Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.
Diese Definition [ist] inhaltlich falsch: Das Erlangen von „vollständigem (insbesondere sozialem) Wohlbefinden“ schiesst weit über das angepeilte Ziel hinaus. So müssten beispielsweise schwierige berufliche und politische Verhältnisse bereits als gesundheitliche Beeinträchtigung gelten, und dasselbe träfe für jedes noch so geringes Unwohlsein zu.
Die obige Definition führt zu unrealistischen Erwartungen an die Medizin, und sie entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als die Ursache der Finanzierungskrise westlicher Gesundheitssysteme.
Piet von Spijk, studierter Mediziner und Dozent für „Philosophie und Medizin“ an der Universität Luzern, in der NZZaS vom 22.07.12, Seite 52.
Montag, 20. August 2012
Utopische Gesundheitsvorstellungen
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