Samstag, 26. Juni 2010

Frauen: aufstrebendes Marktpotential?

Weil Frauen die Kaufentscheidungen treffen. In allen Haushalten der Welt, mit Ausnahme der muslimischen, kontrollieren die Frauen den grössten Teil der Ausgaben.
zudem: Der Aufstieg der vermögenden Frau: Durch die Emanzipation besser gebildet, häufiger arbeitstätig, etc.
Frauen machen mit zusätzlichem Einkommen eben etwas Sinnvolles - Männer oft nicht.
Frauen sind umsichtigere Konsumentinnen.
Michael Silverstein, Senior Partner bei BC, im Interview von Charlotte Jacquemart (wer sonst?!) in der NZZaS vom 23.5.10, Seite 33.
Bullshit: Der erste Teil kann ich noch nachvollziehen - Frauen quatschen überall drein - dürfen das jetzt auch mit der Emanzipation. Doch "sinnvollere Ausgaben"? Sex-and-the-City-Hedonismus...
Kleines Eingeständnis: Ev. sieht die Sache anders aus bei der Durchschnittsfrau, SATC ist ja nicht repräsentativ.

Videocracy

Unterschichtenfernsehen
Harald Schmidt

Titten-und-Ärsche-Sender
Volksmund

Ich komme im Fernsehen, also bin ich.

Das Lebensmotto der Habenichtse aus der geistigen Verfallsgesellschaft, die der unablässigen Gehirnwäsche nicht widerstehen können.

...Videocracy, dieser filmischen Vergegenwärtigung vom galoppierenden Abstieg einer Kulturnation in den Zustand der nachhaltigen Verblödung.
Pia Horlacher in der NZZaS vom 6.6.10, Seite 63.

Strafrechtsrevision unumgänglich (schon wieder)

1983 begann das EJPD mit der Revision des Strafgesetzes. 2007 trat das revidierte Gesetz in Kraft.
Die bedingte Geldstrafe hat sich als Strafe nicht bewährt. Sie macht niemandem grossen Eindruck und hat deshalb kaum präventive Wirkung.
Wird die bedingte Geldstrafe abgeschafft, drängt sich meines Erachtens im Gegenzug und als Ersatz die Einführung kurzer Freiheitsstrafen auf.

Ich werde die Wiedereinführung der Landesverweisung zur Diskussion stellen. Diese Nebenstrafe macht den Tätern sehr grossen Eindruck. Sie wird im öffentlichen Gerichtsverfahren ausgesprochen und hat so eine stärkere präventive Wirkung als die administrativ verfügte ausländerrechtliche Ausweisung.
Eveline Widmer-Schlumpf, Verräterin, aber hier auf dem richtigen Weg, in einem Artikel in der NZZaS von Lukas Häuptli vom 6.6.10, Seite 11.

USA sollte sich von Israel distanzieren

Unser Verhältnis zu Israel kostet uns Prestige, Würde und Glaubwürdigkeit. Alle Werte, für die wir als Amerikaner doch stehen, werden getrost ignoriert, sobald es um Israel geht. Die Israeli können ihre brutale Politik der Unterdrückung noch eine ganze Weile fortführen. Aber eines Tages werden sie zahlen müssen, und ich fürchte, das könnte sehr bitter werden.
Edward L. Peck, ehemaliger US-Diplomat, zuständig für Terrorismusbekämpfung, im Interview von Christoph Plate in der NZZaS vom 6. Juni 2010, Seite 5.

Nord- und Süd-Kulturen

Zum Traum vom Süden gehört – ebenfalls seit mehr als zweihundert Jahren – auch der Albtraum. "Da überall ist das Paradies der Erde", schrieb der Bildhauer Ernst Rietschel 1930 aus der Gegend von Neapel, "oder es würde es sein, wenn keine Menschen dort wären, die die niedrigste Brut ist, die mir je vorgekommen." Seit den Anfängen des Tourismus gab es diese Ambivalenz: Mal wurden die Südländer bewundert, weil sie so ganz im Hier und Jetzt aufzugehen schienen, ohne sich allzu sehr ums Morgen zu kümmern, mal wurden sie gerade für diese Verantwortungslosigkeit und "Faulheit" verachtet. Das galt seit Goethe für die Italiener, erst recht dann aber für die Afrikaner und andere "Eingeborene". Von den ersten Entdeckern über die Kolonialisten bis zu den heutigen Reisenden prägt dieses Gemisch aus Faszination, Neid, Mitleid, Verachtung und Abneigung die Wahrnehmung der Fremde. Und bis heute gibt es eine Art Klimatheorie, mit der wir uns intuitiv die Mentalitätsunterschiede erklären: Die Kälte macht die Menschen kühl, rational, planend, kontrolliert, die Wärme macht sie warm, emotional, sorglos und ausschweifend. "Jedermann lebt in den Tag hinein, weil ein Tag dem andern gleicht und man sich auf keine Zeit des Mangels, keinen Winter vorzubereiten hat", schrieb schon Goethe 1797 aus Neapel.

Zu diesem Widerspruch gehört auch, dass wir einerseits unseren Lebensstil mehr oder weniger aggressiv auf der ganzen Welt durchsetzen, andererseits den Glauben hegen, dass gerade diejenigen den Schlüssel zum Glück besitzen, die sich der Zivilisation widersetzen oder (noch) entziehen können.

David Signer im Credit Suisse bulletin 2/10

Türkei profiliert sich fernab der EU

Eine [EU-]Vollmitgliedschaft ist angesichts der Haltung einiger europäischer Regierungen ohnehin ungewiss und sicher in weiter Ferne.

Wir brauchen die EU nicht mehr.
Suat Kiniklioglu, türkischer Parlamentarier, AKP

Immer klarer zeigt sich, dass der Westen sich den Erdogan gedacht hat, den er gerne gehabt hätte, und Erdogan in diese Rolle geschlüpft ist, weil sie ihm nützte. Doch die westliche Kultur ist ihm im Grunde immer fern geblieben. Der Absolvent einer Predigerschule kommt aus einem sehr einfachen Quartier in Istanbul. Eine Welt, in der alles an seinem Platz ist - religiös, patriarchal, bodenständig.

Gegen aussen ist Erdogan mittlerweile sowieso eine Art Superstar der islamischen Welt geworden, einer der Israel in die Schranken weist und die USA herausfordert.

Jan Keetman in der NZZaS vom 20. Juni 2010, Seite 6.

Rugby vs. Fussball

Fussball: Simulanten, Spielverzögerung, melodramatische Diven wie Cristiano Ronaldo oder die gesamte italienische Mannschaft: Sie schaden dem, was man gerne als Sport bezeichnen würde.

Während der Fussball bald an obszönen Lohnsummen verdarb, hielt sich die Rugby-Familie mit einem Pint bei Laune. So hoffte man, unter sich zu bleiben.

scrum, "Gedränge": Würde sich einer der Männer aus dem Klammergriff lösen, um sich nach Fussballerart auf dem Boden zu wälzen oder das Haar zu richten, das Gedränge würde zusammensacken wie ein Käse-Soufflé. Es wäre mit krachenden Muskeln zu rechnen, vielleicht auch mit brechenden Knochen. Im Gedränge zeigt sich, dass ein Team sein Ziel nur gemeinschaftlich erreicht.

Martin Helg in der NZZaS vom 6.6.10, Seite 71.

Kryonik

Kryonik, also das Einfrieren von Lebewesen bei -196 Grad Celsius mit der Hoffnung auf späteres Wiederbeleben. Menschen einfrieren ist in der Schweiz verboten, in den USA erlaubt.
Die Chance, den als Tod bezeichneten Zustand zu überleben ist sicher gröser mit der Kryonik als mit der Kremation.
Marcus Beyer

Noch ist die Kryonik spekulativ. Beispielswiese gibt es keinen Prozess für die Wiederauftauung. Wer sich einfrieren lässt, geht eine Wette ein. Aber der Fortschritt beschleunigt sich. Es ist seriös, anzunehmen, dass das Problem der Wiederauftauung irgendwann gelöst wird.
Patrick Burgermeister, Molekularbiologe, DGAB-Mitglied, in einem Beitrag von Christof Gertsch in der NZZaS vom 13.6.10, Seite 81.
Der schnelle Leser wird entgegnen: Wann ist dann irgendwann?
Doch: Falsche Frage, die stellt sich eben nicht.

Mittwoch, 23. Juni 2010

unverhältnissmässige Boni

In der Schweiz hat sich jahrzehntelang ein Verhältnis von höchstens 20 oder in sehr grossen Unternehmen allenfalls 30 zu 1 zwischen den höchsten und den niedrigsten Löhnen bewährt. Erst in den 90er-Jahren begann die Fehlentwicklung mit den Millionenbezügen und Lohnspannen bis 400 zu 1 und mehr. Das ist absurd.

Nicht alle Kaderlöhne, aber die in den obersten Etagen der Grossunternehmen sind in aller Regel heute unverhältnismässig. Sie haben nichts mehr mit analytisch belegbarer Leistung zu tun. Sie sind auch nicht einfach Ergebnis des Marktes, sondern vielmehr Ausdruck von Macht zur Selbstbedienung und einer Mentalität der rücksichtslosen Vorteilsmaximierung.

Ja, [ich unterstütze die Abzocker-Initiative,] obschon sie das Übel nicht wirkilch an der Wurzel packt. Der Abzocker-Initiative kommt das Verdienst zu, realpolitisch Bewegung in die leidige Geschichte der exorbitanten Managervergütungen gebracht zu haben. Inzwischen sollte der letzte Beobachter begriffen haben, dass Selbstregulierung in Geldsachen nicht funktioniert. In der Diskussion wird aber häufig übersehen, dass die Initiative selbst noch auf der Shareholder-Value-Doktrin beruht. Sie will die Entlöhnung stärker in die Hände der Aktionäre stellen. Damit wird aber nicht alles gut. Es braucht künftig umfassendere Standards.
Peter Ulrich, ehemaliger Leiter des Instituts für Wirtschaftsethik an der Universität St. Gallen, in einem Interview von Alex Hämmerli im 20min vom 2. Juni 2010, Seite 17.

Feigheit in der europäischen Politik

Jeder der mit Griechenland zu tun gehabt hat, musste wissen, dass bei den Griechen – um eine etwas spezielle Formulierung zu wählen – getürkt wird. nur hat kein europäischer Politiker je die Courage gehabt, dies offen zu sagen und das Problem anzugehen. Wenn ich jahrelang zuschaue, wie mein Bruder säuft und ins Kasino geht, dann kann ich mich nicht wundern, dass eines Tages seine verzweifelte Frau mit den vier Kindern kommt und sagt, dass sie pleite seien und nicht wüssten, wie sie nächste Woche überleben sollten. Das ist die Feigheit in der europäischen Politik, so etwas nie offen zu sagen.
Fürst Karl von Schwarzenberg im Interview von Felix E. Müller und Christoph Plate in der NZZaS vom 23.5.10, Seite 22f.

Integration fördern folgt auf fordern

Englisch ist die Sprache, „Australian values“ die gemeinsame Basis. Die Beherrschung der Sprache wird liebevoll gefördert, aber auch kompromisslos gefordert.
Wie das Beispiel Australien zeigt, beginnt fördern auch hier mit fordern, konket: dem Einfordern schweizerischer Werte und Spielregeln.
Monika Bütler in der NZZaS vom 20.6.10, Seite 16.

Fussball: für Schwarze und Migranten

Dass sich weisse Südafrikaner für Fussball begeistern, ist bemerkenswert in einem Land, in dem die Massensportarten stärker als Einkommensunterschiede die alten Rassenschranken widerspiegeln. Die Weissen interessieren sich für Rugby oder Cricket, die Schwarzen für Fussball. Laut einer Statistik des South African Institute for Race Relations (SAIRR) sind in der Equipe der Cricket-Auswahl 81 Prozent und der Rubgy-Nationalmannschaft 66 Prozent Weisse (Anteil an der Bevölkerung: 2.6 Prozent). Umgekehrt sind 70 Prozent des Fussballteams Schwarze (79 Prozent der Bevölkerung) oder Coloureds (9 Prozent).
Markus M. Haefliger in der NZZaS vom 20.06.10, Seite 7.
Und dieser Eindruck wurde mir heute bestätigt: Fussball ist ein Unterschichtensport - im übelsten Sinne: Ich war auf der Finnenbahn in Zofingen während eines Fussballtrainings. Ich habe KEINEN (sic!) gesehen, der frei von Migrationseinflüssen gewesen wäre. Im Gegenteil: Beim überwiegend grossen Teil konnte man die fremdländischen Wurzeln nicht übersehen, selbst wenn man ein Multikultiträumer wäre.

Dienstag, 22. Juni 2010

Ausländer und Kulturfremde

Die Schweiz hat einen der grössten Ausländeranteile in Europa:
  • 1'680'000 Ausländer bei aktuell 7.7 Mio. ergibt über 21%
Nicht eingerechnet sind:
  • 27'000 ausländische Funktionäre
  • 48'000 Kurzaufenthalter
  • 40'000 Personen im Asylprozess
  • weiter dürften natürlich die Illegalen mit einem Nichteintretensentscheid fehlen, welche sich immer noch hier herumtreiben. Wie viele sind das wohl?
Doch das sind ja nur die Ausländer (halb so schlimm, da statistisch fassbar). Hinzu kommen die Kulturfremden: Jene mit Schweizer Pass jedoch ohne Schweizer Werte, zweitem Pass oder ausschliesslich fremdländischem Umfeld - oder einfacher gesagt: Jene, die nicht für die Schweizer Fussballnati fiebern, wenn sie Fussball eine tolle Sportart finden würden.

Seit dem zweiten Weltkrieg sind ca. 2 Millionen Menschen in die Schweiz eingewandert. Diese haben eine höhere Fertilität als gebürtige Schweizer und breiten sich seit damals immer mehr aus. Allesamt "mit Migrationshintergrund". Wie viele wohl?!

Es führt nichts mehr am Szenario "fremd im eigenen Land" vorbei :-(.