In den vergangenen Jahrzehnten lag der Selbstversorgungsgrad stets zwischen 55 und 60 Prozent, jedoch kaum je darüber selbst im Zweiten Weltkrieg zu Zeiten der zum bäuerlichen Mythos hochstilisierten Anbauschlacht.
Der vergleichsweise niedrige Selbstversorgungsgrad ist leicht zu erklären: Die Schweiz verfügt als dichtbesiedeltes und zur Hälfte von Bergen bedecktes Land im Ländervergleich über die weitaus kleinste intensiv nutzbare Agrarfläche pro Einwohner, nämlich 14 Aren. In Deutschland sind es mit 21 Aren 50 Prozent mehr, Frankreich kommt sogar auf 45 Aren pro Einwohner. Auf der beschränkten landwirtschaftlichen Nutzfläche produziert die schweizerische Landwirtschaft heute schon so intensiv, als ob Krieg wäre.Wie lange sind schweizerische Steuerzahler und Konsumentinnen noch willens, milliardenschwere Opfer zu erbringen für den kostspieligen Agrarschutz, der die überfällige Lösung der Strukturprobleme der Schweizer Landwirtschaft nur weiter verzögert?
Hans Rentsch in der WeWo35.10, Seite 38.
Samstag, 25. September 2010
Agrarprotektionusmus
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