Donnerstag, 20. August 2009

Keynes langfristige Lähmung

Die Gefahr besteht, dass sich die Finanzkrise nun auf die Staaten ausdehnt. Ein abschreckendes Beispiel ist Japan. Das Land hatte im Jahr 1990, als die Krise ausbrach, eine Schuldenquote von 60 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP). Dann legte die Regierung ein keynesianisches Programm nach dem andern auf, mit der Folge, dass die Quote heute gegen 180 Prozent strebt. Gleichwohl kam Japan nie aus der Krise heraus. Solche Programme wirken kurzfristig, aber lähmen langfristig.
Hans-Werner Sinn im Interview von Markus Somm in der WW26.09, Seite 34f.

Demokratische Wohnungspolitik als Ursache der Finanzkrise

die Wohnungspolitik der Regierung Clinton, die den New Deal von Roosevelt fortsetzen wollte:

Sie zwang die Banken, ärmeren Leuten Hypotheken zu verschaffen, die sie sich gar nicht leisten konnten.
Hans-Werner Sinn im Interview von Markus Somm in der WW26.09, SEite 34f.

Mangelndes volkswirtschaftliches Denkvermögen der Deutschen

Hat es marktwirtschaftliches Denken in Deutschland schwerer als anderswo?

Ja, wir haben in Deutschland eine intellektuelle Elite, die von Goethe bis Heisenberg reicht und die Natur- und die Geisteswissenschaften umfasst. Marktwirtschaft kommt als Disziplin gar nicht vor. Journalisten, Politologen, Soziologen: Über Ökonomie wissen sie meist wenig Bescheid. Auch in der Öffentlichkeit ist wenig Verständnis da, bestenfalls für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, da man ja selbst in einer Firma arbeitet. Was die Grundregeln der Wirtschaft jedoch sind, dafür fehlt vielfach das Gespür.
Hans-Werner Sinn im Interview von Markus Somm in der WW26.09, SEite 34f.

weltfremde Versprechen deutscher Politiker

Im deutschen Wahlkampf überbieten sich die Parteien mit leeren Versprechungen und weltfremden Szenarien. Noch vor vier Jahren, mitten in der Hochkonjunktur, wurden die Bürger ehrlich auf Verzicht und geringere Erwartungen eingeschworen. Heute, im Jammertal der Wirtschaftskrise, versprechen die Politiker Geld, das sie nicht haben. Die SPD will in den nächsten zehn Jahren mit Subventionen die Arbeitslosigkeit zudecken. FDP und Union versprechen Steuersenkungen, die nicht durch Ausgabenkürzungen gedeckt sind. Die gute Nachricht für die Eidgenossen lautet: Wenn die BRD so weitermacht, drängen noch mehr hochqualifizierte Deutsche in die Schweiz. Es herrscht keine Politikverdrossenheit in Deutschland. Die Leute stimmen ab – mit ihren Füssen.
Roger Köppel in der 34/09.

Sollte die Linke im Herbst in einer Bundesregierung vertreten sein, käme es zu einer Massenauswanderung aus Deutschland.
Hans-Werner Sinn im Interview von Markus Somm in der WW26.09, SEite 34f.

Verlust der Privatsphäre von Schweizer Bankkunden

Einst war die Schweiz für den ausländischen Bankkunden ein Bollwerk der Diskretion und der Rechtssicherheit. Heute schnüffeln fremde Beamte tief in den Tresoren. Aus freiheitlicher Sicht ist das zu bedauern: Die Macht der global zusammenspannenden Steuereintreiber wächst. Enteignung wird angesichts der allseits turmhohen Staatsverschuldungen zum neuen Trend. Von den Banken wird verlangt, dass sie ihre Kunden künftig und auf Vorrat wie Verdächtige behandeln. Wer sein Geld bringt, so die Unlogik der staatlichen Geldeinzieher, muss etwas zu verbergen haben.
Roger Köppel in der 34/09.

Mittwoch, 19. August 2009

Alkoholkonsum in der Schweiz

  • 1 Mio. Personen trinken episodisch zu viel
  • 200'000 Personen trinken chronisch zu viel
  • 300'000 Personen weisen einen episodischen Alkoholüberkonsum auf
  • 5'000 Personen sterben jährlich an den Folgen des Alkoholkonsums
  • 12'000 Personen an indirekt alkoholbedingten Krankheiten
  • 22 Mio. CHF werden täglich für alkoholische Getränke ausgegeben
  • 12 Mrd. CHF (1/4 der Gesundheitskosten) sind auf den "Spass am Glas" zurück zu führen
  • 100 Mrd. CHF jährliche Folgekosten […das wäre dann ein guter Viertel der Volkswirtschaft – Man tut wahrscheinlich gut daran, nicht alles hier zu glauben.]

    Peter Holenstein in der WW33.09, Seite 33, gestützt auf die neusten Zahlen der SFA

Islamic world victimized by the West

Not all versions of this ideology - variously called Islamism or radical Islam - are violent. But at the core of even the peaceful ones, such as that espoused by Egypt’s Muslim Brotherhood, is the idea that the Islamic world has been victimized by the West and must defend itself.

Even before the United States invaded Iraq, stoking rage, polls in Muslim countries revealed support for Osama bin Laden and for al-Qaeda’s aims, if not its methods. If such thinking were to triumph in major Muslim countries beyond Iran - say, Pakistan, Egypt and Saudi Arabia - violent extremists would command vast new stores of personnel, explosives and funds.
Joshua Muravchik in JakartaGlobe vom 30. Juni 2009, ursprünglich in The Washington Post

Nazifizierung als linkes Infotainment

Um wieder ein bischen Dynamik in das Dritte-Reich-Business [Sehenswürdigkeiten und Tourismus in Deutschland] zu bringen, werden nun zunehmend auch vollständig banale Ereignisse nazifiziert.

Wir erinnern uns noch an Eva Herman, die zugegebenermassen etwas eigenartige Familienvorstellungen postulierte. Ihr Pech war, dass dieses gleiche Modell auch unter den Nazis en vogue war und schon war der Skandal perfekt.

Wird nun bald die Benutzung eines Rundfunkempfängers als verdeckte Neigung zum Nationalsozialismus ausgelegt? Auch Fotoapparate kamen in den 30iger Jahre in Mode? Schrieben nicht auch die Nazis ihre Plakate mit der Frakturschrift, so wie sie heute noch bei der NZZ verwendet wird?

Diese Beispiele zeigen, dass seit den 68igern die Geschichte des Nazi-Regimes eigentlich gar nicht mehr aufgearbeitet, sondern zu einem linken Infotainment geworden ist. Alles was damals stattfand, wird demonisiert. Und je bizarrer diese Aufarbeitung ist, je unglaubwürdiger wird sie.¨
Quelle: weiss nicht mehr

Dienstag, 18. August 2009

Von der Verrechnungssteuer zur Abgeltungssteuer

Der Vorschlag sieht vor, dass die Banken auf Erträgen der verwalteten Vermögen eine Steuer erheben und auf anonymer Basis dem Fiskus überweisen. ausländische Staaten akzeptieren diese Quellsteuer in bilateralen Abkommen mit der Schweiz als Alternative zu einer ordentlichen Versteuerung. Wegen dieses Abgeltungs-Charakters und weil diese Quellsteuer "wasserdicht" ist, kann sie nicht mit dem EU-Zinsbesteuerungsabkommen oder der Schweizer Verrechnungssteuer verglichen werden – beide können leicht umgangen werden.
Markus Städeli in der NZZaS vom 16.08.09, Seite 10.

Am Anfang war der Vorschlag der FDP: Sie will die Verrechnungssteuer in der Höhe von 35 Prozent abschaffen und durch eine Quellsteuer mit Abgeltungscharakter in der Höhe von 15 bis 25 Prozent auf alle tatsächlichen Vermögenserträge von Schweizern und Ausländern ersetzen. "Die Steuerbasis würde gegenüber der Verrechnungssteuer und dem geltenden EU-Zinsbesteuerungsabkommen verbreitert, zudem entfiele die heutige Deklarationspflicht für die Steuerzahler", sagt FDP-Ständerat Rolf Schweiger.
Heidi Gmür in der NZZaS vom 16.08.09, Seite 10.

Sollten andere Staaten nicht damit einverstanden sein, kann dies nur zwei Gründe haben:

  • Entweder ist Ihnen die Besteuerung zu tief und sie möchten ihre wohlhabenden Bürger noch stärker enteignen
  • Oder sie möchten den Namen des Steuerpflichtigen und damit den gläsernen Bankkunden. Sie missachten die Privatsphäre ihrer Bürger.

So oder so wären dies sozialistische Tendenzen.