1990 enttarnte ihn die Weltwoche: Dr. iur., Oberst im Generalstab Efrem Cattelan, den Chef und Erbauer der Geheimarmee P-26. Sie umfasste gegen den Schluss 400 Personen und war so organisiert, dass jeder maximal zwei oder drei Kollegen kannte.
Die Vorbereitung der P-26 wurde 1973 vom Bundesrat in seinem sicherheitspolitischen Bericht ausdrücklich verlangt. FDP-Bundesrat Delamuraz hielt fest, dass die P-26, den Erfordernissen des Rechtsstaates entspreche.
In Zeiten des Kalten Krieges und angesichts der drohenden kommunistischen Zellen, zog man das Szenario „Umsturz der bestehenden Ordnung“ in Betracht. Was wäre, wenn die ganze Politik, die Sicherheitssituation, das gesellschaftliche Leben auf einen Schlag sich radikal verändert? Dafür entwickelte die P-26 Eingreif-Szenarien, basierend auf einer gewalttätigen, illegalen, undemokratischen Machtübernahme.
Dazu wurden die Angehörigen der P-26 in grundsätzlichen Fertigkeiten des Guerilla-Krieges ausgebildet, zum Beispiel im konspirativen Verhalten, das heisst: Einbettung einer geheimen Tätigkeit ins tägliche Leben, Legendenbildung und so weiter. Je nach Spezialfunktion gab es Instruktionen für den Nachrichtendienst, die psychologische Kampfführung, für Propaganda, Übermittlungstechniken, Transportdienst und Sabotage. Die Ausbildung an Waffen erfolgte allein zum Selbstschutz, der Angriff wurde nicht geübt.
Efrem Cattelan interviewt von Paul Engeler in der Weltwoche 51/52.07, Seite 48f.
Sonntag, 23. Dezember 2007
Geheimarmee P-26
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