Donnerstag, 29. November 2007

Menschen töten, nicht Waffen

Das vergisst man bei der ganzen Diskussion um die Waffen zuhause:
Nicht die Waffe tötet einen Menschen, sondern der Mensch dahinter.
Gleich so beim Auto: Nicht das Auto trägt die Schuld an tödlichen Unfällen, sondern der Fahrer. Die Linken, welche normalerweise bei jeder Gelegenheit, v.a. bei Sozialhilfe- oder Flüchtlingsschicksalen, den Mensch in den Mittelpunkt stellen, wechseln sofort ihren Blickwinkel, wenn sie eine Chance wittern, etwas gegen das Militär vorzubringen zu können.

Wie gesagt: Klar, jeder Tote ist einer zuviel. Doch 1, 2 Tote weniger pro Jahr - und meines Erachtens ist durch das Einziehen der Milizwaffen auch nicht viel mehr rauszuholen - sind den politischen Aufwand nicht wert, v.a. deshalb, weil viel wichtigere Prioritäten dabei untergehen.

Die Motivation der Linken für diese Diskussion besteht in der Stimmungsmache gegen die Armee und in der Hoffnung der Profilierung ihrer Parteien.

Im konkreten Fall: L.W. plante seine Zukunft im Ordnungs- und Sicherheitsdienst. Er war sich bewusst, dass seine Vorstrafen dies verunmöglichen werden. Nach Beendigung der RS verlor er den Halt, die Struktur den geregelten Tagesablauf und fiel in ein Loch. Wie weiter? Er hatte nicht wirklich eine Ahnung und wünschte sich den Armeealltag zurück, wo er eine konkrete Aufgabe (Befehl) hatte.

9 Kommentare:

Farinelli hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Farinelli hat gesagt…

In der Pharmaindustrie wird vor Einfuehrung eines Medikament eine Risk/Benefit analyse gemacht. Ein Medikament muss also nicht 100% sicher sein oder 100% ohne Nebenwirkungen, aber der Nutzen muss signifikant groesser sein als der moegliche Schaden (=risk).

Angewandt am konkreten Beispiel:

Ich schaetze den Nutzen, ein paar Schuetzenvereine am leben zu erhalten zu wenig hoch ein um auch nur ein Leben zu riskieren. Solange also nicht bewiesen ist, dass durch die Lagerung der Armeewaffen zuhause nicht ein einziger Mord geschieht der sonst nicht passiert waere, bin ich dafuer dass das Sturmgewehr schleunigst ins Zeughaus gehoert.

Falls das zu kompliziert war - das links-rechts schema anzuwenden scheint wieder mal die einfachste loesung - nochmal einfacher:

deine aussage lautet, dass die subvention der schuetzenvereine durch den bund 1-2 leben pro jahr wert ist. ziemlich gewagte risk-benefit anlayse...

Farinelli hat gesagt…

und grad nochmal... das laecherlichste argument der stgw-nerds ist, dass man durch das lagern im zeughaus die gesellschaft kriminialisiere und dem volk nicht traue... ich lach mich tot...

hoffentlich kommt das ganze bald zur abstimmung. my guess: 70% ja zur waffe im zeughaus...

ich habe fertig...

Farinelli hat gesagt…

NZZ 27.11.07

Fest stehe indes, dass es weniger derartige Fälle gäbe, wenn die Armeewaffen im Zeughaus aufbewahrt würden, folgert Hans-Werner Reinfried. Sämtliche Kriminologen bestätigten, dass es weniger Tötungen im Affekt, weniger Selbstmorde und auch weniger Raubüberfälle geben würde, wenn wenigstens die militärischen Waffen aus dem Verkehr gezogen würden. «Zivile» Schusswaffen seien auch so noch genügend im Umlauf, und hochkriminelle Gewalttäter fänden immer einen Weg, um an diese zu kommen.

Farinelli hat gesagt…

btw. selbstmorde muessen meines erachtens uebrigens nicht verhindert werden. ich halte diese fuer legitim, solange man sich diskret verabschiedet und nicht andere personen involviert...

Farinelli hat gesagt…

und das beispiel mit dem auto ist auch nicht gut... klar koennte man autos verbieten und man haette weniger strassentote. das waere aber oekonomischer und politischer unsinn und ein grobe einschraenkung der persoenlichen freiheit. waffen im zeughaus zu lagern schadet aber niemandem... und es waere auch weiterhin erlaubt mit einem waffenschein legal eine waffe zuhause zu haben. es kriegt nur nicht jeder automatisch ein gewehr in den schrank...

amade.ch hat gesagt…

natürlich töten die menschen. aber die waffe ist genau jenes instrument, die zu diesem einen zweck gebaut wurde. deswegen zieht auch das auto-argument nicht. dieser bullshit erinnert mich sehr an meine waffenlos-uc-sitzung...

und ich denke, auch für das obligatorisch liesse sich eine lösung finden.

Anonym hat gesagt…

Jetzt hast du im letzten Beitrag geschrieben, der Tagi redet von fast 1 Tod/Tag durch Armeewaffen, und in diesem Beitrag sinds 1-2 pro Jahr?

hardman hat gesagt…

300 vs. 1-2 pro jahr

die zahl vom tagi kann ich nicht glauben. doch ich bin der meinung, dass mit dem einzug der armeewaffen (ca,. 250'000 stück und damit lediglich ein viertel aller waffen in der schweiz) nur 1-2 fälle pro jahr verhindert werden können, u.a. auch, weil die quote schon jetzt international sehr tief ist.