Um eine Partei auf Kurs zu bringen, braucht es wenige, aber starke Leute.
Christoph Blocher interviewt von Roger Köppel und Markus Somm in der WW51/52.07, Seite 14ff.
Da waren ein paar Zürcher in der Zeit nach den direkten Auswirkungen der 68er. Ende der 70er-, anfangs der 80er-Jahre wollten diese fähigen Intellektuellen ihre bürgerlichen Ideale politisch verwirklichen. Sie standen nun vor folgender Entscheidung:
- Entweder formieren sie sich mit dem rechten Flügel der FDP, was einen Bruch mit dem linken Flügel mit sich gebracht hätte
- oder sie definieren die SVP neu und mobilisieren diese.
Die erste Variante hätte unendliche Diskussionen in der Mitte des politischen Vernünftigen zur Folge gehabt. Da der linke Flügel der FDP grösstenteils auch 1 und 1 zusammenzählen kann, wären gute Argumente gekommen, andere Ansichten wären quasi unwiderlegbar gewesen, eine Trennung wäre aber wegen der Schwächung keine Option gewesen. Ein kräfteraubendes Unterfangen ohne grosse Erfolgsaussichten.
Deshalb entschloss sich diese „bürgerliche Zürcher-Elite“, die SVP anzugehen. Dort waren grösstensteils dumpfe Bauern anzutreffen (BGB). Ein paar vernünftige Ideen unter Zusicherung bäuerlicher Privilegien und schon hat man diese auf seiner Seite. Mit simplen und in der Neuzeit erfolgreichen Kampagnen lassen sich diese auch gut mobilisieren und das zählt letzenendes in der Demokratie: Wie viele Stimmen erzielen wir? Wobei auch dumme Bauern eine Stimme haben. Unkomplizierter Aufwand und eine grosse mobilisierte Wählerschaft sind das Resultat dieser Strategie.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen