Obwohl unsere 1,6 Millionen Rindviecher anders als in Indien nicht heilig sind, sind sie uns doch teuer. Vor Jahren errechnete ich einen direkten und indirekten Total-Subventionsbetrag von zirka 3000 Franken pro Jahr und Kuh.
Der Alpenschutz ist ein wichtiges politisches Thema in der Schweiz, und die ökologischen Direktzahlungen für Wiesen, Felder und Wälder fliessen mehr als reichlich. Ob sie jedoch ökologisch auch wirksam sind, ist eine andere Frage, denn sie zementieren mit Sicherheit auch nicht nachhaltige agrarische Strukturen. Wir haben in der Schweiz nach wie vor Nutztierbestände, die im Vergleich beispielsweise mit Österreich zwei- bis dreimal so hoch pro Nutzflächeneinheit sind. Dafür werden auch wacker Heu und andere Futtermittel importiert. Vor zehn Jahren habe ich in der Aargauer Zeitung die folgende Frage gestellt, die immer noch nicht beantwortet worden ist: «Heisst Alpenschutz nicht auch Schutz vor der Invasion von Kühen und Schafen, die auf geteerten Strassen bis zum ewigen Schnee hinauf in die hintersten Krächen und steilsten Flanken hineingetrieben werden? Ohne massivste direkte und indirekte Subventionierung dieser Hochalpin-Landwirtschaft würde dieser Unfug gar nicht stattfinden.»
Silvio Borner in der WeWo 33/10.
Montag, 23. August 2010
Ausdünnung der Nutztiere als Alternative zur Extensivierung der Weidewirtschaft
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