Mittwoch, 2. Januar 2008

Der SVP wahres Versagen

Die SVP fühlte sich nach dem Wahlerfolg (29%) bei den Parlamentswahlen so sicher, dass sie es als reine Formsache betrachtete, dass Blocher wiedergewählt wird:
...als gelte eine neue Mathematik, als wären 29 Prozent neuerdings 51 Prozent.
Es kursieren einige Annahmen über die Gründe seiner Abwahl. Die geläufigsten sind:
...der Fernsehfilm über Gerhard Blocher, den Bruder. Der Ausschluss der beiden Bündner SVP-Nationalräte aus bedeutenden Kommissionen. Die Rede von SVP-Fraktionschef Caspar Baader kurz vor der Wahl. Die Erpressung der andern Parteien durch die SVP, Blocher bestätigen zu müssen.
Sein Leistungsausweis ist unbestritten, seine Fähigkeiten ebenso.
Unter normalen Umständen wird ein solcher Bundesrat mit Akklamation bestätigt. Es muss Blocher kränken, dass er, ohne Zweifel der fähigste Bundesrat, nun wie ein Schüler mit den besten Noten am Ende wegen eines «Ungenügend» im Betragen der Schule verwiesen wird.

Blocher war schlecht in der Interaktion mit seinen Bündnispartnern:
Das Ausländer- und Asylgesetz hat er gemeinsam mit CVP und FDP zu einem grossen Erfolg gemacht. Vor der Abstimmung hat Blocher die beiden bürgerlichen Parteien geschickt eingebunden, nachher hörte man von ihm kein Wort des Lobes für die neue bürgerliche Zusammenarbeit. Er liess sich zwar einbinden, aber umarmte die Bürgerlichen nicht.

Markus Somm in der Weltwoche 51/52.07, Seite 10f.

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