Samstag, 24. März 2012

Lehrer-Lehre

Die Vernachlässigung der Praxis-Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen bildet den Hauptgrund für das Versagen heutiger Lehrer-Ausbildung. Dies auch deshalb, weil sich das Studium an den Pädagogischen Hochschulen den zweifelhaften Ruf erworben hat, damit auf billigstem Weg zu einem akademischen Titel zu kommen. Wer seine AusbildungsLehrgänge den Minimalisten öffnet, darf sich nicht wundern, wenn sein Institut in Misskredit gerät. 
Die bewährten Lehrerseminare wurden geopfert. Über 150 Jahre wurden auf diesem Weg unsere Primarlehrerinnen und Primarlehrer ausgebildet: praxisnah, mit musischem Schwerpunkt und ohne akademischen Ballast, der ohnehin in der Ausübung des Berufes nicht gefragt ist. 
«Lehrer-Lehre» 
Im Zentrum dieser Ausbildung steht das Erlernen des Handwerks «Schule geben». In der Lehrer-Lehre werden angehenden Lehrkräften Klassenführung, Stoffvermittlung und Bewährung im schulischen Umfeld – etwa gegenüber disziplinarischen Problemen – vermittelt. 
Angehende Lehrer sollen je in ihren Schulhäusern während vier Wochentagen im Einsatz stehen. Dazu wird jedem angehenden Lehrer ein persönlicher Mentor aus dem Ausbildner-Team zugeteilt. Die Ausbildung der Neulehrer erfolgt an jeder Schule durch ein Team von berufserfahrenen Lehrern, die – selber weiterhin als Klassenlehrer tätig – die Verantwortung über die Ausbildung des Lehrer-Nachwuchses an ihrer Schule übernehmen. Für das nötige theoretische Wissen können im Rahmen der Lehrer-Lehre Kurse an bestehenden Hochschulen oder Fachschulen eingerichtet und besucht werden. Die Pädagogischen Hochschulen werden durch diese praxisorientierte Form der Lehrer-Ausbildung überflüssig.
Peter Keller im SVP Klartext vom März 2012

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