Samstag, 3. September 2011

Mad Men - gute alte Zeiten

Was Sie Liebe nennen ist von Leuten wie mir erfunden worden, um Strümpfe zu verkaufen.
Donald Draper, Hauptperson 
Hauptschauplatz ist die Werbeagentur Sterling Cooper in New York zu Beginn der sechziger Jahre. Sterling Cooper sitzt, wie alle erfolgreichen Werbefirmen New Yorks, an der Madison Avenue. Daher der Titel der US-Serie. Die Werber sind fast durchgehend weiss und männlich, rauchen so unaufhörlich, dass einem beim Zusehen die Augen tränen, und genehmigen sich schon morgens einen Whisky. Über Mittag treffen sie sich häufig mit heimlichen Geliebten, abends ist ein Abstecher in den Strip-Klub beliebt, bevor sie nach Hause in die Vorstadt fahren. 
Sehnsucht nach der Frau von früher
Das weibliche Personal der Agentur ist vorwiegend zum Tippen und zur Versorgung der Männer angestellt. Ausserdem sehen die Männer gern und unverhohlen auf die Brüste in den spitzen Büstenhaltern. Pose ist wichtiger als Inhalt, Stil erfolgreicher als Haltung. Die schamlos und genüsslich zelebrierte Entwürdigung von Frauen, die ungenierten Witze über Juden und Schwule, eine Moral, die von politischer Korrektheit Jahrhunderte entfernt scheint. 
Es gibt diese männlich geprägte Hierarchie ja nach wie vor, sie ist nur nicht mehr so sichtbar. Ich denke, das ist ein Grund, warum die Serie so viele Menschen anspricht. Das Verhältnis zwischen Mann und Frau ist fairer, aber auch komplizierter geworden. Jetzt muss man diese komischen Verhandlungen führen. Viele Männer fühlen sich heute entmannt und wertlos. Sie wollen ihre Familien ernähren und die Entscheidungen fällen. Da gibt es eine ziemliche Nostalgie.
Jon Hamm spielt Don Draper
Beatrice Schlag in der WeWo34.11, Seite 62f.

Beruf der Nationalratskandidaten

Welchen Beruf üben die Nationalratskandidaten aus?
  • Viele Bauern in der SVP.
  • Am meisten Arbeitslose in der SP.
  • Viele Anwälte überall.
  • Mehr Unternehmer bei der SVP als bei der FDP.
  • Funktionäre und Staatsangestellte bei den Linken.

Quelle WeWo35.11, Seite 26.

Duplik auf "Kosovaren schlitzen Schweizer auf"

Die negativen Meldungen in den Medien über das Schaffen einiger Kosovaren in der Schweiz häufen sich. Die SVP passt ihre Inserate entsprechend an. Naim Malaj, Botschafter des Kosovo, meldet sich zu Wort:
Die kosovarischen Gemeinde (...) kann nicht verstehen, dass aufgrund von Einzelfällen nun eine ganze Volksgruppe angeklagt wird.
Man nennt dies "statistische Auffälligkeit"
man darf nicht Rückschlüsse auf die ganze Diaspora ziehen.
Darf man das nicht, weil das Diktat der Stunde danach politischer Korrektheit verlangt? Ist diese wichtiger, als Probleme zu lokalisieren und an der Wurzel zu beheben?
Ich finde diese Inserate inakzeptabel und gefährlich. (...) Wie sollen sich [die 200'000 Kosovaren in der Schweiz] heimisch fühlen, wenn sie immer mit den gleichen negativen Vorurteilen konfrontiert werden? (...) Mit solchen Kampagnen gibt man ihnen aber das Gefühl, ausgeschlossen zu sein. Für den sozialen Zusammenhalt im Land ist das sicherlich nicht förderlich.
Die ach so "heimischen" Kosovaren in der Schweiz tun nicht all zu viel für den sozialen Zusammenhang: sind eher unter sich, sprechen die wahrlich heimische Sprache und zelebrieren ihre fremdländischen Feste und Gebräuche auch in der Schweiz. Sie grenzen sich selbst wesentlich intensiver von der Schweiz ab, als dies ein paar SVP-Plakate zu tun vermögen.
Ich wünschte mir, dass die SVP auch einmal über die positiven Beispiele berichtet, von denen es sehr viele gibt. Denken Sie nur einmal an die Fussball-Nati, in der etwa Xherdan Shaqiri eine tragende Rolle spielt.
Fussball?! Ist das alles? Welche vielen positiven Beispiele denn noch? Ist Fussball überhaupt eine bewundernswerte Leistung?
NZZ: Trotzdem: Laut Statistik werden Kosovaren häufiger kriminell als Schweizer.Ich erachte solche Vergleiche als wenig zielführend. Ich finde es problematisch, dass man sofort Rückschlüsse auf die Nationalität zieht, wenn ein Kosovare eine Straftat begeht. 
Falsch: Ein Problem zu lokalisieren und konzentriert angehen zu können ist Voraussetzung zur Lösung. Und dies zu lösen muss das Ziel sein.
Diese Tat hat nichts mit einer kosovarischen Wertvorstellung zu tun. Ein solcher Mord wird auch in Kosovo bestraft. Es ist keineswegs so, dass man solche Verbrechen dort im Namen alter Kodizes beklatscht. 
Falsch: Historisch belegbar sind entsprechende Kodizes. Soziologisch erwiesen ist die gegenwärtige Aktualität in entsprechenden Kreisen.

Interview von Daniel Friedli in der NZZaS vom 28.2.11, Seite 11.

Südkoreanische Abscheu von Nordkorea

Die Südkoreaner sehen die Nordkoreaner kaum noch als ihre Brüder und Schwestern, und die Katastrophe im Norden ist ihnen auch ziemlich egal. Sie haben Angst, dass eine Wiedervereinigung den Süden seinen Wohlstand kosten würde.
Kim Sang Hun, südkoreanischer Menschenrechtsaktivist 
Viele Südkoreaner sehen nordkoreanische Flüchtlinge als Alkoholiker, tendenziell kriminell, arbeitsscheu und abhängig von Regierungsunterstützung.
Studie der NGO International Crisis Group
Nordkoreaner finden im Süden nicht das Leben, welches sie sich erhofft haben. Dazu erfahren sie noch die Verachtung ihrer neuen Mitmenschen. Das drängt sie zusätzlich ins Abseits.

Diese Spannungen im Süden treten auf bei 20'000 Flüchtlingen aus dem Norden. Das sind 0.05% der nordkoreanischen Bevölkerung.

In Anlehnung an Bernhard Bartsch in der NZZaS vom 28.8.11, Seite 6.

Bauernfinanzierung: Einzonungsgewinne erübrigen Direktzahlungen

Die Auswüchse der protektionistischen SVP-Bauernflügels führen zu jährlichen Direktzahlungen an die Bauern in Milliardenhöhe. Was bei der Finanzierung der teuren Bauern vergessen wird, sind die Grundstückgewinne, welche die Einzonung von Agrarland bringen: über 2 Mrd. CHF. Ich fordere die Abschaffung der Direktzahlungen unter dem Verweis auf diese Gewinne.




NZZaS vom 28.8.11, Seite 13.

Euro-Korsett berstet bei Wetterumschwung

Die Zinssätze von 10jährigen Staatsanleihen verdeutlichen, worum es sich beim Euro handelt: Um ein politisches Korsett, resultierend aus dem Willen einen gemeinsamen europäischen Nenner herbei zu zwingen, unter Ausblendung wirtschaftlicher Realitäten, der folglich nur bei schönem Wetter vor sich hin derben kann, jedoch spätestens bei einer echten Konfrontation mit der Realität zu Grabe getragen werden muss.


NZZaS vom 28.8.11, Seite 33.

medizinische Übervorteilung der Frauen

Man könnte nun annehmen, dass Männer, da sie riskantere Berufe und eine geringere Lebenserwartung haben, eine bessere medizi­ nische Versorgung geniessen. Weit gefehlt. In jedem modernen Staat werden Frauen sehr viel besser medizinisch versorgt als Männer. 
Je mehr Geld für die medizinische Versorgung von Frauen ausgegeben wird, desto länger leben sie. Je höher ihre Lebenserwartung, desto mehr sind sie auf ärztliche Versorgung ange­ wiesen. Zwei Drittel der gesamten Summe, die in den USA im Jahr 2000 in den Gesundheitssektor flossen, kamen Frauen zugute. 75 Pro­zent der Ausgaben für medizinische Forschung wurden für Frauenkrankheiten aufgewendet. Für die Entwicklung von Therapien gegen Brustkrebs wird viermal mehr ausgegeben als für die gegen Prostatakrebs. Während jede achte Frau zu Lebzeiten an Brustkrebs er­ krankt, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann an Prostatakrebs erkrankt, bei eins zu sechs. Ist das keine Diskriminierung? 
Ob in der Medizin oder in vielen anderen Be­reichen – diejenigen, die den Mythos von der Unterdrückung, Ausbeutung und Diskrimi­nierung der Frau in die Welt gesetzt haben, hätten den Goebbels­-Preis für lügnerische Propaganda verdient. (...) Die femi­nistische Legende hat schon allzu lange allzu viele Leute in die Irre geführt. Es ist höchste Zeit, diese Legende als das zu enttarnen, was sie in Wahrheit ist – die Lüge des Jahrhunderts.
Martin van Creveld in der WeWo35.11.Seite 48f.

Freitag, 2. September 2011

Kauft sich die SVP mit 200bnCHF die Wahlen?

Kauft sich die SVP Wahlen und Abstimmungen? Das ist die Lebenslüge jener, die ihre Hoffnungen regelmässig an den Urnen enttäuscht sehen. Tatsache ist: Die Milliarden Christoph Blochers und seines Parteikollegen Walter Frey würden nicht ausreichen, um gegen die geballte Negativpropaganda anzukommen, die in den grossen Schweizer Verlagshäusern bis hin zum Staatsfernsehen der SRG seit Jahren über die SVP verbreitet wird. Rechtzeitig zum Wahlfinale schwenkt auch der auflagenstarke Ringier-Konzern wieder auf seine eingeübte Anti-SVP-Linie ein. Würde man die publizistische Gratiswerbung für die Mitte-links-Parteien in Inseratefläche um rechnen, käme vermutlich ein grösserer Betrag zusammen als das Wahlkampfbudget der in den Redaktionen ungeliebten Volkspartei. Kürzlich berichtete die Sonntagszeitung, die SVP unterhalte eine Stiftung für Wahlzwecke mit einem «Umsatz» von über 200 Millionen Franken jährlich. Auch hier sollte der Eindruck bewirtschaftet werden, dass die Partei ihre Erfolge durch einen unanständig hohen Einsatz finanzieller Mittel erzielt. Die Meldung wurde in allen Zeitungen des Tamedia-Konzerns, zu dem die Sonntagszeitung gehört, empörungsfördernd wiederholt. Auf genauere Nachfrage allerdings stellte sich heraus, dass die Meldung falsch war und die betreffende «Stiftung für eine bürgerliche Politik» über ein Gesamtvermögen von lediglich 104 000 Franken verfügt, also rund 2000-mal weniger als der offensichtlich fantasierte «Umsatz».
Roger Köppel in der WeWo35.11, Seite 5.

immer mehr Millionäre in Asien




Laut einer Studie von Julius Bär wird es bis im Jahr 2015 im Grossraum Asien 2,82 Millionen Millionäre geben – davon knapp die Hälfte in China, berichtet «ABS-CBN». Insgesamt werden die reichen Asiaten ein kumuliertes Vermögen von 8,8 Billionen Dollar zusammenbringen.

Hinter China wird Indien mit rund 400'000 HNWIs am zweitmeisten Millionäre stellen, gefolgt von Südkorea mit rund 310'000 Reichen. Neben den bekannten Wachstumsländern finden sich auf der Liste von Julius Bär auch die Philippinen. Bis 2015 soll es dort 38'000 Millionäre geben.
finews