Samstag, 5. März 2011

Gründe nörgelnder Frauen

  1. Körperliche Überlegenheit der Männer: Was Kraft für einen Mann, ist Nörgeln für eine Frau.
  2. Schlechtes Gewissen erzeugen: einmal ausgelöst, wirkt dieses wie eine elektronische Fussfessel. Es braucht die Wärterin, die den mann davon erlöst: Nur Sie kann die Absolution erteilen.
  3. Ausdruck eigener Unzufriedenheit, verbunden mit Langeweile: Dampf ablassen vom unzufriedenen Gemüt, Ablenkung.
Männern bleibt nichts anders übrig, als Prellbock zu spielen. Im Moment des Nörgelns sucht Ihre Partnerin nämlich keinen Gentleman, sondern eine Grenze - einen Fels in der Brandung.

Rainer Grunert im Blick am Abend vom 18.2.11, Seite 13.

Freitag, 4. März 2011

klammheimliche Zweckänderung des IMF

[Der IMF] soll nun auch Staatsbudgets Europas stützt anstatt Währungen. Das enorme Hilfspaket an Euro-Land, welches die Schweiz mit 16 Milliarden freiwillig garantiert, kommt ebenfalls dazu.

Es geht um eine Zweckänderung des Weltwährungsfonds und eine Verlängerung der Euro-Krise mit Hilfspaketen. Und dies nur, weil die Euro-Politiker das Scheitern nicht zugeben wollen. Die Schweizer aber haben ein Interesse daran, die Euro-Krise nicht zu verlängern und die Südeuropäer nicht deswegen verarmen zu lassen, sondern sie zum Austritt zu bringen und damit den restlichen Euro zu stärken. Das hilft der EU und unserem Export.
Beat Kappeler in der NZZaS vom 27.02.2011, Seite 41.

Exportversager inszenieren Opferrolle

Amerikaner möchten Chinesen an den Pranger stellen. Die Franzosen die Deutschen.

Überschuss der Ertragsbilanz: So viel wird druch Exporte netto im Ausland dazuverdient
  • Schweiz: 12% (sogar die Finanzierung der UBS-Krise ist dadurch ohne einen Franken aus dem Ausland möglich.)
  • USA: -3.8%
  • Frankreich: -2.5%
  • Italien: -3.5%
Diese Länder liefern also zu wenig an ihre Partnerländer und versinken deshalb in Schulden.

Das Versagen und die Schuldzuweisung sind eigentlich klar. Jedoch hört man sozialistische Töne von den Versager-Staaten:
Der Leistungsfähige wird getadelt und soll geschröpft werden, der nicht Leistungsfähige oder nicht Leistungswillige hingegen ist bloss das arme Opfer.
Beat Kappeler in der NZZaS vom 27.02.2011, Seite 41.

masslose Direktzahlungen

Quelle: NZZaS
Zwar ist bekannt, dass der Bund jedes Jahr 2,8 Milliarden Franken Direktzahlungen ausrichtet, im Durchschnitt 51 400 Franken pro Betrieb. Doch diese Höchstbeträge sind sogar Insidern neu. SVP-Nationalrat Hansjörg Walter, Präsident des Bauernverbandes (SBV), weiss nur, dass einzelne Betriebe «über 100 000 Franken» erhalten.

So liegt mit 94 000 Franken Direktzahlungen pro Betrieb der Kanton Jura an der nationalen Spitze (vgl. Grafik) - just jener Kanton also, wo Landwirtschaftsministerin Doris Leuthard einst von protestierenden Bauern mit Gummistiefeln beworfen wurde. Das Wallis mit den kleinsten Betrieben hat derweil die durchschnittlich tiefsten Beträge. Das macht deutlich: Der wichtigste Faktor für die Höhe der Direktzahlungen sind die Flächenbeiträge. Nur der kleinere Teil der 2,8 Milliarden des Bundes wird heute hingegen für besondere Leistungen ausbezahlt.

Stefan Bühler in der NZZaS vom 27.02.2011, Seite 13.

zu mächtige Bauern

Konferenz der bäuerlichen Parlamentarier ist immer früh dran und bestimmt vor den Kommissionssitzungen genau, was sie will, damit sie sich den besten Platz am staatlichen Futtertrog sichert.
  • > 1% Anteil an der Wirtschaftsleistung (BIP)
  • 6% Anteil an den Bundesausgaben
  • 13% Anteil im eidgenössischen Parlament
    Dazu kommen befreundete Agronomen und Vertreter der Lebensmittelindustrie
  • politisch überdurchschnittlich aktiv
  • profiterien seit Jahrzehnten vom öffentlichen Geld
  • riesiges Verbandswesen mit Heerscharen gut informierter Lobbyisten
  • Gang durch die Institutionen: An den Schalthebeln für Landwirtschaft etwa sitzen auffallend viele ehemalige Mitarbeiter des Bauernverbandes.
Benjamin Tommer in der NZZaS vom 27.02.2011, Seite 28.

Bauern in Diva-Position

Je mehr der Durchschnittsschweizer sein Geld im harten Wettbewerb mit einer weltweiten Konkurrenz verdient, desto weniger wird er bereit sein, (...) deutlich mehr als EU-Nachbarn für landwirtschaftliche Produkte zu bezahlen.
Benjamin Tommer in der NZZaS vom 27.02.2011, Seite 21.

junge Araber haben keine Ahnung von Demokratie

Junge Leute, die behaupten, für Demokratie zu sein. In Wahrheit lehnen sie jedoch den Status quo ab. Für sie ist "Demokratie" ein anderes Wort für: "Mubarak soll verschwinden!" Die Demonstration wissen jedoch kaum, was Demokratie bedeutet, und sie haben wenig Erfahrung damit, wie man ein so kompliziertes System, wie es Demokratie ist, betreibt.
Zbigniew Brzezinski im Interview von Andreas Mink in der NZZaS vom 27.02.2011, Seite 26

Sonntag, 27. Februar 2011

Flüchtlinge oder junge, männliche Arbeitslose?

Was von den Fernsehsprechern unkritisch als «Flüchtlingsströme» bezeichnet wurde, machte stutzig: Man sah weder Familien noch Kinder, keine Alten und keine Frauen, sondern junge Männer, die vor den Mikrofonen erzählten, dass sie keinen Job mehr hätten. Ein Flüchtling ist ein Mensch, der in seinem Heimatland an Leib und Leben bedroht ist und daraus einen Anspruch auf Asyl ableiten darf. Die jungen Tunesier, die in den Hafen von Lampedusa und von dort in Sommarugas Unterkünfte drängen, sind keine Flüchtlinge, sondern Arbeitslose, die ihr Glück in Europa suchen. Dank der neuen Justizministerin wird sich bald auch die Schweiz mit ihnen beschäftigen müssen.
Roger Köppel in der WeWo7.11, Seite 5.

Steuermoral

Aus Steueruntertanen müssen wieder Bürger werden.
Peter Sloterdijk

Die Steuermoral hängt wesentlich davon ab, wie sinnvoll die Bürgerinnen und Bürger die Verwendung der Mittel durch den Staat finden.

In Deutschland, noch mehr in Italien und anderen Ländern wird der Staat vor allem als Zwangsinstitution wahrgenommen; in der Schweiz hingegen besteht die Auffassung: «Wir selbst sind der Staat.»
Bruno S. Frey in der WeWo7.11, Seite 19.
Mitbestimmungsrechte <-- direkte Demokratie und Föderalismus

Bedingungen für "nur Freunde" zwischen Mann und Frau

  • Eine Frau und ein Mann, die sich einst körperlich attraktiv fanden, jedoch den richtigen Zeitpunkt für eine Beziehung verpasst haben. (Oft, weil einer der beiden in einer Beziehung war.) Denn ist ein bestimmtes Mass an Vertrautheit erreicht, nimmt das erotische Prickeln in der Regel ab.
  • Freunde, die gegengeschlechtliche Rollen einnehmen: Der Mann verhält sich eher weiblich, die Frau männlich.
  • Freunde, die sich zwar durchaus gegenseitig angezogen fühlen, aber sich bewusst sind, dass durch eine Affäre die Freundschaft verloren ginge - was sich unter dem Strich nicht rechnen würde.
  • Freunde, die aus moralischen Überlegungen ihre Gefühle unterdrücken (weil der Freund zum Beispiel eine Familie hat).
  • Eine Frau und ein Mann, die einst kurz etwas miteinander hatten, doch der Sex war so schlecht, dass sich eine Wiederholung des Experiments ausschliesst. (Weiter müsste geklärt werden, ob eine Affäre generell den Boden für eine Freundschaft ebnen kann. Gehen nicht gerade Männer entspannter mit Frauen um, denen sie sexuell nichts mehr beweisen müssen?).
Philippe Zweifel im Tagi vom 22.02.2011

Frauenfreundschaften

Für Frauenfreundschaften ist deshalb nicht nur die innige Verbundenheit typisch, sondern auch das oftmals unerwartete Ende aus heiterem Himmel. Auch das hat fast jede Frau schon einmal erlebt. Es kann eine unbedachte Bemerkung sein, eine falsche Reaktion und plötzlich ist Sense mit Friede, Freude, Eierkuchen. Die Beziehung zerbricht, immer schmerzhaft, meistens unerwartet, oft unverstanden. Dies auch deshalb, weil viele Frauen den Bruch nicht kommunizieren, sondern sich irgendwie aus der Beziehung davonstehlen, sich verweigern, verleugnen lassen.

Psychologen haben zahlreiche Erklärungen für dieses Phänomen. Frauen definierten sich nicht über Sachthemen wie Männer, sondern über Beziehungen, wo sie wiederum Nähe, Vertrauen, Gemeinsamkeit, gegenseitige Bestätigung suchten. Weil sie so harmoniesüchtig sind und sich lieber gar nicht erst aus der Wohlfühlzone hinauswagen, wird Kritik möglichst vermieden. Was aber nicht bedeutet, dass es keine negativen Gefühle gebe, so sagen die Psychotherapeutinnen Luise Eichenbaum und Susie Orbach. Schliesslich beobachten Frauen andere Frauen sehr genau und empfinden nicht selten auch Neid, Rivalität und Eifersucht. Aber anstatt diese zuzulassen und dem auf den Grund zu gehen, werden solche Emotionen dem Frieden zuliebe heruntergeschluckt. Das köchelt dann und kann irgendwann auch wegen eines nichtigen Anlasses ausbrechen. Was lange gärt, wird endlich Wut.

Typisch ist allerdings auch, dass die Wut sich nicht Bahn schlägt, sondern dass Frauen den feigen Abgang durch die Hintertür bevorzugen. Statt offenem Schlagabtausch das grosse Schweigen. So kommunikativ Frauen im Allgemeinen sind, wenn es darum geht, miteinander Schluss zu machen, wird das offene Gespräch meist verweigert.

Es ist tatsächlich so, dass Frauen in Beziehungen zu Männern offener mit Kritik sind als mit einer Freundin und eher formulieren, was sie stört. Trotz der Innigkeit der Beziehung zur Freundin – oder vielleicht gerade deswegen.

Michèle Binswanger am 24.02.2011 im Mamablog des Tagesanzeigers

Pilotenlöhne

Jetzt wollen die Cockpit-Mannschaften zu weniger anstrengenden Arbeitsplänen und höheren Gehältern zurückkehren. Dabei orientieren sie sich nicht an anderen kleineren Schweizer Fluggesellschaften, die ihre Piloten deutlich schlechter halten, sondern an den Anstellungsbedingungen der Lufthansa-Kollegen. Die sind wohl europaweit die bestbezahlten Damen und Herren in Uniform mit Einstiegsgehältern für einen Co-Piloten ab rund 85 000 Fr. bis zum Höchstgehalt eines altgedienten Captains bei 360 000 Fr.

Elemente des gültigen GAV

Gehälter:
First Officer, 1. Jahr: 67 700 Fr.
Kapitän, 1. Jahr: 101 081 Fr.
Kapitän 10. Jahr: 134 085 Fr.
Senior Captain, ab 27. Jahr: 200 000 Fr.

Ferienansprüche:
38 Tage,
zuzüglich je nach Seniorität
10 bis 12 Tage

Erfolgsbeteiligung:
ja

Gewinnbeteiligung:
ja

Pensionskasse:
wird vom Arbeitgeber getragen
Pensionierungsalter:
freiwillig ab 58

Corps-Bestand:
920 Piloten

Birgit Voigt in der NZZaS vom 23.02.2011, Seite 31.