Wir sind zu spät. Knapp nur, um ein Vierteljahrhundert vielleicht, aber zu spät. Das grosse Los haben nicht wir gezogen, sondern die in den Nachkriegsjahren geborenen Babyboomer.
Sie hatten oder haben: eine sorglose Kindheit ohne Leistungszwang. Eine Jugend mit Pille, aber ohne Aids. Einen Job mit eigener Sekretärin. Steil steigende Löhne. Geschäftsreisen in der Businessclass. Einflauschiges Altersfürsorge-Kissen (das wir für sie polstern). Und zu allem Überfluss gab es noch kein Handy, also keine Kontrollanrufe von daheim und keinen Zwang, Twitter-Botschaften abzusetzen. Verglichen mit diesen Glückskindern sind wir Galeeren-Häftlinge.
Martin Helg in der NZZaS vom 18.12.11, Seite 77f.
Samstag, 24. Dezember 2011
Glücklich priviligierte Babyboomer
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