Mittwoch, 4. August 2010

Handhabung der Verschleierung in der Schweiz

Es sollte ein grundlegender Unterschied gemacht werden, je nachdem, ob das Kleidungsstück das Gesicht verdeckt oder nicht.

Wird das Gesicht nicht verhüllt, wäre die Lösung die folgende: Hält man sich an einem Ort auf, wo man sich nach Belieben kleiden kann, zum Beispiel auf der Strasse, dann ist das Kopftuch, wie jedes Kleidungsstück, legitim wie irgendeine Kopfbedeckung oder Kleidung. Hält man sich an einem Ort auf, wo entweder eine Uniform vorgeschrieben ist, zum Beispiel in einem Unternehmen, oder wo keine Kopfbedeckung getragen wird (weder Schirmmütze noch Hut noch Mütze noch Kopftuch noch Kapuze usw.), zum Beispiel im Schulzimmer, dann hält jedermann diese Regel im Namen der Gleichheit ein. Punkt. Schluss. Ausnahmen wären nur in ärztlich bescheinigten Fällen zulässig, etwa im Fall einer Chemotherapie.

Bedeckt das Kleidungsstück das Gesicht, wird das Problem zur eigentlichen Wertefrage. Unsere westliche Gesellschaft beruht nämlich auf der Achtung der Identität der Person. Und das Gesicht ist der Ausdruck der unverwechselbaren individuellen Identität. Es ist das Gesicht, das lacht, empfängt, Gefühle zeigt, dem anderen begegnet.
(...) stellt die Verhüllung des Gesichts einen Angriff auf die Würde der Person dar. In unserer Kultur bedeutet sie Misstrauen, Verweigerung der Solidarität und des Lebens in einer Gemeinschaft. Wer eine solche Haltung einnimmt, manifestiert seine Verachtung den anderen gegenüber.

Suzette Sandoz in der NZZ am Sonntag vom 4. Juli 2010, Seite 14.

Entkriminalisierung sämtlicher Drogen

Drei vom Bund beauftrage Expertengruppen fordern die Entkriminalisierung sämtlicher Drogen.
Wir müssen wegkommen von der Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Drogen. Es gibt keine gute und böse Sucht. Viel eher sollte man sich am Schadenpotenzial von psychoaktiven Substanzen orientieren. Dabei fällt auf, dass gesellschaftlich akzeptierte Drogen wie Alkohol und Tabak deutlich höhere wirtschaftliche und soziale Schäden verursachen als illegale Drogen.

Die Bestrafung des Konsums ist nicht glaubwürdig, wenn gleichzeitig legale Substanzen mit vergleichbaren Wirkungen toleriert werden.

François van der Linde im Interview von Antonio Fumagalli in 20min vom 3.08.2010, Seite 6.

Finanzierung der Sozialwerke

Wir müssen uns aber eine intelligentere Finanzierung [der Sozialwerke] überlegen und uns fragen: Ist es sinnvoll, für die Sozialwerke die Arbeit zu besteuern?

Sinnvoll wäre eine nationale Erbschaftssteuer - was eigentlich eine freisinnige Forderung ist. In der Schweiz sollen in den nächsten zwanzig Jahren 45 Milliarden Franken vererbt und auf diese Weise Leute ohne Gegenleistung massiv privilegiert werden. Da würde eine Erbschaftssteuer für die Finanzierung der Sozialwerke durchaus Sinn machen.

Martin Waser, Vorsteher des Sozialdepartements Zürich, im Interview von Lukas Häuptli in der NZZaS vom 1.08.2010, Seite 8.
Das Paradoxon - Arbeit zu besteuern (zu bestrafen) obwohl man eigentlich will, dass möglichst viele Leute viel arbeiten - ist noch nicht gelöst. Eine Finanzierung über die Erbschaftssteuer klingt fair - fragt sich aber, welches Ausmass diese annimmt. In sich schlüssig ist sie auch, da sie von den Priviligierten nimmt und den Unterpriviligierten gibt - fragt sich einfach, ob man diese Umverteilung auch möchte.

Ausländeranteil in der ZH-Sozialhilfe

In der Stadt Zürich beträgt der Ausländeranteil an den Sozialhilfefällen 47 Prozent, an den Verdachtsfällen, die von den Sozialinspektoren untersucht werden, 62 Prozent.

Ich kann nur sagen, dass wir alles Menschenmögliche zur Verhinderung und Bekämpfung von Sozialhilfemissbrauch unternehmen.

Martin Waser, Präsident der städtischen Sozialvorsteher, im Interview von Lukas Häuptli in der NZZaS vom 1.08.2010, Seite 8.
Das "Menschenmögliche" der Sozialbeamten scheint nicht gefährdet in die Unendlichkeit abzudriften...

Getting Things Done (GTD)

Grundregeln
- Tagesstruktur: Alltag im Griff
- freier Kopf: Kopf leeren, alles zu Papier bringen (10 minutes of Externalization)
- klares Bild des zu erreichenden Endzustandes haben
- Fokus auf den nächsten konkreten Schritt (very next physical action), nicht die ganze Zeit an alles denken
- wöchentlicher Rückblick: Ging was vergessen? Immer noch die richtigen Ziele? Neue Projekte? Änderungen notwendig?

Arbeitsphasen
1. Collect, Zusammentragen von Aufgaben, Wissen und Ressourcen
2. Process, Unterlagen durchsehen, kategorisieren in Aufgaben, Projekte, somday/maybe-Liste und Ablage
3. Organize, Organisieren: To-Do-Liste, Projekt-Liste, terminieren --> Kalender
4. Do, Ausführen: Aufgaben erledigen
5. Review, Rückblick: Erreichtes kontrollieren, verbessern

System (an effective productivity system)
- To-Do-Liste: Aufgaben, welche in den nächsten fünf Tagen zu erfüllen sind.
- Projektliste: Projekte, welche in den nächsten fünf Wochen zu erfüllen sind.
- Kalender: Treffen, Aufgaben terminieren
- somday/maybe-Liste: Ideensammlung, künftige Pläne, long-term dreams
- Ablagesystem: Infos speichern, ablegen, keine unmittelbare Verwendung
- ein Mittel zum Ideenfang

Josh Kaufman und David Allen

Montag, 2. August 2010

Banker Typologisierung

Bank of America Merrill Lynch

Keep to the guys who are based in the main financial centers, as the others can be a little rough around the edges. If you are looking for alife-long commitment, then these guys are generally not your best bet. The Merrill set, in particular, have been known to stray. Relationships can be very intense, yet of relatively short duration. These guys often have low boredom thresholds.

Barclays Capital

These guys are pretty smart, and are usually quite happy to splash their cash, bearing in mind uncle Bob Diamond is always happy to dish out big bonuses each year-end. Be a little careful, however, especially with the bankers who came over from Lehman - some of those guys had a lot of their net worth invested in that firm, and aren't now as well off as you might expect.

Citi

Those Citi boys are really quite a decent lot. Your mother would like them. They are generally respectful and are into commitment. You'll know where you stand. The only downside, however, is that they can be boringly conventional.

Commerzbank

If going out with a 'jack-the-lad' type appeals to you, then you should probably go hunting at Commerzbank. These guys might not earn the most money, but generally they have great sense of humours and enjoy a good night out. The downside is that your Commerzbank man might well prefer to be at Upton Park or Stamford Bridge, rather than at home having a romantic evening in with you.

Credit Suisse

Family men. Dull, but worthy. If it's a secure home and quiet family life you want, go fishing in the Credit Suisse pool. But it may be more exciting watching paint dry.

Deutsche Bank

Cool, polished, and debonair. Deutsche Bank man has the look (and feel) of James Bond about him - except the guys from Essex. In fact, you are probably better off searching out an Italian or US soulmate from the German bank (the place is full of them). It might take you a little longer to reel them in, but it will be worth it. And Italian bankers from Deutsche make the best lovers.

Goldman Sachs

What can you say about Gold man ? If you can bag him, you are in a no lose situation, although he is generally cautious, and wary of ladies who might see him as a meal ticket (which he is). And remember, those canny Goldman types always hedge their risks, so they probably have stashes of cash secreted away, and you'll never find out how much they are truly worth (and neither will your lawyer!).

Jefferies & Co

The firm might be a relatively small one, but these guys aren't small in any way. Generally tall and imposing, they are casual yet sophisticated. Many have huge packages (they do well at bonus time too). Intelligent and high-minded, the only downside is that they can be a little intimidating for a girl on the make.

JPMorgan

Imagine a firm full of little Jamie Dimons. Exquisite. OK, so there are a few Tesco Tonys (and Willy Wal-Marts) scattered around the firm, but JPMorgan men are the guys that will generally sweep you off your feet. If you are playing for keeps, look no further than Jamie's finest - each built in his image, and comes with a money-back guarantee!

Morgan Stanley

If you find a Morgan Stanley banker who is rich, free and single, you'll need to snap him up quickly. Girls put their names down early for these White Shoe boys. But be careful - you will have to pass the 'Mummy' test on both counts - you'll need to come from good stock to gain the approval of the family, and be made of stern stuff yourself, as babies are likely to come off the production line in quick succession following marriage.

Societe Generale

A glint in the eye, a warm French smile. Oodles of charm and fantastic sex. But your SocGen dream man will probably turn out to be happily married too.

UBS

Surprisingly adventurous and open-minded, UBS soulmates are generally good fun to be with. You'll need to be selective, however, as they are a mixed bunch. Keep away from the ones who might be into leather and latex though (unless that's really your thing).

Quelle

keine Kontrollen von illegalen Migranten (Arizona)

Die Polizei darf in Arizona nicht kontrollieren, ob jemand illegal anwesend ist oder nicht. Nicht einmal auf Verdacht. Es sei eine Zumutung, bzw. eine Verletzung der "Rechte der Illegalen", dass sie gültige Papiere vorweisen können müssen.
Quelle
absurd!

wirkungslose Maastricht-Massnahmen

Steigende Zinsen und fallende Währung dienen als natürliche Bremse staatlicher Verschuldung.
Die europäische Währungsunion verhindert dies.

Problem mit den EU-Sanktionen bei Verstoss gegen die Maastrich-Kriterien:
Zeitinkonsistenz: Im Voraus wird mit Massnahmen gedroht, falls ein bestimmtes Verhalten nicht erfolgt. Zum Zeitpunkt, in dem es dann aufgrund der Nichteinhaltung zu Sanktionen kommen müsste, werden diese dann aber nicht durchgesetzt, weil dies die Situation noch verschlimmern würde.
Mankiw
Szenario einer impliziten Versicherung, das zu risikoreichem oder undiszipliniertem Verhalten (sog. moral hazard)
Staatliche Absicherungen und Rettungen machen die Sache in aller Regel nicht besser, sondern verschlimmern diese. Der Moral Hazard (bspw. Risiken eingehen, welche man nicht tragen muss) wird durch staatliches Eingreifen erst verursacht. Die Möglichkeit des Scheiterns muss zur Disziplinierung der Akteure, auch der Staaten selbst, unbedingt erhalten bleiben.
Tilman Slembeck

Sonntag, 1. August 2010

US-finanzierte pakistani Terroristen

Die USA bezahlt ihren "Bündnispartner" Pakistan. Dessen Armee unterhält einen Geheimdienst (ISI), welcher wiederum USD 5'000 bezahlt für jeden toten US-Soldaten...
NZZaS vom 1.8.10, Seite5.

staatlich finanzierte Fanatisten

Alfred Bodenheimer ist zum Dekan der Theologischen Fakultät der Uni Basel ernannt worden. Er ärgert sich über Kongresse, welche auf Sabbat angesetzt sind. Beim gemeinsamen Essen anlässlich einer solchen Konferenz verzichtete er auf die Salatsauce:
Ich wollte sicher sein, dass ich nichts Unkoscheres zu mir nehme.
NZZaS vom 1.8.10, Seite 10.