Samstag, 6. Februar 2010

Deutscher Unrechtstaat provoziert Kapitalflucht

Recht ist, was dem Staat nützt. Die Gier diktiert das Recht.
Köppel zitiert sinngemäss aus der Süddeutschen Zeitung:
Der Kanzlerin sei durchaus klar gewesen, dass der Kauf der Daten widerrechtlich sei, aber - und jetzt kommts - angesichts der "aktuellen politischen Gemengelage" habe sie entschieden, dass in diesem Fall die "reine juristische Lehre" nicht angewendet werden könne. Das heisst zu Deutsch: Politische Stimmungslagen, der Druck der Strasse diktieren in Deutschland, ob der Rechtsstaat eingehalten wird. Je nach Opportunität können grundlegende Rechtsprinzipien über den Haufen geworfen werden. Illegal beschaffte Beweisdaten werden legal, wenn der Staat damit in den Besitz von über Hundert Millionen mutmasslich unversteuerten Geldern kommen kann.

- - -

Kapitalflucht und Migration sind immer ein Misstrauensvotum gegen den Staat. Und ein Symptom der Unzufriedenheit. [Behörden, Misswirtschaft, zu hohe Steuern und Abgaben, das Eigentum wegnehmen, allzu gefrässiger Staat] Und wenn der Staat durch Zwangsmethoden den Kapitalfluss hemmt, wandern früher oder später die Menschen aus. Der Versuch, die Leute daran zu hindern, mit den Füssen abzustimmen und wegzugehen, führte zur Installierung der Berliner Mauer. Es sollte die heutige Regierung beunruhigen, dass neben den deutschen Geldern immer mehr deutsche Menschen in die Schweiz abwandern.

Steuergerechtigkeit lässt sich messen: Sie ist dort am grössten, wo die Kapitalflucht am geringsten ist. Kapitalflucht ist dort am geringsten, wo die Leute nicht den Eindruck haben, vom Staat enteignet oder über den Tisch gezogen zu (...) Mehr Zwang vertreibt mehr Kapital und noch mehr Bürger. Nicht die Schweizer Banken stiften die Deutschen zur Steuerhinterziehung an. Es ist der deutsche Staat selber, das hohe Steuerniveau, die Kontenschnüffelei des Fiskus, das kollabierende System der Altersrenten und nicht zuletzt der immer unstabiler werdende Euro, der Anreize bietet, dass Deutsche mit gutem Grund ihr Geld in sicherere Biotope umlagern. Die Schwarzgeldquote in Deutschland ist am dritthöchsten in Europa...

Sind die Schweizer kriminell, nur weil sie die Diskretion der Bankkunden höher gewichten als die Ansprüche ausländischer Steuerschnüffler?

Die Schweiz sollte die deutsche Regierung anzeigen wegen Anstiftung zu Industriespionage und zu illegalen Handlungen. Die Massnahme hätte zur Folge, dass alle deutschen Minister, die unsere Grenze überschreiten, umgehend zu verhaften wären.

Roger Köppel in der WeWo5.10, Seite 5.

Pensionskasse der Post und SBB

Versagt die Pensionkassenverwaltung, tragen die Versicherten die Last in der Form von höheren Beiträgen oder gekürzten Leistungen. So möchte es die Unabhängigkeit.

Nicht so bei den Pensionskassen der Post und der SBB, wo das operative Ergebnis der Post und der SBB dazu benötigt wird, um der Pensionskasse unter die Armee zu greifen. Dies wäre an sich noch nicht soo schlimm. Doch dadurch, dass der Bund und damit der Steuerzahler massiv an der Finanzierung des Erfolgs dieser Betriebe beteiligt ist, ist auch dieser Ausgleich stossend.

Post an Post-PK
2004-2009 mind. 1.6 Mrd. CHF. Grund: Verbesserung der Leistung, Arbeitgeberreserven sowie Sanierung.

SBB an SBB-PK
2007: Sanierungsbeitrag von 1.5 Mrd. CHF
2010: eine knappe Mrd. Zur Sanierung der PK fordert die SBB eine weitere Milliarde.

Nebst den sehr grosszügigen Mrd.-Beiträgen des Bundes an die SBB, finanziert auch der Konsument der Post die entsprechenden Pensionskassen. Privatkunden und KMU bezahlen wegen der Monopolrente pro Jahr 300 Millionen Franen zuviel, hat der Postregulator vor zwei Jahren berechnet. (...) Die Post begründet die Hochpreisinsel mit Finanzierungsbedüfnissen der Pensionskasse.
Pierre Heumann in der WeWo4.10, Seite 33.

Das Kreuz in Italien

Das Kreuz ist überall. Es hängt, ob als Kruzifix oder als schlichtes Symbol, in den meisten Klassenzimmern der staatlichen Schulen Italiens wie in vielen Warteräumen der öffentlichen Krankenhäuser - von den religiösen Einrichtungen ganz zu schweigen. Man findet es in Büros und auch in Hotels. Es ziert so manchen Wohnraum, und in ärmlichen Behausungen ist es nicht selten der einzige Wandschmuck. Städte wie Genua haben es als Wappen gewählt, Fußballklubs wie Inter Mailand als Emblem, Autohersteller wie Alfa Romeo als Markenzeichen. Hoch auf den Obelisken verkündet es den Triumph des Christentums über die Antike. Als Tatoo auf dem Oberarm bezeugt es die Identifikation wenn nicht mit einem Glauben, dann doch mit einer Kultur. Und an Halsketten hängend wird es von billigem Plastik bis zu teurem Edelstein nur als Schmuck verstanden. (Süddeutsche)

So ließ San Remos Bürgermeister Maurizio Zoccarato aus Protest ein zwei Meter hohes Kreuz vor dem Rathaus aufstellen. Zudem ordnete er in allen kommunalen Schulen Kontrollgänge an, um dort das Kruzifix aufzuhängen, wo etwa eines fehlen sollte. (kath.net)

Die Linie gab Verteidigungsminister Ignazio La Russa in einer TV-Diskussion vor. "Alle Kreuze bleiben hängen", schrie er, "sollen sie (die Kreuzgegner - d. Red.) doch sterben, samt diesen internationalen Schein-Institutionen!" (Spiegel)

Von LKM via amade.ch

positive Psychologie

Die positive Psychologie unterscheidet nach ihrem Begründer Martin Seligman und in Anlehnung an die Philosophie 6 Tugenden, denen sie 24 Charakterstärken zuordnet:
  1. Weisheit und Wissen mit Kreativität, Neugier, Urteilsvermögen, Liebe zum Lernen und Weisheit.
  2. Mut mit Tapferkeit, Ausdauer, Authentizität und Enthusiasmus.
  3. Menschlichkeit mit Bindungsfähigkeit, Freundlichkeit und Sozialer Intelligenz.
  4. Gerechtigkeit mit Teamwork, Fairness und Führungsvermögen.
  5. Mässigung mit Vergebungsbereitschaft, Bescheidenheit, Vorsicht und Selbstregulation.
  6. Transzendenz mit Sinn für das Schöne, Dankbarkeit, Optimismus, Humor und Spiritualität.
Kathrin Meier-Rust in der NZZaS vom 24.01.10, Seite 55ff
Tests mit individuellen Auswertungen auf charakterstaerken.org

Käsegeheimnis


Sozialhilfebetrüger-CD

Man stelle sich vor, der Stadt Zürich wird eine CD mit Daten von 5000 Sozialhilfebetrügern angeboten, Köppel wäre der erste, der sich darüber aufregen würde, wenn die Stadt nicht freudig zugreifen würde.
Daniel Vischer, grüne Nationalrat, im Blick am Abend vom 4. Februar 2010, Seite 2f

Asyl für deutsche Steuerflüchtlinge

Deutschland ist kein Rechtsstaat mehr. Deshalb fordere ich, dass die Schweiz den Personen auf der Steuer-CD Asyl gibt. Diese werden in ihrem Heimatland zu unrecht verfolgt
Christoph Mörgeli
Wie ich schon lange fordere: Wirtschaftsflüchtlinge nein, Steuerflüchtlinge ja.

Fahndung nach deutschen Verbrechern

Deutsche Studenten in der Schweiz

  • 1997: 12'400
  • 2008: 30'500
  • in 10 Jahren: 25% aller Studierenden

Je höher das akademische Niveau, desto grösser der Ausländeranteil an den Schweizer Universitäten:
  • Masterstudium: 20%
  • Doktoranden: 50%
  • Doktoranden der Naturwissenschaften ETH Lausanne: 68%
  • Doktoranden der Wirtschaftswissenschaften Universität St. Gallen: 70%
  • Doktoranden der Naturwissenschaften Tessin: 91%
Das kostet die Schweiz rund 560 Millionen CHF:
  • 187 Mio an den FHs
  • 204 Mio an den Unis
  • 170 Mio für Doktoranden
Studiert beispielsweise ein Aargauer an der Universität Zürich, zahlt der Kanton Aargau dem Kanton Zürich einen grossen Teil der Ausbildungskosten zurück. Studiert ein Ausländer in Zürich, zahlt niemand. Die Kosten trägt der Standortkanton. (...) Der Bund bezahlt für alle Ausländer an Schweizer Hochschulen 52 Mio. CHF. (...) Die Jahresgebühren von durchschnittlich 1500 CHF sind ein Spottpreis (vgl. MIT: 38'000 CHF).
Michael Furger in der NZZaS vom 31.01.10, Seite 18.

Wir sind nicht daran interessiert, für halb Europa die Grundausbildung zu leisten. (...) Höhere Studiengebühren für Ausländer wären eine Möglichkeit, den Zustrom zu steuern.
Dieter Wüest, Leiter des Rektorats der ETH Zürich

Ein solches System muss man sich grundsätzlich überlegen
Andreas Fischer von der Universität Zürich

Bildung sollte für einen Dienstleistungsstandort ein Exportgut sein. Zu dieser Idee würde auch gehören, dasss man das Gut Bildung zu einem adäquaten Preis im Ausland verkauft.
Thomas Bieger, Universität St. Gallen

Mauch ist eine Katastrophe

  • kein Profil
  • kein Charisma
  • keine Rhetorik
  • keine Meinung
  • kein Leadership
--> eine Oberverwaltungsangestellte, ts!
vgl. NZZaS vom 31.01.10, ca. Seite 21.

Abschied von radikalen Christen

Thema Hexen im Kindergarten:
Das sollte ganz harmlos sein mit Verkleiden und Zaubersprüche-Lernen. (...) Die radikalen Freikirchen meinten, dass Hexen in enger Verbindung mit dem Teufel stehen. (...) Hexen, Feen, Zwerge, Kerzen - Mitglieder radikaler Freikirchen wollen alles verbieten.

Ein Buch durfte nicht thematisiert werden, in welchem zwei Hasen vorkommen, die verdächtigt werden, schwul zu sein.
Eine Kindergartenlehrerin
Diese sollte man los werden, analog zur Auswanderungswelle nach Amerika vor ein paar hundert Jahren:
Uwe und Hannelore Romeike wollten ihre Kinder in den eigenen vier Wänden unterrichten. Weil das in Deutschland wegen der allgemeinen Schulp licht verboten ist, lüchteten sie von Stuttgart nach Tennessee. Eine Behörde sprach ihnen nun politisches Asyl zu. Im Urteil heisst es: «Menschen, die ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen, sind eine besondere Gruppe, die die deutsche Regierung zu unterdrücken versucht. Diese Familie hat eine gut begründete Furcht vor Verfolgung. (...) Deswegen steht ihr Asyl zu.» Die Romeikes sind evangelikale Christen. Der Vater hatte seine drei ältesten Kinder2006 aus der Grundschule genommen. Er betonte damals,er wolle seinen Kindern das «unchristliche Treiben» an deutschen Schulen nicht mehr zumuten.
Blick am Abend vom 28.01.10, Seite 32.

Zur Erinnerung an Prof. Siegenthaler

Mit einem Streifzug durch die Geschichte unter Einbezug von vielen berühmt gewordenen Siegenthalerschen Aphorismen wie dem Mayonnaise-Prinzip, dem memo-technischen Nagel oder dem Transistorradio-Modell kam Siegenthaler zum Schluss, dass das Analysieren unserer Geschichte zentral ist.
ZHAW Impact, Seite 50
Zur Abschlussvorlesung von einem der besten ZHW-Professoren (Geschichte)

Mittwoch, 3. Februar 2010

2 Herzen in seiner Brust

S6: Basel ins deutsche Wiesental: Zug hat 5 Minuten Verspätung. Ein Fahrgast verprügelt den Lokführer und droht: "Den Nächsten, der Verspätung hat, schlage ich tot!".
Jonas Hoskyn und Deborah Rast in 20min vom 3.2.10, Seite 2.
Was für ein Profil dürfte der Prügler wohl haben? Klar dürfte sein: jung und männlich, schlechte Bildung, eher Unterschicht.

Interessant ist aber die Verbindung von Beharren auf Pünktlichkeit und Neigung zu Gewaltanwendung. Folglich muss es sich um einen noch nicht ganz integrierten (aber doch schon etwas) Migranten handeln oder um ein beinahe schon emigrierten "Eingeborener". :-D

1'680'197

So viele Menschen aus dem Ausland lebten Ende 2009 in der Schweiz.

lähmende Juristen

Rekurse und Anwälte die Leitplanken fest. Nicht bestandene Examen an Schulen und Hochschulen werden mit Anwälten durchgefochten. Bezüger von Sozialhilfe erscheinen mit Anwalt am Schalter. Trölerische Baurekurse verhindern viel wirtschaftliches Wachstum, so etwa den Bau von 4000 Wohnungen allein in Zürich.

Wie in der EU und in den USA gilt ihnen der Buchstabe, nicht das Augenmass. (...) Miliztauglich sind solche Gesetze überhaupt nicht mehr, der Bürger kann sich nur mit Juristen behelfen. Ein Jurist im Supergericht beschäftigt fünf Juristen bei Firmen, Bürgern und anderen Behörden.

Als Alternative, und wie früher, muss die Verwaltung mehr Ermessen pflegen dürfen. Sie kann dann unbürokratisch handeln, sie wird auch intern schlanker, braucht weniger Prozesse, Belege, Sitzungen, Koordinationen.
Beat Kappeler in der NZZaS vom 31.01.10, Seite 38

Preis für Jungfräulichkeit

Zur Finanzierung ihres Studiums hat eine 19-jährige Neuseeländerin ihre Jungfräulichkeit im Internet für 33'800 CHF versteigert. "Das ist weit mehr, als ich mir erträumt habe", teilte die Studentin heute mit.
Blick am Abend vom 03.02.10
Ach wie romantisch: Sex ermöglicht Bildung.

dürre Manager

Wer heute an die Spitze kommen will muss auf sein Gewicht achten und Sport treiben. Wer das nicht tut, gilt als träge. Personalverantwortliche befinden Eigenschaften wie Disziplin, Leistungsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen immer mehr mit körperlicher Fitness.

Der deutsche Junge der Zukunft muss schlank und rank sein, flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl.


Für 24 übergewichtige Mädchen und Jungen organisiert die Fachstelle Sport des Kantons Zürich erneut ein Jugendsportcamp. Dort lernen Sie, sich richtig zu ernähren und zu bewegen.

Damit aus den Kindern mal ordentliche Human Ressourcen werden, an denen der Human Ressources Manager sein Ware um nicht zu sagen humane Freude hat.
Peter Schneiders andere Presseschau vom 02.02.10

Montag, 1. Februar 2010

keine Renten in den Kosovo

Die Ermittler gegen mutmassliche IV-Betrüger wurden im Kosovo mit dem Tod bedroht.
Lukas Häuptli in der NZZaS vom 31.1.10, Seite 10.

Gegenwärtig werden von den rund 300 nach Kosovo ausbezahlten IV-Renten diejenigen überprüft, deren Rechtsmässigkeit fraglich ist.
Harald Sohns, BSV-Sprecher

Kosten ausländischer Studenten in der Schweiz

Anzahl ausländischer Studenten in der Schweiz
  • 1997: 12'400
  • 2009: 30'500
Gemäss einer Hochrechnung der "NZZ am Sonntag" verursachen die Studierenden aus dem Ausland Bildungskosten von jährlich 560 Millionen Franken.
Michael Furger in der NZZaS vom 31.1.10, Seite 1.

Muslime in Österreich

Heute leben in Österreich 400'000 Muslime, 96'000 von ihnen sind österreichische Staatsbürger. (...) Der grösste Teil der in Österreich lebenden Muslime, nämlich 45 Prozent, stammt aus der Türkei.
Charles E. Ritterbrand in der NZZaS vom 31.1.10, Seite 7.

Mehr als ein Fünftel der 400 islamischen Religionslehrer, die über 50'000 muslimische Kinder unterrichten steht der Demokratie ablehnend gegenüber - und befürwortet unter anderem auch die Todesstrafe für abtrünnige Muslime.
Resultat einer Dissertation eines muslimischen Wissenschaftlers

Rund 80 Prozent der Österreicher stehen einem EU-BEitritt der Türkei ablehnend gegenüber.
Charles E. Ritterbrand in der NZZaS vom 31.1.10, Seite 7.

Sonntag, 31. Januar 2010

Staatliche Unterstützung

  • SBB: 2.1 Mrd. CHF --> 680 CHF/Haushalt/Jahr
  • Swisscom*: 1.7 Mrd. CHF --> 322CHF/Haushalt/Jahr
  • SRG: 1.46 Mrd. CHF --> 462 CHF/Haushalt/Jahr
*Gewinn aufgrund disfunktionalem Markt gemäss staatlichem Anteil auf jeden Haushalt heruntergerechnet.
Kurt W. Zimmermann in der WeWo4.10, Seite 21.

Ein Preis für CO2 muss her

Das CO2 muss einen Preis bekommen, am einfachsten durch eine weltweite Steuer. Diese einfache Massnahme führt automatisch dazu, dass alle CO2-Ausstösse vermieden werden, welche diesen Preis nicht wert sind. Das heisst, die Kosten der CO2-Reduktion werden über den Preis minimiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Steuer bei der Einführung niedrig wäre (z.B. dreissig Franken pro Tonne), aber über die Jahre hinweg ansteigen könnte, weil neue Technologien entwickelt würden. Es bestünde somit ein starker Anreiz, CO2-arme Technologien anzuwenden, wobei aber der Markt und nicht die Politik darüber entscheidet, was sich durchsetzt und was nicht.
Silvio Borner in der WeWo4.10, Seite 18.

Umsatz mit Handy-Applikationen

Letztes Jahr haben Handy-Besitzer (App-Store, Android und Windows Marketplace, App World, Ovi Store, etc.) für Applikationen 6.2 Milliarden Dollar ausgegeben. Gemäss einer Studie soll der jährliche Umsatz bis 2013 auf gegen 30 Milliarden Dollar anwachsen.
Mit über 100 Millionen bezahlten Downloads ist Tetris mit weitem Abstand das erfolgreichste Spiel fürs Mobiltelefon (5.50 CHF).
Raffael Schuppisser in der NZZaS vom 31.1.09, Seite 64f.

Wissen ist online

Seit der Inhalt ganzer Bibliotheken ins Netz abwandert...

Wer die französischen Regierungserklärungen von 1789 bis 1870 auswendig hersagen kann, geniesst kein höheres Ansehen als der iPhone-Besitzer, der die Erklärungen in zwei Sekunden auf sein Display zaubert. (--> App Wikipanion)

Was gebrauchsfertig für alle im Netz steht, ist es nicht länger wert, auswendig gelernt zu werden.
Martin Helg in der NZZaS vom 31.01.10, Seite 63
...und deshalb sind sämtliche akademischen Leistungen, welche keine Open-Book-Prüfungen zulassen, zu ignorieren.

Frauengewalt gegen Männer

Das akzeptierte Klischee, dass Frauen immer die Opfer und Männer immer die Täter sind, ist falsch. (...) Von Australien über Kanada bis Südafrika: Frauen sind in Beziehungen genauso gewalttätig wie die Männer.
Bastian Schwithal, deutscher Sozialwissenschaftler, Dissertation über «Weibliche Gewalt in Partnerschaften».

Die Behörden stehen meist auf der Seite der vermeintlich schwachen Geschlechts. (...) Auch im Bereich der psychischen Misshandlung agieren die Schweizer Frauen facettenreich: Dauerhafte verbale Attacken, die wiederholte Demütigung des Partners in der Öffentlichkeit, Wegsperren, aber auch monatelanger Sexentzug und falsche Aussagen, die bei der Polizei deponiert werden, gehörten dazu.
Oliver Hunziker, Initiant des ersten Schweizer Hauses für geschlagene Männer "Zwüschehalt".

Alle Daten und Beweise, die der genderfeministischen Ideologie nicht entsprachen, wurden in den vergangenen Jahrzehnten verworfen, banalisiert oder weggeredet. (...) In der Öffentlichkeit ist das Thema tabu, und auf der politischen Ebene wird es mehrheitlich ignoriert. (...) Die Frau als selbstlose Heilige, die zu keinen Aggressionen und keiner Gewalt fähig ist, entspricht einem veralteten Bild, dessen sich der konservative Feminismus bei der unliebsamen Thematik erstaunlicherweise gern bedient.
Gerhard Amendt, deutscher Generationenforscher an der Universität Bremen

Im Kanton St. Gallen gingen 39 Prozent aller polizeilich registrierten Übergriffe im Bereich der häuslichen Gewalt auf das Konto von Frauen (2008), in Zürich waren es rund 25 Prozent. Gesamtschweizerisch fehlt es an Zahlen, aber die Dunkelziffer von weiblichen Attacken, die nicht zur Anzeige kommen, wird als sehr hoch eingeschätzt.

Mehr als hundert Forschungsberichte, empirische Studien und vergleichende Analysen in kriminologischen, soziologischen, psychologischen und medizinischen Fachzeitschriften zeigten in den vergangenen Jahren auf, dass in Beziehungen die Gewalt zu gleichen Teilen von beiden Partnern ausgeht. Die Studien stimmten in ihren Erkenntnissen so deutlich überein, dass die Fachwelt an den Verhältnissen keine Zweifel mehr hegt.

Franziska K. Müller in der WeWo3.10, Seite 45ff.

rassistisches Italien?

Ist das traditionelle Tourismusland Italien fremdenfeindlich? Ministerpräsident Silvio Berlusconi bezeichnete Mailand und Rom als «afrikanische Städte». In einer Umfrage der Zeitung La Repubblica bezeichneten 47 Prozent der Befragten Italien als «rassistisch». Einige demografische Fakten: Von den 60 Millionen Einwohnern sind 4,4 Millionen oder rund 7 Prozent Ausländer (in der Schweiz, zum Vergleich, sind es 22,6 Prozent). Die Zahl der illegalen Einwanderer sank innert zweier Jahre nach Schätzungen des Innenministeriums von 650 000 auf derzeit 450 000.
Peter Hartmann in der WeWo3.10, Seite 40f.

Wasserkopf Bundesverwaltung

Personalausgaben der öffentlichen Verwaltung
  • 2007: 8.47 Mrd. CHF
  • 2008: 9.1 Mrd. CHF (+7.5%)
geplant wäre ein Abbau um 13% gewesen...
  • heute: 32'398 Vollzeitstellen
Andreas Kunz in der WeWo3.10, Seite 24f

In der Verwaltung sind die Ressourcen nahezu unbeschränkt vorhanden. Ein Kostenbewusstsein ist praktisch nicht entwickelt. (...) Die Bundesverwaltung ist eine eigene Welt.
Walter Eberle im Interview von Andreas Kunz in der WeWo03.10, Seite 26.

Leuenbergers Zeit ist schon lange abgelaufen

Mir ist aufgefallen, dass er immer dünner wird. Vielleicht tritt Leuenberger gar nicht zurück, sondern verschwindet einfach.
Christian Levrat, Präsident SP

Das war 2008. Heute ist der Verkehrsminister, mit 15 Jahren Amtszeit das dienstälteste Regierungsmitglied Westeuropas, noch immer da.
Peter Keller in der WeWo3.10, Seite 16.

Bundesräte sollten selber merken, wenn sie amtsmüde werden, und bloggen statt regieren.
Stefan Brupbacher, Generalsekretär FDP
Auch wegen diesem "Leuenberger-Phänomen" braucht es eine Amtszeitbeschränkung für Bundesräte und deren Volkswahl.

Haiti: Entwicklungsgelder wirkungslos

Die Deuter sind sich einig. Das Erdbeben von Haiti wirkte sich vor allem deshalb so verheerend aus, weil die Naturgewalten ein Land im Zustand der totalen Armut trafen. Haiti ist ein Modellfall des Elends. Der Inselstaat gehörte zu den reichsten Provinzen des französischen Kolonialreichs. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erkämpften sich die aus Afrika importierten Sklaven die Freiheit. Dann ging es bergab. Die einstigen Kolonialherren wurden brutal vertrieben. Während sich in der benachbarten Dominikanischen Republik europäische Einflüsse und der Katholizismus hielten, setzten die Haitianer auf eine tief afrikanische Voodoo- und Aberglaubenkultur. Das einst idyllische Inselparadies wurde zu einer Art Simbabwe der Karibik.

Ein anderer unangenehmer Faktor wird heute beim Anblick der tragischen Katastrophenbilder verdrängt: Haiti kassierte Milliarden an internationaler Entwicklungshilfe. Zwischen 1990 und 2005 erhielten die wechselnden Regierungen des Krisenstaats rund vier Milliarden Dollar sowie jährlich rund eine Milliarde Dollar an Geldrücksendungen von Ausland-Haitianern. Trotz der massiven Schenkungen wurde weder die Armut ausgerottet noch die Voraussetzung für Wirtschaftswachstum aus eigener Kraft geschaffen. Die Entwicklungshilfe brachte nichts. Im Gegenteil: Die Zahlungen gewöhnten das Volk daran, dass andere für seine Lebensrisiken haften.

Das Beispiel Haiti bestätigt die Vorbehalte, die schon vor Jahrzehnten der britische Ökonom Lord Peter Bauer gegen den Zeitgeist formulierte: «Entwicklungshilfe ist weder nötig noch ausreichend, um wirtschaftlichen Fortschritt in der sogenannten Dritten Welt auszulösen. Es ist wahrscheinlicher, dass Entwicklungshilfe Wirtschaftswachstum behindert als fördert.» Bauers Argumente sind noch heute schlüssig. Entwicklungshilfe laufe zu oft über Regierungen und steigere dadurch zwangsläufig Macht und Einfluss der Politik. Dies führe zu einer Politisierung des Wirtschaftslebens mit der Folge, dass die Leute ihre Energie nicht auf unternehmerische Produktivität legen, sondern sich vor allem bemühen, an die staatlich verwalteten Entwicklungsmilliarden zu gelangen. Durch den Zufluss der Fremdgelder, so Bauer, würden die Voraussetzungen für nachhaltiges Wirtschaftswachstum nicht geschaffen, sondern zerstört.

(...) Die Trümmerberge von Haiti sind ein Sinnbild für den Irrweg der Entwicklungshilfe.
Roger Köppel in der WeWo3.10, Seite 5.


Haiti aber kennt seit Jahrzehnten nur Rückschritte. Schon in den fünfziger Jahren hatte das Land, in dem damals drei Millionen Menschen lebten, als hoffnungslos überbevölkert gegolten. Sechs Jahrzehnte später hat sich die Zahl der Bürger mehr als verdoppelt. 80 Prozent der Menschen leben in Armut. Das Sozialprodukt pro Kopf lag 2009 bei lediglich zwei Dollar am Tag. Die Arbeitslosenquote wird auf 75 Prozent geschätzt, die Auslandshilfe macht seit Jahren 30 bis 40 Prozent des Staatshaushaltes aus.
Pierre Heumann in der WeWo3.10, Seite 14f