Hilfe bot dem hilfsbereiten Helfer seinerzeit schon das hiesige Asylchaos. Lumengo reiste 1982 aus Angola in die Schweiz und verlangte als angeblich verfolgter Jugendaktivist der kommunistischen MPLA politisches Asyl. Dumm nur, dass seine MPLA keine Oppositionsbewegung war, sondern damals wie heute die despotisch herrschende Regierungspartei. Lumengo erhielt denn auch nie einen positiven Asylbescheid, sondern die Niederlassung im Rahmen der üblichen «Global- lösungen». Und dann das Schweizer Bürgerrecht. Die beiden Kinder des Wahlhelfers leben übrigens unbehelligt in Afrika.
Die grösste Hilfe böte dem verurteilten SP-Mann der Integrationsartikel, der statt der SVP-Ausschaffungsinitiative in Kraft treten soll. Lumengo könnte als Jurist den Staat wegen mangelhafter Integration einklagen. Warum hat ihm keiner gesagt, dass man einen Zusammenprall mit der Autobahnleitplanke der Polizei anzeigen muss? Warum hat ihm keiner gesagt, dass man in der Schweiz mit Wahlzetteln weniger kreativ umgeht als seinerzeit in Angolas MPLA? Die SP wollte Helfer Lumengo zum Rücktritt verhelfen. Doch er behilft sich mit dem Parteiaustritt. Und verhilft sich so zu seinem Einkommen. Sonst würde aus dem afrikanischen «Vorzeige-Immigranten» wieder der Normalfall – nämlich der Sozialfall.
Christoph Mörgeli in der WeWo46.10, Seite 30.
Samstag, 25. Dezember 2010
Lumengo, der Helfer
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