Donnerstag, 5. November 2009

starke Markennamen und social trash

Heute sah ich einen jungen, (potentiell) ungebildeten, (potentiell) gewaltbereiten Osteuropäer – bzw. sah er so aus – wie ein Coiffeur-Lehrling. Auf jeden Fall trug der eine Tasche mit sich, auf dem "Ich bin ein Original" stand. Das scheint dem jungen Mann ein Anliegen zu sein. Allgemein ist eine ausgeprägte Markenliebe in sozial tieferen und ungebildeteren Schichten zu beobachten: FILA, FUBU, Adidas, Puma, sogar eigene Labels der in diesem Milleu bewunderten Stars finden reissenden Absatz: Wu Tang Clan, 50 Cent, etc.

Wieso? Führt die eigenen Unsicherheit, Erfolglosigkeit, Identiätslosigkeit zu einer Bewunderung von starken und klar erkennbaren Namen, Bildern und Träumen? Bullseye!

4 Kommentare:

Faust hat gesagt…

Ach ja? Dann geh mal an die HSG oder in einen Golfclub? Da heissten die Marken einfach anders, und sie sind weniger offensichtlich (für Aussenstehende)!

hardman hat gesagt…

ok, true, true. was ist dann der wahre grund für die popularität?

Anonym hat gesagt…

Identifizierung. Sich äussern ohne etwas verbal zu sagen.
Der Fila Typ geht so zu seinen "Homies" und suggeriert so, dass er auch einer von ihnen ist. Dasselbe bei den Golfbuddies...

Lustig sind Vermischungen: Wenn ein Coifeur Anwärter ein Sylt La Martina Hemd trägt...

P-Man hat gesagt…

Agreed mit Faust über den ersten Kommentar!!!

Ansonsten zu Vermischungen: Diese sind nicht nur lustig... Sie sind ein Zeichen der Aspiration nach oben.

Die Marken, sowie Vornamen, wandern natürlich von high-income / begehrten sozialen Kreisen hin zu tieferen sozialen Schichten. Mit ein bisschen Veränderung:
- Die Marken werden mit dem Gang in die Tiefschichten offensichtlicher (das relativ diskrete Krokodil wird zum Fontgrösse 3000 "Lacoste")
- Die Vornamen werden einfach nicht mehr richtig geschrieben (Nach Buchstabierungsvermögen der Eltern)

MfG
P