Samstag, 25. August 2007

Umverteilung und Steuerwettbewerb

Economiesuisse belegt in einer Studie:
1. Es findet in diesem Land keine Umverteilung von Wohlstand von unten nach oben statt. Im Gegenteil. Wenige Reiche und die Unternehmen kommen für mehr als die Hälfte unserer Staatsausgaben auf. Sie werden über Gebühr geschröpft.
2. Es gibt keinen ruinösen Steuerwettbewerb, kein "race to the bottom", wie ihn die Linke seit Jahr(zehnt)en betont.

Die Schlussfolgerung: Wenn das hochmobile, begüterte und unternehmerische Segment unseren Staat finanziert, kann der Sinn der Politik nicht darin bestehen, diese Wohlstandsquellen durch Regulierungen, Steuern und Abgaben trockenzulegen.
Roger Köppel in der WW34.07, Seite 66.

Sonntag, 19. August 2007

"Weltmacht Schweiz"

Der Spiegel bezeichnete die Schweiz amüsierend als Weltmacht. Dies aber nicht ohne Grund. Die Schweizer machen 0.1 Prozent der Weltbevölkerung aus doch generieren 0.8 Prozent des weltweiten Volkseinkommens. Die Schweiz hat die tiefste Arbeitslosenquote, das höchste Lohnniveau und prozentual am meisten Millionäre. "Sonderfall Schweiz" eben :-).

15 Ständeratssitze mehr?

Die 10 kleinsten Kantone der Schweiz haben weniger als 600'000 Einwohner und 16 Ständeräte. Die 10 grössten Städte haben über 1.2 Mio Einwohner und haben keinen Ständeratsitz. So fordert der Präsident der SP Schweiz, Hans-Jürg Fehr, 2 Ständeratssitze für die fünf grössten Städte und einen Ständerat für die "zweiten fünf grössten" Städte. Eigentlich eine gute Idee - und auch gerecht, denn das Ständemehr scheint mir schon etwas überholt zu sein, v.a. wenn man die Tendenzen der Urbanisierung kennt. Doch für Fehr geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um die Macht der linken Politik. Denn je grösser die Stadt ist, desto rot-grüner ist sie.

Auftrag des Sozialstaates

Der Auftrag des Sozialstaates ist es, den Schwächeren die Chance zu eröffnen, eine selbstständige Existenz aufzubauen. Stattdessen ist er zum Instrument einer umfassenden Sozialpolitik geworden mit zwei Zielen. Erstens: Korrektur marktwirtschaftlicher Prozesse, Enteignung. Zweitens: Gleichschaltung der Gesellschaft, Einebnung von Unterschieden, Gleichheit.
Roger Köppel in der Weltwoche 32.07 auf Seite 66 zitiert Walter Schmitt Glaeser in der Frankfurter Allgemeinen.

"Diktatorisch verfügtes Expertenrecht"

Roger Köppel kritisiert die schleichende Übernahme von EU-Recht in die Schweiz, wie es Blocher in seiner 1. August-Rede aufgriff:

Er [Blocher] kritisiert die Tendenz, dass nicht gewählte, internationale Gremien in dubiosen Verfahren verbindliches Recht sprechen am Volk und seinen Vertretern vorbei. In der EU ist dies längst der Fall. Nicht die nationalen Parlamente, sondern ernannte Kommissare und Regierungspolitiker der Mitgliedstaaten (Exekutiven) bestimmen. Über 80 Prozent der jährlich verabschiedeten, für Deutschland gültigen Gesetze werden in Brüssel gemacht. Der Bundestag hat nichts zu sagen.
Roger Köppel in der Weltwoche 32.07 auf Seite 66.

Völkerrecht wird immer mehr vom Recht der Völker zu dem der Funktionäre.
Max Frenkel in der WW33.07, Seite 13.

Wieso die Flat-Tax der richtige Ansatz ist.

Im Grundsatz jedoch bündelt das System die beiden (…) Bestrebungen. Nämlich erstens Effizienz – dank unkomplizierter Steuererklärungen, mehr Steuerdisziplin, entlasteter Steuerämter. Und zweitens Gerechtigkeit. Denn wer profitiert von den Schlupflöchern im heutigen Abzugsdschungel? Vor allem die Spitzenverdiener.
Ralph Pöhner in der WW33.07, Seite 8

Weiter habe ich ja schon einmal ausgeführt, dass eine degressive Steuer gleich unfair wie eine progressive Steuer ist. Das einzig faire ist eine lineare Steuer, wie es die Flat Tax eben will, inkl. einem Abzug beim Einkommen um tiefere Einkommen zu entlasten. So soll es geschehen!

Eine Freundin ist 50'000 USD wert

Ökonomen haben den Wert eines aktiven Sexuallebens auf 50'000 Dollar veranschlagt. Das ist doch Nonsense.
Gemäss der Studie müssten sexuell inaktive Menschen im Schnitt 50'000 Dollar mehr verdienen, um mit ihrem Leben gleich zufrieden zu sein wie solche, die nicht asketisch leben.

Mathias Binswanger im Interview mit Victor Weber in der SonntagsZeitung vom 12. August 2007, Seite 52.

Das finde ich mal eine lustige Zahl. Was mit Opportunitäten nicht alles berechnen kann… :-) Dann bringt der Ökonome Binswanger aber noch zwei andere interessante Punkte zur Sprache:

Wissenschaftler gehen davon aus, dass es drei wesentliche emotionale Kategorien gibt, die in der Beziehung zwischen Mann und Frau eine Rolle spielen und demzufolge das Glück ausmachen: Sex, gegenseitige Anziehung und Geborgenheit beziehungsweise Sicherheit.

Die Wirtschaft will Effizienz und Profit, doch die sind letztlich ökonomisch nur sinnvoll, wenn sie zum Wohlbefinden beitragen.

Antiblocher Calmy-Rey

Die Weltwoche zieht mir zu fest über Calmy-Rey her. Doch Denis von Burg und Michael Lütscher gehen sie in der SonntagsZeitung vom 5. August 2007 auf Seite 16 etwas objektiver an:

Calmy-Rey preist einen „mulikulturellen Patriotismus“, aus meiner Sicht eine Illusion, oder anders formuliert, „mauert sich Calmy-Rey in linkem Weltverbesserertum ein. Im Bezug auf den Irak mit einer Prise ideologischem Antiamerikanismus“. Sie wird damit zur „Ikone eines sozialliberalen Patriotismus“, eine „Kultfigur des Anti-Blocher-Lagers“. Sie hat eine „Stellung als Alptraum rechtskonservativer Männerbünde gefestigt“. Da sie geschickt wusste, wie sie sich am 1. August auf dem Rütli inszenieren konnte, vergleicht sie Mörgeli in der Weltwoche als „La petite Blocher“. „Häme sollte es sein; zu lesen ist Ärger über eine, die es auch kann.

Weltwoche – Fachblatt für rechte Ideologie


Die SonntagsZeitung vom 12. August 2007 bezeichnet die Weltwoche auf Seite 52 als „Fachblatt für rechte Ideologie“. Logisch, dass sie zu meiner Pflichtlektüre gehört :-). Roger Köppel lässt die Weltwoche auch Sonntags in Bäckereien auflegen und konkurriert so die Sonntags Presse. Weiter scheut er sich nicht davor an wichtige Stellen auch Gratisexemplare zuzustellen, z.B. in das SP-Generalsekretariat. Sie erhalten bereits zwei Gratisexemplare :-D.

Carlos Slim ist Mexiko

Carlos Slim ist Herr über gut zweihundert Unternehmen, deren Börsenkapitalisierung ein Drittel des mexikanischen IPC-Index ausmacht. Sein Vermögen (59 Milliarden Dollar) entspricht 7 Prozent von Mexikos Bruttoinlandprodukt, John D. Rockefeller erreichte in den USA zu den besten Zeiten 2,5 Prozent.

Er ist damit der reichste Mann der Welt. Er trägt Anzüge von der Stange und feilschte in Venedig zwei Stunden um den Preis einer Krawatte. Ihm wird ein Zahlenfetischismus unterstellt, was ihn weltfremd erscheinen lässt. Unter anderem macht er mit hohen Telefontarifen und dem Verhindern von Wettbewerb sein Geld.

Sandro Benini in der WW33.07, Seite 14f.

Konzentration bedeutet:

  1. Ganz bei einer Sache sein
  2. Innerlich zur Ruhe kommen
  3. Für äussere Ruhe sorgen
  4. Sich nicht unterbrechen lassen
  5. Mit sich allein sein können
  6. Eins nach dem anderen tun
  7. Einen kühlen Kopf bewahren
  8. Sich intelligent organisieren
  9. Die Primetime nutzen
  10. Sich klug konditionieren
  11. Eine Beziehung zur Sache schaffen
  12. Ein forderndes Nahziel setzen
  13. Sich durch Visualisierung vorbereiten
  14. Mit einem inneren Ruck beginnen
  15. Ausdauer entwickeln
  16. Geistig flexibel bleiben
  17. Sich rechtzeitig eine Pause gönnen
  18. Flow erleben

Sich besser konzentrieren heisst… (2006) von Verena Steiner. Pendo Verlag München und Zürich.

Meine schönste Militärwoche

Ich habe nun doch auch schon über 200 Diensttage hinter mir, doch eine so schöne Woche hatte ich noch nie im Militär. Ich war abdetachiert - als einziger Freiwilliger von unserer Kompanie - zur Verfügung der Sendung "Stunt Hero" des Schweizer Fernsehen. Die drehen da mehrere Episoden an Stunts, und diese vierte Folge befasste sich mit militärischem Häuserkampf.

Das Militär (WK-Soldaten des Pz Gren Bat 28) stand unter dem Kommando von Oberstleutnant Pellegatta, dem höchsten Verantwortlichen der Schweizer Armee betreffend Häuser- und Ortskampf (HOK). Um auf dem neusten Stand der Dinge zu sein, wurden wir an Waffen ausgebildet, die noch nicht einmal in den aktuellen Rekrutenschulen im Einsatz sind. Ich bin jetzt also up-to-date mit
  • Irritationskörpern; 1-, 2- und 9-Knall: Es knallt, blitzt und es gibt eine Druckwelle. Sie wird verwendet um einen Raum zu säubern. Im Gegensatz zur Handgranate, welche früher standardmässig zum Einsatz kam, ist dies meine erste nicht letale Waffe.
  • Kommandosturmgewehr: Eigentlich wie das normale Sturmgewehr, einfach etwas kürzer und damit handlicher im engen Häuserkampf. Vielleicht wird das zur Standardausrüstung der Pz Grens.
  • Pyranha: Dieser nur leicht gepanzerte Radschützenpanzer ist für die mechanisierte Infantrie gedacht. Bereits eine 30mm-Kanone kommt aber durch die Wand durch. Das ist nicht die Zukunft der wertvollen Pz Grens. Diese werden auch künftig in der neusten Anschaffung der Schweizer Armee transportiert: im modernen und gut gepanzerten Schützenpanzer 2000, aka CV9030.
  • Leichtes Maschinen Gewehr (LMG): Das ist die Krönung. Ist etwas schwerer als das Sturmgewehr, hat ein Magazin für 200 Schuss und Munitionsbänder, wie man sie aus Rambo kennt. Künftig wird immer einer pro Schützenpanzer mit diesem Superding unterwegs sein :-).
Nebst der interessanten und Lehrreichen Ausbildung vom Chef persönlich, hatten wir die ganze Kaserne Walenstadt für uns alleine, wir assen immer im Restaurant, hatten jeden Abend Ausgang (Bis auf Donnerstag (*) habe ich es immer auf deutlich über * gebracht. Zeiten wie an der HSG (*)!), 100m zum See (jeden Abend ein erfrischendes Bad) und bis auf Donnerstag hatten wir auch immer super Wetter. Einfach toll!

Zu Stunt-Hero schreibe ich dann auch noch was. Am 18. September beginnt die Show, jeweils Diensttags ab 20 Uhr auf SF2. Folge 4 nicht verpassen!