bewegungsidioten drin. (...) 5. Techno sei die toleranteste Musikbewegung der Welt, sagt man. Darum ist es das Sammelbecken aller Loser, asymmetrisch Gewachsenen, Halbspastiker und Deutschen.
Peter Bichsel in der WW33.08, Seite 50

Offroader

Der Offroader (...) vermutlich vorwiegend von Frauen mit Kindern gefahren, die sich darin geborgen fühlen und aus schlechtem Gewissen grünliberal wählen.
Roger Köppel in der WW34.08, Seite 5
Oder auch schon gehört:
Der Offroader, das Fahrzeug der künftigen Ex-Frau.

antisemitische Jüdin?

Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des 1992 verstorbenen langjährigen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, soll antisemitisch sein:
Jeder kölsche Jeck mit zwei Promille im Blut würde sogar an Weiberfastnacht erkennen, dass Frau EHG (Evelyn Hecht-Galinski) eine hysterische, geltungsbedürftige Hausfrau ist, die für niemanden spricht außer für sich selbst und dabei auch nur Unsinn von sich gibt. Ihre Spezialität sind antisemitisch-antizionistische Gedankenlosigkeiten.
Henryk M. Broder im Journalisten-Weblog „Die Achse des Guten“
Das gefällt ihr natürlich nicht und sie wehrt sich vor Gericht dagegen. Doch was ist der Grund von Broders Verstimmung?
So beklagte sie in Interviews und Leserbriefen mehrfach die angebliche Macht einer „jüdisch-israelischen Lobby“, die Kritiker der israelischen Politik „mundtot machen“ wolle und hinter der die deutschen Medien verschwänden. Den Vergleich der palästinensischen Autonomiegebiete mit dem Warschauer Ghetto, für den die deutschen Bischöfe Gregor Maria Hanke und Walter Mixa im März 2007 heftige Kritik einstecken mussten, hält sie für „moderat“. Denn Israel sei „ein Staat, der über die besetzten Gebiete einen in seiner Grausamkeit fast einmaligen Belagerungszustand verhängt hat, offiziell eine Politik des Tötens durch Exekutionen praktiziert und in den palästinensischen Gebieten weiterhin ungebremst siedelt“. Die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem israelischen Parlament im März dieses Jahres hätte nach Hecht-Galinskis Ansicht „auch vom israelischen Propagandaministerium geschrieben sein können“; der Zentralrat der Juden in Deutschland ist für sie lediglich „ein Sprachrohr der israelischen Regierung“.

Aber sind solche Ausführungen wirklich antisemitisch? Oder stellen sie nur eine überspitzt formulierte Israelkritik dar? Legt man die Arbeitsdefinition zum Antisemitismus zugrunde, die das European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia (EUMC) für die EU-Staaten entwickelt hat, dann überschreiten die Stellungnahmen Hecht-Galinskis die Grenzen des Zulässigen. Denn in dieser Definition werden unter anderem der Vergleich Israels mit dem Nationalsozialismus, die Dämonisierung des jüdischen Staates, der Vorwurf, Juden verhielten sich zu Israel loyaler als gegenüber den Staaten, in denen sie leben, und die Behauptung einer jüdischen Kontrolle der Medien und Politik als antisemitisch qualifiziert. (...) Ihre Behauptung einer „jüdischen Weltlobby, die jede Kritik an Israel im Keim erstickt“, bediene „das Vorurteil der jüdischen Weltverschwörung, und das ist Antisemitismus pur“.
Alex Feuerherdt im Tagesspiegel vom 3.9.08
Am gleichen Tag schrieb Rafael Seligmann in der WELT ein Essay "Warum ich Zionist bin":
Israel ist der Fixpunkt der hiesigen [deutschen] Juden. Dort lassen sie sich am liebsten begraben.
gem. Def. antisemitisch.

Unabhängigkeit Bayerns

Folgende Beiträge wurden im GEO Spezial über Bayern vom Juni/Juli 2005 publiziert. Sie sind aus der hypothetischen Perspektive eines unabhängigen Bayerns formuliert.
Von 1950 bis 1986 erhielt das arme, landwirtschaftlich geprägte Bayern satte 3,4 Milliarden Euro aus dem bundesdeutschen Länderfinanzausgleich. Erst in den Folgejahren änderte sich das fundamental. Von 1987 bis 2004 musste das Land aufgrund seines enormen Erfolgs 14,3 Milliarden Euro in den Ländertopf zurückzahlen.
Roland Berger

Wir Bayern stehen im übrigen zu Deutschland wie zu Mutter und Vater - auch die muss man irgendwann verlassen, um auf eigenen Füssen stehen zu können. Insbesondere dann, wenn die Familienbande - hier die Organisationsstruktur eines Bundesstaates - wie eine Bleiweste auf den eigenen Möglichkeiten lastet.
Peter Gauweiler, CSU

Entsprechend unseren gemeinsamen Interessen und wirtschaftlichen Standards wäre es für Bayern sinnvoll, mit den beiden anderen Alpenländern Schweiz und Österreich eine Konföderation zu gründen. (...) Eine solche Konföderation hat enorme strategische Vorteile (...) Die drei reichsten Staaten Europas können dank ihrer geographischen Lage die Alpenpässe und -transversalen kontrollieren und damit entscheidenden Einfluss auf Handel und Wirtschaft in Europa ausüben. (...) wirtschaftliche Anziehungskraft (...) Damit (...) würde die Alpen-Konföderation über eine nicht unerhebliche Machtstellung in Europa verfügen. (...) Die Konföderation könnte einen wichtigen Beitrag zur Stabilität unseres Kontinents leisten.
Albert A. Stahel

Löhne von Fussballspielern

Löhne von Fussballspielern, "das geschätzte Jahressalär exklusive Prämien":
  • Christian Gross: 1'400'000 CHF
  • Franco Costanzo: 1'000'000 CHF
  • Scott Chipperfield, Carlitos, Ivan Ergic, Benjamin Huggel: 750'000 CHF
  • David Angel Abraham: 500'000 CHF
  • Behrang Safari, Reto Zanni: 400'000 CHF
  • Eren Derdiyok: 250'000 CHF
  • Valentin Stocker: 200'000 CHF
François Schmid-Bechtel und Ruedi Kuhn in der MZ vom 30.8.08 Seite 43.
Ja, man erkennt es an den Nachnamen: Es handelt sich hierbei um einen Schweizer Verein, den FC Basel.

Ich bin ja auf den Standpunkt, dass sämtliche Gelder über 30'000 CHF pro Jahr zuviel für die Leistung eines Fussballspielers ist. Doch es handelt sich nicht um ein Marktversagen, das solche Preise zulässt. Der Fehler ist viel mehr beim Fan zu suchen, der getrieben von Emotionen zu grössten Irrationalitäten neigt und entsprechende Löhne von Fussballspielern zulässt. Der zahlende Fussballfan ist schuld.

Rückblick Vergleich zw. Schweizer Banken und Juden

1,25 Mia. USD haben unsere Banken bezahlt, dazu nochmals eine Milliarde, um den Amerikanern Recherchen in den einzelnen Bankhäusern zu ermöglichen. Was blieb davon übrig?

Nach zehn Jahren warten immer noch Hunderte von Millionen Dollars auf ihre Verteilung. Wer eine Tante mit Geld auf einem Schweizer Konto hatte, erhält sofort Cash ohne weitere Nachfrage.

Verhandler Dr. Thomas Borer, dessen grosse Leistung im Land wenig Beifall fand, ist zum Russen Viktor Vekselberg gegangen, Senator d’Amato wurde nicht mehr wiedergewählt, Israel Singer wurde vom World Jewish Council wegen Betrugs davongejagt, sein Chef Edgar F. Bronfman irrt heute unbeachtet umher, Mel Weiss, einer der Kläger-Anwälte, sitzt wegen Zeugenbestechung im Gefängnis, Ed Fagan, permanent in finanziellen Schwierigkeiten, soll die Konti von Mandatinnen geplündert haben. Flavio Cotti fand nie die gewünschte internationale Aufgabe, auch Joseph Deiss verpasste den grossen Auftritt. Christoph Meili, geschieden, arbeitet wieder als Wachmann.

Staatsverständnis deutscher Politiker

Die deutschen Politiker sind grundsätzlich der Meinung, der Staat gehöre ihnen und sie würden darüber entscheiden, wer von den Erträgen wie viel erhalte. Die Schweizer (und die Liechtensteiner) sind der Meinung, das Volk sei Eigentümer des Staates und delegiere einen Teil der Macht an die Politik. Dieser kleine Unterschied ist staatspolitisch von grosser Bedeutung.