Bildung, so zeigte sich nun, ist nicht nur für den Einzelnen profitabel, wie man schon lange weiss: Die individuelle Bildungsrendite beträgt in der Schweiz 7 bis 9 Lohnprozente pro Jahr Bildung. Sondern ihr Effekt auf das BIP-Wachstum übersteigt diese individuelle Rendite bei weitem: «Auch jene, die sich nicht bilden, profitieren von der Bildung jener, die sich bilden», formuliert es Stefan Wolter. Diese Tatsache rechtfertigt die öffentliche Finanzierung von Bildung. Sie rechtfertigt es aber auch, den Spiess umzudrehen und die Kosten von Nicht-Bildung zu berechnen: «Wenn Bildung zu Wachstum führt, dann führt Nicht-Bildung zu entgangenem Wachstum, das heisst zu einem Schaden für die Gesellschaft, die für die negativen Folgen dieser Nicht-Bildung aufkommen muss: für Arbeitslosigkeit etwa oder Sozialhilfe», sagt Wolter. Damit ist es nicht mehr reine Privatsache, ob sich ein 14-jähriger Schüler in der Schule anstrengt oder nicht, mit seinem Nicht-Lernen schadet er der gesamten Gesellschaft.
Kathrin Meier-Rust in der NZZaS vom 13.06.2010, Seite 57ff.
Dienstag, 15. Juni 2010
Gesellschaftliche Kosten/Nutzen von (Un-)Bildung
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