Donnerstag, 3. Februar 2011

Anne Héritier Lachat: neue FINMA-Präsidentin

Von der Linken portiert und vom Geschlecht begünstigt? ... War rund 10 Jahre als Assistentin an der Uni Genf tätig ... Wenn sie arbeitete, dann die meiste Zeit nur halbtags ... tat sich weniger durch inhaltliche Beiträge hervor, als durch fleissiges Protokollieren im Stile einer Chefsekretärin...
Carmen Gasser in der WeWo3.11, Seite 34f.

Charaktereigenschaften: Wunsch und Realität

Die Werte, die wir uns zuschreiben, sollen uns euphorisieren und optimistisch stimmen. Wir wollen nicht wissen, dass Eifersucht, Neid oder Gier starke Motive sind und wir gewisse Menschen oder Haltungen nie verstehen werden. Wir reden uns ein, dass uns Geld nicht wichtig ist und wir Andersartigkeit schätzen.
Allan Guggenbühl in der WeWo3.11, Seite 14f.

SRG SRF

durch Zwangsgebühren finanzierter Staatsrundfunk - Monopol - beisst nicht in die Hand die ihn füttert
unabhängig? kritischer Journalismus?

Helmut Hubacher forderte von der SRG, dass sie lediglich eine Infrastruktur zur Verfügung stellt.
Die Feststellung löste in der neuen SRG-Führung offenbar allergische Reaktionen aus, aber Hubacher sieht es richtig: Der staatliche Rundfunk ist kein Zensursystem, das aus allen politischen Äusserungen die den SRG-Journalisten genehmen herausfiltert. Stattdessen hat die SRG die einmalige Gelegenheit, eine Plattform zu bieten für den echten Streit ums beste Argument.

Roger Köppel in der WeWo3.11, Seite 5.

Weihnachtsmann als Urlüge

[Der Weihnachtsmann] ist wie eine Urlüge, die einen misstrauischer macht, wie ein Impfstoff gegen blinde Gläubigkeit.
André Comte-Sponville im Tagi vom 26.12.2008

10 Schulreformen

  1. Konservative Wende vollziehen: Rückbesinnung auf das Gute, Wahre, Beständige. Bildung <-- Erziehung <-- Disziplin
  2. Raus mit den 68ern: Schluss mit Wohlfühlpädagogik, Leistungsfeindlichkeit, antiautoritäre Erziehung, Schule nach dem Lustprinzip.
  3. Erziehung durch Vorbild: Pünktlichkeit, Disziplin, Leistungsbereitschaft
  4. Es geht nicht ohne Strafen: ein notwendiges und nützliches Erziehungsmittel
  5. Weniger Psychologen und Therapeuten: Psychologisierung als schwerwiegendes Grundübel. Mehr Klartext statt psychologischen Geschwafels.
  6. Besinnung auf die Kernaufgaben: Rechnen. Schreiben. Lesen.
  7. Mehr Klartext - weniger Kuschelwuschel: keine über-verständnisvolle "Kuschelpädagogen" stattdessen: Klare Ansagen.
  8. Separierung von Problemkindern: Nulltolerenz für Störefriede und Tyrannen.
  9. Das Positive sehen: Erziehung geht auch nicht ohne Humor und ohne Freundlichkeit.
  10. Nur nicht zu viele Massnahmen ergreifen

Peter Keller

Macht der Kapitalismus unsere Moral kaputt?

Wo immer der Kommunismus versucht wurde, endete es nicht nur bei Korruption und schlechten Produkten, sondern auch in Furcht, Apathie, Ignoranz, Unterdrückung und einem Grundmangel an Vertrauen. Die Sowjetunion und das China vor der Reform waren moralisch wie wirtschaftlich bankrott.
Ayaan Hirsi Ali

Für mein Verständnis ist das Ausmass von staatlichen Fürsorgeeinrichtungen in Westeuropa ausufernd und kontraproduktiv. Es lähmt wirtschaftliche Innovation und belohnt Abhängigkeit. Ein stark ausgebauter Sozialstaat kann Menschen geradezu ermutigen, vom Staat abhängig zu werden. In einer freien Marktwirtschaft dagegen, in der die Freiheit das oberste Gut ist, neigen die Leute dazu, kreativer und innovativer zu sein; in Sozialstaaten, deren Priorität bei der Gleichheit liegt, wird das natürliche Potenzial von Menschen pervertiert. Um erfolgreich zu werden, musst du eher lernen, «das System zu melken», als ein besseres Produkt zu entwickeln. Risiken werden vermieden, und der Verantwortung des Einzelnen wird entgegengearbeitet. Obwohl das System oberflächlich gerecht erscheinen mag, fördert es am Ende die Mittelmässigkeit und eine gewisse Opferhaltung.
Ayaan Hirsi Ali

Man muss sich nur das habgierige Verhalten jener staatlich geförderten Oligarchie ansehen, die heute über Russland herrscht. In so einem System muss die herrschende Clique sich nicht um ihren Ruf kümmern. Rohstoffreiche Länder wie Russland oder auch Saudiarabien generieren extremen Reichtum - ohne Rechenschaftspflicht gegenüber Mitarbeitern, Aktionären, Verbrauchern oder Wählern. Fast alle Nationen, die von den heutigen Rekord-Energiepreisen profitieren, nutzen ihren unverdient erworbenen Reichtum einzig, um ihre repressiven Regimes zu finanzieren. Diesen Nationen fehlen Anreize für moralisches Verhalten.
Garry Kasparow

Ja, der freie Markt kann den moralischen Charakter des Menschen beschädigen. Es liegt in unserer Natur, immer mehr zu wollen - und der freie Markt unterstützt dies. Er kümmert sich kaum um jene, die nicht mithalten können. Aber der Versuch zur Eindämmung dieser menschlichen Bedürfnisse und Wünsche führt zu noch grösseren Übeln.
Garry Kasparow

Die Charaktereigenschaften, die vom freien Markt am höchsten belohnt werden, sind unternehmerischer Mut, die Bereitschaft zu spekulieren und die Fähigkeit, Gelegenheiten zu ergreifen oder zu erschaffen. Es ist festzuhalten, dass das nicht die Eigenschaften sind, die konservative Moralisten am höchsten schätzen. Besonnenheit, Sparsamkeit und der Willen, in festgefahrenen Mustern weiterzumachen, mögen bewundernswerte Qualitäten sein, aber sie führen normalerweise nicht zu Erfolg im freien Markt. Tatsächlich können genau solche Eigenschaften bei volatilen Märkten den Ruin bedeuten.
John Gray

Homo homini lupus - der Mensch ist des Menschen Wolf - war die Regel und Altruismus die Ausnahme. Unter diesen Bedingungen ging es den Menschen mit dem am meisten ausgeprägten Überlebenswillen und den wenigsten moralischen Skrupeln am besten. Kein wirtschaftliches System kann jeden Aspekt moralischen Charakters fördern. Alle basieren zu einem gewissen Ausmass auf Motiven, die moralisch fragwürdig sind. Geiz und Neid mögen Laster sein, aber sie sind auch wirtschaftliche Stimulanzien.
John Gray

Aus dem Tagi-Magi vom 07.11.2008

Uni-Rankings

Von 17'000 Hochschulen weltweit befinden sich etwa 2000 auf dem Radar der Rankings. Diese existieren in mehr als 40 Ländern.

Schanghai-Ranking bewertet v.a. die Forschungsleistung, unter anderem anhand der Zahl von Nobelpreisträger oder von wissenschaftlichen Publikationen.
Times Higher Education misst auch Faktoren für die universitäre Lehre - ähnlich dem U.S. News & World Report.
Warum soll eine Schweizer Hochschule für teures Geld ein ausländisches Forscherteam beschäftigen? «Die ETH erinnert etwas an den Fussballclub Manchester United», sagt Bildungsökonom Stefan Wolter. «Sie ist Weltspitze, aber es spielen kaum Schweizer mit.» Die Frage sei: Was ist das Interesse der Schweiz, solche Forschung mit Steuergeld zu finanziere? Wolter vermisst fundierte Daten darüber, was die Spitzenforschung der Schweiz volkswirtschaftlich bringt. «Wichtig wäre zu wissen, ob die talentierten Doktoranden in der Schweiz bleiben und einen Beitrag zur Wirtschaft leisten.»

Zahlen dazu gibt es in der Tat nicht. Die ETH Zürich geht davon aus, dass die Hälfte der Ausländer nach dem Studium im Land bleibt.

Michael Furger in der NZZaS vom 23.01.2011, Seite 24.

Führt Freiheit und Selbstverwirklichung zu Dekadenz und Niedergang?

die beiden Töchter mit Drohungen und drakonischen Strafen zu Höchstnoten und musikalischen Spitzenleistungen drillen. Amerikanische Eltern dagegen verweichlichen ihren Nachwuchs mit gutgemeinter Laschheit und übertriebenem Lob für kleinste Leistungen.
Erziehungsratschläge einer chinesischstämmigen Professorin aus Yale: Battle Hymn of the Tiger Mother.

Thomas Isler in der NzzaS vom 23.01.2011, Seite 17.

klug mit schulkonform verwechselt

Sind Mädchen also einfach klüger?
Nein, aber die Mädchen verhalten sich schulkonformer. Sie sind sorgfältiger, geduldiger, sie können sich besser konzentrieren. Sie wurden über Jahrhunderte angewiesen, ruhig zu sein und still zu sitzen – ganz anders als die Buben. (...) Buben sind in der Schule oft deshalb überfordert, weil von ihnen männliche Verhaltensweisen erwartet werden, die sich in der Schule eben nicht auszahlen.
Katharina Kellerhals im Interview mit Conny Schmid im Beobachter 3/11