Donnerstag, 26. November 2009

U 17: schöngefärbte Integration

Man kennt es, das schöngefärbte Geschwafel über die gelungene Integration von jungen, südländischen Männern:
Der Fussball leistet einen wertvollen Beitrag an die Integration junger ausländischer Männer - grossartige Integrationsleistung - Dank den Anstrengungen der Fussballvereine fühlen sich die jungen Immigranten in der Schweiz heimisch - Die Secondos finden dank dem gemeinsamen Spiel einen Weg in die Schweizer Kultur.
Auch wenn dies alles stimmen würde, ist es nur ein Teil der Wahrheit. Denn es sind nur sehr wenige, die ihr ganzes Leben ausschliesslich in diesem "System Fussball" verbringen können.
Fussball: Den jungen Sportlern wird etwas abverlangt, es gibt klare Hierarchien, machistische Allüren sind normal
Schule: es wird Anpassung verlangt, es muss Hochdeutsch gesprochen werden, Soziale Kompetenzen werden gefordert, die für Provokationen keinen Raum lassen.

Der Sieg der U 17 vom letzten Sonntag zeigt auch, dass diese jungen Männer sich weniger auf regulärem Weg integrieren. Dass schweizerische Einstiegsszenarien in Beruf und die Gesellschaft ihnen fremd sind.
Allan Guggenbühl in der NZZaS vom 22.11.09, Seite 19.

Die EU kopiert die Langeweile der Schweiz

Der Belgier Herman van Rompuy und der Britin Lady Ashton, zwei vermeintlich schwache Figuren, wurden an die Spitze der EU gewählt.
Aus Schweizer Sicht kommt einem die Wahl indessen irgendwie vertraut vor. Auch bei uns besetzen in der Regel nicht die brillantesten Politiker die Spitzenämter, sondern jene, welche die zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade richtige Region, die richtige Partei oder das richtige Geschlecht repräsentieren.
Luzi Bernet in der NZZaS vom 22.11.09, Seite 19.

Eigenverantwortung statt Sozialhilfekarriere

Die wahre Solidarität unter Mitgliedern einer (zum Beispiel nationalen) Gemeinschaft besteht nicht darin, aus jedem Einzelnen einen Empfänger von Versicherungsleistungen jeglicher Art zu machen - was auf eine enorme Verschuldung auf Kosten der zukünftigen Generationen hinausläuft -, sondern jeden Einzelnen möglichst früh zu lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen und die eigenen Fähigkeiten zu nutzen. Denn von der Fähigkeit der Mitglieder einer Gemeinschaft, das Leben in die eigene Hand zu nehmen und sein Bestes zu geben, hängt der wahre Reichtum dieser Gemeinschaft ab.
Wolfgang Clement, "Vom Wert der Werte im Wandel der Wirtschaft"

Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen.
Aus der Präambel der Schweizerischen Bundesverfassung

Leider weist der Begriff des "Wohles" eher auf finanzielle Unterstützung hin als auf die Aufgabe, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und seine individuellen Fähigkeiten einzusetzen.
Suzette Sandoz in der NZZaS vom 22.11.09, Seite 18.
Deshalb sind wir froh über jeden, der
... ein eigenverantwortliches Handeln an den Tag legt, einem Beruf nachgeht und eine Sozialhilfekarriere ablehnt.
Toni Bortoluzzi in der WW47.09.

Italiens Probleme vs. Schweiz

Die Schwarzgelder und die Schwarzarbeit sind italienische Probleme. Dafür gäbe es eine einfache Lösung: Italien müsste sein Steuersystem in Ordnung bringen. Dass gewisse Italiener von unserem Bankgeheimnis profitieren, ist nicht unsere Schuld.

Ich bin nicht für Schwarzgeld. Wir offerieren ja eine sogenannte Abgeltungssteuer: Dies würde es Italien erlauben, Guthaben, die heute schwarz in der Schweiz sind, zu besteuern. Ist es unsere Schuld, wenn Italien nicht auf diese Offerte eintritt?

Fulvio Pelli im Interview von Stefan Bühler und Markus Häfliger in der NZZaS vom 22.11.09, Seite 11.

Merz hat Bewundernswertes vollbracht

Seit Merz Finanzminister ist, sind die Schulden um 13 Milliarden Franken gesunken. Und wir haben als einziges Land der OECD in diesem Jahr einen Überschuss.
Fulvio Pelli im Interview von Stefan Bühler und Markus Häfliger in der NZZaS vom 22.11.09, Seite 11.

super Single-Mütter

15 Gründe von Sabine Windlin in der NZZaS vom 22.11.09, warum es Spass macht, eine Single-Mutter zu sein:
  1. Erziehung: Das Hef in der Hand, sein Ding durchziehen
  2. Integration: Kinder werden nicht mehr stigmatisiert
  3. Gesellschaft: Gefragt auf dem Beziehungmarkt
  4. Schule: Locker im Gespräch
  5. Arbeit: Antrieb zu Höchstleistungen, finanziell auf eigenen Beinen
  6. Anerkennung: Des Lobes voll, immenser Respekt und Anerkennung
  7. Wohnen: Angebote noch und noch, Sympathie- oder Mitleidsbonus, zuoberst auf der Warteliste
  8. Sex: Ab in die Kiste...
  9. Wochenende: Zur freien Verfügung
  10. Der Alte: Gute Beziehung zum Ex
  11. Der Neue: Ein Freund fürs Leben, irgendwann will jede Single-Mutter wieder in Feste Hände
  12. Kinder: Unkompliziert und selbstständig, flexibler, reifer und hilfsbereiter
  13. Krippe/Hort: ein Krippenplatz garantiert, zu günstigeren Konditionen
  14. Alltag: Action statt Langeweile, abwechslungsreich
  15. Verwantschaft: Bleibende Bande
:-/

Sonntag, 22. November 2009

Italien: verschuldet und instabil

Warum wollen die Italiener Ihr Geld ins Ausland schaffen? Die Gründe sind einfach: Italien ist pleite, 1750 Mrd. Euro Schulden türmen sich auf, 117% des BIP. Eine Grösse, die sonst nirgends in Europa vorzufinden ist. Das heisst, die Italiener trauen ihrem eigenen Staat nicht mehr und versuchen ihr sauer Erspartes ins Ausland zu schaffen. Der zweite Grund, der politische Zustand des Landes. Berlusconi, der umstritten ist, gegen den jene Gesichtsprozesse versucht wurden einzuleiten, das ist kein Zeichen für Stabilität. (...) Es ist kein Zustand, bei welchem man sein Geld in diesem Land haben will.
René Lüchinger im Videokommentar vom 9.11.09