Donnerstag, 3. November 2011

Liebe, Sex, Nutten und Pfarrer

Liebe besteht aus:
  • sexuellem Begehren
  • emotionaler Zuneigung
  • tiefem Vertrauen
  • uneingeschränkter Verantwortung.
Fehlt eine der Strömungen, ginge es gerade noch. Fehlten zwei, ist [die Beziehung] am Ende – sagte ihm eine weise Frau.
 
Sexuelle Dauerbeziehung  
Das Geheimnis jener Paare, die viele Jahre lang erregend miteinander verkehren, scheint darin zu liegen, dass sie durch eine milde perverse Inszenierung wirksam aufeinander bezogen und miteinander verbunden sind, am wirksamsten, wenn sie es gar nicht wissen. Erotik wäre dann die mehr oder weniger stabile Überbrückung existenzieller Abgründe mithilfe gemeinsamer Fetischisierungen. 
Prostitution
Die Verhältnisse, in denen wir leben und arbeiten, sind prostitutiver Natur: Wir sind käuflich und werden gekauft, manche körperlich, manche seelisch, viele moralisch, alle geistig. Wir bieten feil, werfen weg, nehmen, lassen nehmen. Auch deshalb werden Ekel und Abscheu auf die Huren projiziert. Ihre Arbeit aber wird benötigt; in unserer Sexualkultur sind Dauerbeziehungen nicht ohne Prostitution zu denken. Ausserdem hat jedes Triebwesen eine Leiche im Keller. Deshalb sei bigotten Heuchlern aus einem besseren Schauspiel zugerufen: Was geisselt ihr die Hure, peitscht euch selbst!
Katholische Kirche
In ihren zölibatär-männlichen Einrichtungen haben sich mehr sexuell unreife und perverse Missbrauchstäter versammelt als in jeder anderen Männer-Organisation.
 
Volkmar Sigusch, Sexualforscher, in einem Arikel von David Signer in dr NZZaS vom 30.10.2011, Seite 84.

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