Dienstag, 27. November 2007

falscher Fokus auf Milizwaffentötungen

Ein 21-jähriger Secondo erschiesst am Abend nach dem Absolvieren seiner RS in Zürich Höngg ein 16-jähriges Mädchen an einer Bushaltestelle - scheinbar beliebig und ohne persönliches Motiv.

Klar, ein Ausraster mit dem Strumgewehr endet oft tödlich, also fatal, schlimmer geht es kaum. Doch wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass sowas passiert? Gemäss Tagi gibt es fast täglich einen Toten mit einer Armeewaffe, bei ca. 200'000 Armeeangehörigen (stimmt diese Zahl auch nicht?). Also 300/200'000 = 0.15 Prozent. Klar, jeder Tote ist einer zu viel. Doch im Internationalen Vergleich ist es eine Illusion, diese Quote senken zu können. Man sollte sich Problemen zuwenden, bei welchen eine wesentliche Verbesserung möglich ist. Z.B. bei ausufernden Sozialausgaben. Solche Sachen sollten Priorität haben.

Wenn man schon Kausalitäten sucht, wie z.B. jene zwischen Waffenbesitzern und Mördern, dann doch auch bei jenen die Stechmesser besitzen und damit jemanden verletzen (Auch nur 0.15%?). Oder den Zusammenhang den das Schäfchenplakat thematisierte: Ausländer und Kriminalität. Dort bewegen wir uns definitiv nicht im Promillebereich...

Die Dringlichkeit der Themen wird auch durch das Echo der entsprechenden Initiativen verdeutlicht. Die "Initiative gegen Armeewaffen zu Hause" sammelte in zwei Monaten 30'000 Unterschriften. Die "Initiative zur Ausschaffung krimineller Ausländer" machte in derselben Zeit 200'000 Unterschriften.

8 Kommentare:

amade.ch hat gesagt…

irgendwie wusste ich doch, dass sich irgendwo ein idiot findet, der für dieses schweizer relikt argumentiert...

hardman hat gesagt…

Dann hast Du mich aber falsch verstanden: Ich argumentiere nicht dafür. Ich sage nur, dass wir einige ganz andere Prioritäten setzen müssen. Die Waffen zu verbannen hat überhaupt keine Priorität, v.a. wenn man die marginalen, fast nicht sichtbaren Konsequenzen betrachtet.

Allerdings würde ich mein Gewehr schon behalten wollen - aufgrund der emotionalen Bindung. Mein Gewehr ist sogar getauft. Wenn ich es am Ende meiner Dienstzeit abgeben muss, werde ich es kaufen. Wenn das Gesetz nur noch Leuten in einem Schiessverein ein Gewehr zu Hause erlauben würde, würde ich in einen Schiessverein eintreten.

amade.ch hat gesagt…

es gibt immer andere prioritäten. warum sagst Du nicht gleich, dass wir zuerst die afrikaner vom verhungern, die amis vom kriegerln, die wale vorm dem aussterben und die südamerikaner von der drogenproduktion abhalten sollten? es gibt immer auch andere probleme. nur wird mit diesem ansatz nie eines davon gelöst.

gerade der einzug der waffen wäre eine simple, günstig umzusetzende lösung zur verhinderung von einigen mord- und suizidfällen.

hardman hat gesagt…

> warum sagst Du nicht gleich, dass...
Weil die Schweiz dies marginal beeinflussen kann.

> gerade der einzug der waffen wäre eine simple,
> günstig umzusetzende lösung
In der Tat

> zur verhinderung von einigen mord- und suizidfällen
Die Ausmasse der Prävention sind umstritten. Sicher wäre aber, dass man "tausende Bürger unter Generalverdacht stellt und entmündigt". Das ist nicht mein Standpunkt - sondern der von SVP Fehr. Meine Argumentation gründet ja auf der Zuneigung zu meiner Waffe :-)

Anonym hat gesagt…

hardman, ich finde deine äusserungen infantil, dümmlich und auf eine art pervers. aber das bist du ja gerne.

amade.ch hat gesagt…

probieren wir es anders. gib mir ein paar argumente (abgesehen von Deiner zuneigung zur waffe), warum das sturmgewehr zuhause aufbewahrt werden muss.

hardman hat gesagt…

gib mir ein paar argumente (abgesehen von Deiner zuneigung zur waffe), warum das sturmgewehr zuhause aufbewahrt werden muss.

auch wenn svp fehr gleich argumentiert, zeigt die waffe zu hause durchaus ein vertrauen in die eigenen bürger. doch du hast recht: das ist kein Grund, weshalb das Stgw zuhause aufbewahrt werden MUSS.

Also habe ich eigentlich keinen Grund dafür.

Anonym hat gesagt…

sorry für mein gestriges posting, ich habe mich vergessen. aber ich finde halt trotzdem, dass hardman ziemlich viel unüberlegtes zeug schreibt.